Wo ich allerdings Widerspruch mache ist zB mit Bildern am FKK. Diese "rein zufälligen" Schappschüsse sind nach meinem dafürhalten oft geplant um gerade Kinder nackt zu zeigen und sie dann womöglich ins Web zu stellen.
Und für mich sind auch Illustrationen, Zeichnungen oder auch Avas die Kinder in sexuellen Handlungen zeigen eindeutig und ohne Einschränkungen zu verbieten. Und es ist absolut richtig dass Linden sogenannte "AgePlays" verbietet und ahndet.
Oder soll man die Leute die solche Bilder haben auch von Vorwürfen freisprechen weil sie vielleicht argumentieren dass es nur ein Bild ist und die Echtheit nicht sicher. Und weil man solche Bilder ja garnicht gemacht hat und nur "rein zufällig" im Web gefunden hatte? Nein dass kann es wirklich nicht sein...Sorry!!
Hierzulande ist Kinderporgraphie eine "Schrifte im Sinne des StGB §11", also alle Medien, Filme, Zeichnungen Beschreibungen und Darstellungen etc., welche "sexuelle Handlungen vor Kindern oder mit Kindern zum Inhalt haben". Das ist zumindest die offizielle Definition aus dem Strafgesetzbuch, eine ähnliche Defintion gibts auch für Jugendpornographie, die dann eben nicht Menschen unter 14 Jahren, sondern Menschen zwischen 14 und 18 Jahren betrifft.
Und verboten ist zwar nicht direkt der Besitz, sehr wohl aber das "sich zugänglich machen", das "vorrätig halten", "das verbreiten", "das beziehen", "das einführen", "das ausführen", "das ankündigen", "das preisen" usw. dieser Schriften. Konkret darf man derartige Zeichnungen (im Gegensatz zu reinen asexuellen FKK-Fotos, ganz nebenbei...) weder herstellen noch suchen noch sammeln.
Deswegen nur mal rein interessehalber:
Warum aber genau sollen Zeichnungen und Illustrationen von "sexuellen Handlungen vor Kindern oder mit Kindern" deiner Meinung nach hierzulande auch weiterhin verboten sein?
Ist es, weil so eine Zeichnung "unmoralische Inhalte" thematisiert und unmoralische Inhalte deiner Meinung nach nicht thematisiert werden sollten?
Befürchtest du, dass Pädophile sich an diesen Inhalten aufgeilen könnten, sich in diese Thematik hinein steigern und letztendlich vom reinen Konsumenten doch zum Täter werden könnten? Oder gibt es deiner Meinung nach noch weitere Gründe, weshalb derartige Zeichnungen verboten bleiben sollten?
Im Prinzip bin ich selbst froh, dass man den Mist nicht im Web finden kann. Zumindest nicht zufällig - wenn man nicht gerade die Passwörter von irgendwelchen geschützten Servern bekommt, dann wird man wohl keine "echten Kinderpornos" sehen. Und so, wie ich ich das von der
Tauss-Geschichte noch Erinnerung hab, wird das Internet wohl eh nicht mehr von den Kinderpornosammlern genutzt, die organisieren sich wohl mittlerweile über Handys und Smartphones. Selbst entsprechende Zeichnungen findet man kaum noch, weil eben das Sammeln und Suchen derartiger Zeichnungen und Romane usw. auch zu einer Haftstrafe führen kann.
Und genau da habe ich ein bisschen Bedenken.
Zum einen könnte das dazu führen, dass möglicherweise auch psychisch kranke Menschen mit einer pädophilen Veranlagung ihre Triebe nicht mehr virtuell und in Fantasien ausleben und somit kompensieren können, wodurch es möglicherweise eher zu einem echten Übergriff kommen könnte. Das ist aber meine geringere Sorge, zumal a) die meisten Kinder sowieso von Papa und Mama missbraucht werden und b) das eine ähnlich unbewiesene Theorie ist wie jene, die ein Anfixen und Anstacheln durch solche Zeichnungen folgert.
Mehr Sorgen macht mir vielmehr, dass hier eben eine massive Einschränkung der Kunst- Presse und Meinungsfreiheit beginnt. Mag sein, dass Jugend- und Kinderpornos ein Thematik sind, die niemand außer den entsprechend veranlagten Menschen gerne sehen mag. Aber rein objektiv gesehen wird hier ganz konkret die Thematisierung einer unmoralischen Handlung verboten. Und zwar nicht nur auf künstlerischer Ebene - auch reine Berichte, selbst die Erlebnisberichte von ehemals missbrauchten Kindern selbst fallen unter genau diese Zensur.
Und genau hier beginnt das Problem.
Wo soll die Zensur unmoralischer Inhalte anfangen, und wie weit soll das gehen? Noch sind nur kinderpornographische Zeichnungen verboten - aber was genau unterscheidet eine solche Zeichnung von der Zeichnung eines Mordes? Von der Zeichnung eines Überfalls? Von der Zeichnung eines Ladendiebstahls? Von einem Hollywood-Film wie Pulp Fiction?
Auf einer einfachen emotionalen Ebene ist das freilich einfach - Kinderpornos sind für viele Bäh - die muss man verbieten!
Aber was ist, wenn das schniefen von Koks, das etwa Mia gerne mal macht, auch Bäh ist für viele? Und da viele in der Tat den Konsum von Drogen rigoros ablehnen - muss man dann nicht auch Filme wie Pulp Fiction verbieten, oder reicht es nicht doch auch aus, derartige Inhalte auch entsprechend reifen Menschen zugänglich zu machen, die mit 18 Jahren das Recht haben für sich selbst zu entscheiden, ob sie nun eine Geschichte oder eine Zeichnung oder einen Film sehen wollen oder nicht?
Ich kann verstehen, dass hinter dem Verbot derartiger Zeichnungen und Inhalte ein guter Wille steckt: der Schutz unserer Kinder. Und das ist in der Tat recht wichtig.
Aber leider wird es immer dann, wenn es um Kinder geht, extrem emotional, und an Stelle der Ratio treten die emotionalen Instinkte. Und die Leute hören auf Dinge zu ende zu denken. Wird in Bananien wieder mal ein Oppositionspolitiker vom Diktator auf brutalst mögliche Weise zu Tode gefoltert, dann juckt das hier normalerweise keinen, Bananien ist schließlich weit weg und den Namen des Diktators kennt man allenfalls aus Anhängen von Fußnoten. Aber wehe ein 11 Jahre altes Kind wird wegen "unsittlicher Berührung" seiner Schwester von der Polizei festgenommen und in eine Zelle gesperrt und verhört, obwohl er ihr wohl nur pinkeln wollte - die Story von Raoul Wüthrich aus Colorado/USA kennt wohl jeder. (Wobei genau genommen hierzulande Kinder auch nur dadurch vor so etwas geschützt werden, dass sie in dem Alter noch nicht schuldfähig sind - in den USA funktioniert das bisschen anders mit der Schuldfähigkeit, die wird individuell entschieden, auch bei Kindern)
Die Leute denken eben über viele Dinge nicht mehr nach und werden wütend, wenn irgendwo "Kind" im Spiel ist.
Wie etwa über die Frage, wo und vor allem warum man gewisse fiktionale Inhalte zensieren muss, und warum man überhaupt derartiges Zensieren muss, oder ob man durch das Verbot von unmoralischen Inhalten allein aufgrund des Kriteriums "unmoralisch" nicht doch schon die freiheitliche Gesellschaft, die man sich mühsam gegen Könige und Monarchen und Feudalherren erkämpft hat, bereits in Teilen wieder demontiert.