Gegengift für meinen Herrn
Müde rieb ich mir die Augen, irgendwann war ich wohl doch erschöpft vor Sorge um meinen Herrn eingeschlafen. Mein erster Blick ging zu meinem Herrn, der zwar unruhig, aber tief und fest schlief. Lächelnd krabbelte ich aus dem Krankenbett wo ich mich zusammengerollt hatte, überließ Dina, die während ich schlief die Stellung gehalten hatte, noch für einen kurzen Moment die Wache und bereitete im Gasthaus eine kräftige Suppe zu, in der Hoffnung mein Herr hätte nachher, wenn er wach wird, nicht nur Durst sondern auch Hunger. Als ich wieder zurückkam ging Dina, die den Rest der Nachwache ja schon übernommen hatte erst mal schlafen. Als sie sich ins Haus ihrer Herrin zurückgezogen hatte schien die Stadt zu erwachen.
Zumindest war auf dem Platz scheinbar geschäftiges Treiben, ab und an wehten ein paar Wortfetzen in die Krankenstation und Sklavinnen huschten geschäftig an den Fenstern vorbei, in Erledigung ihrer täglichen Aufgaben. Die Suppe hatte ich im Gasthaus warm gestellt und nach einem Blick auf meinem Herrn, mit dem ich mich vergewisserte dass er noch schlief, machte ich mich vorn in der Krankenstation leise ans Aufräumen, bezog die Liege neu, warf benutztes Verbandsmaterial weg und säuberte die Anrichten und den Boden. Als ich die Fenster zum Lüften öffnete erspähte ich auf der anderen Seite vom Platz die Krieger und den Sklavenhändler. Scheinbar hatten sie einen Fang in Form von zwei Wilden gemacht, die Mädchen die sie in Richtung der Kennel zogen, sahen jedenfalls so aus. Ich lächelte, also alles wie immer. Leise schloss ich die Fenster nach dem Lüften wieder und begab mich nach hinten zu meinem Herrn, der unruhig vor sich hinmurmelte und schliesslich den Eindruck machte, dass er langsam wach wurde. Zumindest schmatzte er, als wäre sein Mund sehr trocken, also fragte ich leise, ob er Durst hätte.
Spätestens jetzt wurde er wach, und er war ansprechbar und deutlich klarer als noch gestern. Zumindest sagte er, er hätte Durst, so dass ich ihm den Becher mit Wasser an die Lippen hielt, und aufpassen musste, dass er nicht zu gierig trinkt. Das wäre bestimmt auch nicht gut. Grad als er sagte, er hätte nun Hunger, kam Dina herein, die anbot auf ihn zu achten, während ich die Suppe aus dem Gasthaus holte. Als ich mit einem großen Teller Suppe aus dem Gasthaus kam, sah ich den Hauptmann und steuerte kurz samt Suppenteller auf ihn zu. Ich erkundigte mich, ob er etwas vom Hofkrieger gehört hatte, der schon eine ganze Weile unterwegs war, um einen Arzt für meinen Herrn aufzutreiben. Über den konnte er mir leider nichts sagen, aber ein Märchen versuchte der Herr Hauptmann mir doch prompt noch aufzubinden! Er erzählte von Piraten, die die Giftsklavin aus dem Kennel befreit hätten und dabei alles niederschlugen, was sich ihnen in den Weg stellte. Fast hätte ich ihm geglaubt, wenn er nicht dann übertrieben hätte und noch einen draufsetzte, indem er behauptete, die Piraten wären von einer halbnackten Frau begleitet worden, die von oben bis unten bunt bemalt war und Waffen trug, die grösser waren als sie und die schon jeden Mann, wenn er nicht Schwarzenegger persönlich ist, mit ihrem Gewicht zu Boden gehauen hätten!
Ha, also solche Märchen kann der Herr Hauptmann echt wem anders erzählen, aber doch nicht mir! Dennoch nickte ich schnell, denn ich kann ja einem Freien nicht das Lügen unterstellen und ich glaube eh, er wollte mich damit nur zum lachen bringen, weil ich mir so Sorgen wegen meinem Herrn machte. Jedenfalls sah ich zu, dass ich zurück zur Krankenstation kam. Dina hatte meinem Herrn inzwischen geholfen sich zum Sitzen aufzurichten und den Rücken mit Kissen zum stützen gepolstert und ich löffelte meinem Herrn, dem meine Suppe offenbar schmeckte, ebendiese in den Mund. Grad war der Teller leer, da kam die Herrin Pinion, um nach dem Rechten zu sehen und wies Dina und mich an meinem Herrn beim waschen und umkleiden zu helfen, und den Verband zu wechseln. Dann entschwand sie gen Terrasse, und Dina erst mal mit, um ihr eine Milch zu bringen, versprach aber gleich wiederzukommen.
Zum Waschen oder umziehen kam ich dann aber nicht, denn grad war Dina weg, flog vorn die Tür mit einem lauten Knall auf und ich erkannte die Stimme des Hofkriegers, der meinen Namen brüllte. Freudig rannte ich um die Ecke nach vorn, und tatsächlich! Er hatte es geschafft einen Arzt aufzutreiben. Wobei einen? Nein gleich 3 samt einer Helferskajira. Ich wies den 3 Frauen den Weg nach hinten zu den Krankenbetten, der begleitende Herr blieb mit dem Krieger etwas abseits und die beiden unterhielten sich leise und auch ich sprang erst mal aus dem Weg um nicht zu stören, als geschäftiges Treiben einsetzte. Die beiden Ärztinnen und auch die Kajira waren scheinbar ein eingespieltes Team. Sie analysierten das Blut meines Herrn um das Gift zu benennen damit sie das passende Gegengift spritzen können, warfen sich Fachbegriffe hin und her die ich nicht ansatzweise verstand, aber das musste ich zum Glück nicht, denn die mitgebrachte Sklavin war offenbar gut ausgebildet und folgte den Anweisungen der Herrinnen sofort und gründlich.
Mein Herr ließ die geballte Frauenpower mehr oder weniger geduldig über sich ergehen, gut, so schwach wie er war blieb ihm auch keine Wahl, aber als die eine Ärztin ihm erklärte, kein Alkohol und kein Sex die nächsten zwei Tage, begehrte er doch auf und moserte: “Kein Sex, ich bin nur vergiftet worden, aber nicht selbst ansteckend giftig!” Daraufhin mussten die Herrinnen lachen und sagten ihm, das mit dem Sex wäre ein Scherz, das Alkoholverbot allerdings nicht! Sie ließen mir noch Kräuter für Tee da, den mein Herr trinken sollte, gaben mir einige Anweisungen, versprachen auf meine besorgte Frage, dass mein Herr wieder völlig gesund werden würde und verabschiedeten sich dann. Bezahlung wollten sie keine, sie baten nur um Schutz, wenn er einmal nötig wäre, und dies versprach der Krieger vom Hof sofort und ohne zögern.
Der Krieger brachte die Ärzte zur Fähre, kam dann aber noch mal zurück und mein Herr und er besprachen noch einmal den ein wenig in Vergessenheit geratenen Bau eines Altars für die Priesterkönige. In diesem Augenblick schien meinem Herrn aufzugehen, dass das Leben auf Gor nicht immer nur von einem selbst abhängig ist, sondern ab und zu doch auch mal höhere Mächte die Geschicke lenken. Und wenn es in diesem Fall nur das Lenken des Kriegers auf den richtigen Weg war, einen Arzt aufzutreiben, ohne den er vielleicht gestorben wäre. Kaum war der Krieger allerdings auch gen Hof verschwunden ließ es mein Herr sich nicht nehmen, aufzustehen und zwar stark auf mich gestützt, aber immerhin überhaupt, den kurzen Weg zu seinem Haus zu gehen. Noch eine Nacht wollte er nicht in der Krankenstation verbringen sondern lieber mit seiner Sklavin als Wärmflasche in seinen eigenen Fellen.
Und wie es überhaupt dazu kam, dass mein Herr in der Krankenstation lag, kann man
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