Talbot 1. Tag
Talbot 1. Tag
Das Gebrüll von Tharlarions, das Rattern von Rädern, das Gestöhne der Sklaven unter ihrer Last war vor der Taverne in Talbot zu hören.
Goreaner aus allen Teile der flachen Welt sind Gestern Abend in Talbot eingetroffen. Alte Bekannte wurden wieder getroffen, neue Goreaner kennen gelernt. Es war ein arges Durcheinander.
Es wurden Pilgerreisende aus der Aretai, Dnyarri, Rock-Gor, Samanu und Talbot gesehen. Sicher waren noch andere dabei, die der Berichterstatter nicht kannte. Die Gruppe besteht jetzt aus mindestens 20 Freien und ihre Sklaven.
Die Zelt wurden aufgebaut, die Ladies erhielten ein Nachtquartier in einem frei geräumten Haus, die Wachen eingeteilt.
Als es etwas ruhiger wurde hat der Administrator von Talbot, Sir Haron, eine kurzes, aber warmes Willkommen aus gerufen und, was viel wichtiger war, ein Fass Paga spendiert. So trafen sich die Pilgerer in der Taverne und parlierten dort weiter.
Unser hochverehrter Tatso war mit seiner Kleinen Sif erschienen, die eine sonderbare Geschichte über ihr Leben erzählte.
Einsam in der Mitte des Kreises kniet die zierliche Kajira, nur zögerlich bereit, ihre Geschichte zu erzählen. Unsicher lässt sie die unnatürlich geformten Augen umherwandern, bis sie auf die stählernen ihres Herren treffen, ein letzter Seufzer, eine kleine Hand, welche das seidige Gold ihrer Locken hinter die Schulter verbannt, dann, wie ein zarter Hauch, erhebt sich ihre Stimme, sanft und eindringlich. „Es war einmal“ beginnt sie, als hätte dies alles nichts mit ihr zu tun „in Ar, da lebten eine Reihe von kleinen Mädchen…., gezüchtet im Haus des Cernus aus Ar , gehalten in einem speziellen Bereich, fern von der Welt, Exotinnen, aus langen Zuchtlinien, aber all das war diesen kleinen Wesen unbekannt…“ Dichte Wimpernreihen senken sich auf die rosigen Wangen der Sklavin, als sie zurückdenkt, durch Zeit und Raum, und das glückliche Lächeln eines sorglosen jungen Mädchens erscheint auf den perfekten Bögen ihrer blutroten Lippen. Sie ist zurück, im Hort das Lachens, des Friedens, der Schönheit, der unschuldigen Weiblichkeit. Die glockenreine leise Stimme klingt nun jünger und entführt die Zuhörer in eine Welt voller Spiel, Gelächter und Frohsinn, wie aufgeregte kleine Vögel flattern die zierlichen Hände der Kajira durch die Luft um sie herum, der schlanke Körper wiegt sich mit der Grazie eines jungen Kätzchens.
„so wuchsen sie auf, in Frohsinn, Schönheit, Überfluss, … “ Die Stimme der Kajira ändert sich, wird ein wenig dunkler, seidiger, und auch ihre Haltung ändert sich, die verspielte Grazie eines jungen Kätzchens weicht der einer jungen Raubkatze, der Rücken wölbt sich, Die schlanken Arme flüstern in unschuldiger Sinnlichkeit durch die rauchgeschwängerte Luft, jeder Hort von ihr ist perfekt, jede Bewegung graziös, herrlich. Wie eine seidige Melodie streift die Stimme durch den Raum, erzählt davon, wie die jungen Mädchen heranwachsen zu jungen Frauen von makelloser Schönheit, wie sie lernen, ihre angeborene Grazie zu vervollkommnen. „und nie“ so die schmeichelnde Stimme „niemals drang etwas von aussen in diese Welt vollkommener Weiblichkeit. Nichts wussten sie, dass sie Sklaven waren, gezüchtet waren, ja nicht mal, dass andere Menschen anders lebten. Und vor allem, nicht das sie Frauen waren, und das es auch Männer gab. Es gab nur die gewinnende Schönheit, fast grausam in ihrer Unschuld, kein Wissen über Männer dunkelt die Reinheit, nicht einmal das Wissen über ihre Existenz, nur die zauberhaften Gärten, die schillernden Vögel, eine Welt voller Makellosigkeit und Sanftheit, kein raues Leben
Die schlanken Finger der Erzählerin liebkosen verträumt den köstlichen Körper, zart, liebevoll, wie eine sanfte Brise, als sie sich erinnert. Schauer rinnen über die helle Haut und ein entzückendes Lächeln tanzt über ihr verträumtes Gesicht, die eigenartigen katzenartigen Augen funkeln mit Fröhlichkeit. Nichts in den unschuldigen Bewegungen des zarten Körpers weist darauf hin, was sie ist, was sie sein sollte, könnte. In einer Welt voller goldenem Sonnenschein ist sie der hellste Strahl, keinen Schatten kennend, keine Angst, keine Sorgen, nichts verdunkelt ihre Welt. Die schimmernden Augen schliessen sich langsam, strahlend grün, klar, zutraulich, nun versteckt hinter den dichten seidenen Wimpern. Sie kniet, fast regungslos, für einige Ihn, eine träumende Schönheit, vertrauensvoll, verletzlich und wehrlos.
Die langen schimmernden Wimpern erheben sich flatternd, als erwachte sie aus dem Schlaf. dann plötzlich fährt ein Ruck durch ihren Körper, und ihre zarten Züge verziehen sich zu einer Maske des Terrors. Der Körper der Kajira beginnt zu beben, und ihre Stimme wird atemlos, gehetzt, als sie leise fortfährt: „Dann, eines Tages, wurden einige von ihnen ausgewählt.“ Ohne es zu merken, verfällt sie in die Ich-Form des Erzählens, das Grauen ihrer Erinnerungen verdrängt die sanfte Distanziertheit, und zitternd fährt sie fort: „Wir waren aufgeregt, wir waren so aufgeregt! Hinaus aus unserem Garten, sehen, was es gibt in der Welt! Doch wir kamen nur bis in ein kahles Zimmer, wo eine tief verschleierte Frau uns grob untersuchte. Wir schauten uns an, wir fragten, wir bettelten, wollten wissen, was geschah, aber keiner sprach mit uns. Eine Spritze, und dann ….“
Panisch kniet sie nun, starrt wild um sich, ihre Hände krallen sich in ihre Schenkel. Ihre Brust wogt vom panischen Atmen, der köstliche kleine Körper ist versteift sich mit der Angst eines gejagten Tieres, das den Jäger in der Nähe sieht, nicht wissend, was es ist, aber irgendwie, tief innen drin, wissend, instinktiv: Gefahr! „wir erwachten, von Geräuschen, die wir nicht kannten. Es war das raue Gelächter von Männern, das Gejohle…. Ungläubig starrten wir um uns, gefangen in Käfigen waren wir, auf Tischen, umgeben von Menschen einer Art, die wir nicht kannten. , keine sanften weiblichen Formen, sondern die rauen, brutalen der goreanischen Männer, das erste Mal in unserem Leben. Auf den Kissen, uns anstarrend, anzüglich grinsend, und in dem Käfig mit uns, nach uns greifend. Wir verstanden nicht, konnten nicht begreifen, nicht glauben, …das musste einfach ein schlechter Traum sein“ Ihre unnatürlich weiten Augen werden riesig mit Angst, als sie sich erinnert. Dies also war alles, wofür sie gezüchtet waren, wie eine seltene Delikatesse, gehalten in perfekter Harmonie und Schönheit, damit dieser Augenblick der Panik, des Horrors perfekt war für diejenigen, die das Recht auf sie erwarben.
„Wir…. Wir haben versucht zu fliehen, doch die Gitter, es gab kein Entkommen. Raue Hände griffen uns….so hart, so unbeugsam.“ Die smaragdgrünen Augen füllen sich mit Tränen als sie tonlos fortfährt: „Die nächsten Stunden waren ….ein einziger Alptraum. Ich kann mich nicht einmal mehr klar erinnern, überall harte, schwielige Hände, Hände, die jedes bisschen meines Körpers in Begriff zu nehmen schienen, die Schreie meiner Schwestern, die sich mit meinen und dem Gelächter der Männer vermischten, der reissende Schmerz, als sie in mich eindrangen, wieder und wieder, sich ihren Weg bahnten auf jede mögliche Art, die Hände an meinem Hals, drohend, damit ich den Mund nicht schliessen konnte, meine Schenkel, beschmiert von Blut und ihren Säften, …..“
Die tonlose Stimme verliert sich in hilflosem Schluchzen, als die Ereignisse wieder von ihr Besitz ergreifen. Die schönen Züge gezeichnet vom Grauen, das Gesicht scheint nur noch aus den grossen verdunkelten Augen voller Terror zu bestehen, und den weitgeöffneten blutroten Lippen, die wie eine Wunde wirken. In ihrem Kopf wirbeln die Bilder, die Erinnerungen, Blickfetzen… ihre Stimme sprudelt, erzählt zusammenhanglos, ein sommersprossiger Bauch, der sich vor sie schob, und dann hartes männliches Fleisch, das ihr tief hinein in den Hals drang und ihr den Atem nahm, brutale Hände, die ihre Schenkel auseinanderzwangen, ihre Wange in den Boden gedrückt, Arme, schmerzhaft zurückgebogen, und immer und immer wieder ein Mann, der in sie eindrang, wo immer er sich einen Weg bahnen konnte, bis endlich gnädigerweise, die Panik einer Leere Platz machte, der Verstand sie verliess, und Schwärze sie umgab. Einige Ihn lang ist nur das trockene Schluchzen des Mädchens zu hören, ihre zarten Arme fest um den bebenden Körper geschlungen, versucht sie sich zu beruhigen.
Alle Sinnlichkeit ist aus dem schlanken Körper gewichen, das Gesicht leer, die smaragdfarbenen Augen zeigen nur noch Wahnsinn, mechanisch hebt sie an, die Augen gesenkt vor Scham. „Irgendwann erwachte ich wieder, mein Hals schmerzte wie verrückt, als wäre er zusammengedrückt worden, ich konnte kaum atmen, und ich schien von irgendeinem Gewicht auf mir erdrückt zu werden.“ Ihr Gesicht verzieht sich zu einer Maske des Schmerzes, als sie fortfährt: „Es waren die Körper meiner Schwestern, die auf mir lagen, kalt, tot. Meine schönen Schwestern, so perfekt, so makellos, nun nur noch geschundenes totes Fleisch. Die seidige rosige Haut, nun wächsern, blau, blutig. Und der Gestank…“ schaudert und wird wieder geschüttelt von trockenem Schluchzen. „Ich habe sie einfach von mir runtergeschoben, und liegen lassen. Sie waren alles, das ich hatte, alles, was ich kannte, vor diesem Abend, nun hatte ich gar nichts mehr. Um mich herum waren Tierkäfige, anscheinend waren diese schönen Geschöpfe nun nur noch Futter …. Und eigentlich hätte auch ich dort liegen müssen.“ Schweigt einen Augenblick, eine einzelne silberne Träne hängt im dichten seidigen Kranz der Wimpern und fällt dann leise herab auf die Wange, rollt hinab auf die wogende Brust, glitzernd im Feuerschein. „Im Schutze der Nacht gelang es mir, eine Lumpen aus einem Haufen am Stall zu ziehen, mich zum Hafen zu schleichen und an einigen betrunkenen Wachen vorbei auf ein Schiff zu schleichen, in der Bilge überlebte ich, gerade so, bis ich in ebenfalls des Nachts wieder von Bord schlich.“ Sachlich, ruhig erzählt sie, als hätte sie die Angst nie gespürt, als sie sich an den Männern vorbeischlich, nie das Grauen, dass sie beim Anblick von Männern erfasst, als hätte es das Staunen nie gegeben, als sie das erste Mal Schiffe sah, nie den Instinkt, der sie dazu trieb, auf eines dieser seltsamen Wasserhäuser zu gehen und sich tief in ihrem Bauch zu verstecken.
Leise seufzend schweigt sie einen Moment, unsicher sucht das zarte Wesen den Blick ihres Herrn, des Mannes, der nun ihr Leben ist, und ein bisschen Leben kehrt zurück in den immer noch zitternden Körper, und in die silberne Stimme, die wie ein Hauch durch die schwere Luft der Taverne tanzt: „Es war eine Insel. Eine kleine Stadt. Des Nachts stahl ich Essen“ wimmert leise, sich schämend „tagsüber versteckte ich mich im Gebüsch. Bis….“ Erschauert, als sie sich erinnert, wie schwere Schritte näher kamen und der harte Schatten eines Kriegers über sie fiel wie ein Schatten des Todes, sie panisch werden liess „mein Herr fand mich.“ Die seidige Körper spiegelt ihre Zerissenheit wieder, die Angst vor dem Mann, der verzweifelte Wunsch, zu vertrauen, ihre Einsamkeit, Hilflosigkeit. Verloren sitzt sie in der Mitte des Zirkels, die vollen Lippen leicht geöffnet, als sie wieder auf ihren Herrn blickt, und ihre Augen sanft zu erglühen beginnen, voller Ergebenheit.
„Er nahm mich auf, als ich nichts zu geben hatte, und er erlaubt mir zu bleiben. Seine Hände legen sich schützend über mich, seine Weisheit lehrt mich, seine Geduld heilt mich. Sein werde ich, was immer er von mir verlangt“ Mit jedem Wort kehrt ihre Schönheit zurück, ihre Sinnlichkeit, stolz wölbt sich ihr Rücken, hebt die wogenden Brüste hinauf, die seidigen Schenkel gleiten sanft in ein weites Nadu, die perfekten Züge scheinen von innen zu glühen. Mit einem leichten Schwung des Kopfes wirft sie die langen Locken zurück, das Feuer der Taverne malt wilde Reflexe auf das schimmernde Gold. Langsam und sinnlich streckt sie die schlanken Arme nach ihm aus, die kleinen Hände bittend erhoben: „Mein Herr, mein Leben, es ist Euers, denn ihr gabt es mir zurück.“
Nach dieser erschütternden Geschichte wurden einige Paga genommen, evt. auch einige Kajirae und es trat Ruhe ein über Talbot. Nur die drei Monde schienen friedlich auf die Pilgerfahrer.