Zitat Martin: wenn man alles komplett neu einrichten muss
Die Fragestellerin hat vermutlich noch nie nen Viewer komplimiert, muss also vermutlich alles frisch einstellen, somit wären die 8-10 Stunden ne Zeitangabe :mrgreen:
Nun aber mal für mich als Windows User mit Release (Beta 32 und Alpha 64bit) Viewer, was dauert da 8-10 Stunden um alles frisch einzustellen (hab da kein Plan von), in der Zeit fahr ich los, kauf Hardware, bau die Kiste zusammen, setz die Kiste auf, trink 4 Kannen Kaffee, Esse gemütlich und putz noch die Wohnung.
verwirrte Grüße Manu :kaffee2
Gut, vielen Dank für diese aufrichtige und ehrliche Frage, Manu.
Zuerst mal: Mit "Kompilieren" sprechen wir davon, den Viewer selbst auf dem Computer aus dem reinen Code in Textform in eine lauffähige Anwendung umzumodeln. Das bedeutet, dass man mit einem entsprechenden Programm die Quelldateien voll automatisiert analysieren, miteinander 'verlinken' und in eine Form bringen lässt, die die Hardware des Computers später so interpretieren, lesen und ausführen kann, dass der Viewer später startet, wenn man auf die SecondLife.exe - Datei doppelklickt.
Da die Quelldateien von Linden Lab aus Gründen der Einfachheit in der Entwicklungsphase nicht unmittelbar darauf vorbereitet sind, so wie sie sind sofort kompiliert zu werden, muss man manuell eine ganze Reihe an Prozessen durchführen, um zum Beispiel fremde Pakete mit dazu zu packen, den Code auf Fehler zu testen, und ganz generell die Kompilierung vorzubereiten.
Für diese Prozesse benötigt man wiederum die recht streng vorgegebenen Anwendungen und ganze Software-Pakete, Treiber, Updates für das Betriebssystem, die normalerweise auf einem Computer so wie man ihn im Laden kauft nicht vorhanden sind.
Dementsprechend muss man diese ganzen Anwendungen und Updates herunterladen, installieren, und einstellen.
Dazu kommt dass man am Betriebssystem selbst Änderungen vornehmen muss, damit die installierten Programme richtig miteinander interagieren können.
So, und wenn du diese allerersten Vorbereitungen richtig durchgeführt hast als Entwickler (und es gibt da keine Kontrollleuchte am Rechner, die automatisch aufleuchtet, wenn du alles richtig konfiguriert hast, sondern man muss genau darauf achten sich strikt an die Anweisungen zu halten - wenn man nur als Beispiel angenommen die falsche weil zu neue Version eines dieser Pakete verwendet, funktioniert später garnichts mehr, und man bekommt lediglich eine kryptische Fehlermeldung ausgespuckt - wenn man Glück hat), dann geht es daran den Quellcode und alle verlinkten - oder zu verlinkenden - weiteren Bibliotheken herunterzuladen und ebenfalls zu konfigurieren.
Dieser letzte Teil passiert zum größten Teil in reiner Textform an einer Konsole.
Erst wenn man all diese (und noch ein paar unerwähnte andere) Schritte richtig befolgt und ausgeführt hat, kann man den Viewer kompilieren.
Entgegen den Aussagen meiner Vorredner dauert das beim allerersten Mal deutlich länger als ein paar Minuten. Beim nächsten (zweiten, dritten, beliebigen..) Mal kann es wesentlich schneller gehen - wie schon erwähnt in unter 15 Minuten wenn man auf die Unit-Tests verzichtet (das sind Tests von Linden Lab, die die aller wichtigsten Funktionen während des Kompilierens routinemäßig auf Fehler überprüfen), weil der Compiler nur die Teile zum Kompilieren bekommt, die sich seit dem letzten Kompilieren verändert haben, der Rest ist 'gecached' (zwischengespeichert).
Und wer mit den vorangegangenen eben erwähnten Aufgaben einen ganzen Arbeitstag oder mehr verbringt, bloß um die allerneueste ungetestete Version eines Viewers zu haben, der hat offensichtlich nicht verstanden, wieso diese angefragten 'nightly' Builds nicht aktiv zum Download angeboten werden.