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Kirchenkritik / Glaubensfragen

@ Benedetto

Zu Deinen Einwand, dass ihr als Christen selbstverständlich Jesus anbetet:

Ich kann nachvollziehen, dass ihr auch Jesus anbetet, wenn für euch Christen Gott = Jesus ist.

An dieser Stelle drehen wir uns jetzt im Kreis. Ich würde nämlich wieder einwenden, dass zB der Bibelspruch "keine kommt zum Herrn denn durch mich" für mich bedeutet, dass man "wie" Jesus werden sollte, wenn man zu Gott möchte.

Dieses Thema hatten wir auch schon besprochen. Vielleicht noch folgendes:

Einer der zentralen Pfeiler von Glaube oder Religion sind die mystischen Erfahrungen. Nach meinem Wissen wird hier zwischen Naturmystik, Gottesmystik und kausaler und non-dualer Mystik unterschieden (Bezeichnungen teilweise unterschiedlich).

Entsprechend der Erkenntnisstufe auf welcher man sich befindet und der Interpretationmöglichkeiten, welche man hat, wird man eine solche Einheitserfahrung anders wahrnehmen und interpretieren. Hier steht keine Wertung dahinter!

Ich gehe im auch davon aus, dass die Geschichte Jesu unter anderem auch eine Geschichte einer mystischen Erfahrung ist. Das Sterben am Kreuz und die dazugehörigen Geschehnisse und Texte ergeben, wie ich es lese, eine mystische Erfahrung Jesus der non-dualen Mystik (Jesus = Gott). Wie gesagt, meine Interpreation und mein Verständnis.

Wenn wir uns jetzt darüber streiten, ob die Anbetung Jesus "Götzendienst" ist oder nicht, dann bewegt sich ein jeder auf einer anderen Verständnisebene. Du sagts, Gott ist etwas anderes als wir alle zusammen oder das Ganze. Ich sage, wir alle sind das Ganze, das Ganze ist Gott und das Ganze ist gleichzeitig in uns. Damit befindest Du Dich nach meinem Verständnis auf der Ebene der Gottheitsmystik, während ich von Dingen der non-dualen Mystik spreche. Ein jeder von uns - falls diese Frage relevant sein sollte - hat auf seine Ebene bezogen Recht.

Ich möchte gern nochmal auf Razingers Text verweisen, welchen ich oben schon (wiederholend) zitiert hatte. Wenn es Dir Recht ist, würde ich es zunächst bei dieser Feststellung von Razinger belassen.

Generell ist zu diesem Thema viel in Wilbers "Halbzeit der Evolution" zu finden.

Zum Thema Sexualität

Ich finde es sehr passend, wie dieses Thema zeigt, dass hier polarisierende Meinungen vorhanden sind. Zumindest erscheint es mir so ... :wink:

Ich scheife mal eben etwas aus:

o Da gibt es den raffsüchtigen Materialisten und den jedwedes Eigentum verleugnenden Mönch

o Da gibt es den sexsüchtigen Menschen, der am Ende mit seiner Begierde sein Geld verdient und den der im Zolibat im Kloster lebt

o Da gibt es den Machthungrigen Dikatator und einen der sich freiwillig in Ketten legen läßt

o Da gibt es den, die romantische Liebe zu seinem einen Partner über alles stellenden und den der keinerlei gefühlte Bindungen zu anderen eingeht

o Da gibt es den, dessen Mundwerk kaum stillsteht und außer seinem eigenen Wort die anderen nicht vernimmt und den, der nie etwas sagt

o Da gibt es den der meint die Welt zu begreifen und den der von allem keine Ahnung hat und haben will

o Da gibt es den höchstentwickelten spirituellen Lehrer und den der Gott verneint

Ich habe versucht Polarisierungen darzustellen ohne Wertung. Sollten unbeabsichtigt Wertungen eingeflossen sein, war es nicht so gewollt.

Und jetzt meine Frage:

WER von diesen allen hat Recht oder befindet sich auf dem Weg der Wahrheit?

Ich behaupte, keiner. Ein jeder hat Polarisiert und die anderen ebenfalls wichtigen Facetten vergessen.

Ich könnte spirituelle weit entwickelt sein (meine spirituellen Fähigkeiten), aber in meiner Sexuallität völlig unterentwickelt.

Ewiges Glück - und zwar hier auf Erden - werde ich erst erfahren, wenn ich alle Bereich berücksichtige. Bei mir und den anderen und entwickle.

Zurück zum Thema: Die Verdammung von Sex ist aus meiner Sicht genauso eine Kathasthrope, wie sie als das einzig wahre hinzustellen.

Ich behaupte auch, dass die Kirche geschichtlich gesehen, nicht gerade dazu beigetragen hat, dass sich eine gesunde Sexualität entwicklet. Die Kirche hat polarisiert. Verständlich, dass früher oder später eine Polarisierung der anderen Seite der Waage entsehen musste (Sex- und Pornoindustrie).

@ Lenonhardo

Asexuallität bedeutet doch zunächst nur - ich vermute mal so meinst Du dies - dass ich keinen Sex mit anderen habe. Trotzdem kann ich meine Sexualität entwickeln. (zB im Tantra die imaginierte Vereinigung mit bestimmten Wesen).

@ Mike

Für die spirituelle Entwicklung ist eine Entwicklung der Sexualität möglicherweise - zumindest bis zu einem bestimmten Punkt - aus meiner Sicht nicht notwendig.

Ab einem bestimmten Punkt erachte ich die Entwicklung der (eigenen) Sexualität jedoch als unumgänglich. Spätestens wenn es darum geht die Kundalini (Schlangenkraft/Schlange) dauerhaft und gesund zu erwecken besteht aus meiner Sicht auch die Notwendigkeit, dass die unteren Bereich des Körpers miteinbezogen werden, sonst kann es zu pathologischen Folgen kommen. Soll also die Energie (Gottes) ungetrübt durch den Körper fließen, darf es auch da keine Blockaden geben.

Soweit erst einmal ... :p

LG
Frugol
 
Frugol Merlin schrieb:
@ Lenonhardo

Asexuallität bedeutet doch zunächst nur - ich vermute mal so meinst Du dies - dass ich keinen Sex mit anderen habe. Trotzdem kann ich meine Sexualität entwickeln. (zB im Tantra die imaginierte Vereinigung mit bestimmten Wesen).

Ich würde unter Asexualität einen Zustand ohne sexuelle Bedürfnisse und ohne sexualle Fantasien verstehen. Aber bei Wikipedia scheint es ja weitere Differenzierungen zu geben. Aber Menschen, die sich Sexualität wünschen, aber Aufgrund gegebener Lebensumstände keinen Sex haben gehören wohl nicht dazu.

Liebe Grüße

Leon
 
Leonhardo Regenbogen schrieb:
Frugol Merlin schrieb:
@ Lenonhardo

Asexuallität bedeutet doch zunächst nur - ich vermute mal so meinst Du dies - dass ich keinen Sex mit anderen habe. Trotzdem kann ich meine Sexualität entwickeln. (zB im Tantra die imaginierte Vereinigung mit bestimmten Wesen).

Ich würde unter Asexualität einen Zustand ohne sexuelle Bedürfnisse und ohne sexualle Fantasien verstehen. Aber bei Wikipedia scheint es ja weitere Differenzierungen zu geben.

Danke für den Hinweis auf Wikipedia und Deine Definition. Allerdings habe ich ehrlich gesagt, meine Zweifel, ob es wirklich menschliche Wesen gibt, die keinerlei sexuelle Bedürfnisse und/oder sexuelle Fantasien haben.

Solche Bedürfnisse/Fantasien verdrängen und damit sie nicht zu verspüren oder sie mit anderen Dingen kompensieren ist wieder etwas anderes. Hier ist der "Trieb" ja vorhanden jedoch nicht gelebt oder anders gelebt.

Ich tu mich schwer zu glauben, dass Sexualität nicht von "Haus aus da ist". Das wäre ähnlich, wie wenn jemand sagt, er hat keinen "Trieb" zu essen oder zu trinken ... :wink:

Leonhardo Regenbogen schrieb:
Aber Menschen, die sich Sexualität wünschen, aber Aufgrund gegebener Lebensumstände keinen Sex haben gehören wohl nicht dazu.

Wie gesagt, ich bin der Meinung, dass man Sexualität auch so entwickeln kann. Selbst wenn die Lebensumstände vorübergehend oder dauerhaft den geschlechtlichen Kontakt mit anderen verhindern. Hier wäre interessant mit Menschen zu reden, bei welchen dies der Fall ist.

LG
Frugol
 
Frugol Merlin schrieb:
Allerdings habe ich ehrlich gesagt, meine Zweifel, ob es wirklich menschliche Wesen gibt, die keinerlei sexuelle Bedürfnisse und/oder sexuelle Fantasien haben.

Warum hast Du da Deine Zweifel?
Aus rein biologischer und psychologischer Sicht sind solche Ausnahmen durchaus möglich.

@Rigo
Du bist doch Biologe. Was sagst Du denn dazu? Ich würde mich freuen wieder mal etwas von Dir zu lesen! :roll:

LG
Mike
 
Mike31 Supercharge schrieb:
Frugol Merlin schrieb:
Allerdings habe ich ehrlich gesagt, meine Zweifel, ob es wirklich menschliche Wesen gibt, die keinerlei sexuelle Bedürfnisse und/oder sexuelle Fantasien haben.

Warum hast Du da Deine Zweifel?
Aus rein biologischer und psychologischer Sicht sind solche Ausnahmen durchaus möglich.

@Rigo
Du bist doch Biologe. Was sagst Du denn dazu? Ich würde mich freuen wieder mal etwas von Dir zu lesen! :roll:

LG
Mike

Hallo Mike,

wie gesagt ist nur ein Meinung von mir, ich würde nicht behaupten wollen dass es so ist oder nicht so ist. Den "Trieb" allein biologisch begründen zu wollen ist mir ehrlich gesagt auch ein wenig zu wenig. Erinnert mich zu sehr an "Maschine Mensch".

Ich halte es ja durchaus für möglich, dass solche Triebe nicht verspürt - also wahrgenommen werden - jedoch sind sie möglicherweise in einem solchen Fall aus psychologischer Sicht nur verdrängt. Erst wenn völlig ausgeschlossen werden kann, dass keine Verdrängung/Kompensation dahinter steht, dass von einem solchen "Trieb" nichts wahrgenommen wird, würde ich für möglich halten, dass der "Trieb" von "Haus aus" fehlt.

Aber vielleicht kann Rigoletto als Biologe noch etwas dazu sagen.

LG
Frugol
 
Mal etwas außer der Reihe:

Ich würde mit euch (mit allen Interessierten) gern mal überlegen, wie wir über die hier angesprochenen sowie verwandte Themen inworld-Diskussionen, -Gespräche etc. organisieren können. Also z.B. einen Philosophie-Stammtisch oder Events mit Referenten / Referentinnen vershiedener Glaubensrichtungen oder ein Gespräch zwischen Naturwissenshaft und Theologie etc.

Wer hätte an sowas grundsätzlich Interesse?
 
Zum Thema Ingame Philosophen Stammtisch:
Wir (besser Frugol) hat ja dafür eine "Gedanken" SL Gruppe gegründet. Rigo und Anna haben auch Locations für Treffen zur Verfügung gestellt.

Jedoch haben wir uns bisher nur selten getroffen. Und jetzt kurz vor Weihnachten und zum Jahresende ist wohl bei vielen kaum Zeit für diesen Thread und noch weniger für SL selbst (zumindest meine Zeit ist arg bergrenzt).

Ich hoffe wir können das Thema (auch Ingame Treffs) im nächsten Jahr mit Schwung erneut angehen. Ich bin jedenfalls auch sehr dafür :)

Liebe Grüße
Mike
 
Liebe Freunde.

Bei mir sieht' s ähnlich aus mit meinen Zeitresourcen wie bei Mike. Ich freue mich aber darauf, auch im neuen Jahr mit euch über lebensnahe und "unter die Haut gehende" Themen diskutieren zu können. Ich hoffe auch auf neue "Gesichter".

Daher auch ein Aufruf :!: an alle diejenigen, die sich gerne beteiligen wollten, sich aber vielleicht noch nicht getraut haben mit zu posten. Beteiligt euch doch bitte, wenn euch diese Themen interessieren. Eure Beiträge sind wertvoll und bereichern die Diskussionen. Ich meinerseits würde mich sehr auf neue Thread-Teilnehmer freuen :D .

Vielleicht können wir uns ja trotzdem mal ingame [libary:af8817cb9d]Verweist auf Personen, Dinge oder Tätigkeiten innerhalb der [Spielwelt] von [SecondLife][/libary:af8817cb9d] bei Rigo treffen und etwas gemeinsam unternehmen.

LG
Sumi
 
Hallo Mike,

danke für den Link ... :D

Wobei das "jeder Fünfte" sich auf tiefreligiös bezieht.

Einführend heißt es, dass für 70 % der über 18 Religion bedeutsam ist.

Natürlich hast Du Recht, es ist immer so eine Sache mit den Statistiken.

Meine persönliche Meinung zu diesem Thema ist:

Ich bin der Meinung der Mensch kann gar nicht anders als "religiös" zu sein. Lassen wir dabei einmal die Frage außen vor, was/wer Gott ist und ob dieser Name "Gott" die einzig richtige Bezeichnung ist. Wir hatten ja schon die Diskusission ob Gott, Nirvana, Brahman, Krisna und was es alles an Bezeichnungen gibt, nicht vielleicht immer das gleiche ist bzw. das gleiche gemeint ist.

Selbst die Überlegung, ob Gott als Überwesen zu betrachten ist oder das Ganze (und damit einschließlich uns) Gott ist, ist aus meiner Sicht nicht unvereinbar.

Möglicherweise werden viele aufschreien und der festen Überzeugung sagen, nein, an Gott glaube ich nicht. Hier müßte man sich wahrscheinlich mit jedem einzelnen verständigen, woran er eigentlich glaubt und vielleicht finden wir soetwas "ähnliches" wie Gott trotzdem dabei.

Vielen stößt der Gedanke "jemand" anzubeten auf, ebenso wie der Gedanke, dass man von jemand "anderem" erlöst werden kann. Andere finden genau in diesen Dingen Trost und Halt und Hilfe. Hier steht als scheinbar (!) unvereinbare Kluft aber aus meiner Sicht nur der Frage dahinter, ob Gott (und all die Namen) etwas anderes ist oder in mir. Auch hier behaupte ich, das beide Ansichten Recht haben.

Die Wissenschaft hat scheinbar keinen anerkannten Beweis für die Existenz Gottes gefunden. Verschwiegen werden darf nicht, wie wir schon besprochen hatten, dass sie auch keinen Gegenbeweis gefunden hat. Letzlich bleibt sogar der Einwand, dass wir dann auch nicht an unser eigenes Bewußtsein glauben dürften (obwohl wir uns jeden Tag aufs neue unserer Selbst bewußt sind), da die Wissenschaft mir bis heute nicht Erklären kann, wie Bewußtsein entsteht. Allein die Gehirnvorgänge erklären dies nämlich nicht (http://de.wikipedia.org/wiki/Bewußtsein#Bewusstsein_als_R.C3.A4tsel)

Würde man allein auf die bio-chemischen Vorgänge im Gehirn abstellen, dann würde auch der Beweis für Gott gegeben sein, den Experimente sollen eine erhöhte Aktivität in bestimmten Bereichen nachgewiesen haben, wenn sich der Mensch in bestimmten Bewußtseinszuständen (Mediatation, etc) befindet.

Menschliches Verhalten läuft nach bestimmten Schemas ab. Hier hat die westliche Psychologie einen ganz wesentlichen Beitrag geleistet (einen Beitrag den die östlichen Meditationstechniken nicht ersetzen können).

Betrachtet man dieses Schemas - so gut es geht - von oben, werden Gesetzmäßigkeiten erkennbar. Ich behaupte an dieser Stelle, in allem was der Mensch tut, sucht er sich selbst und damit Gott (wenn man beides als das Ganze sieht) oder zumindest sich selbst und Gott. (Gott natürlich auch hier stellvertretend für all die anderen Namen).

Letzlich noch ein evolutionsgeschichtliches Argument, der Mensch hat im Rahmen seiner Evolution tausende von Jahren an etwas geglaubt. Ich glaube kaum, dass dies keine (selektiven) Spuren hinterlassen hat.

Ich behaupte der Mensch ist auch ein spirituelles Wesen - und damit "irgendwie" auch gläubig. Ob dies jedem bewußt ist, ist eine andere Frage ... :wink:

LG
Frugol
 
@Philosophenstammtisch u.ä.: Ich habe schon ein paar Ideen und möchte sie gern mit euch besprechen. Am besten bei einem ingame-Treffen und am liebsten per voice chat.

Da jetzt zum Jahresende die Zeitressourcen knapp werden: Wie wäre es mit einem ingame-Treffen irgendwann in der ersten Januarhälfte?
 
Benedetto Burger schrieb:
@Philosophenstammtisch u.ä.: Ich habe schon ein paar Ideen und möchte sie gern mit euch besprechen. Am besten bei einem ingame-Treffen und am liebsten per voice chat.

Ich wäre auch gerne dabei! :)

....aber sollen wir wirklich Voicechat machen?! Ich bin davon eigentlich kein großer Fan, aber meinetwegen. :?
 
Auch ich möchte unbedingt dabei sein. Ab der Kalenderwoche 2 habe ich wieder Internet Zugang (bin dann wieder zurück aus den Bergen :p ).

Wollen wir schon einmal einen Termin näher in Augenschein nehmen?
Es ist mir wichtig, daß möglichst viele aus unserer Gedanken Gruppe sich diesen Termin freihalten können.

Wie wäre es mit Sonntag 13.1. am Nachmittag?
Treffpunkt auf Rigos Bietschhorn?
Andere Vorschläge?

Gruß
Mike

P.S.: Voice habe ich immer aktiviert "griffbereit"....aber ich denke wir können auch ohne auskommen. Voice kann hilfreich sein, wenn man viele Details auszudiskutieren hat. Aber es kann auch hemmen bzw "ausgrenzende" Wirkung haben. Wenn man ein sehr persönlich berührendes Thema bespricht, dann ist die Zeit die man für eine richtige Wortwahl beim klassischen Textchat hat eine sehr wohltuende Komponente. Außerdem sollte sich niemand gezwungen fühlen sein RL Geschlecht durch Voice zu outen, wenn er/sie es nicht möchte.
 
Bin - wie weiter oben schon angezeigt - natürlich auch dabei. Ob mit oder ohne Voice ist mir gleich, wobei ich mir noch nicht sicher bin, wie Voice mit meiner UMTS-Leitung läuft.

@ Benedetto

Ich fände es nicht schlecht, wenn Du ein paar Deiner Ideen oder Gedanken schon jetzt äußerst, so könnten wir uns bereits darauf "vorbereiten" und auch ein paar Gedanken machen. Andererseits - so dies der Fall ist - kann ich auch verstehen, wenn Du sowas lieber inworld besprichst. Wie gesagt, wollte mein Interesse kund tun, jetzt schon mehr zu erfahren ...

... außerdem bin ich neugierig ... :p

LG
Frugol
 
Zeit ist eine Illusion

Liebe Threadgemeinde,

ich habe heute einen Bericht gefunden, der auch für Laien lesbar ist und meines Erachtens eine geradezu geniale Zusammenfassung darstellt.

bitte etwas "Zeit" investieren hier:
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/bdw/tid-8332/physik_aid_229939.html

Bitte stört Euch nicht an dem Titel

"Zeit ist eine Illusion"

sondern geht einfach mal vorbehaltlos in diesen Bericht hinein. Er besitzt viel mehr Tiefe als der medienwirksame Titel vermuten lässt.

Ein Zitat von Hermann Weyl aus diesem Bericht kann ich mir im Moment nicht verkneifen:
"„Der Schauplatz der Wirklichkeit ist nicht ein stehender dreidimensionaler Raum, in dem die Dinge in zeitlicher Entwicklung begriffen sind, sondern die vierdimensionale Welt, in welcher Raum und Zeit unlöslich miteinander verwachsen sind. Diese objektive Welt geschieht nicht, sondern sie ist – schlechthin; ein vierdimensionales Kontinuum, aberweder Raum noch Zeit. Nur vor dem Blick des in den Weltlinien der Leiber emporkriechenden Bewusstseins ,lebt‘ ein Ausschnitt dieser Welt ,auf‘ und zieht an ihm vorüber als räumliches, in zeitlicher Wandlung begriffenes Bild.“"

Ich habe mit Frugol bereits darüber philosophiert ob es Zeit gibt und ob es Chaos ohne Zeit geben kann. Dass Zeit eine Illusion des Bewusstseins darstellt ist wahrlich keine neue Interpretation. Ich konnte auch in Buddhistischen Quellen etwas dazu finden.

Vielleicht können wir darüber nach der "Weihnachtszeit" gemeinsam diskutieren.

Wer vorher schon ein Feedback zu dem o.g. Bericht geben möchte sollte sich nicht zurückhalten. :wink:

LG
Mike
 
Zum Thema Zeit stell ich mir folgendes Szenario vor.

Ich werfe um 12.00 Uhr eine Quantenmünze.

Folgendes kann passieren:

11.59 Uhr:
Die Quantenmünze ist im Zustand "Kopf oder Zahl".
Ich berechne von diesem Zustand ausgehend den Zustand der Münze um 12.01 und verwende dazu die entsprechenden Formeln aus der Quantentheorie. Als Ergebnis erhalte ich den Zustand "Kopf oder Zahl".

12:00 Uhr
Ich werfe die Münze

12.01 Uhr
Die Münze ist im Zustand Zahl. Aha! War meine Berechnung falsch? Nein. Aber trotzdem hat sich was verändert. Es scheint hier zwei Formen der Zeit zu geben. Die eine ist klassisch physikalisch und kann zum Berechnen von Abläufen in der Wirklichkeit verwendet werden und die andere ist die, wo wir wirklich Veränderungen erleben. Immer wenn aus Möglichkeiten Fakten werden, scheint sich was verändert zu haben. Etwas, das mit unserem Erleben zu tun hat.

Daher glaube ich, dass es zwei Seiten der Zeit gibt: Die rein physikalische Zeit und die tatsächlich erlebte Zeit. Und es scheint so, dass die erlebte Zeit sich einfach an eine der vier Raumzeit Dimensionan angelehnt hat.

Liebe Grüße

Leon
 
Hallo Leon,

Deine Story von der Münze erinnert mich eher an die Zufallsdefinition als an eine Differenzierung der Zeit in "erlebt und rein physikalisch"

Ich zitiere hier aus einem Dir sehr gut bekannten Buch (Der kreative Kosmos):
"Während im alltäglichen Sprachgebrauch alles als zufällig bezeichnet wird, was man nicht vorhergesehen hat, wird duch die Mathematisierung der modernen Naturwissenschaften der Begriff des Zufalls wesentlich verschärft.

Nach der klassischen Physik ist der Zufall eine rein subjektive Erscheinung, die darauf gegründet ist, dass ein vollkommen determiniertes Geschehen nicht durchschaut und vorausberechnet werden kann. Nach der Mathematik der Quantentheorie sind die "Möglichkeiten eines Systems" ebenfalls vollkommen festgelegt, aber nicht deren Realisierung als Fakten. Fakten ergeben sich, wenn die Schichten der Naturbeschreibung von Quantenphysik und klassischer Physik miteinander agieren.

Die sich im Einzelfall ergebenden Fakten sind objektiv zufällig. Die Annahme, sie seien an sich wohlbestimmt aber unbekannt, ist experimentell widerlegt. Da aber in jedem Fall die Fakten sich nur im Rahmen der naturgesetzlich festgelegten Möglichkeiten realisieren können, unterscheidet sich der quantenphysikalische Zufall von einer reinen strukturlosen Willkür, die gleichsam "alles" als möglich erachten würde."
 
Melde mich zurück!

Diese komische RL-Spiel hat mich mit den Modulen Arbeit und dem Zusatzmodul Ärzte etwas beschäftigt, und in SL musste ich mich verschärft etwas um das Schlunzenbüro kümmern.

Nachdem ich schon eine Vermissten-Anzeige-PM beantworten musste (danke für die nette Geste) werde ich jetzt mal aufarbeiten und ab dem Wochenende wieder in die Vollen gehen.
 
"Zeit als Illusion"

Eine immer wieder spannende, unterhaltsame, bereichernde, verwirrende und auch phantastische Diskussion dieses Thema. :D

Zeit nur als "Illusion" zu sehen und als Reise des Bewußtseins durch ein statisches - sich nie veränderndes - Raum-Zeit-Kontinium zu sehen, hat ja was.

Tatsache ist aber nach meinem momentanen Verständnis - egal ob man Zeit als "Takt" (Physikalisch) oder als empfundene Zeit (Illusion) empfindet - dass sie für uns "existiert". Irgendwas muss ablaufen, damit Leben ist oder Leben empfunden wird.

Entweder ist Zeit als Takt eine physikalische Größe und das Leben (Evolution des Lebens) basiert darauf oder Zeit ist eine psychologische Größe und unser Bewußtsein (Evolution des Bewußtseins) basiert darauf.

Selbstbewußtsein, also das Bewußtsein seiner selbst, setzt nach meinem momentanen Verständnis einen Ablauf (und damit Zeit) voraus. Weil ich mir nur meiner selbst bewußtsein kann, wenn ich mich reflektiere. Und Reflektion bedeutet wohl Prozeß und damit Ablauf und damit zumindest Zeitempfindung.

Vielleicht noch einmal anders:

In meinem Kopf ist ein Bild von mir. (Bild A)

Ich betrachte den Spiegel und sehe mein Spiegelbild. (Bild B)

Im Moment, wo ich Bild B sehe (Präsens) muss ich mich an Bild A erinnern (Vergangenheit), damit ich mich selbst erkenne, mir meiner selbst bewußt werde. Etwas neues (Bild B) muß mit etwas altem (Bild A) verglichen werden.

Wieder eine andere Frage ist, ob Zeit soetwas wie eine Naturkonstante ist.

Mike, wir hatten schon einmal die Frage, ob es Chaos ohne Zeit geben kann. Ich bin immer noch der Ansicht, ja. Zu meiner Überlegung fand ich in deinem Link dieses:

"Nach der Theorie der Schleifen-Quantengravitation sind diese Bausteine die Spin-Netzwerke – ein Gewebe aus eindimensionalen Strukturen. Aus ihm entsteht die Raumzeit erst. Deshalb ist sie kein Fundament der Natur, sondern ein nachgeordnetes Produkt – letztlich also tatsächlich illusorisch."

Dieses Spin-Netzwerk könnte das chaotische System sein, welches ich meine.

Und an dieser Stelle müßten wir einmal klären, was illusorisch bedeutet.

Ist es eine Illusion, dass hier jetzt an dieser Stelle ein großes: W steht?

Ist es wirklich ein "W"? Ist es nicht mehr ein Symbol, ein Zeichen, vier Linen, 32 Pixel (mal rein fiktiv), oder nur Bits und Bytes, oder doch nur Impulse auf meinen Nervenbahnen? Na und so fort ... :wink:

Wikipedia schreibt zum Wort "Illusion":

"Eine Illusion bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch eine mit technischen Mitteln herbeigeführte Sinnestäuschung."

(Quelle: Wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Illusion)

Genau genommen ist alles Illusion, wenn wir so wollen. Menschen sind Illusion, sie bestehen ja aus Zellen. Zellen sind Illusion, sie bestehen ja aus Molekülen. Moleküle sind Illusion, sie bestehen ja aus Atomen, etc, etc. Meines Wissens kennt die Wissenschaft derzeit 4 elementare Grundkräfte welche sie grad mit einer "Weltformel" in Einklang bringen möchte. Wenn dies die einzig wahrhaft existirenden Kräfte wären, ist dann alles darüber nur Illusion?

Ich möchte mit einem Zitat aus Mikes Link erst einmal enden:

"Bei Lichtgeschwindigkeit oder am Rand eines Schwarzen Lochs vergeht quasi überhaupt keine Zeit."

Und irgendwie erinnert mich das hieran:

"Wir können nur versuchen, aus der Zeitlichkeit, in der wir gefangen sind, herauszudenken und zu ahnen, dass Ewigkeit nicht eine immer weitergehende Abfolge von Kalendertagen ist, sondern etwas wie der erfüllte Augenblick, in dem uns das Ganze umfängt und wir das Ganze umfangen. Es wäre der Augenblick des Eintauchens in den Ozean der unendlichen Liebe, in dem es keine Zeit, kein Vor- und Nachher mehr gibt."

... ich wünsche euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit (falls wir uns vorher nicht mehr lesen oder schreiben).

LG
Frugol

PS: Ich muss noch was anfügen, was mir bei meiner Selbstbetrachtung so als Gedanke durch den Kopf gegangen ist in Bezug auf die Beschäftigung mit dem Thema Zeit.

Meine Überlegung ist die, ob hier nicht auch Motivation ist, die eigene Sterblichkeit zu Überwinden. Leben und Sterben ist mit Zeit verbunden. Würden wir einen Weg finden, die Zeit zu "überwinden", würden wir also auch nicht sterben. Steckt dahinter der Antrieb sich mit dem Thema Zeit zu beschäftigen?

Könnte es nicht sein, das beides geht? Die Zeit läuft weiter, aber im Moment des Todes bleibt die Zeit für mich stehen (quasie Reise mit Lichtgeschwindigkeit oder Reise in ein schwarzes Loch). Für die anderen läuft die Zeit weiter. Für mich (mein Bewußtsein) wäre der Moment des Sterbens damit unendlich ewig (zeitlich gesehen) und für die anderen ein endlicher Vorgang.

Mal so noch als Gedankenspiel auf den Weg ... :wink:
 

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