anyja
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Eine Antwort zu Allgemeine Fragen zu "Gor"
Ein wesendliches Kennzeichen seiner Romane ist seine Vorstellung von der biologisch determinierten Dominanz der Männer über die Frauen, die er in diesen Romanen durchgängig vertritt. Dazu benutzt er häufig sexuelle Beschreibungen in denen sich Frauen, manchmal freiwillig, manchmal gezwungenermaßen, den 'starken' Männern hingeben.
Sklaverei ist in den beschriebenen Gesellschaften üblich, wenngleich stärker betont als es in den Vorbildern wohl der Fall war und ist nicht auf Frauen beschränkt. Es gibt sogar einige Romane, in denen ein Mann als Gladiator oder Lustsklave (von Frauen) die Hauptrolle spielt. Homosexualität spielt keinerlei Rolle in den Romanen, ebenso wenig andere Formen der Sexualität.
Im Anbetracht der gegenwärtigen Diskussion um Pädophilie, muss man wohl erwähnen, das auch das keinerlei Rolle in den Romanen spielt.
Obwohl der Autor sich seine Welt vorbehalten hat und keine anderen Schriftsteller ihre Werke auf seinen Vorstellungen basieren sollten, hat sich eine recht lebendige Kultur um diese Vorstellungen gebildet, die den Hintergrund (wie es auch bei Werke anderer Schriftsteller üblich ist) als Basis ihrer Rollenspielfantasien nutzt.
Dabei ist der sexuelle Aspekt mit seinen formalisierten Ritualen zwischen Männern und Frauen zur Manifestierung einer gemeinsamen geteilten Vorstellung sicher ebenso ein Grund, wie die umfangreiche Materialmenge an kulturellen Einzelheiten, die es erlauben eine durchaus fremdartige aber auch vertraute Wirklichkeit zu phantasieren.
Rollenspieler erzählen Geschichten und spielen ein Spiel aus Spaß an der Sache. Sie sind selten an der wissenschaftlichen Betrachtung ihrer Freizeitunterhaltung interessiert.
Natürlich kann man Langes Werk, wie das jedes anderen Autors, auch unter literaturkritischen Gesichtspunkten bewerten, doch das dürfte wenig ertragreich und noch weniger publikumswirksam sein.
Alle Bücher sind dabei schon - zum Teil in erheblichem Maße - von den veröffentlichenden Verlagen gekürzt worden.
Im Rollenspiel sind Hinrichtungen generell selten, da es den meisten Rollenspielern um eine langfristige und kontinuierliche Entwicklung ihres Charakters und den Beziehungen zu anderen Charakteren geht, was eine Hinrichtung zum Abschluss bringt und zum Aufgeben einen Charakters zwingt.
Ein Gemetzel, also eine möglichst blutige Hinrichtung würde diesem Sinn im Grunde widersprechen und kommt in den Romanen nicht vor. Ganz im Gegenteil erwirbt sich der Verurteilte den Respekt und die Wertschätzung seiner Richter.
Soweit die Sicht der Romane. Verschiedene Vorstellungen von Gor gibt es wenigstens so viele wie es Rollenspieler gibt. "Force Collaring" kann hier auch ein Begriff für jede Form der gewaltsamen Versklavung sein, also auch bei Situationen des 'Frauenraubes' oder ähnlicher Entführungen zum Zweck Sklaven zu machen. Da hier der Besitz des Sklaven das Ziel ist, sei es aus persönlicher Nutzziehung oder um ihn zu verkaufen, macht eine Tötung keinen Sinn und schädigt die Ehre des Mörders.
Dazu sollte noch gesagt werden, das die Ehre der zentrale Begriff des menschlichen Wertes ist und um die persönliche Ehre ist jeder und jede (Freie) nach Kräften bemüht.
Generell bleibt zu fragen, ob eine detaillierte Schilderung einer grausigen Tat für einen bestimmten dramaturgischen Zweck nötig ist oder ob sie aus bloßem Selbstzweck geschieht. Letzteren Fall gehört nicht zum Rollenspiel, da es hierbei ja nicht mehr um das Spielen von Rollen, also um eine Frage der Dramaturgie und Darstellung geht.
Soweit meine persönliche Meinung zu den gestellten Fragen.
Da die von JeanAurel Laval angesprochenen Themen ja nicht nur Gor sondern Rollenspiel in 'SL' ganz allgemein betreffen, würde ich auch die Fragen zur Gewalt auch an andere Rollenspieler sei es in 'SL' oder in 'RL' stellen wollen?
(Bevor wieder jemand nicht versteht warum das hier landet: im Gorforum darf ich nicht antworten und:
[Sucarab: verschoben ins Gor-Forum]
Das würde ich so nicht schreiben: Der amerikanische Philosophie Professor John Frederick Lange hat unter dem Pseudonym "John Norman" seid Mitte der 60er Jahre eine Reihe von Romanen veröffentlicht, die auf der so genanten Gegenerde 'Gor', spielen. Auf diesem Planeten, der der Erde entgegengesetzt auf der anderen Seite der Sonne kreist, hat eine Rasse Außerirdischer, Menschen der Erde entführt und verschiedene Gesellschaftsstrukturen etabliert, die an verschiedene archaische Kulturen der Erde erinnern: u.a. antikes Rom, archaisches Griechenland, frühmittelalterliche Norweger, verschiedene Indianerstämme, usw.JeanAurel Laval schrieb:
Ein wesendliches Kennzeichen seiner Romane ist seine Vorstellung von der biologisch determinierten Dominanz der Männer über die Frauen, die er in diesen Romanen durchgängig vertritt. Dazu benutzt er häufig sexuelle Beschreibungen in denen sich Frauen, manchmal freiwillig, manchmal gezwungenermaßen, den 'starken' Männern hingeben.
Sklaverei ist in den beschriebenen Gesellschaften üblich, wenngleich stärker betont als es in den Vorbildern wohl der Fall war und ist nicht auf Frauen beschränkt. Es gibt sogar einige Romane, in denen ein Mann als Gladiator oder Lustsklave (von Frauen) die Hauptrolle spielt. Homosexualität spielt keinerlei Rolle in den Romanen, ebenso wenig andere Formen der Sexualität.
Im Anbetracht der gegenwärtigen Diskussion um Pädophilie, muss man wohl erwähnen, das auch das keinerlei Rolle in den Romanen spielt.
Obwohl der Autor sich seine Welt vorbehalten hat und keine anderen Schriftsteller ihre Werke auf seinen Vorstellungen basieren sollten, hat sich eine recht lebendige Kultur um diese Vorstellungen gebildet, die den Hintergrund (wie es auch bei Werke anderer Schriftsteller üblich ist) als Basis ihrer Rollenspielfantasien nutzt.
Dabei ist der sexuelle Aspekt mit seinen formalisierten Ritualen zwischen Männern und Frauen zur Manifestierung einer gemeinsamen geteilten Vorstellung sicher ebenso ein Grund, wie die umfangreiche Materialmenge an kulturellen Einzelheiten, die es erlauben eine durchaus fremdartige aber auch vertraute Wirklichkeit zu phantasieren.
John Norman wirft vor allem die Frage auf ob seine Vorstellungen des Verhältnisses von Männern und Frauen nachvollziehbar und haltbar im Angesicht breiter wissenschaftlicher Erkenntnisse sind. Doch das ist eine Frage die sich kaum ein Rollenspieler stellt, da sie die Fiktion der Welt nicht berührt. Genauso wenig würde ein Teilnehmer der "World of Warcraft" darüber nachdenken ob Magie tatsächlich wirksam ist. Sie ist es in seiner Welt und das ist hinreichend.JeanAurel Laval schrieb:
Rollenspieler erzählen Geschichten und spielen ein Spiel aus Spaß an der Sache. Sie sind selten an der wissenschaftlichen Betrachtung ihrer Freizeitunterhaltung interessiert.
Natürlich kann man Langes Werk, wie das jedes anderen Autors, auch unter literaturkritischen Gesichtspunkten bewerten, doch das dürfte wenig ertragreich und noch weniger publikumswirksam sein.
Ganze Bücher wurden von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften, als jugendgefährdend eingestuft.JeanAurel Laval schrieb:
Alle Bücher sind dabei schon - zum Teil in erheblichem Maße - von den veröffentlichenden Verlagen gekürzt worden.
Bezogen auf das Werk 'John Norman's': Folterungen und Hinrichtungen gibt es, doch sie haben stets einen Funktionsbezug in der Rahmenhandlung und sind dort meist rudimentär und wenig plastisch beschrieben, sie sind angemerkt und nicht ausgeführt.JeanAurel Laval schrieb:
Im Rollenspiel sind Hinrichtungen generell selten, da es den meisten Rollenspielern um eine langfristige und kontinuierliche Entwicklung ihres Charakters und den Beziehungen zu anderen Charakteren geht, was eine Hinrichtung zum Abschluss bringt und zum Aufgeben einen Charakters zwingt.
Im Rahmen der Welt der Romane ist das Erzwingen einer Versklavung nur als Strafe für einen erheblichen Rechtsbruch üblich. Bei Weigerung des Verurteilten, diese ehrlose Strafe anzuerkennen, tritt oft die als ehrenvoller empfundene Hinrichtung an die Stelle der Versklavung. Ähnliches ist aus antiken Gesellschaften in denen Sklaverei existierte und als Strafe die Versklavung drohen konnte auch bekannt.JeanAurel Laval schrieb:
Ein Gemetzel, also eine möglichst blutige Hinrichtung würde diesem Sinn im Grunde widersprechen und kommt in den Romanen nicht vor. Ganz im Gegenteil erwirbt sich der Verurteilte den Respekt und die Wertschätzung seiner Richter.
Soweit die Sicht der Romane. Verschiedene Vorstellungen von Gor gibt es wenigstens so viele wie es Rollenspieler gibt. "Force Collaring" kann hier auch ein Begriff für jede Form der gewaltsamen Versklavung sein, also auch bei Situationen des 'Frauenraubes' oder ähnlicher Entführungen zum Zweck Sklaven zu machen. Da hier der Besitz des Sklaven das Ziel ist, sei es aus persönlicher Nutzziehung oder um ihn zu verkaufen, macht eine Tötung keinen Sinn und schädigt die Ehre des Mörders.
Dazu sollte noch gesagt werden, das die Ehre der zentrale Begriff des menschlichen Wertes ist und um die persönliche Ehre ist jeder und jede (Freie) nach Kräften bemüht.
JeanAurel Laval schrieb:
Generell bleibt zu fragen, ob eine detaillierte Schilderung einer grausigen Tat für einen bestimmten dramaturgischen Zweck nötig ist oder ob sie aus bloßem Selbstzweck geschieht. Letzteren Fall gehört nicht zum Rollenspiel, da es hierbei ja nicht mehr um das Spielen von Rollen, also um eine Frage der Dramaturgie und Darstellung geht.
Falls die Darstellung des Todes einen sinnvollen Bezug zur Charakterdarstellung hat und es wichtig für die Stimmigkeit der Rollenspielwelt ist, dann hat Tod, Mord und Folter im Rollenspiel sicher genauso seinen Platz wie in allen anderen darstellenden Künsten. Falls Gewalt jedoch nur zum Selbstzweck dargestellt wird ist diese Darstellung bereits gesetzwidrig und auch in 'SL' verboten. Dies wird durch die TOS und alle mir bekannten Sim-Regeln bestätigt.JeanAurel Laval schrieb:
Soweit meine persönliche Meinung zu den gestellten Fragen.
Da die von JeanAurel Laval angesprochenen Themen ja nicht nur Gor sondern Rollenspiel in 'SL' ganz allgemein betreffen, würde ich auch die Fragen zur Gewalt auch an andere Rollenspieler sei es in 'SL' oder in 'RL' stellen wollen?
(Bevor wieder jemand nicht versteht warum das hier landet: im Gorforum darf ich nicht antworten und:
Dazu würde ich die Fragen zur Gewalt durchaus auch an alle anderen Rollensopieler stellen wollen.)Swapps schrieb:
[Sucarab: verschoben ins Gor-Forum]
Ich wette 50 Linden, dass dieser Thread bald zu ist....
