Shirley Iuga
Forumsgott/göttin
Eigentlich wollte ich dazu nicht sonderlich viel schreiben, weil ich im Grunde jede Art von Nationalismus - und damit auch Nationalstolz - nicht nur reichlich albern, sondern auch völlig sinnbefreit und irrational finde. Ich verabscheue nationale Ehre, Patriotismus, Vaterlandsliebe, Nationalstolz, weil das genau das ist, was immer wieder zu Millionen von ermordeten Menschen geführt hat. Freilich ermordet von Menschen, die dafür dann von ihrem Staat nicht eingesperrt wurden sondern von ihm noch schickes Blech an die Brust bekommen haben. Und eine Diskussion mit Nationalisten über das Thema Nationalstolz ist wohl ähnlich sinnhaft wie eine Diskussion zu führen über den "richtigen und besten SL-Viewer".
Ich möchte dennoch anmerken, wenn hier im Thread nun schon als Beispiel die USA und Kanada angesprochen werden, dass der "Nationalstolz" in den USA ein völlig anderer ist als der deutsche Nationalstolz. Natürlich kann man das nicht wirklich komplett verallgemeinern, denn das Thema ist recht vielschichtig und komplex. Aber man kann zumindest feststellen, dass ein deutscher Patriot meist stolz auf Deutschland und sein Volk ist, wobei das dann gern mal leicht chauvinistische Anklänge findet, so in der Richtung "Wir sind das bessere Volk (mit der besseren Fußballmannschaft, wir haben etwas geschafft, auf das man stolz sein kann." Deutscher Patriotismus und deutscher Nationalstolz ist relativ "völkisch" (um mal den anachronistischen Ausdruck zu gebrauchen), weil sich Deutschland eben über das deutsche Volk definiert. Deutscher ist erst mal, wer deutschen Blutes ist. Sollte jemand nicht deutschen Blutes sein, so kann er trotzdem noch deutsch werden - wenn er sich für würdig erwiesen hat diesen Titel zu tragen. Dann muss er aber im Allgemeinen alle andere Staatsbürgerschaften aufgeben.
"Das Volk der US-Amerikaner" gibt es dagegen nicht. Die USA ist keine Nation eines Volkes, dieses Land hat kein Volk, dem es gehört. Es hat lediglich US-Bürger die aus den unterschiedlichsten Regionen dieses Planeten stammen, und die nun in diesem Land wohnen und deren Hintern erst mal diesem Land gehört, weil sie eben US-Staatsbürger sind. US-Bürger ist man schon automatisch dann, wenn man in diesem Land (oder zumindest auf adäquatem US-Territorium) geboren wurde. Die US of A sind nämlich ganz im Gegensatz zu Deutschland ein Einwanderungsland. Und ja, die Leute dort schmücken sich gern mit dem Sternenbanner. Sie singen gerne die Nationalhymne. Aber das bedeutet meist ein klein bisschen was anderes als bei den Deutschen. Denn die US-Bürger identifizieren mit dem Sternenbanner im allgemeinen eben nicht ihre ganze Nation und auch nicht ihre Bundesregierung und ihren Präsidenten oder gar ihr Volk. Das Sternenbanner als Identitätssymbol der US-Bürger steht vielmehr für die Grundlegenden Werte, welche die USA ausmachen:
Es symbolisiert in erster Linie schlicht die konkrete republikanische Idee in Nordamerika. Es symbolisiert das (mittlerweile wohl ebenfalls anachronistische...) Bekenntnis zu Gott, es symbolisiert Freiheit und Gerechtigkeit für alle. Und genau das wiederholt man auch üblicherweise in der Schule jeden Morgen, beim Pledge.
Und auch wenn die Fahne ein Symbol für den Staatenbund USA ist - "to be one Nation" bedeutet in den USA erst mal lediglich, dass man eine gemeinsame Bundesregierung und gemeinsame republikanische Grundwerte hat - aber mehr nicht. Und genau deswegen gehen die meisten Amis auch herrlich unkompliziert mit ihren "Nationalfarben" um. Sie sind nicht direkt stolz US-Bürger zu sein. Sie sind vielmehr stolz auf die Werte, die sie haben.
Ganz anders als viele Deutsche, wenn sie mit den Flaggen wedeln. Die sind oft froh dass man "wieder langsam stolz sein darf, ein Deutscher zu sein."
Und ja, Nationalstolz (auch deutscher..) ist natürlich nicht verboten. Natürlich darf man auch Meinungen und Weltsichten vertreten, die andere für sinnbefreit und verblödet halten. Nennt sich Meinungsfreiheit, das Ganze, auch wenn sie in Deutschland nicht wirklich existiert, da "näheres ein Gesetz regelt" ;-)
Ich möchte dennoch anmerken, wenn hier im Thread nun schon als Beispiel die USA und Kanada angesprochen werden, dass der "Nationalstolz" in den USA ein völlig anderer ist als der deutsche Nationalstolz. Natürlich kann man das nicht wirklich komplett verallgemeinern, denn das Thema ist recht vielschichtig und komplex. Aber man kann zumindest feststellen, dass ein deutscher Patriot meist stolz auf Deutschland und sein Volk ist, wobei das dann gern mal leicht chauvinistische Anklänge findet, so in der Richtung "Wir sind das bessere Volk (mit der besseren Fußballmannschaft, wir haben etwas geschafft, auf das man stolz sein kann." Deutscher Patriotismus und deutscher Nationalstolz ist relativ "völkisch" (um mal den anachronistischen Ausdruck zu gebrauchen), weil sich Deutschland eben über das deutsche Volk definiert. Deutscher ist erst mal, wer deutschen Blutes ist. Sollte jemand nicht deutschen Blutes sein, so kann er trotzdem noch deutsch werden - wenn er sich für würdig erwiesen hat diesen Titel zu tragen. Dann muss er aber im Allgemeinen alle andere Staatsbürgerschaften aufgeben.
"Das Volk der US-Amerikaner" gibt es dagegen nicht. Die USA ist keine Nation eines Volkes, dieses Land hat kein Volk, dem es gehört. Es hat lediglich US-Bürger die aus den unterschiedlichsten Regionen dieses Planeten stammen, und die nun in diesem Land wohnen und deren Hintern erst mal diesem Land gehört, weil sie eben US-Staatsbürger sind. US-Bürger ist man schon automatisch dann, wenn man in diesem Land (oder zumindest auf adäquatem US-Territorium) geboren wurde. Die US of A sind nämlich ganz im Gegensatz zu Deutschland ein Einwanderungsland. Und ja, die Leute dort schmücken sich gern mit dem Sternenbanner. Sie singen gerne die Nationalhymne. Aber das bedeutet meist ein klein bisschen was anderes als bei den Deutschen. Denn die US-Bürger identifizieren mit dem Sternenbanner im allgemeinen eben nicht ihre ganze Nation und auch nicht ihre Bundesregierung und ihren Präsidenten oder gar ihr Volk. Das Sternenbanner als Identitätssymbol der US-Bürger steht vielmehr für die Grundlegenden Werte, welche die USA ausmachen:
Es symbolisiert in erster Linie schlicht die konkrete republikanische Idee in Nordamerika. Es symbolisiert das (mittlerweile wohl ebenfalls anachronistische...) Bekenntnis zu Gott, es symbolisiert Freiheit und Gerechtigkeit für alle. Und genau das wiederholt man auch üblicherweise in der Schule jeden Morgen, beim Pledge.
Und auch wenn die Fahne ein Symbol für den Staatenbund USA ist - "to be one Nation" bedeutet in den USA erst mal lediglich, dass man eine gemeinsame Bundesregierung und gemeinsame republikanische Grundwerte hat - aber mehr nicht. Und genau deswegen gehen die meisten Amis auch herrlich unkompliziert mit ihren "Nationalfarben" um. Sie sind nicht direkt stolz US-Bürger zu sein. Sie sind vielmehr stolz auf die Werte, die sie haben.
Ganz anders als viele Deutsche, wenn sie mit den Flaggen wedeln. Die sind oft froh dass man "wieder langsam stolz sein darf, ein Deutscher zu sein."
Und ja, Nationalstolz (auch deutscher..) ist natürlich nicht verboten. Natürlich darf man auch Meinungen und Weltsichten vertreten, die andere für sinnbefreit und verblödet halten. Nennt sich Meinungsfreiheit, das Ganze, auch wenn sie in Deutschland nicht wirklich existiert, da "näheres ein Gesetz regelt" ;-)
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