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Das politische Erwachen der jungen Generation (?)

eight, das sind ja alles hehre Ziele. Klingt für mich aber ein bisschen nach Horst Schlämmer, wenn ich ehrlich bin. Oder PDS, was das angeht.
Was hat das mit realistischen, bezahlbaren Forderungen zu tun ? Wie soll so etwas finanziert werden ?
 
Deine Kritik ist durchaus berechtigt, Viola und schwer zu beantworten. Aber ebenso die Gegenfrage, wie ist das aktuelle System realistisch zu bezahlen? Eine Antwort aus den Verfechtern des "realistischen" aktuellen Systems ist mir nicht bekannt.

Daher ist das für mich zunächst ein Totschlagargument. Zur Frage der Finanzierung kann die "neue" Seite nur unbewiesene Theorie anbringen und die "aktuelle" Seite nur den finanziellen Kollaps vorweisen.
 
Nein, das ist so nicht richtig.

Das aktuelle System läuft ja, mehr schlecht als recht.

Wenn nun aber zusätzliche Forderungen kommen, Garantiegehälter und ähnlicher Wohlfahrtsgesellschaftskram, dann muss man sich auch die Frage gefallen lassen, wie denn bitte dieser extreme Mehraufwand bezahlt werden soll, Zusätzlich zu den Kosten, die man jetzt schon hat.
 
eight, das sind ja alles hehre Ziele. Klingt für mich aber ein bisschen nach Horst Schlämmer, wenn ich ehrlich bin. Oder PDS, was das angeht.
Horst Schlämmer ist für mich nicht ernst zu nehmen,das ist eine Kunstfigur wie Borat z.B. Und PDS? Möglich dass meine Vorstellungen links genug erscheinen dass sie ähnlich klingen wie die Pläne der damaligen PDS, ich kenne sie nicht.
Was hat das mit realistischen, bezahlbaren Forderungen zu tun ? Wie soll so etwas finanziert werden ?
Eben dadurch dass Milliardengeschenke an Unternehmen nicht mehr gezahlt werden, dass nicht der Steuerzahler für einen neuen Unternehmensstandort bezahlt sondern das Unternehmen das diesen Standort haben will, dass Steuerschlupflöcher dichtgemacht werden (es gibt ja Milliardenunternehmen die dank Schlupflöchern nicht einen Cent Steuern zahlen) und Reiche genau so konsequent besteuert werden wie Kleine und Mittelständler auch - und dass auch ihr angesammeltes Vermögen besteuert wird, das auf irgendwelchen Konten rumgammelt anstatt im Umlauf zu bleiben und der Allgemeinheit zu nützen.
Wenn ich manchmal sehe was an woanders dringend nötigen Steuergeldern in Großunternehmen gepumpt wird, dass diese trotz Milliardengewinnen sich sogar teilweise die gezahlten Löhne und Gehälter vom Arbeitsamt und damit vom Steuerzahler wiedererstatten lassen - da denke ich, das muss aufhören.
Und wenn das Melken des Staats durch Reiche und Unternehmen aufhört, hat der Staat endlich auch wieder Geld um es für seine Bürger, für Bildung, Soziales, Krankenversorgung etc. auszugeben.
 
Das aktuelle System läuft ja, mehr schlecht als recht.

Wenn nun aber zusätzliche Forderungen kommen, Garantiegehälter und ähnlicher Wohlfahrtsgesellschaftskram, dann muss man sich auch die Frage gefallen lassen, wie denn bitte dieser extreme Mehraufwand bezahlt werden soll, Zusätzlich zu den Kosten, die man jetzt schon hat.

Ob das aktuelle System läuft, stelle ich in Frage. Dazu ein paar Fragen:
Wann sind in der Vergangenheit zuletzt Steuerabgaben gesenkt worden, wann wird das wieder passieren? Wann wurde der Teil der Sozialabgaben gesenkt, wann wird das wieder passieren? Wann wurden Staatsschulden gesenkt, wann wird es wieder passieren? Dabei bitte langfristige Betrachtungen vornehmen.

Nach Reformen sind pleite bis in extremer Bedrängnis die Rentenkasse, die Pensionskassen, die Pflegeversicherung und die Krankenversicherung. Die Kosten der ökologischen Folgen des jetzigen Systems sind kaum absehbar. Die Schadensquoten der Rückversicherer steigen in den letzten Jahren rapide an. Weitere Folgen durch die Globalisierung unseres Systems sind ebenfalls kaum absehbar. Die Schere zwischen Arm und Reich driftet sowohl national als auch international immer weiter auseinander. Kapital konzentriert sie immer mehr und damit Besitzstand und Macht.

Ich gebe dir recht, einfach "zusätzlich" etwas zahlen, wird nicht funktionieren. Aber das meine ich ja mit einer Systemdebatte. Die geistige Flexibilität sich zunächst auf ein Konstrukt einzulassen und dann damit im groben zu Spinnen. Es dann im Detail zu verfeinern und es gegen das aktuelle zu setzen.
 
Ok, entschuldige, das war ein freudscher Versprecher, ich meinte natürlich die Linke.

Weisst Du was die Folgen Deiner Vorschläge wären ? Und die der Linken genauso ?

Kapitalflucht aus Deutschland, Industrieflucht noch mehr als bisher in Billiglohnländer.

Das Subventionen und Steuerlöcher kritischer betrachtet werden müssen, das sehe ich genauso. Managergehälter Grenzen haben sollten, Abfindungen nur im Erfolgsfall zu zahlen.

Aber das schimpfen auf die 'Reichen' immer ist nur ein Ablenken von der eigenen ( parteilichen ) finanziellen Unzulänglichkeit, finde ich .

Es geht darum, Feindbilder zu schaffen und wie kann ich eine grössere Masse an Menschen hinter mir versammeln als wenn ich ein paar Reiche als Abzocker identifiziere, auf denen sich der Zorn des Volkes konzentrieren kann ?

Auf die Idee, das sogenannte Reiche ihr Geld auch verdient haben, und nicht auf Garantiegehälrter gewartet haben, kommt so eine Partei dann nicht bzw lässt es geflissentlich unter den Tisch fallen.

Ohne genaue Zahlen zu sagen kann ich Dir versichern, das der maximale Steuersatz kein Spass ist, weil bei der einstufung Du für alles Maximalbeiträge bezahlst, und zwar egal wie Dein Einkommen nach Steuern und Ausgaben ausssieht.

In allen Punkten, wo Du steuerliche Vorteile haben könntest, zählt mehr oder weniger Dein Nettogehalt, um den gewinnn so klein wie möglich zu halten.

Überall wo es ums zahlen geht, zählt zur Berechnung das Gehalt vor Ausgaben und Steuern.

Das klingt natürlich nach jammern auf hohem Niveau, aber Du kannst auch 100.000 € (edit nur zur Klarstellung. Ist nicht mein Gehalt :) ) verdienen und trotzdem jeden Monat nur knapp über die Runden kommen.
 
Neiddebatten finde ich ebenfalls kontraproduktiv, denn sie gehen am Thema vorbei. Das Schaffen von Feindbildern ist immer das Werfen einer Blendgranate und führt in die Irre.

Grundsätzlich finde ich: Es gibt Menschen die mehr Leisten als andere. Es gibt Menschen die mehr Verantwortung übernehmen als andere. Dies sollte honoriert werden.

Aber: Die Frage ist, was genau ist Leistung? Was ist Verantwortung? Wie wird das honoriert? Und werden wirklich alle Bereiche der Leistungsträger eine Gesellschaft honoriert? Wie groß muss der Unterschied bei der Honorierung sein?

(Finde es spannend, muss aber erstmal off und nimmt nachher oder morgen weiter Stellung)
 
Ich habe ja auch nie bestritten, das Wiedeking bis zur Übernahme klasse Arbeit gemacht hat. Dafür wurde er auch fürstlich bezahlt, wie gesagt, einer der bestbezahlten Manager der Welt !

Aber ihm eine Prämie zu zahlen, wenn das Unternehmen seine selbstständigkeit verliert, Arbeitsplätze verloren gehen, Leute um ihre pure Existenz bangen müssen, finde ich absolut unanständig.

Es gilt bei uns der simple und antike Rechtsgrundsatz, den schon die Römer hatten: "Pacta sunt servanda." Also: Verträge sind einzuhalten.

Die Frage ist doch bei Wiedeking schlicht und einfach: was steht in seinem Vertrag drin? Können die überhaupt es sich leisten, das nicht zu zahlen oder müssen sie so oder so zahlen?

@Viola: Weisst du, das bedingungslose Grundeinkommen ist ja eine Sache, die nicht von irgendwelchen linken Spinnern erdacht worden ist, sondern von Leuten wie Milton Friedman. Das ist schon mal eine interessante Tatsache, die viele gar nicht wissen, wenn man mit diesem netten Begriff herumhantiert.

Der Witz ist ja, dass so linke Institute wie die Konrad-Adenauer-Stiftung der CDu diverse, solche Modelle einfach mal durchrechneten und zum Schluss kamen, das ist durchaus finanzierbar und auch nicht teurer als Hartz IV.

Es ist einfach eine Idee, die eine gewisse Zeit braucht, bis sie umgesetzt wird, irgendwann wird es kommen.

Der Witz ist nur, während wir darüber noch munter diskutieren, gab es schon längst in der Sache einen Pilotversuch, der übrigens sehr erfolgreich gewesen ist. Wo? In Namibia!

Wenn das in Namibia funktioniert, wieso sollte es dann auch nicht erst recht in unserem, hochentwickelten Land klappen...?
 
Du meinst weil hier die Lebenserhaltungskosten viel viel höher sind, das Gesamtvolumen an Kosten gigantisch wäre ?

Ich glaube nicht, das es nicht teuerer wäre als Hartz IV. Ist auch auch Unsinn, denn warum sollte man es dann einführen, wenn es nicht mehr Geld für den Bürger bringt. Da Geld aber eine endliche Masse ist, muss es irgendwo fehlen und von irgendwem bezahlt werden. Also vom Staat => Bürger.

Und zu Friedmann nur ein Zitat.

Auf dem Gebiet der Statistik entwickelte er den Friedman-Test. Seine politische Philosophie – Friedman selbst betrachtete sich als klassischen Liberalen – hob besonders die Vorteile eines freien Marktes und die Nachteile staatlicher Eingriffe hervor.
Nichts anderes als ein staatlicher Eingriff wäre aber doch der Wohlfahrstaat.

Und hier wird es noch deutlicher formuliert
Wohlfahrtsstaat

In dem Werk von Rose und Milton Friedman Chancen, die ich meine (1980) bezeichnet er den Wohlfahrtsstaat und die Inflation als die größten Feinde der Wirtschaft.
Für Friedman ist der Wohlfahrtsstaat ein Betrug an den Leuten, die noch arbeiten und Steuern zahlen.

Ich finde da nichts von bedingungslosem Grundeinkommen.
 
Schade, dass plötzlich Begriffe wie "Neiddebatte" oder "Wohlfahrtsstaat" auftauchen. Die sind m.E. irgendwann aus rethorisch/taktischen Gründen in die politische Diskussion eingeführt worden, um "Andersdenkede" zu diskreditieren.

Ein bedingungsloses Grundeinkommen, dass nicht nur die Existenz sichert, sondern auch die Teilhabe am gesamten gesellschaftlichen Leben ermöglicht sollte, wie ich finde, nicht nur vor dem Hintergrund von Finanzierbarkeit gesehen werden. Und selbst wenn, dann sollte man die Parameter und Grundannahmen, unter denen man "Finanzierbarkeitsrechnungen" anstellt gleich mitliefern. Nach meiner Erfahrung reduziert sich das Ganze dann auf die Frage ob man eine bestimmte Gesellschaftsform/-philosophie nun will oder nicht.

Da ich für Menschen arbeite, die auf Hartz IV angewiesen sind, darunter viele Jugendliche ohne Schulabschluss und Ausbildung sehe ich diese Personengruppe natürlich auch.
Wir haben es mit einer technologischen Entwicklung zu tun, die Teile der Gesellschaft überfordert! Daran werden auch, noch so intensive Veränderungen/Verbesserungen des Bildungsystems (die ich allerdings nicht entdecken kann) nichts ändern. Es gibt nun einmal Unterschiede in der intellektuellen "Leistungsfähigkeit" von Menschen. Nach meinen Beobachtungen haben wir also eine, nicht unbedingt kleine, Anzahl an Menschen, die keine angemessene Arbeit mehr finden werden, weil diese Arbeiten nicht mehr angeboten werden oder aber von dem Lohn nicht gelebt werden kann. Und für diese Gruppe von Mitmenschen in unserer gemeinsamen Gesellschaft hat Politik und Wirtschaft weder Konzepte, noch Antworten! Es erscheint mir wie eine Verhöhnung dieser Menschen, wenn Politiker auf diesen (totgeschwiegenen) Aspekt von Arbeitslosigkeit, mit Bildungrezepten für eine Hochtechnologiegesellschaft reagieren. Abgesehen davon, dass viele der Menschen die ich zu unterstützen versuche, Änderungen (die ja Zeit brauchen > "Finanzierbarkeit") nicht mehr erleben würden.

Also was? Darauf warten und "hoffen" dass diese Menschen "aussterben"? Oder doch über Gesellschaftsformen nachdenken, in denen die Würde jedes Einzelnen in ihrer Vollständigkeit aufrecht erhalten werden kann?
Grundeinkommen erfordern ein anderes Teilungsdenken als das "Ich leiste, also gehört es mir" (ohne das der (Geld-) Besitzende dies jemals ausgeben, also in den Wirtschaftskreislauf wird einbringen können).

Diese Überlegungen stammen übrigens nicht aus einem kommunistischen Manifest sondern wurden/werden so oder so ähnlich in Texten von Johannes Paul II und/oder dem "Kompendium der Soziallehre der Kirche" benannt. Ebenfalls interessant (wenn unvoreingenommen gelesen: Marx: "Das Kapital"; nein nicht der Karl, sondern der Reinhard :D)

Gruß
Franziskus
 
Du meinst weil hier die Lebenserhaltungskosten viel viel höher sind, das Gesamtvolumen an Kosten gigantisch wäre ?

Ich glaube nicht, das es nicht teuerer wäre als Hartz IV. Ist auch auch Unsinn, denn warum sollte man es dann einführen, wenn es nicht mehr Geld für den Bürger bringt. Da Geld aber eine endliche Masse ist, muss es irgendwo fehlen und von irgendwem bezahlt werden. Also vom Staat => Bürger.

Und zu Friedmann nur ein Zitat.

Nichts anderes als ein staatlicher Eingriff wäre aber doch der Wohlfahrstaat.

Und hier wird es noch deutlicher formuliert


Ich finde da nichts von bedingungslosem Grundeinkommen.

Nach meinen Infos hat Friedmann nicht von "Bedingungslosem Grundeinkommen" gesprochen, sondern ein Steuermodell beschrieben, dass neben der Abgabe auch ein Bekommen, im Sinne einer "negativen Besteuerung" vorsieht.

Gruß
Franziskus
 
Wir haben es mit einer technologischen Entwicklung zu tun, die Teile der Gesellschaft überfordert! Daran werden auch, noch so intensive Veränderungen/Verbesserungen des Bildungsystems (die ich allerdings nicht entdecken kann) nichts ändern. Es gibt nun einmal Unterschiede in der intellektuellen "Leistungsfähigkeit" von Menschen. Nach meinen Beobachtungen haben wir also eine, nicht unbedingt kleine, Anzahl an Menschen, die keine angemessene Arbeit mehr finden werden, weil diese Arbeiten nicht mehr angeboten werden oder aber von dem Lohn nicht gelebt werden kann. Und für diese Gruppe von Mitmenschen in unserer gemeinsamen Gesellschaft hat Politik und Wirtschaft weder Konzepte, noch Antworten!

Sicher, das stimmt allerdings! Nur: mit der neoliberalen Wirtschaftspolitik einer CDU/CSU/FDP ist das wohl weniger machbar.

Fakt ist nun einmal, es ist billiger, Krabben zum Puhlen tiefgefroren von Hamburg nach Nordafrika zu verfrachten und sie dann in Hamburg zu verkaufen, als sie vor Ort zu bearbeiten. Zum Beispiel.

Und ja, die Gesellschaft hat immer weniger Arbeit für die Menschen, die intellektuell nicht so leistungsfähig sind, wie du es bezeichnest. Nur: in gewissem Masse haben wir das auch selber in der Hand.

Wer von uns z.B. hat noch nie bei Ikea gekauft? Der Großteil der Waren, die dort verscherbelt werden, stammen aus China. Fakt ist eben auch, man ist einfach nicht mehr willens/fähig, den wirklichen Preis für gewisse Dienstleistungen und Waren zu bezahlen.

Die Botschaft an die Menschen ist doch: "Wir brauchen euch nicht! Wir geben euch Hartz IV! Sauft euch das Leben schön!" und das wars. Da ist es dann auch kein Wunder, wenn viele von denen irgendwann ultrafrustriert sind.
 
Seit den antiken Philosophen über Thomas Morus bis hin zu heutigen Denkern stehen Ideen und Vorschläge im Raum, die auch realisierbar wären: dass man sich (aufgrund der Technologisierung) nur eine kurze Zeit am Tag wirklich der Erwerbsarbeit widmet und den Rest des Tages ohne Existenzangst sich selbst verwirklichen kann. Sozusagen Halbtagsarbeit für alle bei gleichzeitig gesichertem Lebensunterhalt.
Im Prinzip ist es doch tatsächlich so: Es sind doch die selben Ausgaben für ein Unternehmen, ob da nun 75 Leute jeweils 12 Std pro Tag schaffen, oder 100 Leute jeweils 8 Std, oder 150 jeweils 6 Std, oder 200 jeweils 4 Std pro Tag. Die Lohn- und Lohnnebenkosten werden ja pro Arbeitsstunde und Person gezahlt, also bleiben die Ausgaben für das Unternehmen gleich.
Wenn die Arbeitnehmer keine Angst haben müssten um ihre Existenz, würden sie auch auf Kurzarbeit gehen - was ja viele Betriebsvereinbarungen schon gezeigt haben; und gleichzeitig könnte so Arbeitslosigkeit abgebaut werden, indem sich mehrere einen Arbeitsplatz teilen: anstatt 3 Schichten á 8 Std pro Tag halt 4 Schichten á 6 Stunden oder 6 Schichten á 4 Stunden.
Das wäre tatsächlich machbar, und es wäre menschlicher.
Nur würde kaum ein Unternehmer das tun, trotz gleichbleibender Kosten. Warum nicht? Aus reiner Macht- und Geldgier: Je mehr Arbeitnehmer, desto mehr potentielle Unruhestifter und desto weniger Kontrolle über sie. Lieber relativ wenige Arbeitnehmer und die einschüchtern und mittels unbezahlter Mehrarbeit bis aufs Blut aussaugen, als viele Arbeitnehmer die vielleicht auch noch gewerkschaftlich organisiert sind und Mitbestimmungsrecht einfordern.

Neiddebatte? Feindbilder? Die Heuschreckenbanker, Großunternehmen und Reichen sind doch selbst an der Feindseligkeit ihnen gegenüber schuld. Wer sich wie Ebenezer Scrooge verhält, braucht sich über Unfreundlichkeit ihm gegenüber nicht zu wundern: wie es in den Wald hineinschallt so schallt es heraus. Merkwürdigerweise kam ja das Schlagwort "Neiddebatte" genau aus der Ebenezer-Scrooge-Fraktion. :evil:

Was ist denn so schlecht an einem Wohlfahrtsstaat?
"Eigentum verpflichtet. Es soll dem Wohl der Allgemeinheit dienen." - so steht es in unserem Grundgesetz. Und: "Die Würde des Menschen ist unantastbar."
Nur dass Millionen von Menschen dank HartzIV unwürdig leben müssen weil noch unterhalb der relativen Armutsgrenze, und dann bei der Arbeitssuche abgestempelt werden: "ALG II? Zu faul , wollen wir nicht" oder nur eingestellt werden wenn der Steuerzahler die volle Lohnzahlung übernimmt, dann muss ich sagen, da dient weder das Eigentum des Unternehmens der Allgemeinheit, noch wird da die Würde des Menschen respektiert. Im Grundgesetz wird die Bundesrepublik Dtl. als sozialer Rechtsstaat definiert: ich will, dass sie das endlich einmal wird.

Und wenn ich mir überlege, dass die Bedarfssätze für HartzIV von Menschen festgesetzt wurden, die z.T. bereits vom Zinseszins auf ihr Vermögen leben können (über die Hälfte der Hartz-Kommission waren Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder irgendwelcher Großunternehmen, nur ein paar Alibi-Gewerkschafter waren dabei) braucht es keinen Neid um starke Zweifel an der Motivation hinter der Festsetzung der Beträge zu bekommen.
 
Eight, ich gebe ich Dir absolut recht, das Hatz IV Problematik überarbeitet werden müsste.

Aber Dein Beispiel der Lohnkostenverteilung ist doch ein Witz, oder ? Hast Du da irgendwie an das Gehalt des Arbeitnehmers gedacht ? Willst Du damit sagen, alle bekommen gleichviel, Leistung wird nicht bezahlt ?
Nein danke, ich möchte mein Gehalt selbst bestimmen können durch Mehreinsatz oder eben auf Gehalt verzichten durch weniger arbeiten. Aber immer möchte ich meine Leistung bezahlt bekommen.
Das sind ja fast wirklich kommunistische Argumente. Das ist ja in der Theorie eine feine Sache, Kommunismus funktioniert in der menschlichen Gesellschaft aber nicht.

Und natürlich kommt der Begriff Neid, der negativ besetzt ist, nicht aus der Ecke der Besitzlosen, das wäre doch witzlos. Neidisch ist man auf jemanden, der etwas hat. Also kann er als Argument nur aus der Ecke kommen.
 
Aber Dein Beispiel der Lohnkostenverteilung ist doch ein Witz, oder ? Hast Du da irgendwie an das Gehalt des Arbeitnehmers gedacht ? Willst Du damit sagen, alle bekommen gleichviel, Leistung wird nicht bezahlt ?
Das Beispiel war für Arbeit für reinen Stundenlohn. Ich hab Leistungszuschläge überhaupt nicht erwähnt.Nein danke, ich möchte mein Gehalt selbst bestimmen können durch Mehreinsatz oder eben auf Gehalt verzichten durch weniger arbeiten. Aber immer möchte ich meine Leistung bezahlt bekommen.
Stell dir mal vor: doppelt so viel wie jetzt sind in Arbeit weil die Schichten nur noch halb so lange gehen und man trotzdem durch bedingungsloses Grundeinkommen plus Arbeitslohn leben kann - was soll Menschen daran hindern sich noch bei entsprechendem Angebot einen Zweitjob anzunehmen?
Das sind ja fast wirklich kommunistische Argumente. Das ist ja in der Theorie eine feine Sache, Kommunismus funktioniert in der menschlichen Gesellschaft aber nicht.
Merkwürdigerweise wurden diese Argumente von den Kommunisten nach 1848 nur als Idee übernommen, zuerst geäußert wurden sie von Denkern die mit einer kommunistischen Gesellschaftsordnung wie wir sie dank Marx und Lenin verstehn absolut nichts am Hut hatten.

Und natütlich kommt der Begriff Neid, der negativ besetzt ist, nicht aus der Ecke der Besitzlosen, das wäre doch witzlos. Neidisch ist man auf jemanden, der etwas hat. Also kann er als Argument nur aus der Ecke kommen.
Wie gesagt, der Kampfbegriff "Neiddebatte" kam aus der Ecke der Habenden - die den Besitzlosen Neid unterstellt haben. Wenn jemand der unterdrückt wird, sich auflehnt gegen seinen Unterdrücker, tut der das dann aus Neid? :roll:
 
Aber Dein Beispiel der Lohnkostenverteilung ist doch ein Witz, oder ? Hast Du da irgendwie an das Gehalt des Arbeitnehmers gedacht ? Willst Du damit sagen, alle bekommen gleichviel, Leistung wird nicht bezahlt ?
Das Beispiel war für Arbeit für reinen Stundenlohn. Ich hab Leistungszuschläge überhaupt nicht erwähnt.
Nein danke, ich möchte mein Gehalt selbst bestimmen können durch Mehreinsatz oder eben auf Gehalt verzichten durch weniger arbeiten. Aber immer möchte ich meine Leistung bezahlt bekommen.
Stell dir mal vor: doppelt so viel wie jetzt sind in Arbeit weil die Schichten nur noch halb so lange gehen und man trotzdem durch bedingungsloses Grundeinkommen plus Arbeitslohn leben kann - was soll Menschen daran hindern sich noch bei entsprechendem Angebot einen Zweitjob anzunehmen?
Das sind ja fast wirklich kommunistische Argumente. Das ist ja in der Theorie eine feine Sache, Kommunismus funktioniert in der menschlichen Gesellschaft aber nicht.
Merkwürdigerweise wurden diese Argumente von den Kommunisten nach 1848 nur als Idee übernommen, zuerst geäußert wurden sie von Denkern die mit einer kommunistischen Gesellschaftsordnung wie wir sie dank Marx und Lenin verstehn absolut nichts am Hut hatten.

Und natütlich kommt der Begriff Neid, der negativ besetzt ist, nicht aus der Ecke der Besitzlosen, das wäre doch witzlos. Neidisch ist man auf jemanden, der etwas hat. Also kann er als Argument nur aus der Ecke kommen.
Wie gesagt, der Kampfbegriff "Neiddebatte" kam aus der Ecke der Habenden - die den Besitzlosen Neid unterstellt haben. Wenn jemand der unterdrückt wird, sich auflehnt gegen seinen Unterdrücker, tut der das dann aus Neid? :roll:
 
eight. Ich habe einen guten Job in dem ich auch viel arbeite. Ich WILL nicht die Hälfte arbeiten und nur noch die Hälfte verdienen. Und könnte damit immer noch leben. Will ich aber nicht. Abgesehen davon, das Du elegant ausser Acht lässt, das viele Jobs ziemliche Qualifikationen fordern und deshalb gut bezahlt werden, weil eben nicht viele diese Qualifikationen haben.

Wie gesagt, natürlich kommt der Begriff der Neiddebatte aus der Ecke der habenden. Denn nur die können anderen ja Neid unterstellen.

Ich finde auch Begriffe wie Unterdrücker und Unterdrückte romantisch, aber doch nur rethorische Hilfsmittel. Begriffe wie die fleissigen und faulen würden Dir auch nicht gefallen oder ? Oder die Dummen und Intelligenten ?

- was soll Menschen daran hindern sich noch bei entsprechendem Angebot einen Zweitjob anzunehmen?

Warum nehmen dann die heutigen H4 Empfänger nicht einfach einen Job an, hm ?
 
eight. Ich habe einen guten Job in dem ich auch viel arbeite. Ich WILL nicht die Hälfte arbeiten und nur noch die Hälfte verdienen. Und könnte damit immer noch leben. Will ich aber nicht. Abgesehen davon, das Du elegant ausser Acht lässt, das viele Jobs ziemliche Qualifikationen fordern und deshalb gut bezahlt werden, weil eben nicht viele diese Qualifikationen haben.
Wieso habe ich das außer Acht gelassen? 2 Leute im Gleichen Job die je 4 Stunden arbeiten kosten für den Arbeitgeber das gleiche wie eine Person in diesem Job die 8 Std arbeitet, das meine ich damit. Und wenn du dank Grundeinkommen plus Lohn plus Leistungszuschlägen genauso viel hättest wie jetzt aber mehr Zeit für dich und deine Familie, wärst du da immer noch dagegen?
Wenn Arbeit von als 8 Std und mehr pro Tag für dich zur Lebensverwirklichung gehört, warum nicht - aber bisher ist man ja gezwungen, mindestens 8 Std pro Tag zu schaffen (und sogar - eventuell sogar unbezahlte - Überstunden zu akzeptieren) will man nicht als "zu faul" gekündigt werden. "Die Würde des Menschen ist unantastbar"? Denkste.

Ich finde auch Begriffe wie Unterdrücker und Unterdrückte romantisch, aber doch nur rethorische Hilfsmittel. Begriffe wie die fleissigen und faulen würden Dir auch nicht gefallen oder ? Oder die Dummen und Intelligenten ?
Unterdrücker ist kein romantisches, rhetorisches Hilfsmittel sondern eine Beschreibung aufgrund einer tatsächlich ausgeübten Tätigkeit. Das ist nicht ein Eigenschaftswort wie intelligent oder "dumm" (wobei es von wenig Intelligenz zeugt anderen Dummheit zu unterstellen), oder fleißig und "faul" (wobei "Faulheit" eigentlich eher eine Frage von Motivation und Glauben an sich selbst ist - es gibt keine faulen Menschen per se: gib einem "faulen" Glauben an sich selbst und motiviere ihn, und er wird "fleißig")
Allerdings: jemand der Menschen ausnimmt wie eine Weinachtsgans, und sie durch Einschüchterung ihrer Rechte beraubt, ist ein Unterdrücker. "Was, die wollen für die Abschaffung von unbezahlten Überstunden und für die Wiedereinführung von Tarifen streiken? Die werden sich noch wünschen sie hätten nie das Maul aufgemacht!" - So habe ich es sogar schon nahezu wortwörtlich aus dem Mund eines Unternehmers gehört. Natürlich ist diese Person für mich ein Unterdrücker. Und gehört für meine moralischen Begriffe enteignet. Der ist nicht fähig Menschen zu führen, also kann er auch keinen Betrieb leiten - was ich ihm auch ins Gesicht gesagt habe. Zu meinem Glück war er nicht mein Arbeitgeber :mrgreen:

Warum nehmen dann die heutigen H4 Empfänger nicht einfach einen Job an, hm ?
Schätze mal wie viele von denen die H4 empfangen genau das am liebsten machen würden - nicht die mitgerechnet, die aufgrund der Ergebnislosigkeit ihrer Bemühungen schon resigniert und sich aufgegeben haben: alle.
 
Wieso habe ich das außer Acht gelassen? 2 Leute im Gleichen Job die je 4 Stunden arbeiten kosten für den Arbeitgeber das gleiche wie eine Person in diesem Job die 8 Std arbeitet, das meine ich damit. Und wenn du dank Grundeinkommen plus Lohn plus Leistungszuschlägen genauso viel hättest wie jetzt aber mehr Zeit für dich und deine Familie, wärst du da immer noch dagegen?

??

Wie soll das bitte bezahlt werden ?
Das heisst Du würdest eine Stunde Arbeit doppelt so teuer machen ? Wer soll das zahlen ?
Natürlich würde ich weniger arbeiten für das gleiche Geld, aber das ist doch illusorisch.

(wobei es von wenig Intelligenz zeugt anderen Dummheit zu unterstellen),

Warum denn das ? Weil es politisch unkorrekt ist ? Es ist doch so, das es intelligente und weniger intelligente Menschen gibt. Diesen Zustand festzustellen ist doch nun nicht dumm, sondern einfach erkennen einer Tatsache.

oder fleißig und "faul" (wobei "Faulheit" eigentlich eher eine Frage von Motivation und Glauben an sich selbst ist - es gibt keine faulen Menschen per se: gib einem "faulen" Glauben an sich selbst und motiviere ihn, und er wird "fleißig")

Falsch. Es gibt sehr wohl Unterschiede. Weil es nämlich Menschen gibt, die auch fleissig sind und Verantwortung übernehmen, wenn gerade mal nicht alles nach ihrem Geschmack ist.

Allerdings: jemand der Menschen ausnimmt wie eine Weinachtsgans, und sie durch Einschüchterung ihrer Rechte beraubt, ist ein Unterdrücker. "Was, die wollen für die Abschaffung von unbezahlten Überstunden und für die Wiedereinführung von Tarifen streiken? Die werden sich noch wünschen sie hätten nie das Maul aufgemacht!" - So habe ich es sogar schon nahezu wortwörtlich aus dem Mund eines Unternehmers gehört. Natürlich ist diese Person für mich ein Unterdrücker. Und gehört für meine moralischen Begriffe enteignet. Der ist nicht fähig Menschen zu führen, also kann er auch keinen Betrieb leiten - was ich ihm auch ins Gesicht gesagt habe. Zu meinem Glück war er nicht mein Arbeitgeber :mrgreen:

Ja, und es war wahrscheinlich seine Firma, die er aufgebaut hat. Und Leuten Arbeit gegeben hat. Den willst Du enteignen ? Was ist das bitte für ein Rechtssystem, das Du da skizzierst ?
Und weil ein Unternehmer so etwas gesagt hat, sind alle Ausbeuter und Unterdrücker ? Reine Polemik.

Schätze mal wie viele von denen die H4 empfangen genau das am liebsten machen würden - nicht die mitgerechnet, die aufgrund der Ergebnislosigkeit ihrer Bemühungen schon resigniert und sich aufgegeben haben: alle.

Nein, nicht alle. Muss ich Dich enttäuschen. Ich kenne selbst ein paar davon.

Abgesehen davon war das genau mein Argument. Der von Dir so lässig propagierte zweitjob wäre eben genauso wenig zu bekommen wie der, den die H4 leute haben wollen.
 
Grundsätzlich finde ich: Es gibt Menschen die mehr Leisten als andere. Es gibt Menschen die mehr Verantwortung übernehmen als andere. Dies sollte honoriert werden.

Aber: Die Frage ist, was genau ist Leistung? Was ist Verantwortung? Wie wird das honoriert? Und werden wirklich alle Bereiche der Leistungsträger eine Gesellschaft honoriert? Wie groß muss der Unterschied bei der Honorierung sein?
Ich stimme dem zu, es gibt Mensche die mehr leisten als andere. Einer schafft in der Industrie soundso viele Arbeitseinheiten pro Stunde, ein anderer weniger weniger - leistet daher effektiv und nachzählbar weniger. Manchmal auch nur deswegen weil dieser Mensch aufgrund künstlich aufrecht erhaltenen Arbeitsplätzemangels einfach am verkehrten Arbeitsplatz steht.

Aber: leistet eine Ärztin oder Pflegerin, die sich intensiv um die Patienten kümmert und dadurch weniger Patienten pro Tag "schafft" weniger als eine Ärztin oder Pflegerin die zwar mehr Patienten pro Stunde durchnimmt aber eher so nach Fragebogen arbeitet? Leistet ein Chirurg der eine komplizierte Operation am Tag hat und dann nach Hause geht weniger als ein Chirurg der 5 oder 6 weniger invasive Operationen hat? Leistet ein Lehrer, dessen Schüler mit Klassendurchschnitt 3 in die Sommerferien gehn weniger als einer, dessen Schüler mit Durchschnitt 2 oder gar 1 abschließen?
Und wer hat die größere Verantwortung? Der Arzt im OP-Saal, die Krankenschwester - oder der Chef vom Krankenhaus der nur deren Arbeit per Abrechnung pro Patient sieht? Der Mechaniker in der Werkstatt, an dessen Arbeitsqualität der Kunde misst ob er wieder in die Werkstatt zurückkehrt oder sein Chef der sich im Büro seine Hände nicht schmutzig macht sondern nur seinen Kopf rausstreckt, wenns ums Kassieren der Rechnung geht? Der Pilot im Flugzeug, der Fluglotse im Tower, der Flugzeigmechaniker am Boden, oder der Fluglinienmanager im bequemen abgeschirmten Büro? Ich denke die Manager haben effektiv die geringste Verantwortung zu tragen, da es nicht an ihnen sondern an ihren Arbeitnehmern liegt wie das Produkt oder die Dienstleistung ankommt. Nicht der Manager der Fluglinie sichert den Flug und damit das (Über-)Leben der Fluggäste ab, sondern der Pilot, der Fluglotse, der Mechaniker.
Natürlich braucht es in größeren Betrieben jemanden der alles koordiniert damit alles reibungslos vonstatten geht - aber zu behaupten dass derjenige dann größere Verantwortung tragen würde als der Rest im Betrieb und damit eine größere Entlohnung verdiente, ist so als würde man sagen die Füße z.B. sind das wichtigste am ganzen Körper, auf ihnen steht ja alles, daher brauchen sie auch besondere Zuwendung, der Rest kann vernachlässigt werden...
 

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