Da braucht es den ganzen Aufwand nicht, einfach nicht ans Netz mit der Kiste und fertig. Ich versteh bis heute eh nicht, was Firmen oder Privatleute dazu treibt, erst den Rechner mit sensiblen Daten an Netz zu hängen und sich dann zu beschweren, wenn einer der das Zeugs klaut.
Manchmal will man eben auch Mails senden, im Internet surfen oder den ein oder anderen Online-Dienst nutzen und Radio hören oder einen Film Streamen.
Das wird offline bisschen schwer.
@MartinRJ:
Ich hab langsam das Gefühl, einige User hier sind etwas merkbefreit... oder legen schlicht keinerlei Wert mehr auf informationelle Selbstbestimmung und Datenschutz.
Wieso soll ich alles Offline mit einem Gerät aus der digitalen Steinzeit machen, wenn man das Ganze auch online machen kann - und zwar ohne dass man sich dabei zum informationellen Leibeigenen großer IT-Konzerne macht? Dieser Vorschlag mit "dann geh halt nicht online! Nutze Steinzeittechnik!" ist einfach eben so toll wie "Wenn Du Angst vor Einbrechern hast, dann mauere doch einfach alle Türen und Fenster in deinem Haus zu!". Und Schwachsinn.
Man kann sich auch eine gute einbruchhemmende Türe und ebensolche Fenster einbauen wenn man in einer Gegend wohnt, in der öfters mal Wohnungen ausgeräumt werden. Und dann wird man sicher nicht dem Monteur, dem Hersteller der Türe, dem Hersteller der Couch-Garnitur und dem Hersteller des Wandsafes eben mal Zweitschlüssel in die Hand drücken, damit die regelmäßig und wann immer sie Lust und Laune haben in die eigene Wohnung kommen und nach dem rechten sehen können. Um dann gegebenenfalls nach eigenem Ermessen "problematische Gegenstände" mitzunehmen und Bescheid zu sagen wenn das Klopapier alle ist und unter dem Bett zu viel Staub liegt. Ebenso hinterlegt man üblicherweise auch keinen Hausschlüssel bei der nächsten Polizeistation. Falls die mal Lust haben eine heimliche Hausdurchsuchung zu machen.
Den Schlüssel zur Haustür kriegt allenfalls ein vertrauenswürdiger Nachbar oder Bekannter damit der die Blumen gießen kann wenn man selbst im Urlaub ist. Oder falls man den eigenen Schlüssel mal vergessen hat. Wenn die Polizei eine Hausdurchsuchung machen möchte, dann braucht sie schon eine entsprechende Anordnung dafür - und heimlich geht da schon mal gleich gar nichts. Einfach weil das in einem Rechtsstaat nun mal eine wichtige Säule der Freiheit ist. Schon seit der Magna Carta.
Das heißt also übertragen auf die IT-Welt:
Nicht offline gehen und Steinzeit-Technik nutzen, sondern einfach das Häkchen an der richtigen Stelle setzen oder entfernen, Dienste deinstallieren, die man nicht braucht und die nur deswegen ständig alle möglichen Daten sammeln, damit da ein Konzern Geld damit verdienen kann. Admin-Rechte mit Fernzugriff kriegt nicht Hinz und Kunz. Und auch nicht der Hersteller. Admin und oberste Autorität im System ist man erst mal selbst, ein Remote-Zugang wird nur dann aktiviert, wenn man das selbst möchte, die Hintertüre im System ist nicht ständig offen. Und das, was ins Netz gesendet wird oder an fremde Server zur Speicherung geht, das sollte man wo immer möglich einfach konsequent verschlüsseln. Dann kann man sogar Cloud-Services, denen man prinzipiell nur bedingt bis nicht vertraut, relativ problemlos nutzen.
Provider, welche den Traffic des Kunden auspionieren haben nebenbei bei veschlüsselten Verbindungen auch nichts das sie auswerten können.
Und die Daten, die z.B. die Telekom über ihre Kunden gespeichert und an den BND übermittelt hat (der das dann Begriffen wie "Siemens" selektiert und an die NSA weiter geleitet hat vermutlich), die wurden da auch nicht freiwillig gesammelt. Dazu ist die Telekom leider durch das G10-Gesetz usw. verpflichtet. Und wenn ein Provider das Gesetz nicht befolgt, dann steht da nicht nur eine Strafe im Raum, das kann einen auch die Lizenz als Provider kosten, d.h. das Betreiben von Telekommunikationsdiensten kann einem dann in Deutschland verboten werden. Aber genau hier ist dann auch Datensparsamkeit wiederum wichtig. Wenn nicht ständig irgendwelcher Mist und wenn nicht ständig irgendwelche Statusmeldungen unverschlüsselt übers Netz gehen, dann kann da auch nichts abgeschnorchelt werden. Und je weniger da Heim telefoniert werden, desto weniger analysierbare Metadaten und Bewegungsprofile usw. fallen an.
Technik- und Netz-Kompetenz ist letztendlich das Stichwort. Die gibt man eben besser nicht an der Garderobe oder beim Hersteller eines Betriebssystems ab weil so herrlich schön bequem ist.
PS: Ich nutze sogar nebenbei ein uraltes Latop als LAN-Druckersever usw., mit Windows 2000, schon seit Jahren. Das hängt sogar mit 2 offenen/weitergeleiteten Ports und einem Dienst am Internet. Nur halt so kastriert, dass auch dieses alte OS noch sehr sicher ist. Etwa weil alles an Diensten und Komponenten raus geflogen ist, was nicht gebraucht wird. Weil die Rechte und Policies entsprechend eingestellt wurden usw. Normales Surfen geht damit deswegen z.B. schon mal nicht mehr. (Ein aktuelles Linux läuft auf der alten Kiste nämlich leider nur Bedingt für diese Zwecke, eine 300MHz Celeron CPU und 96MB RAM und eine 4GB HDD sind nämlich "recht langsam und wenig". Und mit alten Versionen haut das mit dem Drucker nicht sauber hin. Unter Win2K kriegt man ihn aber als Netzwerkdrucker ganz einfach ans Laufen...)