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Ein Streifzug durch mein Leben auf Gor

K

Kila Chalet

Guest
... Flüstern, dem leisen Rauschen von Blättern gleich und viel zu nahe schon. Leises Tippeln, vier blanke Füße – nein, sechs sogar, die rasch näherkommen, dann still verharren. Ich kauere an der Mauer, den Atem anhaltend wie vor einem gewagten Sprung. Wieder diese Stimme, die einen kurzen Befehl gibt. Durch das schmale Fenster wirft der große Mond von Gor sein fahles Licht, umhüllt meine nackten Füße, sieht, wie ich auf die Öffnung zuhaste. Ich steige auf das Sims, springe. Mit den Ballen federe ich den Aufprall ab, kauere einen hastigen Atemzug lang, höre Poltern aus dem Zimmer, das erst seit dem letzten En'Kara meine Heimat war. Heimat, was bedeutet dieses hohle Wort für eine Getriebene wie mich. Doch bevor Wehmut wieder ihre Klauen nach mir ausstrecken kann, schnelle ich hoch und renne. Renne davon wie so oft in meinem Leben.

* * *

Ich schrecke hoch. Reiße die Augen auf. Ein erstickter Schrei aus meiner Kehle, die trocken ist wie der Wind, der sich durch das Fenster in meine Wohnung stiehlt. Langsam erinnere ich mich – meine Flucht aus Port [libary:b3917ce67e][Ports] in einer [Firewall] verhindern [Hackerangriffe] welche ausserhalb des [Netzwerk]s über das Internet kommen.[/libary:b3917ce67e] Kar. Diebe auf meinen Fersen. Nur die wenigen Habseligkeiten gerettet, die ich am Leib und im Rucksack trug: ein kleiner Beutel mit wenigen Silbertarsk und Kupfertarsk, ein Buch mit meinen Aufzeichnungen, die Wegzehrung und der Schlauch mit Wasser. Und mein Kleinod, die Karte der nördlichen Hemisphäre, eingerollt in einen Tubus aus gehärtetem Leder.

Entsetzt greife ich unter meine Bettstatt. Doch ich fühle das steife Leder, der Behälter ist an seinem Platz. Es wäre furchtbar, wenn dieser gering erscheinende Besitz gestohlen würde. Bereits mein Vater begann mit den Aufzeichnungen, kartografierte die Länder und die Städte von Torvaldsland - wo er meine Mutter kennenlernte - bis nach Voltai. Beim Gedanken an Voltai fröstele ich, obwohl der leichte Wind einen Tag voller Hitze ankündigt. In Voltai schlugen sich meine Eltern bis nach Treve durch, die verborgene Stadt in den Bergen. Dort kam meine Mutter mit mir nieder, und dort wurde sie gemordet. Mein Vater floh, bevor ihm dasselbe wiederfuhr, ein wimmerndes Bündel auf dem Rücken – mich, seine einzige Tochter.

Seit diesem Tag ist Flucht meine ständige Begleiterin. Sie ist die Nähramme, die mich am Leben erhält. Denn solange ich auf der Flucht bin, bin ich auch auf der Suche. Auf der Suche nach ... ja, nach was eigentlich.

* * *

„Ihr seid nicht aus der Tahari!“ Der Emir der Oase hatte mich zu sich gerufen. Die Kühle in seinem prachtvollen Palast war erquickend, anders als die schwüle Luft in meiner kleinen Wohnung. Aber die Kälte seiner Worte schlug mir entgegen wie der Eiswind im Torvaldsland. Wie oft schon hatte ich gegen diese Mauer des Misstrauens anrennen müssen – tausende Mal, flüsterte mein Herz. Immer dann, wenn mich mein Weg in eine andere Stadt führte.

„Nein, Emir, ich bin kein Kind der Wüste. Doch der Sand unter meinen Füßen rieselt nicht anders als der Sand in meiner Heimat. Und die Luft, die ich atme, zerstreut unsere Worte in alle Winde und macht sie rastlos wie mich. Ich bin eine Reisende, die von ihrem Vater gelernt hat, die ganze Welt als Heimat zu betrachten. Denn wie er habe ich mir eine Aufgabe auferlegt, die ich nicht als eine Bürde, sondern als meine Erfüllung ansehe. Ich möchte so viel wie möglich über unsere Welt erfahren, die Geschichten der Erzähler hören, den Gesängen der Musiker lauschen. Erfahren, was es bedeutet, in einer Welt wie der unseren zu leben.“ Ich stockte rasch, bevor ich zuviele Worte verlor und zuviel von mir preisgab.

„Das also wollt ihr in der Oase der vier Palmen. Ihr wisst um das Schicksal der Oase - dass sie darniederlag und seit kurzer Zeit erst beginnt, sich wie eine erwachende Blüte wieder den Menschen der Tahari und der fernen Länder zu öffnen.“

Ich nickte. In Tor war das Aufleben der Oase in aller Munde, die Händler auf den Märkten fürchteten um ihre Pfründe, denn selbst Karawanen aus Kasra wollten von nun an die in alter Pracht erstrahlende Oase ohne Zwischenhalt anlaufen. Mit einem zweiten Nicken nahm ich einen Becher mit dampfendem Bazitee entgegen, der selbst an einem heißen Tag wie dem heutigen seine stärkenden Essenzen entfaltete.

Beim Trinken spürte ich, wie die Augen des Emirs auf mir ruhten. Er beobachtete mich. Ich verharrte still wie unter dem Blick einer Schlange, die bereit war, ihre giftigen Zähne in meinen Nacken zu stoßen. Von ihm alleine hing es ab, ob ich die kommenden Monate Muße haben würde, meinem Ziel einen Schritt näher zu kommen. Würde er meiner Bitte entsprechen, trotz fehlenden Leumunds eine Bürgerin seiner Oase zu werden? Ich nippte erneut am Teebecher, das Getränk rann heiß und würzig meine Kehle hinab. Ich schluckte schwer. Ein Wink des Emirs, und ich würde aus der Oase verstoßen, noch bevor die Sonne unterging. Mein Schicksal ruhte in diesem Augenblick in seinen Händen.

„Wir brauchen Schreiber!“ Das war alles. Ich schaute auf, unsere Blicke trafen sich. Ich sah keine Schlange vor mir, die mich zu bannen suchte. Seine Worte strahlten ebensowenig Falschheit aus wie das, was ich in seinen Augen lesen konnte.

Dieser Mann sandte Zeichen einer Sicherheit aus und eines Vertrauens, die nicht nur der Oase nützlich sein würden, sondern auch meinem Ansinnen. Ich entgegnete entschlossen: „Emir, meine Hand für die Oase!“

Städte wie Port [libary:b3917ce67e][Ports] in einer [Firewall] verhindern [Hackerangriffe] welche ausserhalb des [Netzwerk]s über das Internet kommen.[/libary:b3917ce67e] Kar waren ein offenes Tor für mich gewesen, dort hatte ich wirken können, ohne dass ich inmitten der zwielichtigen Gestalten auffiel. Das war gut. Und gleichzeitig war es gefährlich, war doch ein Menschenleben wie das meine weniger wert als ein Kupfertarsk. Letztlich hatte es dazu geführt, dass Diebe mein Kostbarstes rauben wollten – die Karte meines Vaters.

In der Oase würde ich den Schutz erfahren, den ich für meine Arbeit brauchte. Wenn sich nur nicht offenbarte, was ich neben meiner Liebe zur Dichtung und zum Gesang noch betrieb - Karten der Städte anfertigen, in denen ich mich aufhielt. Karten von Port [libary:b3917ce67e][Ports] in einer [Firewall] verhindern [Hackerangriffe] welche ausserhalb des [Netzwerk]s über das Internet kommen.[/libary:b3917ce67e] Kar. Karten von Kasra. Und von nun an Karten der Oase der vier Palmen. Karten, wie sie früher mein Vater zeichnete. Und für die ihn die Stadtoberen jagten, weil sie Verrat und Hinterlist fürchteten.

„Seht euch von jetziger Stunde als Bürgerin der Oase an, Lady Kila“, sagte der Emir. „Verrichtet eure Aufgabe gewissenhaft, und ihr werdet bald die Früchte eurer Arbeit ernten. Die Menschen der Tahari sehen Fremde mit einem wachen Auge, doch wenn ihre Gastfreundschaft nicht enttäuscht wird, dann gewinnt ihr Freunde für ein ganzes Leben.“ Schatten huschten über sein Gesicht, als verberge sich dahinter doch eine dunkle Ahnung .

Plötzlich lachte er laut auf: „Ja, bringt ihnen bei, wie man schreibt und liest, damit die Halunken aus den zivilisierten Ländern“ - das Wort „zivilisiert“ spuckte er heraus wie den Knochen eines Tiers, den er verschluckt hatte - „ihnen keine falschen Schriftstücke mehr unter die Nase drücken können.“ Und seine Hand wies bei seinem Ausbruch dorthin, wo die Wüste endete und der Rest der Welt begann.

Ich stimmte in sein Lachen aus Zustimmung ein, kannte ich diese Sorte Halsabschneider selbst zu Genüge, aber auch aus erwachender Sympathie. Vorsichtig, zurückhaltend, meinen Teebecher mit beiden Händen umklammernd. Ein kühler Lufthauch strich durch den Saal, ein Murmeln wurde von draußen hereingetragen. Der Emir nickte mir zu, verfolgte jede meiner Bewegungen. Die Unterredung war beendet, mein Ansinnen besprochen. Ich war Bürgerin der Oase der vier Palmen.

Zum Abschied erhob der Emir seinen Becher. „Möge dein Wasserbeutel niemals leer sein. Auf dass du immer Wasser hast.“ Ich erwiderte den Gruß. Zufriedenheit durchflutete mich dabei, nach den langen Wochen der Ungewissheit auf der Reise und der Furcht nach Verfolgung in Kasra. Jetzt war ich zuhause.

Für wie lange Zeit – die Frage bedeutete mir in diesem Moment nichts.

* * *

In jener Nacht lähmte mich eine neue Angst - die Angst vor dem Stillstand. In Trägheit und Gleichmut zu verharren und an einem Ort festzuwachsen. Das Neue nicht mehr zu wagen, weil das Alte einen schützenden Mantel um mich gelegt hatte und mich in Sicherheit wiegte.

Diesmal trieb mich Fieber in die Arme eines düsteren Traums.

* * *

Panther haben mich auf meinem Weg an der Grenze zu den Ödländern verschleppt. Gefesselt mit groben Schnüren, die tief in meine Haut schnitten, liege ich auf einem Lager, gelähmt vor Schreck und mit weit aufgerissenen Augen. Mein Kopf wird sanft angehoben, der Mundknebel entfernt. Ich atme erstmals seit vielen Stunden wieder ungehindert frische Luft.

Drei Frauen über mir, die Anführerin größer gewachsen als ihre Begleiterinnen. Eine schmeichelnde Stimme, sanft wie Espenlaub. „Du weißt, was dich erwartet?“ Ich rühre mich nicht, zerre auch nicht mehr an den Fesseln wie die Stunden zuvor. Ich senke nur den Blick als Zeichen der Ohnmacht. „Helft ihr auf, und bringt sie in mein Zelt.“ Die beiden Pantherfrauen zerren mich auf die Beine und stoßen mich voran, hinaus ins Licht eines beginnenden Tages, dessen Ende ich mir nicht ausmalen will.

Am dritten Tag werden meine Fesseln gelöst. Die Anführerin vertraut mir, nachdem sie mich in ihrem Zelt lehrte, ihr wie eine Kajira zu dienen. Das Leben der Panther weckt eine schlummernde Begierde in mir – nicht die der Sklavin, sondern die des ungezwungenen Lebens, des Umherstreifens, der Rastlosigkeit. Ich genieße die Zeit bei den Panthern und fürchte auch nicht mehr die Torturen, denen mich Sakura, die Anführerin, unterwirft. Es ist gut und auch richtig, weil es zu ihrem Leben gehört wie der Sand zur Wüste.

Viele Tage sind vergangen, als sie mich zu sich ruft. Für mich wird es kein Lösegeld geben, aber sie schätzt mein Gedächtnis, das wie eine uralte Chelonia alles speichert. Ich zeichne ihr eine Karte von Kailiauk, der Stadt, die ich zuletzt besuchte und die nur wenige Tagesreisen vom Lager der Panther entfernt ist. Ich werde freigelassen. Eine Leere füllt meine Seele, als ich mich ein letztes Mal umwende. Die Panther schlagen ihre Zelte ab. Selbst wenn ich zurückkehren würde, fände ich sie nicht mehr vor. Sie wandern weiter, weil sie ruhelos sind. Genau wie ich.


* * *

Mein Körper windet sich im Fiebertraum. Ich schlage die Augen auf. Schritte in der Dunkelheit. Ich greife unter mein Kissen, taste nach dem Dolch. Höre wieder Getrappel von der Treppe her, die zu meiner kleinen Wohnung führt. Eine Tür schwingt knarrend. Dann Stille. Nur ein später Nachbar, der mich aus meinem Albtraum rüttelte. Ich schlüpfe in ein frisches Seidenhemd, tupfe mir die Stirn mit einem getränkten Tuch, gleite sanft in meinen Schlaf.

Der morgige Tag wird zeigen, ob ich in der Oase angekommen bin.
 
Am heutigen Tag öffnet die „Oase der vier Palmen“ ihre Pforten. Weil ich mich dort gleichzeitig als Freie Frau niederlasse, war dies genau der richtige Anlass, um Kila etwas goreanisches Profil zu verleihen ... Nicht zu viel, wie die vorangegangene Geschichte zeigt. Meine Erfahrung zeigt, dass ein Charakter im Rollenspiel durch die Interaktion mit anderen noch mehr Tiefe gewinnt und viel intensiver wächst, als wenn er bereits im jungfräulichen Zustand bis ins kleinste Detail ausgearbeitet wird.

Deshalb bleibt vieles fragmentarisch. Und sicher hinterlassen einige der kleinen Geschichten, die sich mit dem Werdegang verbinden, Fragen wie „reist die Lady etwa ohne Eskorte durch Gor?“ Für die Lebensgeschichte ist die Frage (nein, reist sie nicht - wenn sie nicht gerade auf der Flucht ist ...) erst einmal von geringerem Belang; wichtig war mir, einen Rahmen abzustecken, in dem Kila sich entwickeln kann. Und das alles eben in eine kurze Geschichte zu kleiden, die etwas mehr ist als das pure Auflisten von Fakten.
 
lächelt.

ganz ganz herzlich Willkommen auf Gor liebe Kila :) Freue mich das nach Monaten der 'geistigen Vorbereitung' nun das Ziel erreicht ist,...hihi

nad
 
Ich danke dir genauso herzlich, liebe Nadja. *lächelt zurück*
 

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