Das Thema ist wohl doch komplizierter, als ein Laie denken mag, und die Chromosomen sagen doch nicht immer eindeutig aus, ob es ein Mann oder eine Frau ist, die Natur hat auch verschiedene Sonderformen, die zwar selten, aber immer doch mal wieder auftreten.
In einem Fernsehinterview (gestern oder vorgestern) gab es eine Stellungnahme; ich glaube ein deutscher Vertreter des
IAAF...
Der teilte mit, dass eine Chromosonen-Analyse vorgenommen werden soll. Durchaus möglich, dass bei Zweifeln wietere Untersuchungen angestellt werden müssen. In dem Zusammenhang würden mich allerdings ausschließlich Überlegungen von "offizieller" Seite, also IAAF, interessieren und nicht von diversen HumangenetikerInnen. Aus dem, von Dir verlinkten, Beitrag kann ich nicht erkennen, ob es sich um eine der "Offiziellen" handelt.
Huch! Stand das Thema immer schon in "Schwule, Lesben und Bisexuelle" ??? War mir gar nicht aufgefallen.
Ich halte, als ehemaliger Athlet, eine Gleichstellung-/Antidiskriminierungsdiskussion für unsinnig! In dem beschriebenen Fall geht es ausschließlich um Chancengleichheit! Wenn jemand, der als Frau startet, auf einer
rein naturwissenschaftlichen Ebene als "männlich" identifiziert werden kann, dann ist ggf. eine andere Muskelstruktur etc. vorhanden. Eine weibliche Hochspringerin konnte nie! die Höhen erreichen, die ein männlicher Springer erreichen kann. Das wird sich kaum ändern, weil ja der männliche Springer die gleichen Trainingsmethoden (hoofentlich nur Training) nutzt, wie die weibliche. Aus dem Grunde würde ich, wäre ich eine weibliche Springerin gewesen, keine chrosomonal/genetisch geprägte Springerin neben mir dulden! Übrigens vollkommen unabhängig davon, ob sie "psychologisch" eindeutig weiblich geprägt ist. Letzteres mit Vorbehalt; wenn die IAAF Menschen nach Geschlechtsumwandlung als weibliche Starterin anerkennen würde (weiß ich nicht), müsste ich mich natürlich (wahrscheinlich zähneknirschend) den Regeln unterwerfen.
Wenn bei solchen Regelungen nicht klare und eindeutige Grenzen gezogen werden, wären, aufgrund von Imagebedürnissen von Trainern, Vereinen, Staaten, ganz eigentümliche Szenarien denkbar, die ich mir als Realität lieber nicht ausdenken mag!
Wenn ich lese, das (angeblich) ein Vertreter des Südafrikanischen Leichtathletikverbandes (oder des entsprechenden olympischen Komitees) mitgeteilt haben soll, dass bei der Sportlerin immer schon Zweifel aufgekommen seien, frage ich mich, warum man nicht untersucht hat! Allein zum Persönlichkeitsschutz der Sportlerin. Eine indische Sportlerin soll, nachdem sie untersucht wurde und ihr, aufgrund des Ergebnisses, die Medallie(n) aberkannt wurden, einen Selbsttötungsversuch gemacht haben.
Ähnlich wie bei der Dopingdiskussion, bleibt am Ende immer der Sportler im "Schussfeld"! Diejenigen, die auch (oder insbesondere) von den Erfolgen profitierten, wussten natürlich von gar nix!
Gruß
Franziskus