Swapps Swenson schrieb:
b) die Panikmache bzgl. Ginko bei uns sehr stark vom Moderatoren zurück editiert wurde
Kein Grund, darauf stolz zu sein, eher im Gegenteil.
Hier wird ein bisschen Ursache und Wirkung verwechselt. Zuerst gab es den Run auf die Bank, weil die Casinobetreiber und -spieler ihr Geld abgehoben haben, denn viele sahen keine Zukunft mehr in SL.
Dann hat Ginko die Abhebungen gesperrt bzw. reduziert. Darüber wurde berichtet und diskutiert. Da war der Run aber schon im Gang. Ginko ist aus den gleichen Gründen zusammengebrochen wie jedes dieser Systeme:
- Wissensvorsprung einiger
- Mangel an Transparenz
- rapider Vertrauensverlust durch Bekanntwerden von Details
Selbstverständlich beschleunigt eine Diskussion darüber den Prozess. Wäre auch schlimm, wenn es anders wäre. Immerhin weiss man über den Ginko-Gründer ja nicht nur, dass er jeden Kommentar darüber verweigert, was seine RL-Geschäfte waren und wo die nicht liquiden Kundengelder sind, sondern auch
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jedes seiner bekannten Grossgeschäfte inworld ein Verlustgeschäft war. Hier eine Liste der Investments:
http://www.your2ndplace.com/node/301
- das RP-Banking-Team um Ginko sich seit Gründung der Bank jeden Monat 1-2.000 US$ Gehalt/Person ausgezahlt hat:
http://virtuallyblind.com/2007/07/31/ginko-buying-avix/
Über die Umwandlung der L$-Guthaben in handelbare Anleihen und die Platzierung an der "Börse" WSE kann man nur lachen.
Die WSE gehört zu 63% Ginko.
Sie wurde im Juli von einem früher dort beschäftigten Scripter um 11.000 US$ erleichtert. Der betreffende
Avatar [libary:0c1fa4de58][Spielfigur] in [SecondLife], welche von einem [Spieler] gesteuert wird. In [SecondLife] kann ein [Avatar] jederzeit beliebig sein Aussehen und Geschlecht ändern.[/libary:0c1fa4de58] gewann die letzte L$-Lotterie bei Ginko.
6,4 Millionen Aktien an einer der "Firmen", die dort gehandelt werden, gehörten letzte Woche von einem Tag auf den anderen nicht mehr Nicholas Portocarrero, obwohl kein entsprechender Verkauf in der Datenbank auftauchte.
Obwohl diese "Börse" (fast wertlos, weil ihr die Kunden wegliefen) die grösste Investition von Ginko war, versuchte er letzte Woche eine Konkurrenzbörse (AVIX) zu kaufen. Der Kauf sollte finanziert werden mit Einnahmen aus Aktienverkäufen der Ginko-Bank-Aktie an eben dieser Konkurrenzbörse. Kleiner Hinweis am Rande: In
SL [libary:0c1fa4de58]Abkürzung für [Second Life][/libary:0c1fa4de58] kontrolliert der Börsenbesitzer auch die Scripte, mit denen Kunden Aktien irgendeiner Firma an dieser Börse kaufen.
Leute, stoppt Euer RP [libary:0c1fa4de58]Abkürzung für [RolePlay] / [Rollenspiel][/libary:0c1fa4de58] und nehmt mal die Augenbinden ab! Ginko Financial war ein Netz von 3D-Geldautomaten mit Scripten, die Einzahlungen und Abhebungen regelten und die aberwitzigen Zinsen (40-100% jährlich) draufrechneten, eine entsprechende Website zur Kontoführung... und sonst?
Wie hat er's geschafft, damit 750.000 US$ einzusammeln? Gier und Kalkül heisst die Antwort. Weil die ersten immer ihr Geld mit den versprochenen Zinsen rausbekommen. Und die letzten nie. Genau dieser Wissensvorsprung hat den "bank run" ausgelöst.