Achterzwerg
Der Begriff geistiges Eigentum ist Dir voellig fremd oder?
Für mich ist das nur eine logische Weiterentwicklung der Anbetung von Privateigentum, die in dieser Gesellschaftsordnung zelebriert wird. :roll:
Wessen "geistiges Eigentum" sind zum Beispiel Sagen, Volksmärchen, Heldenlegenden, Volkslieder? Oder Sport- und Gerichtsreportagen? Schriften wie die Bibel, Veden, der Koran? Götterskulpturen? Oder der Mayakalender, oder die Wandmalereien der Cromagnon?
Oder: Sagen wir mal, ich würde Geschichten/Romane schreiben und Bilder zeichnen. Das dauert seine Zeit und ist - auch wenn das gern heruntergespielt wird - harte, erschöpfende Arbeit. Besonders das Schreiben. Wirst du mir zustimmen, oder?
Klar, die fertigen Produkte meiner Arbeit, die ich dann dem Verlag/dem Agent/dem Aussteller gäbe, wären
mein (und nicht nur "geistiges") Eigentum - nicht das des Verlages, nicht des Agenten, nicht dem Aussteller. Manuskript - eine bewegliche Sache. Bild - eine bewegliche Sache.
Der Plot selbst, das Motiv auf dem Bild aber -- wessen "geistiges Eigentum" sind die Ideen, die Inspirationen dahinter? Lass fünf Autoren genau die gleiche Idee haben die z.B. hinter dem Plot von "Romeo und Julia" steht - und du wirst fünf völlig unterschiedliche Geschichten über dieses Thema sehen, jede in ihrem eigenen Stil - wessen "geistiges Eigentum" ist dann der Plot? Wenn fünf Dichter sich von den gleichen Sachen inspirieren lassen und über das gleiche Thema ein Gedicht oder Lied schreiben, wirst du fünf unterschiedliche Texte sehen - aber wessen "geistiges Eigentum" ist die Geschichte/die Stimmung hinter dem Gedicht?
Wenn ich mich von Geräuschen und Stimmungen inspirieren ließe und daraus selbst eine Musik "zusammenweben" würde - wessen "geistiges Eigentum" wären dann die Geräusche, die Stimmungen, die Inspirationen, auf denen dieses mein Musikstück basiert?
Und wenn ich Sachen aus der Natur, der Umgebung, der Erinnerung zeichnete, wessen "geistiges Eigentum" wäre dann der Baum, das Haus, der Mensch, das Tier, das Fahrzeug, die Blume auf meinen Bildern?
Schösse ich zum Beispiel ein Foto vom Messeturm, wessen "geistiges Eigentum" wäre dieses Bild? Das des Architekten, das des Besitzers, das der Erbauer, oder meins?
Sorry, aber ich halte den Begriff "geistiges Eigentum" für einen schwammigen Kunstbegriff, den ein paar geldgierige Bonzen mal irgendwann im Lauf der Geschichte in Umlauf gebracht haben.
Sleen schrieb:
heute sind es schon Moderatoren die kopieren ok finden, weil das Orignal ja nicht weg ist.
Ich hab nicht gesagt, dass ich Kopieren OK finde, ich hab nur gesagt, dass
das bloße Kopieren weder gleichbedeutend mit Diebstahl noch mit Raub ist.
Sleen schrieb:
Also ueber Deine Ansichten muss ich schon manchmal sehr den Kopf schuetteln.
Der Sleen
Das kann ich verstehen
Diese Behauptung läge mir auch absolut fern. 5% davon? also 850 verkaufte Sachen? oder wegen mir 1% 170? 0 davon halte ich für so unglaubwürdig wie die 17.000.
Also ist nicht die Frage ob sondern wie hoch der Ausfall ist?
Nee, die Frage ist, ob überhaupt tatsächlich ein Ausfall vorhanden ist. Das wäre genauso wie zu behaupten, dass jeder der im Autohaus eine Probefahrt machen, oder im Klamottenladen die Kleidungsstücke anprobieren will, automatisch ein Dieb wäre.
Auf Begrifflichkeiten wie "Diebstahl" Oder Raubkopierer rumzureiten ist letztendlich Peanuts. Es mag sein das die Begriffe "Diebstahl" oder "Raubkopierer" nicht ganz zutreffend dafür sind, wenn man sich unerlaubt Musik oder Filme runterlädt oder kopiert. Aber dann wird es früher oder später einfach einen andere Bezeichnung dafür geben. Der Politik bzw. dem Gesetzgeber wird da schon etwas einfallen.
Passendere Begriffe gibts doch schon: "Unerlaubtes Kopieren", "Verstoß gegen das Urheberrecht".-- nur klingen diese Begriffe nicht so schlimm wie "Diebstahl" oder "Raub".
Lucky schrieb:
@Eight
Wenn Dir Musik und Filme die Du kopiert hast um sie anzuhören/ anzuschauen dann doch nicht gefallen, dann löschst Du sie sicher immer? Das wäre ja eigentlich dann die logische Konsequenz.
Klar.
Was soll ich auch mit Filmen, bei denen ich feststelle, dass der beste Teil des Filmes grad mal der Trailer, der spannendste Part die Namensliste der Stars ist? Tolle Verpackung, Inhalt Mist - weg damit.
Und was soll ich mit Alben, die einfach nur Schrott sind, obwohl der Name der Band vielversprechend war, oder die zwo, drei Live-Mitschnitte auf Youtube viel versprachen? Passt nicht, weg damit.