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GEMA (Sammelthread)

Wegelagerer des 21. Jahrhunderts.
Dreist, für eine bereits erbrachte Leistung Geld zu verlangen. Noch dreister, das für die Leistung Dritter zu machen.

Wenn die GEMA nur für GEMA-Musik eine angemessene Vergütung haben wollen würde, dann hätte ich damit kein Problem. Auch eine Prozentuale Beteiligung an Youtube-Einnahmen wäre fair, so wie das bei vielen anderen Verwertern auch gemacht wird. Leider wollen sie eben gern mal "Mindestumsätze" und "Mindestpauschalen", die jenseits von gut und böse sind. Selbst für eine Feier wie einen Abi-Ball (für die Österreicher: Matura-Ball), der nur in geschlossenem Kreis gefeiert wird (nur wenige geladene Gäste) und der normalerweise eben nicht dazu dient um Geld zu verdienen muss man mittlerweile je nach Musikprogramm und Größe der Veranstaltung eben mal 250€ bis 500€ an GEMA-Gebühren bei der Planung berücksichtigen. Die 20% Preisnachlass für Schulen usw. schon berücksichtigt.
Ist das an einer großen Schule bzw. in einer großen Halle (z.B. mit 4 oder 5 Abi-Klassen + deren Familien) und mit professionellem Caterer können das aber auch schon mal 2000€ sein.
 
hm...
...GEMA-Vermutung

Vielleicht sollte mal jemand pruefen ob die Erhebung willkuerlicher Gebuehren auf Grundlage einer Vermutung ueberhaupt mit unserer Verfassung konform gehen.

LG
Dae

Oh, das wurde schon geprüft. Genau das ging vor Gericht. Und vor kurzem bekam die GEMA in einigen Fällen recht.
Hintergrund war beispielsweise, dass der Verein "Musikpiraten" eine CD mit freier Musik unter Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht hatte. Darauf war auch ein Stück von einem Künstler, der das unter seinem Künstlernamen "texasradiofish" veröffentlicht hat. Und weil das ein Künstlername war und kein echter Name, da fühlte sich die GEMA zuständig und schrieb den Musikpiraten eine Rechnung. Die Piraten sahen nicht ein weshalb sie das zahlen sollten. Und dann gings vor das Amtsgericht Frankfurt, das der GEMA dann recht gab. Eine Berufung ist nicht mehr möglich, d.h. hier durfte die GEMA ganz offiziell für Werke kassieren, die nichts mit der GEMA zu tun hatten und von Künstlern waren, die von der deutschen GEMA noch nicht mal groß was gehört hatten.
 
Oh, das wurde schon geprüft. Genau das ging vor Gericht. Und vor kurzem bekam die GEMA in einigen Fällen recht.
Hintergrund war beispielsweise, dass der Verein "Musikpiraten" eine CD mit freier Musik unter Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht hatte. Darauf war auch ein Stück von einem Künstler, der das unter seinem Künstlernamen "texasradiofish" veröffentlicht hat. Und weil das ein Künstlername war und kein echter Name, da fühlte sich die GEMA zuständig und schrieb den Musikpiraten eine Rechnung. Die Piraten sahen nicht ein weshalb sie das zahlen sollten. Und dann gings vor das Amtsgericht Frankfurt, das der GEMA dann recht gab. Eine Berufung ist nicht mehr möglich, d.h. hier durfte die GEMA ganz offiziell für Werke kassieren, die nichts mit der GEMA zu tun hatten und von Künstlern waren, die von der deutschen GEMA noch nicht mal groß was gehört hatten.


Ich finde das nicht richtig.
Nur rein hypothetisch, sagen wir mal es kaemen jetzt ein paar Amerikanische Ureinwohner in unseren Stadtgarten und fuerhen einen Indianertanz auf. Die muessten quasi keine angst vor den Bullen haben, wegen dem Lagerfeuer auf der Wiese, sondern muessten befuerchten von der Gema vor Gericht gezogen zu werden, weil die verschissenen Halsabschneider nicht wissen ob die Gemapflichtige Musik spielen.

Gehts noch, was haben wir fuer eine Rechtssprechung?
 
Habe gerade noch ein nettes Bild vor Augen.

"Eine Horde Kanibalen tanzt bei froehlicher Musik um ein Lagerfeuer herum und auf dem Feuer ein grosser Kochtopf mit einem Gema-Mitarbeiter darin"

PS: Ich wuerde noch Salz und Pfeffer reichen.

LG
Dae
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde das nicht richtig.
Nur rein hypothetisch, sagen wir mal es kaemen jetzt ein paar Amerikanische Ureinwohner in unseren Stadtgarten und fuerhen einen Indianertanz auf. Die muessten quasi keine angst vor den Bullen haben, wegen dem Lagerfeuer auf der Wiese, sondern muessten befuerchten von der Gema vor Gericht gezogen zu werden, weil die verschissenen Halsabschneider nicht wissen ob die Gemapflichtige Musik spielen.

Gehts noch, was haben wir fuer eine Rechtssprechung?

Sagen wir mal es kämen morgens um 9.45 Uhr die Kinder der Käfergruppe der Kita "Kunterbunt e.V." zum Stuhlkreis zusammen und würden einfach ein "Wie schön dass Du geboren bist" und ein "Happy Birthday to you!" und ein "Komm mach mit" und so was anstimmen, weil der kleine Paule heute 4 geworden ist. Und eh jeden Tag um 9.45 nach dem Frühstück zusammen gesungen wird.
Und kurz danach kommt ein Herr mit langem dunklem Mantel, Hut und Aktentasche unter dem Arm und überreicht einen Lizenzvertrag, damit zukünftig "legal gesungen werden kann".

Das wäre dann keine Fantasie, sondern leider Realität. Denn die GEMA wollte schon mal vor nicht all zu langer Zeit von allen Kindergärten und Kitas eine Nutzungsvereinbarung. Wollen die kleinen nach Noten Singen, dann sollen die Eltern bzw. die Kitas gefälligst zahlen. Allerdings hatten die bei der GEMA wohl nicht damit gerechnet, dass das eine etwas heftigere Reaktion auslöst, Kacke und Ventilator und so. Und nachdem sie sich den geballten Zorn sämtlicher Mütter und Väter hierzulande (und auch anderswo) auf sich gezogen hatten sind sie ganz schnell wieder zurück gerudert. Und hat denn auch kleinlaut etwas von "nur ein Angebot.." und "nur im Auftrag der VG Musikedition" und so. Und von irgendwelchen Listen, die Kindergärtnerinnen bezüglich der gesungenen Lieder hätten anfertigen sollen, da will dann auch niemand offiziell was gesagt haben... nur so inoffiziell am Rande als persönliche Meinung dann allenfalls und so...

Ganz ehrlich: GEMA macht schon Sinn. Also als Verwertungsgesellschaft.
Nur die Art und Weise wie a) dieser Verein da vorgeht, mit welcher Geldgier und mit welcher Skrupellosigkeit (vor allem wenn man bedenkt, dass auf jedem PC und jede Festplatte und jedes Speichermedium sowieso pauschal eine Urheberrechtsabgabe automatisch kassiert wird)
und vor allem wie b) die letztendlich von den Endkunden kassierten Millionenbeträge dann verwendet und ausgeschüttet werden (normale Rock-Musiker sehen davon fast nix, das meiste geht an einige Wenige "GEMA-Größen", die GEMA hat für ihre Größe enorme Verwaltungskosten... usw.),
diese Art und Weise ist definitiv nicht in Ordnung.
Und der Laden, der seine Macht eigentlich im Wesentlichen noch immer auf das von Reichspropagandminister Goebbels zur Gleichschaltung einführte "Musikaufführunsgrechteverteilungsgesetz" gründet (jupp, genau daher kommt letztendlich auch die in jedem freiheitlichen, modernen Rechtssystem sonst eigentlich unmögliche Beweislastumkehr der GEMA-Vermutung, die aber noch immer gilt...), dieser Laden gehört einfach mal ganz gründlich reformiert und mit Nachdruck auf den Boden einer freiheitlichen, sozialen Marktwirtschaft runtergeholt. Einfach damit nicht nur einige wenige ein Leistungsloses Einkommen haben während andere sich die Finger für einen schrumpeligen Apfel und einen feuchten Händedruck wund spielen dürfen.
 
Verwertungsgesellschaft macht Sinn? Abgesehen davon, dass nichts "Sinn macht" ... Denkt doch einmal nach, was das eigentlich bedeutet. Jemand tischlert ein Bett, und jedes Mal, wenn ich drinnen schlafe, kommt eine Verwertungsgesellschaft und kassiert Geld? Was soll das? Der Tischler ist schon bezahlt worden.

Durch die Digitalisierung haben physische Datenträger keinen Wert mehr. Wir sind in puncto Musik jetzt wieder dort, wo wir vor den Tonträgern waren. Um Geld zu verdienen, müssen Musiker eben Musik machen, also auftreten, und Komponisten Aufträge annehmen und Musik komponieren. Diese Verwertungsgesellschaften zementieren einen längst veralteten Status quo, sind unflexibel und wirtschaftsfeindlich.

Noch schlimmer sind die Fotografen. Einmal abgedrückt, und jedes Mal, wenn das Bild in irgendeinem Furz erscheint, wird die Hand aufgehalten. Dabei hat er oder sie für den Auftrag schon Geld bekommen. Was soll dieses Kassieren für schon erbrachte Leistung? Sollte überall gelten, dann wäre ich Millionärin.
 
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Mona, mit deiner Logik müsste man auch das Patentrecht abschaffen.

Denn wenn der Erfinder seine Sache einmal verkauft hat, hat er seinen Obolus ja schon bekommen - also dürften alle anderen mit seiner Erfindung dann Geld verdienen?
Erklär das mal z.B. Apple...welche ja ganz besonders gut darin sind ihre Mitwettbewerber zu verklagen (Beispiel: "Rechteck mit runden Ecken" beim Handy)
 
Verwertungsgesellschaft macht Sinn? Abgesehen davon, dass nichts "Sinn macht" ... Denkt doch einmal nach, was das eigentlich bedeutet. Jemand tischlert ein Bett, und jedes Mal, wenn ich drinnen schlafe, kommt eine Verwertungsgesellschaft und kassiert Geld? Was soll das? Der Tischler ist schon bezahlt worden.

So gesehen muesste das Bett ja dann schon in einem Puff stehen um vergleichsweise an einer oeffentlichen Vorfuehrung heran zu kommen. Denn eine CD die du einmal gekauft hast, darfst dir ja auch so oft wie du willst anhoeren, solange du sie nicht oeffentlich Vorfuehrst.
Aber im Groben bin ich deiner Meinung, da unterstuetzt man die Kenstler schon bei der Kaufentscheidung der Leute, schliesslich kauft sich niemand ein Lied was man nicht vorher gehoert hat und dann wirst auch noch zur Kasse gebeten.

Ebenfalls finde ich es eine absolute Frechheit, das die Kuenstler auf ihren eigenen Konzerten GEMA-Gebuehren zahlen muessen, sollen die Pisser doch erst mal nachweisen, wie viele der betroffenen Fans auf einem Konzert die entsprechenden CDs noch nicht gekauft haben und diese dann zur Kasse bitten.

Genau so wie Radio in oeffentlichen Gebaeuden, was soll der Scheiss da auch wieder GEMA abzudruecken? Die Radio sender bezahlen laengst eine Pauschale fuer die Musik die sie senden, wozu soll man fuer ein und das selbe Lied an mehreren stellen abkassieren? Wo wir dann schon wieder bei YouTube sind, denn was machen die oeffentlichen Gebaeude - nichts anderes als YouTube auch, sie schalten einfach kein Radio ein.

LG
Dae
 
Zuletzt bearbeitet:
Denn wenn der Erfinder seine Sache einmal verkauft hat, hat er seinen Obolus ja schon bekommen - also dürften alle anderen mit seiner Erfindung dann Geld verdienen?

Ich wuerde sagen NEIN.
Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, das ein Baecker durch laufendes Radio mehr Broetchen verkauft.
Wenn er aber in der Broetchentuete eine CD bei legt, dann sollte der dafuer schon zahlen.

Und was Apple und CO da machen ist nicht ihre Rechte schuetzen, sondern einfach Konkurrenz aus dem Weg schaffen.
Wenn man sich mal die Wahnwitzigen klagen so ansieht kann man sich nur an den Kopf fassen. Die tun gerade so als ob es nirgends auf der Welt niemand anderen ausser ihnen unter 7 Milliarden Menschen geben darf, der zufaellig auf die gleiche Idee kommt.

LG
Dae
 
Zuletzt bearbeitet:
Mona, mit deiner Logik müsste man auch das Patentrecht abschaffen.

Wenn ich im Auftrag etwas herstelle, dann ist die Leistung erbracht. Immer wieder zu kassieren, geht meiner Meinung nach nicht. Es sei denn, jemand vermietet diese Sache. Radios müssten Musik, mit der sie die Lücken zwischen der Werbung füllen, von den Künstlern mieten. Nicht von einer Gesellschaft dazwischen. Heute braucht man das nicht mehr, weil man keine Tonträger mehr braucht.

Das ist aber nicht bei allen Dingen so. Zurück zum Tischler, der ein Bett baut. Selbst wenn es in einem Hotel steht und der Hotelier damit Geld verdient, kriegt der Tischler nichts. Und das, obwohl man Möbel nicht beliebig kopieren kann ... Der Fotograf kassiert für jedes Erscheinen von seinem Bild neu. Komisch, oder?
 
Verwertungsgesellschaft ja sofern alle Künstler etwas davon haben. Leider ist das aber nicht so. Bohlen & Co sind die Nutznießer der GEMA. Sie bekommen auch Kohle für das Sie nichts gemacht haben, nichts komponiert oder produziert haben. Der "Kleinkünstler" bekommt nichts aber wenn Seine Kunst irgendwo reproduziert wird dann kassiert auch die GEMA ohne das dieser Künstler einen Cent davon sieht.
 
Wenn ich im Auftrag etwas herstelle, dann ist die Leistung erbracht. Immer wieder zu kassieren, geht meiner Meinung nach nicht. Es sei denn, jemand vermietet diese Sache. Radios müssten Musik, mit der sie die Lücken zwischen der Werbung füllen, von den Künstlern mieten. Nicht von einer Gesellschaft dazwischen. Heute braucht man das nicht mehr, weil man keine Tonträger mehr braucht.

Das ist aber nicht bei allen Dingen so. Zurück zum Tischler, der ein Bett baut. Selbst wenn es in einem Hotel steht und der Hotelier damit Geld verdient, kriegt der Tischler nichts. Und das, obwohl man Möbel nicht beliebig kopieren kann ... Der Fotograf kassiert für jedes Erscheinen von seinem Bild neu. Komisch, oder?

Der Tischler der nur einfach nach Plan ein Möbel baut vielleicht nicht. Der Möbeldesigner an sich bekommt sehr wohl weiterhin Geld. Siehe dir nur mal die berühmten Möbel der BAUHAUS Möbel an. Da kannst du nicht einfach kommen und z.B. einen Thonet Stuhl 1:1 nachbauen und dann verkaufen.
 
Da stellt sich mir die Frage in wessen Auftrag stellt ein Musiker sein Werk her?

übrigens Mona, dein Beispiel mit dem "vermieten der Musik in den Werbepausen" ist genau der Grund wieso es eine Rechteverwertungsgesellschaft geben muss. Weil kein Sender mit jedem Künstler einzeln verhanden kann und umgekehrt. Ich geb da Shirley recht, die Idee hinter der Gema ist eigendlich gut, nur was die daraus gemacht haben, ist Scheiße
 
Da stellt sich mir die Frage in wessen Auftrag stellt ein Musiker sein Werk her?

Gute Frage, beantworte du sie mir :) Ich würde vermuten: für das Konzertpublikum.

Beim Fotografen ist es klar, auch bei Autoren gibt es Auftragsarbeiten. Bei Komponisten auch (Film & Fernsehen). Musiker machen Musik.

Weil kein Sender mit jedem Künstler einzeln verhanden kann und umgekehrt.

Bei anderen Berufsgruppen scheint es zu funktionieren …
 
Dann erklär mir mal wie Du das machen willst, als Einzelunternehmer (das dürfte einen Komponisten am nächsten kommen) mit x Radiosendern über die Vergütung verhanden, Dich mit GlobalPlayern wie Youtube und co auseinander zu setzen und noch "nebenbei" neue Musik zu schreiben, die Du überhaupt anbieten kannst. Soll ich dir sagen was dann passiert, deine Mucke läuft nirgends, weil die, die die Musik spielen sollen dann eben ihre Musik bei Agenturen, Künstlerverbänden oder ähnliches im Block kaufen.

Ich wüsste auch keine andere Berufsgruppe, bei der sich Einzelunternehmer ohne Hilfe um die weltweite Vermarktung ihrer Produkte kümmern.

Deine Idee klappt vielleicht noch bei einen oder zwei Regionalsendern, dann ist aber Ende der Fahnenstange.
 
Verwertungsgesellschaft macht Sinn? Abgesehen davon, dass nichts "Sinn macht" ... Denkt doch einmal nach, was das eigentlich bedeutet. Jemand tischlert ein Bett, und jedes Mal, wenn ich drinnen schlafe, kommt eine Verwertungsgesellschaft und kassiert Geld? Was soll das? Der Tischler ist schon bezahlt worden.

Durch die Digitalisierung haben physische Datenträger keinen Wert mehr. Wir sind in puncto Musik jetzt wieder dort, wo wir vor den Tonträgern waren. Um Geld zu verdienen, müssen Musiker eben Musik machen, also auftreten, und Komponisten Aufträge annehmen und Musik komponieren. Diese Verwertungsgesellschaften zementieren einen längst veralteten Status quo, sind unflexibel und wirtschaftsfeindlich.

Noch schlimmer sind die Fotografen. Einmal abgedrückt, und jedes Mal, wenn das Bild in irgendeinem Furz erscheint, wird die Hand aufgehalten. Dabei hat er oder sie für den Auftrag schon Geld bekommen. Was soll dieses Kassieren für schon erbrachte Leistung? Sollte überall gelten, dann wäre ich Millionärin.

Für ein gut aufgenommenes Jazz oder Folk-Metal Album steht die Band allein für die perfekte Aufnahme von z.B. 12 Tracks schon mal ein bis zwei Monate im Studio. Manchmal sogar noch mehr, vor allem wenn es viele Musiker sind in der Band. Dazu kommt noch das Mastern/Abmischen usw. Eventuell braucht man noch ein oder zwei Studio-Musiker, die auch bezahlt werden wollen. Die Studio-Techniker wolen auch bezahlt werden usw. D.h. da kommt einiges an Kosten zusammen. So dass eine solche Aufnahme eben mal locker zwischen 5 000 und 200 000 € kosten kann. Je nach dem eben. (Man kann auch für 59,99€ schon eine ganze CD aufnehmen, mehr als "Für Ballermann nach 1.45 Nachts" ist das dann aber nicht von der Qualität her...)
Bei modernen, digitalen Medien gibt es zwei Möglichkeiten mit denen der Künstler (also die Band) an sein investiertes Geld kommt, damit er das Studio bezahlen kann:

a) Er verkauft das Werk so, wie man z.B. ein Gemälde verkauft. Also für einen extrem hohen Preis von z.B. 5 000€ bis 200 000€. Konsequenz: Der Künstler hat zwar sofort sein Geld, sobald er einen Käufer hat, es muss sich aber erst jemand finden, der so viel Geld hat. Das ist nicht unmöglich - aber schwer. Und am Ende können sich nur die oberen zehntausend dann Musik leisten. So wie sich nur die oberen zehntausend eben diverse Gemälde für 200 000€ pro Stück in die Wohnung hängen können werden.

b) Er verkauft das Werk nicht als Einzelstück, sondern macht digitale Kopien davon, die er dann z.B. für 9.95€ pro Stück auf den Markt bringt. Da muss man dann berücksichtigen dass dafür natürlich dann noch weitere Kosten anfallen, z.B. die Produktionskosten im Presswerk, die Vermarktungskosten, wenn man das als Download verkauft usw. So dass man da wirklich tausende von Tonträgern verkaufen muss um so eine Produktion zu finanzieren. Und da man nun natürlich nicht alles selbst machen kann als Künstler (sonst hat man keine Zeit mehr um Musik zu machen...) holt man sich jemanden, der den lieben langen Tag sowieso nichts anderes macht als eben Tonträger von verschiedenen Musikern/Bands zu verkaufen. Und damit der Künstler überhaupt sein Geld verdienen kann auf diese Weise muss hier auch ein Verbot her, dass es nur denen erlaubt Kopien zu verbreiten, die vom Künstler dazu beauftragt wurden. Das muss auch überwacht werden, sonst ist es sinnlos. Also muss genau hier eben die "Verwertungsgesellschaft" her. Die sorgt auch dafür, dass der Künstler nicht selbst mit zig Radiostation hierzulande verhandeln muss, wenn die seine Werke nutzen wollen. Denn sonst hätte der ebenfalls keine Zeit mehr um Musik zu machen.

Die Verwertungsgesellschaft ist einfach ein "Mittler" oder "Knotenpunkt", an dem sich eben viele Künstler und viele Nutzer treffen. Und leider gehts nicht wirklich ohne, wenn man nicht ganz auf kommerzielle Musik und damit eben hochwertige Studioaufnahmen verzichten will.

Und wenn die Einnahmen aus den Werken dann fair verteilt werden würden, dann wäre das alles noch wunderbar. Z.B. wenn diejenigen, die viel zu den Einnahmen beitragen, auch entsprechend viel von den Gewinnen bekommen. Aber eben nicht so, dass ein paar Volksmusik-Opas, Klassik-Verleger und ähnliche Randgruppen sich die Taschen füllen, während andere wirklich viel Umsatz machen und beliebt sind, aber eben kaum was von den Einnahmen abbekommen.
 
Das wissen wir alles, danke.

Unterm Strich bestimmt den Preis aber nicht der Anbieter, sondern immer noch der Markt. Und bei Musik haben wir zwei konkurrierende Angebote: ein Album um 10 Euro und eine Raubkopie um null Euro. Wenn das Album sich gegen die Raubkopie durchsetzen will, muss es zwei Dinge schaffen: einen Mehrwert gegenüber der Raubkopie bieten und einen Preis, den der User bereit ist, dafür zu zahlen. Der Mehrwert ist beispielsweise die gute Qualität der Aufnahme, mehrere Formate bereits beim Kauf (wav, mp3, ac3 oder wie die halle heißen), sekundenschnelle Lieferung ohne Gegoogel und absolute Sicherheit vor Viren und keine Pornolinks beim Download. Für sagen wir 2 Euro wären die meisten dafür bereit. Für 10 nicht!
 
Raubkopien z.B. über edonkey oder torrents sind IMHO vor allem deswegen so unattraktiv, weil man da gern mal nicht nur kostenlos gute Musik bekommt, sondern auch eine Abmahnung. Zumindest kenne ich mittlerweile drei Leute, die so schlau waren etwa komplette "Top100 Deustchland" Sammlungen per ed2k/emule aus dem Netz zu laden. Und die dafür zwischen 300€ und 1200€ los geworden sind. Qualitativ ist da nämlich meist kaum noch ein Unterschied zwischen dem Müll, der auf CD gepresst wird und zwischen dem Müll, den man sich runterladen kann. Und mit Müll meine ich nicht die musikalische Qualität, sondern die technische, vor allem die Loudness, Aufnahmequalität, Studio-Abtastrate usw.

Trotzdem bleibt am Ende das Problem:
Egal ob man nun die CD für 2 Euro oder für 10 Euro verkauft - irgendwer muss das verkaufen und dann auch drauf achten, dass nur der verkauft, der auch entsprechende Einnahmen anteilsweise an den Künstler abführt. Und dass andere eben nicht auf eigene Tasche verkaufen oder die Ware kostenlos unters Volk bringen.
Und genau das macht eben die Verwertungsgesellschaft.
 
Also mal aus Produzentensicht:
Die Gema hat ihre Berechtigung, denn sie nimmt die Rechte der Rechteinhaber in ihrem Auftrag wahr.
Gäbe es nicht die Gema, müsste jeder Produzent mit jedem Sender oder sontwelchen Verwertern einzeln verhandeln.
Das geht nicht, und auch für mich als CC-Produzent ist dies nicht möglich.

Die elektronischen Musiker in meinem Bekanntenkreis machen inzwischen folgendes um den Tauschbörsen das Wasser abzugraben:
MP3 - 192kbps gibt es kostenlos
MP3 - 320kbps gibt es z.B. für 20-50 Cent pro Titel
WAV - 24bit - 48khz gibt es für 99 Cent pro Titel
WAV - 24bit - 48khz mit Sendelizenz gibt es für Radiosender dann für 2,99€, wobei es dann auch innerhalb eines Jahres beliebig oft gespielt werden kann.
WAV - 24bit - 48khz mit Aufführungslizenz für DJ´s gibt es aktuell auch für 2,99€, wobei die Lizenz dann für 5 Jahre gilt.

Also die für den handelsüblichen MP3-Player ausreichende Qualität gibt es für umme, die bessere MP3-Qualität hat man dann schon für kleines Geld, die Studioqualität kostet dann halt etwas mehr und wenn man es noch verwerten möchte, dann halt noch ein Stück mehr.
Wenn die Werke auf CD verkauft werden, dann gibt es als Beilieger einen Code um sich die Stücke auch kostenlos in jedweder Qualität legal aus dem Netz zu holen.

Es ist aktuell einfach ein Versuch auch die Hörer und Nutzer für das Thema "Auskommen des Künstlers durch seine Kreativität" zu sensibilisieren.
Leider ist der Erfolg aktuell noch nicht eingetreten, aber es ist der erste Schritt auf einem langen Weg.

Würde die Gema jedoch endlich ihr Modell an die Zeit anpassen und den Verteilungsschlüssel zu Gunsten einer Verteilung nach tatsächlicher Nutzung abändern, dann wären 90% meiner Bekannten sofort Mitglieder der Gema.
Das Problem ist jedoch, daß diejenigen, die in dem VEREIN(!!!) Gema die Satzungsänderung herbeiführen könnten, die größten Nutznießer des verstaubten Systems sind.
 
(...)
Das Problem ist jedoch, daß diejenigen, die in dem VEREIN(!!!) Gema die Satzungsänderung herbeiführen könnten, die größten Nutznießer des verstaubten Systems sind.

Die GEMA mag zwar erst mal ein "Verein" sein nach deutschem Recht ("Verein mit Gewinnerzielungsabsicht" oder sowas wohl), aber die GEMA gibts in der Form auch nur, weil der Staat (genauer: Goebbels) da ein paar Sonderprivilegien eingerichtet hat. Damals als STAGMA, aber das ist im Prinzip immer noch der selbe Verein.
Würde der Staat (also das Justizministerium oder wer auch immer) also da Eingreifen und dafür sorgen, dass die GEMA a) kein Verein mehr wäre, sondern einfach ein ganz normales Unternehmen wie andere auch und b)keine Sonderprivilegien wie die Beweislastumkehr hätte, dann wäre das alles kein Problem. Es gäbe alternative Verwertungsgesellschaften, die auch einen Hauch einer Chance hätten (haben sie nicht derzeit) und man könnte Angebot und Nachfrage so einiges regeln lassen.
Vor allem könnten Künstler, die keine Lust hätten, dass 66% der Einnahmen an grob 5% der GEMA-Mitglieder gehen, einfach wo anders hin gehen. Geht derzeit auch nicht. Einmal GEMA - immer GEMA. Naja, man kann schon raus. Nur muss man, wenn man kündigt, noch drei weitere Jahre warten, bis man wirklich raus ist.

Genau deswegen sollten sich junge Künstler wirklich sehr sehr gut überlegen ob sie überhaupt da Mitglied werden wollen und alle ihre Rechte loswerden wollen. Oder ob nicht doch C3S z.B. eine bessere Alternative wäre.
 

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