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Wo ist denn der Unterschied zwischen dem Glauben an irgendeinen Gott, und dem Glauben an den Weihnachtsmann, an die Zahnfee, an Elfen, an Drachen oder das Unsichtbare Rosa Einhorn, oder dem vermeintlichen Hören von Stimmen? Beziehungsweise: Gibt es da überhaupt einen Unterschied?
Ja, es gibt möglicherweise einen Unterschied, kommt aber darauf an, wie man diesen "irgendein Gott" definiert.
Oder anders ausgedrückt: Dadurch, dass man Dinge nicht wahrnehmen kann, kann man nicht schließen, dass sie nicht da sind. Man kann nicht mal daraus schließen, dass sie keinen Einfluss haben, nur weil man diesen Einfluss nicht erkennen oder verstehen kann. Man kann eine Nicht-Existenz eines "Gottes" wissenschaftlich nicht beweisen. Und man kann natürlich an eine hohe Wahrscheinlichkeit glauben, dass es ein Schöpferwesen oder eine göttlichen Kraft gibt, welche außerhalb unserer Wahrnehmungsfähigkeit liegt, welche aber dennoch einen Einfluss auf unser Sein hat. Selbst aus streng wissenschaftlich-rationaler Sicht ist der Glaube an eine "göttliche Entität" erst mal auch nicht abwegiger, als die Annahme eine solche Kraft würde nicht existieren.
Nicht zuletzt weil wir Menschen so einige Dinge noch immer nicht verstehen. Selbst eigentlich so einfache Dinge wie die Gravitation sind im Grunde ein Rätsel für uns. Wir können sie dank Newton wunderbar beschreiben. Und dank Einstein waren wir einen ganzen Schritt weiter im Verständnis
wie diese Phänomen zustande kommt - bis ein Herr Heisenberg und ein Herr Schrödinger die Welt mit der Quantentherorie auf den Kopf gestellt hat. Womit wir bis heute nicht wirklich wissen, wie Gravitation nun wirklich funktioniert. Wir können die Welt um uns wunderbar beschreiben, auch mit Sprachen wie der Mathematik. Aber wir verstehen so vieles nicht - und es gibt so ein paar Hinweise, die darauf hindeuten, dass das immer so bleiben wird.
So, und diesem transzendentalen Gottesbegriff gegenüber gestellt ist das konkrete Gottesbild vieler Religionen, aus welchem sich für gewöhnlich ein oft recht willkürlicher Verhaltencodex ableitet. Wie zum Beispiel die Vorschrift für Erisier, dass sie am Freitags Hot Dogs essen sollen, weil das für fast alle Religionen ein Tabu darstellt: Juden und Muslime sollen keine Schweine essen, Hindus sollen kein Rind essen, Katholiken sollen kein Fleisch am Freitag essen, Buddhisten sollen überhaupt kein Fleisch essen und Erisier sollen keine Hot Dogs essen, da sich die Göttin Eris mit diesen getröstet hat weil sie nicht zu einer Hochzeit eingeladen worden war.
Und wie man sieht fängt genau da an sich der Glauben an einen "irgendeinen Gott" zu unterscheiden von einem Glauben an einen Gott, der Dinge von einem fordert, die einfach am gesunden Menschenverstand zweifeln lassen. Ohne jetzt auf theologische Feinheiten z.B. im Glauben an einen Gott einzugehen - Glaube ist nicht gleich Glaube. Und nicht jeder Glaube ist mit einem Wahn gleichzusetzen. Nicht bei jedem gläubigen bedeutet an "irgendeinen Gott zu glauben", dass da der Verstand an der Garderobe abgegeben wurde.
(PS: Ich bin persönlich eher der Meinung, dass da kein höheres Wesen am Werk ist, sondern dass wir Menschen einfach viel zu doof sind um die hohe Komplexizität unseres Daseins jemals verstehen zu können. Aber das ist Geschmacksache an welchen Teil einer Wahrscheinlichkeit man glaubt.)