Hmm, als Produzenten der besten Autos, der verlässlichsten Haushaltsgeräte, als Leute mit einer ordentlichen Wirtschaft, als Land mit funktionierender Medizin und sozialer Sicherheit … sag einmal, weißt du eigentlich WIRKLICH, was andere über Deutschland denken? Oder warum rennen Deutschland (und uns) alle die Türen ein, sicher weil es ihnen bei uns so SCHLECHT geht … Oh mann, bitte!
Erst mal:
Die meisten "deutschen Autos" sind leider nicht wirklich deutsch, die meisten Konzerne gehören zum überwiegenden Teil ausländischen Investoren, selbst BMW hat rund 30% bis 40% ausländische Eigentümer (neben der Quandt-Familie, deren Mitglieder und Nachfahren rund 50% der Konzerns gehören) .-)
Das "nicht mehr so wirklich deutsch" gilt erst recht für die "verlässlichen Haushaltsgeräte", die mittlerweile meist vom US-Unternehmen Whirlpool hergestellt und dann einfach als "Bauknecht" verkauft werden. "AEG" ist auch schon lange keine deutsche Firma mehr in diesem Bereich, die haben einfach die Rechte am Namen z.B. an electrolux (Schweden) verkauft. Auch "Grundig" ist nichts anderes - ein Haushaltsgerät, produziert irgendwo in China durch die Türkische Firma Acelik. Mit der Lizenz am Namen "Grundig". Die Haushaltsgeräte von Bosch und Siemens (Bosch-Siemens Haushaltsgeräte GmbH) verkauft unter anderem als Junker, Neff, Gaggenau usw. Aber zumindest die Anteile von Siemens an dieser Firma gehören der Siemens AG und damit auch zu großen Teilen ausländischen Investoren. (Katar ist z.B. Großaktionär...). Nur die Bosch GmbH ist noch ein Urdeutsches Unternehmen, das durch die Eigentümer-Struktur komplett vor einer "feindlichen Übernahme" geschützt ist (die Firma gehört zu über 90% der gemeinnützigen Bosch Stiftung, die keine Stimmrechte hat und ihr Eigentum nicht veräußern, sondern lediglich die Gewinne daraus für "gute Zwecke" nutzen darf. Die restlichen 10% der Robert Bosch GmbH gehören dann einer Treuhand-Gesellschaft, die zwar alle Stimmrechte hat, aber kaum Eigentum an der Firma. So dass die auch die Firma nicht zu Geld machen können.). Daher wird Bosch wohl auch immer "deutsch" bleiben.
Zudem: Fast alle dieser "deutschen Produkte" - auch die von Bosch! - werden mitterweile in weiten Teilen irgendwo im Ausland hergestellt. Und allenfalls in Deutschland noch mal über ein Band gelassen und endmontiert, damit man "made in Germany" drauf schreiben kann. Auch bei den Autos ist das nicht viel anders - die werden zwar in Deutschland endgefertigt, die Einzelteile dazu kommen aber mittlerweile aus der ganzen Welt. Selbst die Entwicklung wird immer mehr ins Ausland verlagert, d.h. an der Software im deutschen Auto (und da ist mittlerweile viel drin) wird eben z.B. nicht nur in Sindelfingen oder Wolfsburg gebastelt, sondern auch in Bombay und Kalkutta. Weite Teile der Erprobung und Entwicklung finden auch nicht mehr in Deutschland statt, sondern bei irgendwelchen ausländischen Subunternehmen und Tochtergesellschaften.
Unter dem Strich gibt es einfach kaum noch "deutsche Produkte" - das, was man hierzulande kriegt ist in fast allen Fällen einfach ein "multinationales/internationales" Produkt.
Und zweitens: Ja, natürlich gibts hierzulande eine zumindest halbwegs funktionierende medizinische Versorgung und Sozialleistungen vom Staat wie ALG2 und so was. Aber halt nicht für jeden. Und auch nur unter bestimmten Umständen. Dazu mussen dann für die Sozialleistungen auch oft komplett die Hosen runter lassen und alberne Spielchen und diverse Demütigungen beim Amt brav über sich ergehen lassen.
Die meisten, die nach Deutschland einwandern wollen, die haben aber entweder echt ein Problem (und brauchen z.B. Asyl, weil sie zu hause sonst von den politisch und/oder religiös Verwirrten dort misshandelt, verstümmelt oder gar getötet werden...). Oder aber (und das ist in den meisten Fällen leider so...) komplett falsche Vorstellungen davon, wie man in Deutschland dann als (meist ungelernter) Immigrant so lebt und wie viel man verdient usw. Den meisten ist nämlich nicht klar, dass sich hier eben nicht jeder einen schicken großen Mercedes leisten kann, dass sich hier nicht jeder eine schicke, tolle Wohnung leisten kann und dass es in Deutschland mittlerweile eine ziemlich große Menge an Taglöhnern und ähnlichen "Gelegenheitsjobbern" gibt, die mehr oder weniger als Bodensatz der Unterschicht vor sich hin vegetieren müssen. Klar ist es besser 12 Stunden am Tag für einen mickrigen Lohn arbeiten zu müssen als im Folterknast zu sitzen - aber viele, die als Wirtschaftsflüchtlinge nach Deutschland kommen, kaum die Sprache hier beherrschen und dann als Hilfsarbeiter effektiv für 6€ Brutto die Stunde arbeiten müssen (und das manchmal bis zu 15 Stunden am Tag, z.B. in der Gastronomie) um über die Runden zu kommen, die wollen irgendwann einfach wieder heim.
Die haben da nämlich ganz oft das selbe Problem, das deutsche Auswanderer haben, wenn sie z.B. in die Schweiz ziehen oder gar nach Norwegen gehen, weil sie dort wesentlich höhere Löhne bekommen. Und die dann leider bemerken müssen, dass in der Schweiz und in Norwegen eben nicht nur die Löhne wesentlich höher sind, sondern eben auch die Lebenshaltungskosten. Klar verdient man Netto z.B. in der Schweiz durchaus mal 2500 bis 3500 Franken mit einem Job, mit dem man in Deutschland lediglich 1500 bis 2000 Euro verdienen würde. Also schon bisschen mehr. Dafür ist es z.B. aber auch kein Problem für eine eher kleine Wohnung für seine Familie schnell mal 1500 bis 2000 Franken Miete zu zahlen. (Entspricht so 1300€ etwa) Während eine vergleichbare Wohnung in Deutschland oft schon für unter 1000€ gemietet werden kann. Und auch Lebensmittel sind meist deutlich teurer als in Deutschland. Auch locker 20% bis 40%, je nach dem. Und: Wenn mal als Ehepartner in die Schweiz auswandert, dann hat man oft keine Arbeitsgenehmigung. (Dafür hat man aber klasse Bahnverbindungen, nette Menschen und saubere Naturlandschaften, die in Deutschland mittlerweile alle bisschen Mangelware sind)
Noch krasser ist es allerdings mit den USA, die bei vielen aus dem Süden (also Mexiko) immer noch als das gelobte Land gelten, in dem man eben mal mit bisschen Fleiß reich und Mulitmillionär werden kann. Das ist schon zwar prinzipiell schon richtig irgendwo, in den Staaten kann man das vermutlich immer noch besser hin kriegen als in jedem anderen Land. Allerdings ist in den Staaten wie überall auch das Problem da, dass man zum einen viele Millionen hat, die genau das selbe wollen. Und dass ohne ausreichendes Startkapital oder eine wirklich außergewöhnliche Begabung in den Staaten auch überhaupt nichts geht. So dass viele, die dort ihr Glück suchen, letztendlich irgendwo als Hilfsarbeiter auf der Plantage oder gar als Obdachloser unter einer Brücke oder mit etwas Glück in einer eigenen Schrottkarre landen. Oder direkt im Knast, weil sie eben straffällig werden um zu überleben.
TL;DR?
a) es gibt kaum noch "deutsche Produkte" und damit auch keine "deutsche Wertarbeit" mehr.
b) Deutschland und Österreich erscheinen möglicherweise zwar als Paradies, sie sind es in der Realität aber nicht wirlklich, weil Stundenlanges Spargelstechen für effektive 4€/Stunde einfach nicht paradiesisch ist.