Weiterer Zusatz zum Bericht vom 24.05.
Das nächste Gesprächsthema ging darum, wie es möglich sein konnte, dass sich drei Reiter, noch dazu mit einer gefangenen Amazone, sich durch das Land bewegen konnten, ohne entdeckt zu werden. "Die Späher sind unterbesetzt. Wir brauchen mehr." sagte ich. "Wir waren zu sorglos. Das wird sich ab heute ändern." sagte die Kriegerin des Feuers.
Atrista blickte vorwurfsvoll zu Cindy: "Das erzählst Du mir, Du, die Anführerin der Kriegerinnen. Der Tiger" sie blickte dabei zu Smaragd "steht unter meinem besonderen Schutz. Also wie kann so was passieren?"
Loreena wandte ein: "Der Tiger lebt frei und er jagd wo er will." Cindy ergänzte: "Smaragd hat eigentlich nur das gemacht, was jede von uns gemacht hätte. Sie wollte den Dorfbewohnern helfen." Sirena meinte: "Das Land ist zu groß und unübersichtlich um alles zu überblicken." Cindy fügte hinzu: "Sie hatte es mit einer Übermacht zu tun."
Die Richterin wurde ärgerlich: "Mir scheint, der Wohlstand macht euch weich. Soll ich euch Musikinstrumente besorgen? Legt doch die Waffen ab und sagt Gedichte auf. Lass Dir von Lori eine Flöte geben, Cindy, bekämpfe Deine Feinde mit Musik."
Daraufhin stand die Kriegerin des Feuers langsam auf und legte ihren Bogen ab, der Richterin genau vor die Füsse, und senkte den Kopf: "Ich bin nicht würdig, eine Anführerin zu sein. Ich hab das Land und meine Schwestern in Gefahr gebracht."
Holly, Loreena, Maryan, Sirena, Smaragd, ich, alle wie wir da waren, schauten überrascht und verwundert auf das Geschehen. Die Königin Amelie schaute interessiert, sagte jedoch kein Wort. "Ja, Du hast versagt!" sagte Atrista.
Nun war das Gerede groß. Alle versuchten, Cindy beizustehen. "Sie ist eine großartige Anführerin" meinte Sirena und Smaragd versuchte, die Schuld an dem Geschehen auf sich zu nehmen.
Atrista schaute belustigt in die Runde: "Was ist das für ein trauriger Haufen? Legen beleidigt die Waffen ab. Wenn ich nicht wüsste, dass Du es besser kannst, hätte ich Dich schon längst davon gejagt, Cindy.". Plötzlich haute sie auf den Tisch: "Schluß jetzt mit den Kindereien!". Cindy fuhr erschrocken auf. Die Richterin nahm den Bogen und knallte ihn Cindy in den Schoß: "Da, nimm und mach Deine Arbeit."
Die Kriegerin des Feuers nahm den Bogen wieder an sich und hängte ihn über die Schulter. "Wir werden die Feinde vernichten, Hoheit" rief Sirena mit entschlossener Stimme. "So ists gut," nickte Atrista. "davon gehe ich aus, Sirena. Wer das dem Tiger angetan hat, soll nicht leben dürfen."
Smaragd zitterte und war total verwirrt: "Menschen sind nicht leicht zu verstehen."
Atrista macht ein schelmisches Gesicht: "Nun setzt euch wieder, ihr Musikanten." "Ich spiele zwar gerne mal ein Musikinstrument," meint Sirena, "Lorena hat mir ja viel beigebracht. Aber am liebsten spiele ich doch den Bogen und das Schwert."
Cindy schaute Smaragd tief in die Augen und lächelte sie an.
Anschließend ging die Unterhaltung noch weiter über den schlechten Wein der neuen Händlerin und die Felle und die Gerbkünste von Afra. Der Abend wurde noch lang.