Privates nimmt man IMMER auch mit zur Arbeit. Wer was anderes behauptet, der lügt. Oder ist ein Roboter der in der Lage ist alles abzuschalten sobald er das Firmengelände betritt. Und das dürfte wohl auf die wenigsten zutreffen.
Nur mal so als Beispiel, Du weißt daheim ist ein Familienangehöriger der schwer krank ist, wo du nicht weißt wie lange lebt er noch. Dank Handy bist du aber soweit erreichbar, das du weißt, man gibt Dir Bescheid wenn es wirklich schlechter wird. OK, du wirst ab und zu auf dem Handy schauen, aber das sind 100tel Sek, und dann soweit weiterarbeiten. Glaubst Du diese Ruhe hättest du auch, wenn du die ganze Zeit darüber nachdenken müsstest wie es dem anderen geht? Ob der Zustand besser ist, oder schlechter? Und deine Gedanken 8 Std Arbeitszeit umkreisen?
Mich hat diese "private" Angelegenheit evtl heute 1min Arbeitszeit "gekostet" - dank Handy in der Tasche und WhatsUp.
Ganz anders sieht es natürlich mit Leuten aus welche meinen während der Arbeitszeit spielen zu müssen, zu chatten oder sonstwas. Das sollte man sich echt während der Arbeitszeit verkneifen.
Das Handy musst du wenn es solche Fälle gerade nicht in deiner Familie gibt aber nicht mitnehmen.
Es gibt genug Betriebe, wo Handys aus gutem Grund verboten sind. Einfach weil die Leute nachweislich weniger produktiv sind, wenn sie ständig abgelenkt sind. Und auch oft gerade bei schlechter bezahlten Tätigkeiten keinerlei Arbeitsmoral mitbringen, und man sie ihnen aufzwingen muss, so böse das auch klingt.
Man kann sich auch auf andere (und wesentlich effizientere) Weise bei der Arbeit entspannen, oder Zerstreuung suchen bei fordernden Berufen, etwa indem man für ein paar Minuten entspannt und die Augen schließt.
Deine Familie kannst du auch in der Pause anrufen bzw. mit ihnen chatten im Normalfall. Was macht das für einen Unterschied, außer dass du dich selbst in eine schlechtere Position bringst, wenn du während der Arbeit telefonierst? Dadurch machst du dich angreifbar und musst dich ducken wenn das Thema Arbeitsmoral im Betrieb zur Sprache kommt, weil du selbst kein gutes Beispiel gibst. Und es kann jederzeit passieren, dass dir das irgendjemand im Nachhinein zum Vorwurf macht.
Der Fall mit dem todkranken Familienmitglied ist ein Ausnahmefall und zum Glück weit entfernt von der tatsächlichen Nutzung des Handys während der Arbeit. In so einem Fall kann man normalerweise auch beim Chef um eine Ausnahme bitten, da so etwas zum Glück sehr selten ist, und wenn er in diesem konkreten Beispiel der Bitte nicht nachkommt, sucht man sich besser einen anderen Job
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Ich habe in IT-Betrieben immer wieder Kollegen erlebt, die täglich eine halbe Stunde mit der Freundin telefoniert und gechattet haben. Das ist mehr als ein ganzer Arbeitstag pro Monat! (Das gleiche gilt übrigens auch für Raucher, die machen gerne auch oft insgesamt über eine halbe Stunde Pause zusätzlich, und meckern über die Nichtraucher, wenn sie mal länger auf der Toilette sind... über Beispiele von schlechter Arbeitsmoral könnte ich den ganzen Tag Beispiele aufzählen)
Solche Leute gehören hochkant rausgeschmissen. Punkt!
PS: Es gibt in den meisten Betrieben auch Mitarbeiter, deren Job es ist, den ganzen Tag mit Kunden etc. zu telefonieren. Natürlich ist in so einem Fall ein Handy Pflicht. Für die anderen sollte es aber immer eingesteckt in der Jacke bleiben. Im Notfall kann die Familie dich auch über das Unternehmen kontaktieren, so wie das in der Pre-Handy-Ära auch jahrzehntelang wunderbar funktioniert hat!