Charlie Namiboo
Forumsgott/göttin
Nachdem ich im Thread „Womit könnte LL für euch SL noch besser machen?“ immer wieder Sachen las (und selbst auch etwas dazu geschrieben habe), die sich um das zwischenmenschliche Miteinander in SL drehten und beinahe jeder Beitrag dazu mit dem Satz endete „… aber das ist wirklich ein anderes Thema“, mach ich einfach den ersten Schritt und eröffne einen neuen Thread. Gut, ich geh davon aus, dass sich einige Posts inhaltlich wiederholen werden, aber das wird wohl kaum jemanden stören
Also, wenn ich mal die Beiträge anschaue, erkenne ich für mich einen Grundtenor. Die meisten empfinden es wohl so, dass SL „kalt“ geworden ist. Der Pioniergeist der Anfangsjahre ist schon lange verflogen, man hat zwar volle Kontaktlisten, aber mit den wenigsten hat man auch wirklich etwas zu schaffen. Einige äußerten sich sogar dahingehend, dass sie sich einsam fühlen und nicht wissen, wo und wie sie wieder mehr ins gesellschaftliche Miteinander integriert werden können.
Worin besteht nun die Krux mit der Zwischenmenschlichkeit? Liegt es am zitierten Zeitgeist? Alles schnell, alles husch husch, nur noch oberflächlich im Umgang miteinander? Oder stehen einem die eigenen Gewohnheiten und Ansprüche im Weg?
Als ich Ende 2008 nach SL kam, verbrachte ich das erste halbe Jahr fast ausschließlich in einem amerikanischen Bluesclub, wenn ich nicht auf der Suche nach Freebies war. Der hatte eine gemütliche Sitzreihe entlang der Tanzfläche, wo ich mich platzierte und während ich dort saß, hab ich eigentlich immer mit irgendwem geredet. Ab und an wurde auch das Tanzbein geschwungen, ich ließ mir viel über SL erklären und hatte eigentlich eine gute Zeit.
Ich bin bis heute ein kommunikativer Mensch geblieben und freue mich über gute Unterhaltungen inworld, aber es ist definitiv weniger geworden. Meine FL ist voll, aber ich empfinde sie zunehmend als Kontaktliste, die meist aus praktischer Sicht gepflegt wird. Echte Freunde habe ich nur eine Handvoll, für die ich allerdings töten würde. Nicht selten ziehe ich es vor, auf meiner Plattform zu bleiben. Bin ich dann in meinem Club, dann hab ich auch meist etliche IMs offen und schnattere munter drauf los, doch ich muss wirklich gestehen, dass ich selten anderweitig Kontakt suche. Aber wenn, dann sind es schöne Gespräche. Ich würde für mich persönlich resümieren, dass die Quantität rapide nachgelassen hat, aber dadurch eine gewisse Qualitätssicherung eingetreten ist
Mein großes Glück ist es wohl, dass mein Avatar im Zusammenhang mit meinem Profil/Partner keinem gängigen Beuteschema in SL entspricht, so dass ich von den miesen Anmachsprüchen verschont bleibe. Ich kann es wirklich an einer Hand abzählen, wie oft mir das in den letzten Jahren passiert ist. Aber ich höre von Freundinnen immer wieder, wie sie niveaulos, unverschämt und aggressiv angegraben werden. Eine erzählte mir am Wochenende, dass sie erst vor ein paar Tagen einen Typen gemuted hätte, der sich wie ein Stalker benahm. Nachdem ihm ein Licht aufgegangen war wegen des Mutens, ging er dazu über, ihr immer einen einzelnen Lindendollar und darüber jeweils eine Message zu schicken, z.B. so eloquente Dinge wie „Hallo Arschloch“. Wie krank kann man eigentlich sein? Ich war mehr als nur schockiert, als ich das las. Da braucht man sich doch nicht wundern, dass man sich immer weiter zurückzieht, wenn man solche Erfahrungen macht. Wie gesagt, ich bin aufrichtig froh, dass mir ein solcher Mist meistens erspart bleibt.
Also, woran liegt’s nun? Verrohen wir in der Tat und vereinsamen gleichzeitig? Machen wir es uns selbst schwer oder nur den anderen? Fragen über Fragen ...
Also, wenn ich mal die Beiträge anschaue, erkenne ich für mich einen Grundtenor. Die meisten empfinden es wohl so, dass SL „kalt“ geworden ist. Der Pioniergeist der Anfangsjahre ist schon lange verflogen, man hat zwar volle Kontaktlisten, aber mit den wenigsten hat man auch wirklich etwas zu schaffen. Einige äußerten sich sogar dahingehend, dass sie sich einsam fühlen und nicht wissen, wo und wie sie wieder mehr ins gesellschaftliche Miteinander integriert werden können.
Worin besteht nun die Krux mit der Zwischenmenschlichkeit? Liegt es am zitierten Zeitgeist? Alles schnell, alles husch husch, nur noch oberflächlich im Umgang miteinander? Oder stehen einem die eigenen Gewohnheiten und Ansprüche im Weg?
Als ich Ende 2008 nach SL kam, verbrachte ich das erste halbe Jahr fast ausschließlich in einem amerikanischen Bluesclub, wenn ich nicht auf der Suche nach Freebies war. Der hatte eine gemütliche Sitzreihe entlang der Tanzfläche, wo ich mich platzierte und während ich dort saß, hab ich eigentlich immer mit irgendwem geredet. Ab und an wurde auch das Tanzbein geschwungen, ich ließ mir viel über SL erklären und hatte eigentlich eine gute Zeit.
Ich bin bis heute ein kommunikativer Mensch geblieben und freue mich über gute Unterhaltungen inworld, aber es ist definitiv weniger geworden. Meine FL ist voll, aber ich empfinde sie zunehmend als Kontaktliste, die meist aus praktischer Sicht gepflegt wird. Echte Freunde habe ich nur eine Handvoll, für die ich allerdings töten würde. Nicht selten ziehe ich es vor, auf meiner Plattform zu bleiben. Bin ich dann in meinem Club, dann hab ich auch meist etliche IMs offen und schnattere munter drauf los, doch ich muss wirklich gestehen, dass ich selten anderweitig Kontakt suche. Aber wenn, dann sind es schöne Gespräche. Ich würde für mich persönlich resümieren, dass die Quantität rapide nachgelassen hat, aber dadurch eine gewisse Qualitätssicherung eingetreten ist
Mein großes Glück ist es wohl, dass mein Avatar im Zusammenhang mit meinem Profil/Partner keinem gängigen Beuteschema in SL entspricht, so dass ich von den miesen Anmachsprüchen verschont bleibe. Ich kann es wirklich an einer Hand abzählen, wie oft mir das in den letzten Jahren passiert ist. Aber ich höre von Freundinnen immer wieder, wie sie niveaulos, unverschämt und aggressiv angegraben werden. Eine erzählte mir am Wochenende, dass sie erst vor ein paar Tagen einen Typen gemuted hätte, der sich wie ein Stalker benahm. Nachdem ihm ein Licht aufgegangen war wegen des Mutens, ging er dazu über, ihr immer einen einzelnen Lindendollar und darüber jeweils eine Message zu schicken, z.B. so eloquente Dinge wie „Hallo Arschloch“. Wie krank kann man eigentlich sein? Ich war mehr als nur schockiert, als ich das las. Da braucht man sich doch nicht wundern, dass man sich immer weiter zurückzieht, wenn man solche Erfahrungen macht. Wie gesagt, ich bin aufrichtig froh, dass mir ein solcher Mist meistens erspart bleibt.
Also, woran liegt’s nun? Verrohen wir in der Tat und vereinsamen gleichzeitig? Machen wir es uns selbst schwer oder nur den anderen? Fragen über Fragen ...