Vrotan Negulesco schrieb:
Ausserhalb von Gor stimme ich da zu.
Aber Gor ist nunmal eine fiktive Welt, aufgebaut auf einer Reihe von Büchern. Dort ist das "normal" und Bestandteil der Kultur.
Jeder der sich ein wenig mit der Geschichte beschäftigt hat, wird sehen, das dort in keinster Weise versucht wird, Gor aufs normale Leben zu übertragen. Es ist eine "Fantasie-Welt" FIKTIV.
Nochmal:
FIKTIV!!!
Und nicht jeder, der dort in Gor einen herren/ eine Herrin spielt, macht im
RL [libary:5deb94b194]Abkürzung für [Real Life] - das [Reale Leben][/libary:5deb94b194] das gleiche.
Es ist ein ROLLENSPIEL in dem jeder seine Rolle wählen kann. Und jederzeit aufhören kann.
Siehst du, und genau da hakt es bei soooo vielen Gorspielern: Der Unterscheidung zwischen Fiktion und der plötzlichen Übertragung aufs Reale. Mir läuft es kalt den Rücken runter wenn ich bei sovielen Slavinnen im Profil das Folgende lesen muss:
"IMs, friends requests, gifts, shopping- restricted by girl's master."
Das ist für mich ein klares, absolut klares, NO GO, denn hier wird das Verhältnis Sklavin-Master urplötzlich von IC (in Character=im Rollenspiel) auf OOC (Out of Character=außerhalb des Rollenspiels) übertragen, und das geht definitiv zu weit.
Und dennoch, wie ich selbst weiß, einige dieser Mädels haben durchaus ihre 30 Lenzen auch dem Buckel. Man sollte also meinen, sie könnten durchaus ihre eigene Entscheidung treffen inwieweit sie sich durch einen Mann beeinflussen lassen (oder auch umgekehrt!). Ist es wirklich meine Aufgabe jemanden darauf hinzuweisen? Ich habe es ein paarmal getan, also nicht darauf hingewiesen, sondern vorsichtig, besonders bei Freundinnen, mal nachgehakt, warum sie das mit sich machen lassen, da es mir nur schwer verständlich sei.
Ich kann nicht beurteilen ob sie mich angeflunkert haben um ihr Gesicht zu wahren und es letztendlich nur tun, um ihre Internetliebe nicht zu verlieren, aber die Antwort war ziemlich einhellig (verkürzt dargstellt): "I am submissive. Being restricted finally gives me the freedom I need and takes away so many decisions from me, makes me feel relieved."
Als jemand der diese (sexuelle) Neigung NICHT hat, muss man da erstmal schlucken, aber genau an diesem Punkt zeigt sich bei mir, ob man tolerant sein kann: Ich toleriere diese Ansichtsweise mittlerweile, denn es ist nicht mein RECHT, jemanden diese Ansichtsweise zu nehmen, solange diese nicht auch rechtlich belangt werden kann. Ich kann vielleicht nachhaken, oder mal Kritik üben, aber bestimmt nicht jemanden schlichtweg verurteilen.
Sollte ich allerdings, wie auch immer, herausfinden, dass es nicht stimmt und der Mann sie tatsächlich schlichtweg unterbuttert (oder eben umgekehrt), würde ich denjenigen definitiv zur Rede stellen, wie ich es bislang auch immer getan habe. Ob das was bringt oder nicht, sei mal dahingestellt, wenigstens kann ich dann von mir behaupten, reagiert zu haben. Und wieder die Frage: Sollte der Slave/die Sklave nicht DENNOCH selbst in der Lage sein dies zu tun? Kann es mir mir anmaßen für ihn/sie in die Bresche zu springen, wo die meisten sogar älter sind, nur weil ich persönlich annehme, sie seien nicht characterstark genug? Bei der Entscheidung hapere ich persönlich noch immer.
Und, Leute die einfach nur eine Abscheu gegenüber Sklaven/Sklavinnen haben, beweisen nicht gerade Toleranz. Gerade Gor basiert (zumindestens in
SL [libary:5deb94b194]Abkürzung für [Second Life][/libary:5deb94b194] und unglücklicherweise) zu einem Großteil auf sexuellen Vorlieben. Jemand der freiwillig ein Sklave/eine Sklavin ist, hat seine Gründe, und Menschen für ihre sexuellen Vorlieben, solange diese nicht einhellig als "Perversion" (Pädos, Kannibalen, Sodomisten etc. pp) bezeichnet werden kann, zuverurteilen zeugt von allem, aber nicht von Reife, Akzeptanz und Toleranz.
Achso, ja, ich spiele auch in GOR (Panther, und zwar kein Pantherchen, die es jeden Tag darauf anlegt gefangen und ge...zu werden, wie es leider soviele tun), deswegen glaube ich, weiß ich mittlerweile ungefähr was los ist.
Und noch einmal: Jemand der
SL [libary:5deb94b194]Abkürzung für [Second Life][/libary:5deb94b194] spielt ohne sich Gegenbewegungen (Und davon gibt es ja anscheinend die ein oder andere) gegen Rape etc. pp. anzuschließen tut nichts anderes als stillschweigend wegzusehen und zu akzeptieren was los ist. Von daher ist es dann eher angebracht den Mund zu halten. Denn ganz im Gegensatz zum realen Leben, in dem man in einigen Situationen um sein Leben fürchten muss wenn man seine eigene Meinung kundtut und dazu steht, droht hier keinem der virtuelle Tod wenn man wenigstens in seinem Profil klar Stellung bezieht.