Kueperpunk Korhonen
Freund/in des Forums
Vor wenigen Monaten erhält unser Freund und Kollege Bernhard Giersche die furchtbare Diagnose. Er ist an Krebs erkrankt. Die Ärzte geben ihm nur noch wenige Monate, er müsse sich darauf einstellen, innerhalb der nächsten vier Wochen zum Pflegefall zu werden.
Bernhard erlebt alptraumhafte Szenen, wie sie die meisten nur aus Filmen oder Romanen kennen, oder sich in finsteren Stunden ausmalen, wenn wir uns Gedanken darüber machen, wann sich unsere Lebensgewohnheiten rächen werden. Von einem Moment zum nächsten muss er sich mit der konkreten Möglichkeit seines eigenen Todes auseinander setzen.
Wie würden wir reagieren? Mit Panik, Entsetzen, Verzweiflung, rasender Furcht.
Bernhard ist es nicht anders ergangen.
Aber Bernhard hat einen Weg gefunden, aus seiner Situation etwas zu machen. Als begabter Schriftsteller fängt er an, online ein Tagebuch zu führen. Vom ersten Tag an lässt er uns teilhaben. Offen, ehrlich, schonungslos, mit einem Humor, der mich an Weirs „Marsianer“ erinnert, gespickt mit Filmzitaten, auf eine Art und Weise, die ich nur nerdig nennen kann.
Bernhards Tagebucheinträge werden von hunderten gelesen, vielleicht tausenden und er schreibt regelmäßig für eine lokale Zeitung. Über seinen Tumor. Über Karl. So hat er den Angreifer in seinem Bauch genannt. Nach seinem gleichnamigenThriller „Karl“ über einen Psychopathen, der vor wenigen Jahrenerschienen ist.
Jetzt schreibt Bernhard wieder ein Buch. Obwohl ihm das zunächst gar nicht bewusst war. Möglicherweise war ich der erste, der ihn darauf aufmerksam gemacht hat. All seine online ausformulierten Gedanken, ergeben in der Summe ein Buch, das uns die Chance gibt, bis zu einem gewissen Grad nachzuvollziehen, wie es ist, an Krebs zu erkranken.
„Kampf dem Karl – Der Tod kann warten“
Bernhard geht für uns voraus. Und er erklärt uns, oft gnadenlos, wie das so ist, wenn der Tod nicht nur ein abstraktes undatiertes Ende irgendwo in einer grenzenlosen Zukunft ist, sondern man ihn schon mal vorsichtshalber im Terminplaner vormerken muss.
Dem Tumor den Namen des eigenen von ihm kreierten Schurken zu geben, macht Bernhard für mich ehrlich gesagt – man verzeihe mir die Formulierung – zu einer obercoolen Sau.
Ironischerweise könnte man sein neues Buch als Fortsetzung des ersten Romans betrachten. Ein Sequel, in dem der Bösewicht aus Teil Eins nicht nur zurückkehrt, sondern sogar seinen Schöpfer auf der Metaebene attackiert. Ich bin sicher, auf die Hauptrolle hätte Bernhard in diesem Fall gern verzichtet.
Wie gesagt, das ist nur eine Betrachtungsweise.
Worum es aber eigentlich geht:
Bernhard wird bei uns aus dem neuen Buch lesen.
Am Sonntag, den 5. November um 20 Uhr im Brennenden Theater. Und ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr wir uns darüber freuen, und wie stolz wir darauf sind, dass er damit auch zu uns kommt. Denn ich glaube, er könnte mittlerweile Hallen füllen.
Am Sonntag, den 5. November haben wir ihn aber ganz für uns allein! Lasst euch Bernhard nicht entgehen. Kommt alle. Er freut sich auf euch!
SLURL: http://maps.secondlife.com/secondlife/Port%20Genieva/174/212/22