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Überempfindlich oder Niveauverfall?

eh fick dich
eh ich fick dich
eh ich fick dich du mutterficker
eh fick dich und deine mutter
eh ich bin deine mutter du hurensohn

grins und weg

mfg milz
 
Interessant zu lesen, welch Mitteilungsbedarf (Rechtfertigungsbedarf?) doch manch Leute zu haben scheinen.

Shirley, was du schreibst ist der absolute Quark! Egal wie viele Zeilen gequirlter Formulierungen du da hinlegst.

Isoliert sind die jungen Kids von heute, das stimmt. Aber da wieder mal das ewige Thema "Migrationshintergrund" zu bemühen....gääääähn!!!


Übrigens interessieren sich Sprachforscher sehr für die sog. "Ghettosprache".
Ist sie doch in vielen Aspekten effizienter im Ausdruck emotionaler und sachlicher Inhalte. Für uns Tattergreise mag das ja alles etwas harsch und dirty klingen. Für die Kids aber nicht.
Anstelle uns darüber aufzuregen (wir lachen uns ja beim Beschauen von Randfiguren bei DSDS auch kaputt), sollten wir den Moralfinger mal wieder einstecken und lieber versuchen unssere Kids besser zu verstehen.

Herje, wem regt das denn nun wirklich auf? Ich finde es eher interessant.

@ evia Watanabe

Wie die Erfahrung auch hier im Forum immer wieder zeigt, ist es doch Fakt, dass die Ausgrenzung eher von jenen kommt, die der Sprache mächtig sind und die mittels ihrer intellektuellen und rhetorischen Fähigkeiten im Notfall einer Streitdiskussion jemanden locker unter den Tisch argumentieren können.

Und dafür mal gleich nen fetten positiv Punkt, wa!! Goil!!! *grins*
 
Jaqueline Mehring schrieb:
Anstelle uns darüber aufzuregen (wir lachen uns ja beim Beschauen von Randfiguren bei DSDS auch kaputt), sollten wir den Moralfinger mal wieder einstecken und lieber versuchen unssere Kids besser zu verstehen.

Herje, wem regt das denn nun wirklich auf? Ich finde es eher interessant.

"yo ihr wixer ihr geht euch erschiessen ihr opfer wenn ihr nicht den style der strasse vertragt dummfickgesichter!
Vepisst euch zu Mama und halt dein dummes maul weil ich hier rule"

"schönes Wetter heute, was?"
 
"yo ihr wixer ihr geht euch erschiessen ihr opfer wenn ihr nicht den style der strasse vertragt dummfickgesichter!
Vepisst euch zu Mama und halt dein dummes maul weil ich hier rule"

Ja, hart.
Man....kann's...auch...schöner...sagen...

Oder man sagt's nicht, und es kommt trotzdem an.
Ich möchte die Härte in der Sprache nicht beschönigen, aber :
Schöne Sprache - guter Mensch?
Gute Formulierung - gescheiterer Inhalt?
"Ghetto-/ Gassensprache - nix zu sagen?

Soraia wollte sicherlich nicht in diese Richtung und stellte lediglich eine Frage, aber was hier abgeht ist doch simpel und einfach ein Schichtsdebakel.
Da kann ich gleich einpacken, denn wer da das letzte Wort hat wissen wir ja.
Ich weiss wo ich herkomme ja. Und stolz drauf (endlich wieder! :D ).
 
evia Watanabe schrieb:
Soraia wollte sicherlich nicht in diese Richtung und stellte lediglich eine Frage, aber was hier abgeht ist doch simpel und einfach ein Schichtsdebakel.
Da kann ich gleich einpacken, denn wer da das letzte Wort hat wissen wir ja.
Ich weiss wo ich herkomme ja. Und stolz drauf (endlich wieder! :D ).

Japs, aber ich würds nicht als Debakel bezeichen, sondern als Katasrophe.
Und auch nicht als Schichtspezifisch. Denn das, was sich hierzulande (bzw. in der westlichen Welt) langsam abzeichnet ist nicht mehr nur eine Schichtenbildung - die Schichten gabs schon immer-, da bilden sich langsam wieder echte Klassen im Rahmen des neoliberalistischen Wirtschaftssystems. Vor allem die Klasse derer, die im Grunde Eigentumslos sind und auf Almosen durch den Staat angewiesen sind, wächst, aber auch die Klasse der Arbeiter, die für Minimallöhne Arbeiten und damit grad so ihr Leben finanzieren können.

Vielen fehlt einfach das Bewusstsein, was in der Hinsicht abgeht, wie sehr benachteiligt sie von diesem System und wie stark sie von der strukturellen Gewalt in diesem Staat unterdrückt werden.
Leider nehmen das noch viel zu viele einfach als Gottgegeben hin anstatt sich mal zu organisieren und was dagegen zu machen und nach vorn zu schauen statt sich als Unterschicht gegen die untere Mittelschicht zu isolieren.

Aber bevor das hier jetzt zu politisch wird halt ich lieber die Klappe. :)
 
Vor allem die Klasse derer, die im Grunde Eigentumslos sind und auf Almosen durch den Staat angewiesen sind, wächst, aber auch die Klasse der Arbeiter, die für Minimallöhne Arbeiten und damit grad so ihr Leben finanzieren können.

Vielen fehlt einfach das Bewusstsein, was in der Hinsicht abgeht, wie sehr benachteiligt sie von diesem System und wie stark sie von der strukturellen Gewalt in diesem Staat unterdrückt werden.
Leider nehmen das noch viel zu viele einfach als Gottgegeben hin anstatt sich mal zu organisieren und was dagegen zu machen und nach vorn zu schauen statt sich als Unterschicht gegen die untere Mittelschicht zu isolieren.

Da hast du Recht, nur ist es nicht so einfach für die Betroffenen, solange deren Möglichkeiten und Selbstbewusstsein nicht stärker ist.
Zudem, wie ich vorher schon angetönt habe (ja stimmt, es geht mehr um Klassen als um Schichten, aber die Klasse wird massgeblich von der Schichtzugehörigkeit mitbestimmt!), gehen so manche den von dir genannten Weg, weil sie nichts anderes kennen und weil sie keine Vorbilder im nahen Umfeld haben, die ihnen eine andere Perspektive, bzw. diese anzustreben vorlebt oder schmackhaft macht.

Die Zugehörigkeit resp. das Vertraute scheint für die meisten doch noch sicherer, auch wenn damit ev. eine Weiche mehr Richtung Perspektivenlosigkeit gelegt wird. Die Sprache ist lediglich ein Phänomen, das die Zustände begleitend dokumentiert. Insofern ist die Sprache mancher Jugendlicher (und auch Erwachsener) zwar für die Mehrheit gewöhnungsbedürftig und scheint reduziert, roh und verhunzt, bezeichnet aber ausschliesslich einen momentanen Ist-Zustand. Der wäre veränderbar, wenn sich strukturell auch etwas verändern würde.

Aber ich wollte eigentlich nicht in den Thread einsteigen, denn er ist zu etwas geworden, das nicht mehr allzuviel mit dem Ausgangspost zu tun hat (nichtsdestotrotz interessant..handelt es sich doch um Gefälle, die unsere Gesellschaft ausmachen :wink: ).
 
Ich entstamme selber eine Familie, die man heutzutage getrost als "Arbeiterklasse" bezeichnen kann .... aber trotzdem haben mir meine Eltern Werte vermitteln können (und mich auch zu einem gewissen Maß konservativ erzogen). WARUM klappt das heute nicht mehr in dieser Klasse .... ??
Trotz Einzelkind-Status (sogar einzigstes Enkelkind) habe ich auch nicht immer ALLES bekommen, was ich wollte .... und oft daran zu knabbern ! Ich hab´s überlebt !!
Tut mir leid ... aber manche Begründung bezüglich Verrohung der Sprache etc. kann ich einfach nicht wirklich nachvollziehen ! Beleidigung bleibt für mich Beleidigung ! Egal, ob das mittlerweile "normaler Sprachgebrauch" ist .....
 
Shirley Iuga schrieb:
"yo ihr wixer ihr geht euch erschiessen ihr opfer wenn ihr nicht den style der strasse vertragt dummfickgesichter!
Vepisst euch zu Mama und halt dein dummes maul weil ich hier rule"

"schönes Wetter heute, was?"

Ich sehe du beginnst zu verstehen. Es gibt doch noch Hoffnung. Wie du siehst bringt diese Sprache auch für dich (und andere!) Vorteile, da sie deine Aussagen weitaus effizienter und vor allem KÜRZER machen.

Shirey Iuga schrieb:
Vielen fehlt einfach das Bewusstsein, was in der Hinsicht abgeht, wie sehr benachteiligt sie von diesem System und wie stark sie von der strukturellen Gewalt in diesem Staat unterdrückt werden.
Leider nehmen das noch viel zu viele einfach als Gottgegeben hin anstatt sich mal zu organisieren und was dagegen zu machen und nach vorn zu schauen statt sich als Unterschicht gegen die untere Mittelschicht zu isolieren.
(Fettmarkierung von mir)

Und genau diese Haltung und diese Art etwas zu vermitteln macht die Leute da draussen auf den Strassen so sauer.
In deinen Zeilen lese ich nur bodenlose Arroganz, als wenn die betroffenen sich also nicht bewusst währen!! Man lasse sich das mal auf der Zunge zergehen!!

Die Leute kapieren vor allem eins, heben sie den Kopf und teilen sich mit, kommt wieder irgendeine ARROGANT mitleidig verhaspelte Phrase. Klar das die sich lieber isolieren, anstelle sich diesen "gönnerhaften" Kurzsichtigkeiten stellen zu müssen, die ihnen von Pseudointellektuellen um die Ohren gehauen wird. Bah...Zum Kotzen!!
 
Ich glaube, das was vor einigen Jahren noch Arbeiterklasse war, und das was dem heute entspricht, sind tatsächlich zwei Paar Schuhe. Und natürlich spielen hier die kulturellen und sprachlichen Unterschiede eine entscheidende Rolle.

Was du beschreibst, Tonia, deutet ja auf ein funktionierendes Wertesystem mit klarer kultureller Identität in einem kompatiblen Umfeld. Versuch dir doch einfach mal vorzustellen, du wärst als Kind arabischer Eltern mit ausgeprägten religiösen Idealvorstellungen aufgewachsen - hier hätten die Konzepte der Familie und die des sozialen Umfeldes nicht so gut zusammengepasst.

Diese Inkompatibilitäten, Unvereinbarkeiten von eigener Kultur bzw. der der Eltern und Familie stehen dort in dramatischem Widerspruch zu den Traditionen und Wertvorstellungen der Gesellschaft, und das ist letztlich ein Krieg, ein Krieg, der auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird. Klar, was nicht umbringt, härtet ab, aber das hat ja auch Grenzen...

Zurück zur Sprache. Wie oben bereits geschrieben, entsinne ich mich meiner entsprechenden Phase noch ganz gut - es war doch wichtiger Bestandteil "unserer" Sprache, die Erwachsenen klar auszugrenzen. Die sollten das nicht verstehen, und schon gar nicht schön finden. Die Punkbewegung Ende der 70er wollte ja auch nicht unbedingt gefallen, sondern die eigene Identität betonen.

Was bleibt denn jungen Leuten heutzutage, um zu provozieren? Grüne Haare und Eisen im Gesicht sind ja schon fast salonfähig, in der Musik ist fast alles erlaubt, wahrscheinlich muss man inzwischen Herrn Silbereisen toll finden, um ein vergleichbares Maß an Provokation zu erzielen. Fürchte ich jedenfalls gelegentlich, das würde zumindest die angemessene Dimension an Grauen bei mir persönlich hervorrufen.

Also, Sprache wird immer ein Weg sein und bleiben, sich individuell abzusetzen von der breiten Masse, in diesem Fall der Erwachsenenwelt. Das war wirklich nie anders, nur die Methoden müssen eben mitwachsen. Wenn die Alten "geil" und "cool" sagen, dann muss man eben noch einen drauf setzen, wie von Shirley ganz am Anfang geschildert. Wobei das mit Migrationshintergrund oder nicht erstmal nichts zu tun hat.

Und auch du, Jaqueline, kritisierst ja genau das: das Nutzen der Sprache als Mittel, um sich von Anderen abzusetzen. Das ist eigentlich genau dasselbe, nur mit umgekehrtem Vorzeichen, da hast du schon recht.

Auch wenn ich das, was Soraia erlebt hat, voll daneben finde, denke ich aber, dass diese ganze Diskussion damit nichts zu tun hat. Wie Ghost schön dargelegt hat, ist das "interne" Sprache. Dieses Mädel, Soraia, wollte ganz bewusst - aus Gründen, die wir nur erahnen können - ihren Frust abbauen. Nix weiter.

Hier noch dir Kurzform für Schnelleser:
Die blöde Kuh hat F... gesagt weil se dich ärgern wollte, und dass Leute sowas sagen ist ganz normal, weil das schneller geht als "das fand ich aber nicht in Ordnung".

So, genug Geschwafel jetzt, bevor mir noch mehr einfällt ;)
Meine 2 Cents
Matteo

Edit - 1 Cent wieder abgezogen und woanders dazu getan
 

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