Ich lese jetzt schon seit 3 oder 4 Tagen immer mal wieder und hab mich jetzt erst einmal entschieden was zu schreiben, obwohl ich mir nicht wirklich sicher bin, ob ich "alles" richtig erfasst habe (vom Ablauf der Diskussion).
Wie man unschwer im Profil erkennen kann, bin ich ein alter (56) Newbie (30 Tage "inworld" (blöde Anglizismen :roll
) und daher nicht vorbelastet, was Kinder-Avatar-Themen betrifft..... :-D
Als ich den Eingangspost gelesen habe, dachte ich "Aha, deshalb wählt sie also ein Kind als Avatar. Damit hatte sich die Sache für mich auch schon; keine Hintergedanken o.ä.
Über Themen, die danach auftauchten war ich daher ziemlich überrascht, insbesondere, was Tendenzen von Psychologisierungen angeht. Abgesehen davon, dass ich Populärpsychologiesierungen deutlich kritisch gegenüber stehe, verstehe ich auch das kritische Hinterfragen einer Rollenwahl nicht. Schließlich benutzen wir doch alle in SL eine mehr oder weniger modifizierte "Persönlichkeit", bei denen die Eigenschaften unterscheidlich "gemischt und gewichtet" werden. Jedenfalls ist das bei mir so.
Abgesehen davon, vollziehen wir ja auch im realen Leben ständig Rollenwechsel (falls wir denn hinreichend Rollenflexibilität besitzen).
Ohne einen Hinweis vom "Avatarbesitzer" auf besondere Aspekte der realen Vergangenheit zu bekommen, würde ich auch nicht von Verarbeitungsmechanismen reden wollen. Abgesehen davon, dass Verarbeitung ein gesunder psychodynamischer Prozess ist.
Wenn in der Wahl eines Kinder-Avatars, in Richtung einer "Kindheitsbewältigung, gemutmast wird, bekomme ich eine Gänsehat; dass ist für mein sensibles Wesen
-D) nahe an einer Grenzverletzung.
Aus meiner Erfahrung traue ich der Benutzung eines Avatars (egal wekcher) auch keine "heilenden", "bewältigenden" oder gar "therapeutischen" Effekte zu. Dazu fehlt mir ein entsprechendes Setting. Ich mag da irren.
Mehr fällt mir nicht ein, als noch 2 Fragen (interessenhalber):
Was ist denn eigentlich unter "Cross-Spieler, nein Cross-Realisten" zu verstehen??
@Danziel
An welcher klinischen Theorie orientiert sich Deine These: "die meisten Verhaltensprobleme sind Prägungen aus der Kindheit"?
Aus meiner Erfahrung und vor dem Hintergrund meiner Ausbildungen (Integrative Therapie > Dr. Hilarion Petzold) resultieren psychische Störungen oder auch abweichende Verhaltensmuster aus multiplen Einflüssen (von innen und außen) oder natürlich auch Traumatisierungen auf der gesamten Zeitachse.
Gruß
Franziskus