Patrice String
Nutzer
Das Thema ist wohl immer noch aktuell
Ok, Ok, war gestern etwas provokativ drauf.
@Philine:
Spielsucht, Drogensucht und andere Süchte sind ein ernsthaftes Thema, dem sich angenommen gehört. Immerhin zerstören sich die Betroffenen nicht nur ihre eigene Existenz, sondern produzieren in der Regel einen Kollateralschaden, seien auch "nur" die nicht zurück gezahlten Schulden bei Freunden, Verwandten und anderen.
Was ich nicht leiden kann ist so der konservative Automatismus:
Was Probleme bereiten kann, wird verboten. Was verboten ist, kann nicht sein / existiert nicht. Was nicht sein kann / nicht existiert, macht kein Problem. Wo kein Problem, brauchen wir auch keine Lösung. Und die, die es dann doch machen sind selber schuld.
Aber die Behandlung dieser Frage gehört nur am Rande in diesen Thread.
Glücksspiele sind Spiele, Spielen ist ausprobieren, das Ausprobieren im Lernen (weil mans nun mal kapieren will oder weil man besser sein will als andere) und ein beständiges Lernen macht das Leben aus.
Kann man sicher auch einen abendfüllenden Thread daraus machen. Aber uns treibt sicher die Motivation spielen zu wollen, sonst hätten wir mit SL nicht angefangen, wobei ich hochgradig wirtschaftliche Ambitionen nur den Wenigsten unterstelle. Wir wollen, die meisten von uns jedenfalls ihren Spaß in SL haben.
Spiel hin, Spaß her, das besser sein wollen drückt sich bei manchen halt auch in der Form sich wirtschaftlich im Spiel betätigen zu wollen, um hinterher mit der dichkeren Geldbörse den Erfolg auch demonstrieren zu können. Wir sind nun mal keine kleinen Kinder mehr.
Und damit sind wir genau beim Thema, welches Spiel bleibt Spiel und welches ist Glücksspiel und wird damit in aller Regel gesellschaftlich wie auch rechtlich als verboten hingestellt wird.
Es ist sicher nicht illegitim spielen zu wollen und in freier Lebensgestaltung auch spielen zu dürfen. Nur es gibt da nun mal die Gesetzgebung die mindestens aus dem vorherigen Jahrhundert stammt und Erkenntnisse die noch viel älter sind. Im englischen (und auch US-Amerikanischen) Recht tragen diese Erkenntnisse aus den vorvorherigen Jahrhundert (und auch noch früher) viel weiter als man das gemeinhin annehmen sollte.
Und beim Spielen müssen wir uns nunmal mit diesen und anderen Rechten auseinandersetzen (weil sich SL nunmal nicht nur in den USA abspielt).
OK. Und daraufhin hat LL die Notbremse mit einen Community Standard gezogen um nicht als Kollateralschaden in die kleine Geschichte des Internets einzugehen. Live is cruel.
Solange ohne Selbstbeteiligung am Spiel Gewinne gestiftet werden und die Spieler keinen Einsatz ins Spiel bringen, sollte sich alles im grünen Bereich bewegen. Wobei auch solches in D z.T. genehmigungspflichtig ist. Aber da muss dir schon jemand sehr böse sein, um daraus einen Strick machen zu wollen.
Kritisch wirds, sobald ein Geldeinsatz ins Spiel kommt. Das es um die Beurteilung eines statischen (sprich zufälligen) Bestimmungsmoment eher mau bestellt (was mir die ganze Diskussion um den zufällig herausgegriffen Roulette-Beitrag nun mal zeigt) ist, sollte Anlass genug geben, solche Spiele mit Samthandschuhen anzufassen, also dem orange bis roten Bereich zuzuordnen.
Zumal zwielliechtige Anbieter solche Gewissensfragen um die Legalität des eigenen Handelns dazu nutzen, die eigene oder eigentliche Straftat geschickt zu verschleiern, nämlich den Betrug. Oder wer weiß schon wirklich welches Script läuft, das mal gesehene oder ein modifiziertes ?
Da das Lindenscript nun nicht wirklich mächtig ist (auch wenn die produzierten Effekte einen auch schon mal gewaltig erscheinen) werden einige funktionale Aufgaben auch gerne mal ausgelagert (oder wie hat sich jeder hier als SL-Citizen registrieren lassen).
Ein solches Konglomerat kann dann beim besten Willen auch LL nicht mehr kontrollieren oder gar als betrugsfreies Spiel zertifizieren. Sind wir also wieder am Anfang. Es wird verboten.
P.S: Das Beispiel Roulette will ich jetzt nicht wirklich bis ins Detail auseinandersetzen. Ein paar Stichpunkte auf die sich jeder auch wieder seinen eigenen Reim darauf machen kann möchte ich aber geben:
- isoliert betrachtet gewinnt man ein Spiel auf Farbe mit 18/37, man kriegts doppelte heraus und wenn man viele Spiele macht fehlen 1/37 vom Geld. So die einfache Aussage wenn man die natürliche Annahme trifft die Zahlen kämen gleichverteilt.
- ich habe aber nicht ein Spiel nach dem anderen als isoliert angenommen, sondern, sonst hätte ich das Beispiel nicht bringen können, die Spiele in Abhängigkeit zueinander gesetzt. Und zwar insofern als dass durch ein verlorenes Spiel eine Einsatzverdoppelung vorgenommen wird, d.h. sollte dieses 2. Spiel gewinnen so hätte ich 3 eingesetzt und vier gewonnen die Statische Chance dass auch mein zweiter Einsatz patzt liegt bei 19/37*19/37. Wenn mein zweiter Einsatz patzt ist der dritte (wie zu beschreiben versucht) 4 ergibt 4+2+1 = 7 bisherigen Einsatz bei 8 Auszahlung im Gewinnfall. Die Möglichkeit auch ein drittes mal zu verlieren liegt bei 19/37*19/37*19/37. Ich glaub jetzt kann jeder die Reihe selbst fortsetzen. Abbruch der Reihe ist naturlich der Gewinnfall und da kann es z.B. bei 255 eingesetzt 256 gewonnen, Reingewinn 1 (und das bei 7 Spielen). Also nächste Runde wieder bei Einsatz 1 loslegen.
- Da kommt dann der böse Casinobesitzer ins Spiel und sagt bei 1000 ist Schluß, die 1024 fürs elfte Spiel kannste nicht bringen und hast 10 mal in Folge verloren, ergo 1023 futsch. Letztlich führt genau dieser Abbruch dazu, dass sich das Ganze wieder auf die 18/37-Regel annähern läßt.
- Ich war noch nie im Casino, habe also noch nie einen Roulettetisch im physkalischen Leben erlebt, ist also alles graue Theorie.
- Zufallsgedächtnis mag es in direkter Folge nicht geben, man kann den nächsten Treffer nicht vorhersagen, beim übernächsten gilts gleiche. Aber die ganze graue Theorie stützt sich nun mal auf der Annahme der Gleichverteilung, und sollte herauskommen, dass auch nur eine der Zahlen mit mehr als 2/37 auf lange Sicht fällt, hätte das Casino ein ernsthaftes Problem mit dem Tisch. Also wird nicht nur die Statistik dafür sorgen das sich die Gleichverteilung gleichverteilt verhält, das wird auch noch kontrolliert. Natürlich können auch Serien mit (19/37)^20 Wahrscheinlichkeit eintreten.
Ok, Ok, war gestern etwas provokativ drauf.
@Philine:
Spielsucht, Drogensucht und andere Süchte sind ein ernsthaftes Thema, dem sich angenommen gehört. Immerhin zerstören sich die Betroffenen nicht nur ihre eigene Existenz, sondern produzieren in der Regel einen Kollateralschaden, seien auch "nur" die nicht zurück gezahlten Schulden bei Freunden, Verwandten und anderen.
Was ich nicht leiden kann ist so der konservative Automatismus:
Was Probleme bereiten kann, wird verboten. Was verboten ist, kann nicht sein / existiert nicht. Was nicht sein kann / nicht existiert, macht kein Problem. Wo kein Problem, brauchen wir auch keine Lösung. Und die, die es dann doch machen sind selber schuld.
Aber die Behandlung dieser Frage gehört nur am Rande in diesen Thread.
Glücksspiele sind Spiele, Spielen ist ausprobieren, das Ausprobieren im Lernen (weil mans nun mal kapieren will oder weil man besser sein will als andere) und ein beständiges Lernen macht das Leben aus.
Kann man sicher auch einen abendfüllenden Thread daraus machen. Aber uns treibt sicher die Motivation spielen zu wollen, sonst hätten wir mit SL nicht angefangen, wobei ich hochgradig wirtschaftliche Ambitionen nur den Wenigsten unterstelle. Wir wollen, die meisten von uns jedenfalls ihren Spaß in SL haben.
Spiel hin, Spaß her, das besser sein wollen drückt sich bei manchen halt auch in der Form sich wirtschaftlich im Spiel betätigen zu wollen, um hinterher mit der dichkeren Geldbörse den Erfolg auch demonstrieren zu können. Wir sind nun mal keine kleinen Kinder mehr.
Und damit sind wir genau beim Thema, welches Spiel bleibt Spiel und welches ist Glücksspiel und wird damit in aller Regel gesellschaftlich wie auch rechtlich als verboten hingestellt wird.
Es ist sicher nicht illegitim spielen zu wollen und in freier Lebensgestaltung auch spielen zu dürfen. Nur es gibt da nun mal die Gesetzgebung die mindestens aus dem vorherigen Jahrhundert stammt und Erkenntnisse die noch viel älter sind. Im englischen (und auch US-Amerikanischen) Recht tragen diese Erkenntnisse aus den vorvorherigen Jahrhundert (und auch noch früher) viel weiter als man das gemeinhin annehmen sollte.
Und beim Spielen müssen wir uns nunmal mit diesen und anderen Rechten auseinandersetzen (weil sich SL nunmal nicht nur in den USA abspielt).
OK. Und daraufhin hat LL die Notbremse mit einen Community Standard gezogen um nicht als Kollateralschaden in die kleine Geschichte des Internets einzugehen. Live is cruel.
Solange ohne Selbstbeteiligung am Spiel Gewinne gestiftet werden und die Spieler keinen Einsatz ins Spiel bringen, sollte sich alles im grünen Bereich bewegen. Wobei auch solches in D z.T. genehmigungspflichtig ist. Aber da muss dir schon jemand sehr böse sein, um daraus einen Strick machen zu wollen.
Kritisch wirds, sobald ein Geldeinsatz ins Spiel kommt. Das es um die Beurteilung eines statischen (sprich zufälligen) Bestimmungsmoment eher mau bestellt (was mir die ganze Diskussion um den zufällig herausgegriffen Roulette-Beitrag nun mal zeigt) ist, sollte Anlass genug geben, solche Spiele mit Samthandschuhen anzufassen, also dem orange bis roten Bereich zuzuordnen.
Zumal zwielliechtige Anbieter solche Gewissensfragen um die Legalität des eigenen Handelns dazu nutzen, die eigene oder eigentliche Straftat geschickt zu verschleiern, nämlich den Betrug. Oder wer weiß schon wirklich welches Script läuft, das mal gesehene oder ein modifiziertes ?
Da das Lindenscript nun nicht wirklich mächtig ist (auch wenn die produzierten Effekte einen auch schon mal gewaltig erscheinen) werden einige funktionale Aufgaben auch gerne mal ausgelagert (oder wie hat sich jeder hier als SL-Citizen registrieren lassen).
Ein solches Konglomerat kann dann beim besten Willen auch LL nicht mehr kontrollieren oder gar als betrugsfreies Spiel zertifizieren. Sind wir also wieder am Anfang. Es wird verboten.
P.S: Das Beispiel Roulette will ich jetzt nicht wirklich bis ins Detail auseinandersetzen. Ein paar Stichpunkte auf die sich jeder auch wieder seinen eigenen Reim darauf machen kann möchte ich aber geben:
- isoliert betrachtet gewinnt man ein Spiel auf Farbe mit 18/37, man kriegts doppelte heraus und wenn man viele Spiele macht fehlen 1/37 vom Geld. So die einfache Aussage wenn man die natürliche Annahme trifft die Zahlen kämen gleichverteilt.
- ich habe aber nicht ein Spiel nach dem anderen als isoliert angenommen, sondern, sonst hätte ich das Beispiel nicht bringen können, die Spiele in Abhängigkeit zueinander gesetzt. Und zwar insofern als dass durch ein verlorenes Spiel eine Einsatzverdoppelung vorgenommen wird, d.h. sollte dieses 2. Spiel gewinnen so hätte ich 3 eingesetzt und vier gewonnen die Statische Chance dass auch mein zweiter Einsatz patzt liegt bei 19/37*19/37. Wenn mein zweiter Einsatz patzt ist der dritte (wie zu beschreiben versucht) 4 ergibt 4+2+1 = 7 bisherigen Einsatz bei 8 Auszahlung im Gewinnfall. Die Möglichkeit auch ein drittes mal zu verlieren liegt bei 19/37*19/37*19/37. Ich glaub jetzt kann jeder die Reihe selbst fortsetzen. Abbruch der Reihe ist naturlich der Gewinnfall und da kann es z.B. bei 255 eingesetzt 256 gewonnen, Reingewinn 1 (und das bei 7 Spielen). Also nächste Runde wieder bei Einsatz 1 loslegen.
- Da kommt dann der böse Casinobesitzer ins Spiel und sagt bei 1000 ist Schluß, die 1024 fürs elfte Spiel kannste nicht bringen und hast 10 mal in Folge verloren, ergo 1023 futsch. Letztlich führt genau dieser Abbruch dazu, dass sich das Ganze wieder auf die 18/37-Regel annähern läßt.
- Ich war noch nie im Casino, habe also noch nie einen Roulettetisch im physkalischen Leben erlebt, ist also alles graue Theorie.
- Zufallsgedächtnis mag es in direkter Folge nicht geben, man kann den nächsten Treffer nicht vorhersagen, beim übernächsten gilts gleiche. Aber die ganze graue Theorie stützt sich nun mal auf der Annahme der Gleichverteilung, und sollte herauskommen, dass auch nur eine der Zahlen mit mehr als 2/37 auf lange Sicht fällt, hätte das Casino ein ernsthaftes Problem mit dem Tisch. Also wird nicht nur die Statistik dafür sorgen das sich die Gleichverteilung gleichverteilt verhält, das wird auch noch kontrolliert. Natürlich können auch Serien mit (19/37)^20 Wahrscheinlichkeit eintreten.