Ja, oh wunder... es gibt durchaus öffentliche Meetings im Bereich der Viewer-Entwicklung, bei denen auch ein gemeiner LL-User auftauchen kann...einfach so. Hinkommen, hinsetzen, zuhören, mitreden, wenn man bisschen Englisch kann.
Open Development User Group - Second Life Wiki.. und man kann wohl auch als normaler User mit Oz einen Termin machen über Google Calender zwischen diesen Meetings.
Und ja, es gibt auch noch zu anderen Themen diese öffentlichen regelmäßigen Office Hours von LL, die nur dazu da sind, damit die User mit den Lindens über gewisse Themen reden können.
Linden Lab Official:User Groups - Second Life Wiki
Und wenn du weitere Vorschläge für die User-Beteiligung hast, warum schreibst du nicht einfach zusätzlich an
community@secondlife.com - diese Adresse ist genau dafür da.
Und Linda, ich bin ein großer Freund von Meinungsfreiheit, jeder hat schließlich das Recht, seine Meinung frei zu äußern. Und das ist auch wichtig für eine freie Gesellschaft.
Also darfst du von mir aus sehr gerne sagen, dass du LL als inkompetente Nixblicker mit Hang zum Diktatorsein siehst und dass du das deiner Meinung nach wohl besser machen würdest als Betreiber von SL. Ist dein gutes Recht und das will ich dir auch nicht absprechen, ich hab da nichts dagegen.
Nur wer seine Meinung äußert, der muss eben auch rechnen, dass er nach einer (halbwegs objektiven) Begründung für eine Äußerung gefragt wird. Oder dass andere eine solche Äußerung auch mal kritisch betrachten, vor allem wenn eine Diskussion eher über Emotionen und indirekte Appelle an die Empathie anderer als mit harten Fakten geführt wird. Ich hab z.B. auch irgendwo noch eine wissenschaftliche Ausbildung in den Knochen stecken, daher mag ich eben mittlerweile wohl am liebsten objektive, harte Fakten und dazu gehörende Thesen, die man dann über den Haufen werfen kann, wenn sich dann raus stellt, dass sie einfach falsch waren.
Wenn sich also irgendwann zeigen sollte, dass diese Policy nicht so umgesetzt wird, wie jetzt von LL angekündigt, sondern vielmehr (unter Ausnutzung von irgendwie auch möglichen pragmatischen Inhärenzen des bewusst galertig-schwammig gestalteten Textes) so, dass TPV de facto abgeschafft werden, oder dass die Open Source Entwicklung ausgebremst wird, dann werde ich dem Ganzen mit Sicherheit nicht mehr positiv gegenüberstehen, sondern meine ablehnende Haltung dem gegenüber auf eine hoffentlich etwas objektive Art und Weise zum Ausdruck bringen. Bisher sehe ich aber in dieser Policy eher das genaue Gegenteil davon, denn erst durch eine Standardisierung der Protokolle ist IMHO eine effektive Weiterentwicklung von SL-Viewern überhaupt möglich. Sonst landet man irgendwann in einer Protokoll-Kleinstaaterei und steckt darin bald fest.
Die Frage ist doch also eher: Wer definiert diese technischen Protokolle, wer bestimmt über die verwendete Technik, wie SL letztendlich aussieht, wie sich dieses Metaversum entwickelt?
Letztendlich macht das natürlich LL hier und da als Eigentümer mit damit verbundenen diktatorischen Befugnissen in SL.
Aber eben nicht nur: Durch die oben angeführten Meetings erhalten die User bereits jetzt die Möglichkeit, sich an diesem Prozess zu beteiligen. Einfach so. Kommen, zuhören, mitreden.(Nur sollte man nicht erwarten, dass das dann ein Parlament ist.. es geht darum zu reden - SL ist noch immer Privateigentum von LL, und das sollte man auch respektieren irgendwo).
Vor allem aber sind die User mit Programmierfähigkeiten (und diese sind es letztendlich, die SL wirklich entwickeln mit ihren Ideen, einfach weil es so viele davon gibt...) schon jetzt dazu aufgerufen sich über den Snowstorm-Code an der Entwicklung aktiv zu beteiligen und damit SL maßgeblich zu gestalten. Und eben nicht nur ihr ganz eigenes Ding für sich im geheimen zu bauen und hin und wieder was an die Öffentlichkeit zu geben. Im Firestorm-Projekt wird das "gemeinsam coden" ja schon teilweise umgesetzt. Da arbeiten recht viele Entwickler mit am Projekt. manchmal nur mit einer Kleinigkeit wie einer besseren Inventory-Suche mit mehreren Begriffen, manchmal mit tausenden von Codezeilen. Und jetzt gehts eben noch darum, neue, realitätsverändernde Protokolle für SL so zu gestalten, dass es eine Win-Win-Situation insgesamt wird. Und nicht mehr so eine Win-Lose Geschichte, wie bei den deplazierten doppelten Attachments eines TPV. Daher kommt meiner Meinung nach diese neue Policy, die offensichtlich einen Protokoll-Wildwuchs recht effektiv unterbindet.
Und insgesamt ist das, was sich da rund um Secondlife abspielt, noch immer einzigartig im Bereich der virtuellen Welten. Meinst du bei anderen virtuellen Welten gäbe es überhaupt Office-Hours für Leute, die da mitenwickeln wollen? In den meisten Welten kannst du noch nicht mal den Content wirklich frei selbst erstellen. Und mit Open Source ist da auch nicht viel.