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Debatte um*Kinderpornografie: Piratenpartei-Gründer entsetzt eigene Leute

Ich musste gestern beruflich etwas recherchieren und stieß dabei auf ein Video auf YouTube.
Ich bin einiges Material gewöhnt, aber DAS ließ mich nicht schlafen. Es lässt mich seit gestern nicht los, macht mich fassungslos und beschäftigt mich sehr.

Die Doku befasst sich mit den Hintergründen und Folgen von rituellem Mißbrauch an Kindern. Schaut euch das, wenn es euch interessiert, nicht allein an. Redet darüber.

Ritueller Missbrauch Teil 1/3 in Deutschland. - YouTube

Und danach: Rücksicht mit Tätern üben? Nachsicht? Geringe Strafen?
 
Ritueller Missbrauch Teil 1/3 in Deutschland. - YouTube

Und danach: Rücksicht mit Tätern üben? Nachsicht? Geringe Strafen?

Also nur mal angenommen, das wäre alles so wahr im Film (das will ich hier gar nicht Beurteilen, wäre auch OT), dann sollten da auch harte Strafen folgen bzw. je nach geistigem Zustand der Täter auch eine Einweisung oder Sicherungsverwahrung.

Dass man in extremen Fällen auch extremere Stafen verhängt ist eine Folge von "Verhältnismäßigkeit", genau wie in weniger extremen Fällen eben geringe Strafen zu verhängen sind, will man die "Verhältnismäßigkeit" wahren - und die Verhältnismäßigkeit ist ebenfalls ein Prinzip, das essentiell ist in einem Rechtsstaat. Egal um welches Vergehen und welche Tat es sich handelt - es gelten hierzulande immer die selben Grundsätze aus dem StGB:

§46 Grundsätze der Strafzumessung
(1) Die Schuld des Täters ist Grundlage für die Zumessung der Strafe. Die Wirkungen, die von der Strafe für das künftige Leben des Täters in der Gesellschaft zu erwarten sind, sind zu berücksichtigen.
(2) Bei der Zumessung wägt das Gericht die Umstände, die für und gegen den Täter sprechen, gegeneinander ab. Dabei kommen namentlich in Betracht:

die Beweggründe und die Ziele des Täters,
die Gesinnung, die aus der Tat spricht, und der bei der Tat aufgewendete Wille,
das Maß der Pflichtwidrigkeit,
die Art der Ausführung und die verschuldeten Auswirkungen der Tat,
das Vorleben des Täters, seine persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse sowie
sein Verhalten nach der Tat, besonders sein Bemühen, den Schaden wiedergutzumachen, sowie das Bemühen des Täters, einen Ausgleich mit dem Verletzten zu erreichen.
(...)
§ 20 Schuldunfähigkeit wegen seelischer Störungen
Ohne Schuld handelt, wer bei Begehung der Tat wegen einer krankhaften seelischen Störung, wegen einer tiefgreifenden Bewußtseinsstörung oder wegen Schwachsinns oder einer schweren anderen seelischen Abartigkeit unfähig ist, das Unrecht der Tat einzusehen oder nach dieser Einsicht zu handeln.

Konkret: Taten sind bezüglich der Strafe individuell zu beurteilen und "seelisch gestörte Menschen", die nicht anders können, die dürfen dafür nicht bestraft werden.
Und daran sollte man meiner Meinung nach auch dann nichts ändern, wenn der Begriff "Kind" mit ins Spiel kommt. Weil das, auch wenn es noch so gut gemeint ist, gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung gerichtet ist, die unserer Gesellschaft zugrunde liegt.
"Kinderschänder an den Strick" (wie gern mal von den Nazis plakativ gefordert) ist einfach ein Schritt zurück ins Mittelalter.
 
Wobei schon das Gesetz, beziehungsweise die Strafe "...Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. " unglaublich ist.
Meine Töchter sind GsD erwachsenen, wäre das passiert, ich hätte den Typen entmannt, fertig! Ohne wenn und aber egal was ihr über mich denkt.
(...)

Das Thema über das Strafmaß ist ein klein bisschen komplexer, da spielen verschiedene Dinge eine Rolle, wie z.B.
"Welchen Zweck hat die Strafe?". "Welche Auswirkungen hat die Strafe?". Vor allem soll Strafe eben nicht nur Vergeltung sein, sondern auch Sinn machen, etwa in der Hinsicht, dass dadurch weitere Straftaten verhindert werden bzw. dass die Gemeinschaft vor dem Straftäter geschützt ist.

Nebenbei kommt bei einer Vergewaltigung ein anderer Paragraph zum Tragen, je nachdem ob es ein Kind ist oder nicht.
In jedem Fall werden aber dann, wenn eine "sexuelle Nötigung" oder vorliegt, d.h. wenn Gewalt oder Drohungen mit Gewalt im Spiel sind, Freiheitsstrafen "nicht unter einem Jahr" fällig.
Kommt es zu einer Vergewaltigung (mit Penetration) oder einer "besonderen Erniedrigung", dann sind es schon "nicht unter zwei Jahren" - womit Bewährung schon mal ausgeschlossen ist. Und wenn noch Waffen u.Ä. dabei sind oder gar eingesetzt werden, dann sind es "nicht unter drei" bzw. "nicht unter fünf" Jahren. Die Höchststrafe liegt da dann in allen Fällen nicht bei 3 Jahren, sondern bei 15 Jahren.
Kommt es zu einer "sexuellen Nötigung mit Todesfolge", bei welcher der Tod des Opfers zumindest leichtfertig in Kauf genommen wird, dann bedeutet das "nicht unter zehn Jahren" oder lebenslänglich.
Und lebenslänglich heißt so, weil es genau das bedeutet. Eine lebenslange Freiheitsstrafe kann zwar nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden - aber sie muss es nicht. Wenn da eine "besondere Schwere der Schuld" vorliegt oder wenn vom Täter weiterhin eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht, dann kann der lebenslang inhaftierte Straftäter die Vollzugsanstalt möglicherweise erst im Sarg wieder verlassen.
 
Und daran sollte man meiner Meinung nach auch dann nichts ändern, wenn der Begriff "Kind" mit ins Spiel kommt. Weil das, auch wenn es noch so gut gemeint ist, gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung gerichtet ist, die unserer Gesellschaft zugrunde liegt.
"Kinderschänder an den Strick" (wie gern mal von den Nazis plakativ gefordert) ist einfach ein Schritt zurück ins Mittelalter.

Ich denke das ist Instinkt- und nicht Vernunftgesteuert. Warum jaulen alle auf wenn jemand mit 15 in die Fänge eines Sadisten gerät und mit 18 isses plötzlich nicht mehr so schlimm?

Mich erinnert das immer an die hiesigen Flugzeugabsturzberichte wo 8 Kinder, 20 Frauen und 10 Deutsche tragischerweise das Leben verloren haben - der Rest ist egal. Unglaublich!
Die Leute über 40 wären ja eh bald verreckt und die "Ausländer" sind selbst Schuld wenn sie nicht in ihrer lausigen Heimat bleiben. :D

Ausser I-Pad Benutzung hat sich menschlich seit dem Mittelalter nicht all zu viel verändert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ob Pädophilie nun eine psychische Erkrankung ist oder nicht, das werden wir hier am Küchentisch nicht bestimmen können. Die einen sagen, es sei eine Veranlagung - natürlich vor allem die Befürworter. Die anderen aber sagen, es sei eine psychische Erkrankung, und das sind die beiden Pole, zwischen denen das nun einmal kreist. Die Frage gilt als bisher nicht vollständig gelöst in der Wissenschaft und wird kontrovers diskutiert.

Wer ständig und stetig dabei in Deutschland immer nach höheren Strafen schreit, der hat vergessen, dass es das Mittel der anschließenden Sicherheitsverwahrung gibt. Die Strafe selber richtet sich schließlich und ausschließlich danach, was getan wurde und nicht nach dem, was er noch tun könnte - genau dafür, sollte derjenige auch höchstwahrscheinlich in Zukunft eine Gefahr für das Wohlergehen der Gesellschaft darstellen, gibt es die Sicherheitsverwahrung.

Und dann ist es eben auch nun einmal so, dass natürlich das Strafmaß für den sexuellen Mißbrauch an Schutzbefohlenen ein anderes als bei Mord ist. Wie sollte das auch anders sein... Mord, sofern so beschieden wird, ist immer lebenslänglich, der ist nun einmal endgültig, während bei dem anderen Delikt das Opfer noch lebt und sein weiteres Leben vor sich hat, da ist es ganz klar, was vom Strafmaß her schwerer geahndet werden muss.

Der Rahmen des Strafmaß ist schon ausreichend Hoch für das Delikt, und auch eine Erhöhung würde diejenigen, die es wirklich tun wollen kaum davon abschrecken, es zu tun. Die Frage ist letztendlich im Einzelfall immer, wie dann das zuständige Landgericht urteilt.
 
Das Thema über das Strafmaß ist ein klein bisschen komplexer, da spielen verschiedene Dinge eine Rolle, wie z.B.
"Welchen Zweck hat die Strafe?". "Welche Auswirkungen hat die Strafe?". Vor allem soll Strafe eben nicht nur Vergeltung sein, sondern auch Sinn machen, etwa in der Hinsicht, dass dadurch weitere Straftaten verhindert werden bzw. dass die Gemeinschaft vor dem Straftäter geschützt ist.
Oh, bei manchen Sachen wüsste ich eine Strafe, die genau diesen Sinn ergeben würde: weitere Straftaten dieses Täters würden für immer verhindert, die Gemeinschaft wäre ein für alle mal vor diesem Täter geschützt.
Und Xenos: Entmannung nützt in dem Fall nix. Derjenige würde trotzdem weitermachen, sich dafür halt einen Strap-on anziehen. Immerhin gehts dabei ja nicht um Sex sondern um Macht.

Nebenbei kommt bei einer Vergewaltigung ein anderer Paragraph zum Tragen, je nachdem ob es ein Kind ist oder nicht.
In jedem Fall werden aber dann, wenn eine "sexuelle Nötigung" oder vorliegt, d.h. wenn Gewalt oder Drohungen mit Gewalt im Spiel sind, Freiheitsstrafen "nicht unter einem Jahr" fällig.
Kommt es zu einer Vergewaltigung (mit Penetration) oder einer "besonderen Erniedrigung", dann sind es schon "nicht unter zwei Jahren" - womit Bewährung schon mal ausgeschlossen ist. Und wenn noch Waffen u.Ä. dabei sind oder gar eingesetzt werden, dann sind es "nicht unter drei" bzw. "nicht unter fünf" Jahren. Die Höchststrafe liegt da dann in allen Fällen nicht bei 3 Jahren, sondern bei 15 Jahren.
Immer noch zu gering. Wenn es nach mir ginge, läge die Strafe für Vergewaltigung (ebenso wie für Mord) bei "nicht unter 10 Jahren" - pro Tat, ohne vorgegebene Höchststrafe.
Und ich sehe Vergewaltigung nicht erst bei Gewalt oder Drohung mit Gewalt als gegeben an, sondern bereits dann wenn kein Einverständnis besteht. In der Hinsicht gehe ich mit der FBI-Definition von Vergewltigung konform: "The penetration, no matter how slight, of the vagina or anus with any body part or object, or oral penetration by a sex organ of another person, without the consent of the victim." ... ohne das Einverständnis des Opfers.
Und da gibt es kein "sie hat sich nicht genug gewehrt": Sie war nicht damit einverstanden, diese sexuelle Handlung war nicht ihr Wunsch, also war es Vergewaltigung, basta. Keine Diskussion nötig.

Kommt es zu einer "sexuellen Nötigung mit Todesfolge", bei welcher der Tod des Opfers zumindest leichtfertig in Kauf genommen wird, dann bedeutet das "nicht unter zehn Jahren" oder lebenslänglich.
Und lebenslänglich heißt so, weil es genau das bedeutet. Eine lebenslange Freiheitsstrafe kann zwar nach 15 Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden - aber sie muss es nicht. Wenn da eine "besondere Schwere der Schuld" vorliegt oder wenn vom Täter weiterhin eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht, dann kann der lebenslang inhaftierte Straftäter die Vollzugsanstalt möglicherweise erst im Sarg wieder verlassen.
Bislang ist noch jeder "Lebenslängliche" nach 15 Jahren entweder frei oder in "Sicherheitsverwahrung" gekommen. Das ist also keine lebenslange Haft. Meiner Meinung nach sollte es überhaupt keinen Unterschied geben zwischen "lebenslänglich" und "lebenslang". Für mich ist "lebenslange Freiheitsstrafe" nur dann gleichbedeutend mit 15 Jahren Haft, wenn die restliche Lebensspanne des Täters eben diese 15 Jahre beträgt.

Wobei, sieht man sich im TV manche "Vollzugsanstalten" in diesem Land an: da haben z.B. Lehrlingswohnheime, Jugendherbergen und Ledigenheime teilweise weniger Komfort, weniger Freizeit- und Beschäftigungsangebote.
Sowas kann ich dann nicht "Strafe" nennen. Kein Wunder dass manche Leute im Herbst freiwillig Straftaten begehen, damit sie in der VA "überwintern" können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei, sieht man sich im TV manche "Vollzugsanstalten" in diesem Land an: da haben z.B. Lehrlingswohnheime, Jugendherbergen und Ledigenheime teilweise weniger Komfort, weniger Freizeit- und Beschäftigungsangebote.
Sowas kann ich dann nicht "Strafe" nennen. Kein Wunder dass manche Leute im Herbst freiwillig Straftaten begehen, damit sie in der VA "überwintern" können.

Seit wann glaubst du denn, was im Fernsehen auf RTLII so läuft? Wunder über Wunder...
 
Was ich gesehn hab, kam nicht auf RTL2 :evil:

Nächste Frage: seit wann glaubst du dann, was im Fernsehen so läuft? Das ist ein Wesenszug, den ich so bisher an dir nicht kannte.

Meistens ist die Berichterstattung über die hiesigen JVAs nämlich tendenziös und genau in der Machart gestrickt, wie du es sagst. Darauf verlasse ich mich jedenfalls an keiner Stelle mehr, den "fidelen Knast" wie er im Fernsehen gerne propagiert wird gibt es auch bei uns nämlich so nicht.
 
Ich wollte nichts mehr dazu schreiben, doch ich mach es trotzdem. In einigen Postings wird nur von *armen, kranken, verfolgten, gehassten und so weiter* gesprochen. Das man ihm/ihr doch das ganze Leben nicht versauen dürfte, den er/sie hätte ja auch das Recht ein menschenwürdiges Leben zu führen und er soll ja nicht auf der Trage aus den Knast (kommt eigentlich nicht vor, da Lebenslang oft nur 25 Jahre betragen) getragen werden, den das ist menschenverachtend.

Meint ihr das Leben von einem missbrauchten Kind verläuft normal? Das verfolgt einen das ganze Leben lang.
Es gibt Menschen die es verarbeiten können mit Fachkundiger Hilfe, aber auch die vergessen nicht.
Es gibt Menschen die flüchten in Drogen, Alkohol oder andere Süchte um das erlebte zu verdrängen. Auch diese Menschen vergessen nie.
Dann gibt es Leute die werden psychisch krank und können nur durch lebenslange Betreuung das Leben meistern. Auch diese vergessen nie.
Es gibt Menschen die ihr ganzes Leben gezeichnet sind, sie können keine körperliche Nähe mehr zulassen, auch diese vergessen nicht.
Dann gibt’s es Menschen die flüchten in eine ganz andere Richtung die einer Selbstzerstörung gleicht. Auch diese Menschen vergessen nicht.
Dann gibt es noch Menschen die nehmen den Weg der Krimanlität und werden sogar selber Täter.
Es gibt Opfer die sehen nur noch einen Selbstmord als Lösung um aus ihren schmerzvollen Leben zu entfliehen.
Und nicht zu vergessen, die Angehörigen der Opfer, die tatenlos mit ansehen müssen wie der Lebensweg ihrer Lieben völlig falsch verläuft.
Wo bleibt das menschengerechte Leben? Wo ist das glückliche Leben das man sich erträumte?

Die Mehrzahl der Missbräuche an Kindern geschieht durch Angehörige und Bekannte. Das ist Fakt. Man mag diesen Menschen nicht mehr. Mann hasst ihn/sie. Egal ob Elternteil oder Bekannte. Man hasst ihn/sie. Er frisst einen auf wenn man keine Hilfe bekommt. Das zum Thema man mag den Täter ja immer noch…

Noch einmal betone, ich bin für eine Verschärfung der Gesetzte, gerechte Gesetzte. Denn ein Bankräuber oder Betrüger bekommt oftmals mehr Gefängnisaufenthalt als einer der sich an einen Kind vergreift. Ich sagte oft…nicht immer und da muss man etwas tun. Ich bin Opfer. Doch bin ich kein Verfechter von Kastration, Folter oder Tötung eines Täters, sondern es muss nur mit mehr strenge eine Verurteilung stattfinden.

Versucht euch in die Menschen hinein zu versetzten die Aussagen wie sie hier in machen Postings formuliert wurden, als einen Schlag mitten ins Gesicht betrachten. Hört doch den Opfern zu und nehmt zur Kenntnis was wir empfinden…und tut es nicht ab als Hetzjagd.
 
Es gibt auch Menschen denen soetwas angetan wurde und die dann nicht zu Kriminellen, Säufern, Drogenabhängigen oder Selbstzerstörern wurden, sondern ein ganz normales und glückliches Leben führen. Eine sitzt grad neben mir und darum schreibe ich das obwohl ich mich aus so Themen normalerweise immer völlig raushalte.

Ich will absolut nichts verharmlosen aber eine derart einseitige Darstellungen von Opfern als potentiell Kriminelle, Suchtgefährdete usw. finde ich fürchterlich.
 
Frifra , man kann selbstverständlich ein glückliches normales Leben führen wenn einem soetwas passiert ist , die frage ist aber wie man Glück und normalität für sich selbst definiert !
Denn Zweifelsfrei steht wohl fest ..du kannst lernen damit zu leben , du kannst auch versuchen das ganze zu verdrängen(ganz schlecht) ...aber ...und das ist das tragische du hast Lebenslänglich denn vergessen kann man sowas nicht !!
 
Mag bisschen OT sein aber mir fällt auf das eine beachtlich große Zahl von "Betroffenen" ihren Weg nach SL finden. Zumindest hab ich noch nie so viele Outings gelesen wie in diesem Forum und auch inworld. Jeder dritte scheint einen entsprechenden Background zu haben. Woran glaubt ihr liegt das? Fluchtverhalten? Die möglichkeit "jemand anders" zu sein? Oder gar Verarbeitung auf eigene Weise? Oder kommt mir das nur so vor?
(ernst gemeint)
 
Hallo Mania
interessante beobachtung
zwei sachen , die mir dazu einfallen:

1. mag die relative Anonymität in sl es erleichtern darüber zu reden.
In RL ist das doch sehr schwierig. Ich hab vor einigen Wochen von einer guten Freundin erfahren, die kenn ich schon lange und wir erzählen uns auch viel..dass sie als Kind missbraucht wurde. sie hatte gerade erfahren, dass ein Kind in ihrer Verwandschaft missbraucht wurde. Da brach das alles aus ihr heraus.

2. ich weiß nicht wie ich das richtig in worte fassen soll:
aber vielleicht sind in sl auch viele, die durch besondere Erlebnisse, dass irgendwas nicht so glatt im eigenen Leben gelaufen ist, durch unterschiedliche Anderseins-Erfahrungen ein stück weit sensibilisiert worden und man hat eine zeitlang eine Rolle gespielt, vorgegeben doch wie alle anderen zu sein.. hat ein gewisses Kreatives Potential freigesetzt. Mir ist zum Beispiel auch aufgefallen, dass hier doch verhältnismässig viele Lesben und Schwule sind, die ja auch durch einen manchmal schwierigen coming-out-Prozess gegangen sind.
Bitte, das ist nur mal ein vager Gedanke.. und das trifft sicher nicht auf alle hier zu, vielleicht nicht mal auf die Mehrheit..
Aber vielleicht ist es auch alles ganz anders
 
Es gibt auch Menschen denen soetwas angetan wurde und die dann nicht zu Kriminellen, Säufern, Drogenabhängigen oder Selbstzerstörern wurden, sondern ein ganz normales und glückliches Leben führen. Eine sitzt grad neben mir und darum schreibe ich das obwohl ich mich aus so Themen normalerweise immer völlig raushalte.

Ich will absolut nichts verharmlosen aber eine derart einseitige Darstellungen von Opfern als potentiell Kriminelle, Suchtgefährdete usw. finde ich fürchterlich.

Du hast mich absolut nicht verstanden oder genau gelesen...es steht doch da das es Menschen VERSCHIEDEN bewältigen wie auch das gut verarbeiten und normal Leben...bitte immer genau lesen und nicht sich an einzelnen Sätzten aufhängen. Danke :roll: Egal wie...man kanns nicht vergessen ...darauf wollte ich hinaus..
 
Ich wollte nichts mehr dazu schreiben, doch ich mach es trotzdem. In einigen Postings wird nur von *armen, kranken, verfolgten, gehassten und so weiter* gesprochen. Das man ihm/ihr doch das ganze Leben nicht versauen dürfte, den er/sie hätte ja auch das Recht ein menschenwürdiges Leben zu führen und er soll ja nicht auf der Trage aus den Knast (kommt eigentlich nicht vor, da Lebenslang oft nur 25 Jahre betragen) getragen werden, den das ist menschenverachtend.

Meint ihr das Leben von einem missbrauchten Kind verläuft normal? Das verfolgt einen das ganze Leben lang.
[…]
Hätte ich noch einen Daumen frei, du hättest ihn jetzt bekommen. Daher muss es so gehn: :gruen
 
Mag bisschen OT sein aber mir fällt auf das eine beachtlich große Zahl von "Betroffenen" ihren Weg nach SL finden. Zumindest hab ich noch nie so viele Outings gelesen wie in diesem Forum und auch inworld. Jeder dritte scheint einen entsprechenden Background zu haben. Woran glaubt ihr liegt das? Fluchtverhalten? Die möglichkeit "jemand anders" zu sein? Oder gar Verarbeitung auf eigene Weise? Oder kommt mir das nur so vor?
(ernst gemeint)
Bei den Leuten die ich inworld kennen gelernt habe, ist das eher eine Form der Verarbeitung.
 
Mag bisschen OT sein aber mir fällt auf das eine beachtlich große Zahl von "Betroffenen" ihren Weg nach SL finden. Zumindest hab ich noch nie so viele Outings gelesen wie in diesem Forum und auch inworld. Jeder dritte scheint einen entsprechenden Background zu haben. Woran glaubt ihr liegt das? Fluchtverhalten? Die möglichkeit "jemand anders" zu sein? Oder gar Verarbeitung auf eigene Weise? Oder kommt mir das nur so vor?
(ernst gemeint)

Normal ist das hier halbwegs anonym, das macht viel aus. Und an dem, dass man in SL seine Fantasien umsetzen und Ideale verwirklichen kann, die man als Kind nicht verwirklichen konnte, da ist sicher auch was dran.

Allerdings ist es leider auch alles andere als selten, dass es im Leben eines Kindes/Jugendlichen zu einem wie auch immer gearteten "Eingriff in die sexuelle Selbstbestimmung" kommt, statistisch gesehen sitzen schon in der Grundschule vermutlich in jeder Klasse ein oder zwei Kinder, die entsprechendes erleben mussten. Und in den höheren Klassen bis zur 10. Klasse sind es dann natürlich noch mal mehr, die das bisher erleben mussten, Schätzungen gehen teilweise davon aus, dass rund 10% bis 15% der älteren Jugendlichen/jungen Erwachsenen von Eltern, Verwandten, Fremden oder auch Mitschülern sexuell genötigt wurden. Konkrete Zahlen gibts da leider nicht, wegen der hohen Dunkelziffer, aber jedes Jahr gibt es wohl um die 200 000 Fälle von Missbrauch an Kindern und Jugendlichen hierzulande.

@Obscura:
Es kommt bei sowas immer darauf was genau wie passiert ist. Und wieviel (psychische und physische) Gewalt und Brutalität dabei im Spiel war. Das macht einen riesigen Unterschied in der Hinsicht wie leicht man das verarbeiten und weitgehendst vergessen kann - oder auch nicht. Und ob man dem Täter noch in die Augen sehen kann oder einfach nur wegrennen will, wenn er nur in der Nähe ist. Sowas kann man nur individuell beurteilen.
Denn letztendlich gilt immer noch das alte Oxymoron: Pauschalisierungen eigentlich sind immer falsch.
 
Mag bisschen OT sein aber mir fällt auf das eine beachtlich große Zahl von "Betroffenen" ihren Weg nach SL finden. Zumindest hab ich noch nie so viele Outings gelesen wie in diesem Forum und auch inworld. Jeder dritte scheint einen entsprechenden Background zu haben. Woran glaubt ihr liegt das? Fluchtverhalten? Die möglichkeit "jemand anders" zu sein? Oder gar Verarbeitung auf eigene Weise? Oder kommt mir das nur so vor?
(ernst gemeint)


Ist mir auch schon aufgefallen.

Leider habe ich auch oft den Gedanken, dass dabei auch welche sind, die es nur erzählen, um sich interessant zu machen. In den fast 6 Jahren in SL hat man viel gehört bzw. gelesen, was sich später nicht als wahr herausgestellt hat. Da ging bis zu gefakten Todesmeldungen.

Ich möchte aber hier keinem zu nah treten.
 
Es stimmt, daß in unserer Gesellschaft, wie in den meisten Gesellschaften, ein besonderer Konsens darüber besteht, daß eine Straftat gegen ein Kind besonders verwerflich ist und daher auch besonders zu bestrafen. Selbst im Gefängnis wird es ein Kinderschänder schwerer haben als ein anderer Gewaltverbrecher. Und das ist auch gut so, denn Kinder sind das wertvollste, was wir haben und sie sind wehrlos und daher besonders schutzbedürftig.

Aber was ist hier in der Gesetzgebung passiert? Normalerweise werden Täter bestraft. Offenbar ist aber die Politik und Strafverfolgung -weltweit- nicht in der Lage, die Täter, sprich die Macher und Vertreiber von Kinderpornografie zu fassen. Also wurde der Tatbestand auf den Konsumenten erweitert. Wenn die Nachfrage wegfällt, wird auch das Delikt wegfallen, so der Gedanke. Ein Gedanke, den ich erstmal gut finde, denn er hilft gegen Kinderpornografie - und ein Konsument, der gezielt diese Pornos sucht, sich anschaut oder gar sammelt ist auch ein Täter.

Allerdings ist die Gesetzgebung hier über das Ziel hinausgeschossen. Die Probleme bei "Beweisfotos" wurden bereits angesprochen. Aber besonders deutlich wird es, wenn man sich überlegt, das auch derjenige zum Täter wird, der nur zufällig in Besitz von Kinderpornografie gelangt, was nicht so schwer ist, wie es hier einige darstellen. Ich kann hier nicht dazu aufrufen, bspw. mal die commons.wikimedia.org zu durchsuchen, denn ich würde mich vielleicht strafbar machen. Und was wäre, wenn ich eine Tasche auf der Strasse fände, die neben Geld ein paar solcher Fotos enthält? Dann bin ich in der Zwickmühle, gebe ich die Tasche ab, mache ich mich strafbar, gebe ich sie nicht ab auch. Wenn das BKA vor der Anzeige einer Seite mit Kinderpornografie dazu rät, erstmal den Cache auf dem eigenen PC zu löschen, da man sich selber bereits strafbargemacht hat, sprich wenn eine staatliche Stelle zur Strafvereitelung und Vernichtung von Beweisen aufruft, sollte jeder sehen, daß hier etwas schiefgelaufen ist.

Was das Strafmass angeht: Ich denke hier wird ein grundlegendes Problem unserer Gesellschaft deutlich. Wenn wirtschaftliche Interessen betroffen sind, so z,B, bei Raubkopien, ist es möglich, auch Macher und Vertreiber zu finden und zu verurteilen, ganz einfach weil die Wirtschaft darauf drängt, die nötigen finanziellen Mittel dafür hat und global zusammenarbeitet. Auf der anderen Seite interessieren unsere politische und wirtschaftliche Führung Menschenrechtsverletzungen in China nur oberflächlich und heuchlerisch, weil wir auch weiterhin Geschäfte mit China machen wollen. Der Wähler kann nur einmal alle vier Jahre wählen gehen. Die Wirtschaft nimmt dagegen täglich ihre Interessen war und übt täglich Einfluß auf die Gesetzgebung aus. Gemeinnützige Organisationen die dagegen stehen, gibt es zu wenig. Ich denke, das ist auch mit ein Grund dafür, daß sich eine Gesetzgebung durchgesetzt hat, die Angriffe auf einen Menschen gefühlsmäßig oft geringer bestraft, als Angriffe auf das Eigentum. Vielleicht ist es natürlich auch so, daß die Wurzeln unseres Strafrechts noch aus einer Zeit stammen, als der Mensch für die Politik tatsächlich weniger Wert war als das Eigentum und sich kein Politiker an eine wirkliche Reform traut.

Die Gesetzgebung in Falle der Kinderpornografie zeigt mir zwei Dinge: Jemand hat hier von "freiheitlicher demokratischer Grundordnung" gesprochen. Wenn jemand rein zufällig Täter werden kann, ist genau diese verletzt. Und wenn wir nicht in der Lage sind, die Macher und Vertreiber zu finden, zeigt das die Hilflosigkeit der Politik und Strafverfolgung, die offenbar ausserstande sind global zusammenzuarbeiten, auch wenn ich die Ausweitung der Strafbarkeit auf den Konsumenten nicht grundsätzlich falsch finde. Was ich noch gar nicht angesprochen habe ist, dass jetzt eine Nachfrage nach Methoden der Zensur geschaffen wurde, die auch andere Bereiche betreffen kann...
 

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