Ich habe das Gefühl, daß es in diesem Thread um zwei verschiedene Dinge geht. Zum einen um die Frage, inwieweit genetische Transgender in der Gesellschaft anerkannt sind und zum anderen, wie man das in den Sport eingliedert.
Zum gesellschaftlichen:
Mir persönlich ist vollkommen egal, welches Geschlecht jemand hat und in welcher Ausprägung. Mir ist auch egal, welche sexuelle Ausrichtung jemand hat. Daß Transgender einen schwierigen Stand haben? Klar haben sie das, denn sie sind außergewöhnliche Randgruppen. Es ist schwer sie in bestimme Gruppen einzusortieren und sie sind "anders" als die breite Masse. Damit sind sie Ziele von Diskremenierungen, so wie alle anderen Randgruppen auch. Hier kann und sollte man an der Akzeptanz in der Gesellschaft arbeite. Aber sich auch bewußt sein, daß Menschen in der Realität auf "Randgruppen" schwierig reagieren und es für jede Seite ein Lernprozess ist.
Beim Sport ist die Sache etwas komplizierter, denn hier versucht man einigermaßen faire Gruppen zu bilden. Die oberste Hirarchie ist dabei die Einteilung in Männer/Frauen. Diese Einteilung hat aber nichts mit einer "Bewertung" oder einem persönlichen Empfinden zu tun. Daher kann man auch nicht einfach sagen, daß jemand, der sich als Frau fühlt, auch bei den Frauen starten kann. Welche Konsequenz eine solche Freiheit in der Realität hätte, kann sich ja jeder denken. Also ist man gezwungen, Transgender nach ihrer körperlichen Disposition in eine der beiden Klassen zu stecken. Im Zweifel wird man sie zu den Männern stecken, damit nicht plötzlich die Frauen keine Chancen mehr haben. Für die Transgender ist das im Einzelfall sicher problematisch und auch ungerecht. Aber das ist eine verallgemeinerte Einteilung immer. Die Transgender werden mit dem Problem daher leben müssen, oder auf die Einrichtung einer weiteren Klasse pochen. Ob das allerdings dann auch kommen wird, ist eine Frage des Geldes. Ohne Sponsoren wird man das nicht tun. Bedauerlich, aber eben die Wahrheit.
Mir bleibt als Fazit, daß es immer eine Ungerechtigkeit in Sportarten gibt, wenn spezielle Menschen nicht ganz in Klassen passen. Angenommen ich bin ein Mann und Basketball ist mein Lieblingssport. Nun bin ich aber nur 1.60m groß. Meine Gene haben das leider so vorgegeben. Damit habe ich keine Chance (oder nahezu keine) in einem Männerteam ernsthaft zu spielen. Und zwar nur wegen meines genetischen Defizites. Darf ich nun bei den Frauen mitspielen? Oder bekomme ich eine eigene Klasse? Männer bis 1,60m? Ich liebe Basketball und empfinde das als diskremenierend.
Nun mag man sagen, es sei ja wohl kein Vergleich. Aber das stelle ich in Frage. Lasse ich alle Wertungen heraus, geht es um genetische Dispositionen und in welche Klasse im Sport ich aufgrund dessen starten darf. Dabei werden eben genetische Randgruppen immer einen Nachteil haben, egal worin ihre "Beeinträchtigung" besteht. Im schlechtesten Fall können Transgender ja starten, aber dann eben bei den Männern. Das wird zugegeben ein Handicab sein, aber real wohl nicht zu umgehen.
Ich mag das persönlich nicht und es wäre mir lieber, daß es für jeden eine faire Chance geben würde. Aber in der letzlichen Konsequenz dieses Gedanken, startet dann jeder für sich alleine, den da wir alle genetisch unterschiedlich sind, giebt es keine gleichen Chancen.