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Kajira Criz Runo - Lebensgeschichte

Criz Runo

Nutzer
Mein Name ist Criz Runo, ich bin 20 Jahre alt und entstamme aus Tarnwald. Ich bin die ergebene 1st Kajira meines Herrn Vegoth Munro und dies ist meine Lebensgeschichte:


Am Fluss Issus, welcher ein Abzweig des grossen Flusses Vosk ist, liegt das wohl groesste Waldgebiet des Mainlands und in dessen Mitte die gleichnamige Stadt - Tarnwald. Tarnwald liegt ziemlich genau zwischen dem heiligen Gebirge Sardar und der Tahari-Wueste. Es ist das Gebiet der Tarn, jener Riesenvoegel, die dazu gezuechtet, ausgebildet und trainiert werden, um von den Kriegern Gors geritten zu werden. Hier bin ich geboren, aufgewachsen und ausgebildet worden.

Mein Vater war der erfolgreiche Tarnrennenreiter und Tarnzuechter Melipolus aus Cos, auch Mip genannt. Dieser ist aufgrund seiner erfolgreichen Zeit als Rennreiter von Cos nach Tarnwald umgesiedelt, um naeher an Ar zu sein, wo ja bekanntlich die grossen Tarnrennen stattfinden. Leider wurde er waehrend eines Tarnrennens von einem Rivalen ermordet, gewann das Rennen aber dennoch bevor es mit ihm und dem Tarn zuende ging.
Zu diesem Zeitpunkt, als mein Vater starb, war ich 8 Jahre alt. Niemand ausser dem engsten Vertrauten und seiner Kajirae wusste davon, das Mip noch eine Tochter hatte. Man hatte mich mein ganzes Leben lang versteckt, um keine Panther oder Geaechtete auf mich aufmerksam zu machen, die sich dort in Tarnwald und Umgebung wie Ungeziefer verbreiteten.
Der Vertraute meines Vaters, mein Oheim Gladius von Cos, der damals mit meinem Vater ebenfalls nach Tarnwald gekommen war kuemmerte sich fortan ruehrend um mich. Er verwoehnte mich und liess mir alle Freiheiten, die man sich wuenschen konnte.
Als ich dann 10 Jahre alt war, war es langsam an der Zeit ein Handwerk zu erlernen. und was haette es fuer mich Schoeneres geben koennen, als mich um die Tarn meines Vaters zu kuemmern? Leider war der Heimstein meines Vaters allerdings durch seinen Tot an seinen Gegner verloren gegangen. Mein Oheim hatte alles versucht um ihn zu verteidigen, konnte allerdings gegen die Uebermacht des Gegners nichts ausrichten. Mit dem Heimstein waren natuerlich auch saemtliche Besitztuemer und so auch die Brutstaetten, Staelle und Trainingslager fuer die Tarn verloren gegangen, weshalb es nichts mehr gab, worum ich mich haette kuemmern koennen.
Gluecklicherweise hat nicht nur mein Vater damals angefangen Tarn zu zuechten und zu trainieren. Auch mein Oheim hatte eine eigene Brutstation errichtet. Hier begann ich dann alsbald meine Ausbildung zur Bruthelferin. Als ich 12 war, war meine Ausbildung abgeschlossen und ich konnte mich selbstaendig um die Eier und die frisch geschluepften Tarn kuemmern. Seitdem nahm mich mein Oheim dann auch regelmaessig auf Reisen mit, wie etwa zum Markt nach Tarnburg oder zu Tarnrennen nach Ar.
Ich freute mich auf jede Reise. Es war schoen, hoch zu Wagen, gezogen von zwei Bosk durch die Ebenen zu fahren, neben mir auf dem Bock mein Oheim, der mich wie eine eigenen Tochter liebte und verwoehnte und hinter uns auf der Ladeflaeche ein grosser Korb mit jungen Tarn und daneben die zwei Kajirae meines Oheims die darauf zu achten hatten, das die Tarn auch dort blieben, wo sie waren, naemlich im Korb.

Das Leben in der Aufzuchtstation meines Oheims war wirklich sehr schoen und angenehm. Natuerlich war es auch harte Arbeit. Einem Tarn beim brueten zu helfen ist nicht leicht. Sie sind sehr gereizt und verteidigen ihre Eier bis aufs Blut. Sie muessen gefuettert werden, weil sie sich vom Brueten nicht erheben. Aus diesem Grund sterben viele Tarn in der freien Wildbahn waehrend dem Brueten ihrer Eier - Sie verhungern einfach. Da Tarn Raubvoegel sind, brauchen sie natuerlich auch besondere Nahrung und diese muss ihnen auch lebend serviert werden.
Nun versuche mal Einer, einen Vulo lebend zu fangen! Vulos sind kleinere Voegel, die nur in der Tahari vorkommen. Aufgrund der fehlenden Nahrung in der Tahari fliegen diese Voegel bis in den Tarnwald um sich dort zu ernaehren. sie sind sehr schnell und wendig und man braucht viel Geduld um einen Vulo lebend zu erwischen.
Jedenfalls war das als Bruthelferin meine Hauptaufgabe - das Fangen von Vulos und das Fuettern der Tarn. Daneben gab es noch Aufgaben wie das Anlegen von Nestern, das Sauberhalten der Brutstation, das Helfen beim Schluepfen oder das Versorgen der Jungtiere.

Allerdings hatte ich auch viel Freizeit. Mit 12 Jahren musste ich nicht so viel arbeiten wie die Kajirae oder die anderen Bruthelferinnen und -Helfer.
Wenn es gerade nichts zu tun gab oder wenn mein Arbeitspensum, auf das mein Oheim streng achtete, erfuellt war, so sah ich den Trainern zu, wie sie die Tarn fuer Kriegseinsaetze und als Reittiere abrichteten. Das war wirklich sehr spannend und ich wollte genau das auch spaeter einmal machen. Noch war ich dafuer natuerlich viel zu jung und zu unerfahren.
Es war immer wieder lustig und wir alle lachten uns halb tot, wenn ein Tarn aufgeregt war und mit seinen riesigen Schwingen und dem Luftstrom den er damit erzeugen konnte, alle Maenner in seiner Naehe zu Boden warf. Das geschah natuerlich recht haeufig und manchmal gab es dabei auch Verletzte, aber wirklich Schlimmes war dabei noch nie passiert.

Irgendwann mit 16 hatte ich wohl den schoensten Tag meines Lebens. Es war der Tag an dem ich zum ersten Mal auf einem Tarn reiten durfte.
Es war ein ziemlich alter und erfahrener Tarn, der schon seit einiger Zeit sein Training abgeschlossen hatte, der sich aber bei einem seiner letzten Trainings-Ausfluege den Fluegel gebrochen hatte, als er bei einem Sturzflug zu spaet wieder nach oben zog und dabei zuerst den Boden streifte und dann in einem Baum krachte. Dieser Tarn konnte deshalb nicht mehr verkauft werden und fristete seitdem ein ruhiges und angenehmes Leben als Mitglied der Familie. Er war fuer uns kein Nutztier, er war ein Freund und Spielgefaehrte.
Nun jedenfalls durfte ich mit 16 das erste Mal auf ihm reiten und es war ein unbeschreibliches Gefuehl. Mein Oheim selbst legte dem Tarn damals das Reitgeschirr an und gab mir die Zuegel in die Hand. Er sagte: "Nun ist meine Prinzessin also gross und wunderschoen geworden. Die Staelle und Nester sind nichts mehr fuer Dich. Fortan trainierst Du wie ich und wie Deine Brueder die Tarn fuer den Kriegseinsatz. Als Solche hast Du zu lernen, wie man sie reitet. Tu gut daran, die Zuegel immer fest zu halten. Denn spuert ein Tarn erst einmal seine Freiheit, nutzt er sie auch aus."
Als er dann die Zuegel los liess und ich diesen riesigen Tarn, der mich ja doch um das Doppelte mindestens ueberragte, am Zuegel ganz alleine fest hielt, stieg in mir ein Gefuehl der Ehrfurcht vor diesem Tier auf, das ich vorher noch nie gespuehrt hatte.
Ich soll dieses maechtige Tier baendigen und reiten? Eher zerfetzt es mich mit seinem riesigen, scharfen Schnabel, bevor es mich auch nur in die Naehe des Sattels laesst, dachte ich.
Mein Oheim befahl dem erfahrensten Trainer, mich darin zu unterrichten, diesen Tarn zu reiten und junge Tarns zu trainieren. Er befahl ihm, gut auf mich zu achten und mir alles beizubringen, was er selber wusste. Und er sagte Ihm auch, wenn mir irgendetwas zustossen sollte, er mit seinem Leben durch Folter und anschliessende Pfaehlung dafuer bezahlen werde.

Nun, da stand ich also - mit einem riesigen Tarn an meiner Seite und sollte lernen, wie man auf ihm reitet. Ich habe die Trainer immer dafuer bewundert, wie anmutig sie sich zusammen mit ihren Tarn in die Luft erheben, ihre Kreise ziehen und dann wieder sanft und vorsichtig landen, ohne auch nur einen Baum, ein Haus oder einen der Unsrigen zu beruehren oder mit den Fluegeln zu streifen. Allerdings war das Landen dennoch immer eine gefaehrliche Sache fuer alle, die in der Naehe standen. Denn der Wind, der dabei entstand war leicht dazu imstande sogar einen Tharlarion umzuwerfen.

Alles fing damit an, das ich mich in den Sattel schwingen sollte. Alleine das war ein unmoegliches Unterfangen. Der Sattel war ungefaehr einen Meter bis anderthalb Meter ueber meinem Kopf, wie sollte ich nur da hoch kommen?
Nun, das ist eigentlich recht einfach, wenn man weiss, wie es geht. Natuerlich habe ich das bei meinen staendigen und jahrelangen Beobachtungen sehen koennen und versuchte es nun auch selber. Es gibt am Sattel, dort wo die Steigbuegel befestigt sind, eine Einrichtung, die es den Tarnreitern ermoeglicht, beim Absteigen aus dem Sattel sanft nach unten zu gleiten. Genau so funktioniert es auch mit dem Aufsteigen. Die Steigbuegel werden einfach abgelassen, man stellt seinen Fuss hinein, aktiviert einen Mechanismus am Sattel und wird sanft aber zuegig nach oben gezogen, bis man mit dem Becken in Hoehe des Sattels zum Stillstand kommt. Der Schwung der dadurch entsteht wird dazu ausgenutzt, den Schwung in den Sattel zu vollfuehren.
Als der Trainer sah, das ich versuchte die Steigbuegel nach unten zu ziehen, musste er lachen. ganz so einfach war das natuerlich nicht. Wenn man die Steigbuegel einfach so nach unten ziehen koennte, welche Kraft zoege sie dann nach oben? Natuerlich musste man den Mechanismus kennen und beherrschen. Da ich aber nur aus der Ferne dabei zugesehen hatte, konnte ich das wiederrum noch nicht wissen. Und so zeigte er mir den Griff unter den Sattel, wo der Mechanismus versteckt war. Ich hatte diesen Griff schon haeufiger gesehen, hatte das aber nie mit den Steigbuegeln in Verbindung bringen koennen.
Es machte Klick, und die Arretierung der Steigbuegel war geloest. nun konnte ich den Steigbuegel der auf meiner Seite war leicht nach unten ziehen und meinen Fuss hineinstellen. Mich ueberkam ein ziemlich unbehagliches Gefuehl, in der Erwartung jetzt nach oben gezogen, nein, geschleudert zu werden nur, um dann auf der anderen Seite aus dieser Hoehe wieder herunter zu fallen. Dies sagte ich auch dem Trainer, der mich beruhigte und erwiderte, das es oben am Sattel einen breiten Griff gab. Der Sattel sei fest genug angebracht, so das ich mich am Griff festhalten konnte und so oben einen sicheren Halt hatte. Nun, nicht viel beruhigter hielt ich mich an der Schlaufe unterhalb des Sattels fest, welche dazu diente, sich waehrend des Hinaufgezogen werdens festhalten zu koennen und griff erneut unter den Sattel um den Mechanismus zu betaetigen.
Ein erneutes Klick aktivierte den Seilzug und dann ging alles ganz schnell. Ich wurde nach oben gezogen, fand den besagten Griff oben am Sattel, hielt mich daran fest und als der Seilzug stoppte, schwang ich mein linkes Bein ueber den Sattel hinweg und sass darauf hin perfekt im Sattel, als haette ich vorher noch nie etwas anderes getan.
Ringsrum ertoente ein leises Gemurmel der Bewunderung und auch ich war doch sehr ueberrascht, hatte ich doch schon viele junge Maenner gesehen, die beim ersten, zweiten oder auch dritten Mal des Aufsteigens den besagten Griff verpasst hatten.

Nachdem das Aufsteigen geschafft war, konnte alles andere nur noch ein Kinderspiel sein, so dachte ich.
Mein Trainer begann den Tarn an der Fuehrungsleine herumzufuehren und ich spuerte jeden Muskel des riesigen Vogels auf seinem Ruecken. waehrend er uns an der Leine spazieren fuehrte, erklaerte er mir, wie man einen Tarn mit den Zuegeln und durch druck mit den Schenkeln lenkt. Mit der Zeit liess er die Leine immer lockerer und gab dem Vogel mehr Freiheit - mehr Freiheit als mir lieb war, denn der Riesenvogel verfiel auf einmal in eine schnellere Gangart und der Trainer liess die Leine los. Er rief mir noch hinterher: "Halt Dich gut fest, Kleine und hab keine Angst!" - und da hoben wir schon vom Boden ab!
Ich klammerte mich am Griff am Sattel fest und traute mich nicht nach unten zu schauen. Ich spuerte unter mir, wie sich jeder Muskel gleichmaessig bewegte und ich konnte spueren, wie ruhig und sanft das Tier langsam an Hoehe gewann. Diese Bewegungen des Vogels, das Spiel der Muskeln und der ruhige Atem, den ich deutlich hoeren konnte, das alles beruhigte mich sehr und ich entschloss mich nach kurzer Zeit, die Augen wieder aufzumachen. Das war das Schoenste, was ich je in meinem Leben bisher gesehen hatte!
Ich konnte in oestlicher Richtung sogar die rot schimmernden, spitzen Gipfel des Voltai Gebirges sehen! Das Sardar konnte ich leider nicht sehen, da es in nord-westlicher Richtung ziemlich diesig war und das Gebirge wahrscheinlich auch zu weit weg war. Unter uns sah ich die Spitzen der Baeume des Tarnwalds vorbei flitzen. Ich spuerte, wie sich die Klammer loeste, die meine blond-orangenen Haare hinten zusammen hielten und bevor ich sie erwischen konnte war sie auch schon davon geflogen. Meine Haare flatterten im Wind.

Ich genoss es, auf dem Ruecken des wohl maechtigsten und zugleich schoensten Tieres von Gor zu sitzen, den Wind durch meine Haare wehen zu lassen und unter mir die Landschaft vorbei ziehen zu sehen.
Langsam begann ich mir allerdings Sorgen zu machen. Ich hatte gelernt, wie man auf einen Tarn aufsitzt, ja. Aber ich hatte weder gelernt wie man einen Tarn fliegt, noch wie man ihn wieder landet!
Kaum hatte ich den Gedanken zuende gedacht, hoerte ich in der Ferne einen Pfiff. Der Riesenvogel vollfuehrte daraufhin eine atemberaubende Kurve und flog auf geradem Weg wieder zurueck. Er kam immer tiefer herab, bis er fast die Baumwipfel beruehrte und als er dann die grosse Lichtung erreichte, auf der sich unser Trainingsplatz befand, richtete er seinen Oberkoerper auf und bremste rasant ab. Seine Muskeln pulsierten, als die Fluegel die Luftmassen durchwuehlten um die Geschwindigkeit bis auf Null zu reduzieren. Langsam senkten wir uns auf die Lichtung herab, bis der Vogel sich auf einen freien Platz nieder liess, wo niemand anderer in Gefahr war, umgeworfen zu werden.

Ganz berauscht von diesem Adrenalinschub blieb ich still im Sattel sitzen und genoss noch einmal den, immernoch ruhigen aber starken Atem des Tieres. Dieses wiederrum setzte sich federnd in Gang und trabte langsam auf unseren Trainer zu, der uns schon entgegen kam. Ich musste mir ersteinmal die Augen wischen, die durch den heftigen Wind traenten. Dann aber sah ich den Trainer, wie er mit einem verschmitzten Laecheln auf uns zu kam. Er nahm die Leine wieder in die Hand, die nach wie vor vom Geschirr am Kopf des Tieres baumelte und fuehrte uns wieder zur vorigen Stelle zurueck, wo der Ausflug mit dem Aufsteigen begonnen hatte. Ich stemmte mein rechtes Bein in den Steigbuegel, schwang mein linkes bein ueber den Sattel, waehrend ich mich am Griff festhielt. Dann aktivierte ich denselben Mechanismus wie vorhin und lies mich elegant und sanft zu Boden gleiten. Der Griff in die Schlaufe und das Absteigen aus dem Steigbuegel geschahen geradezu automatisch und vor Begeisterung und Freude viel ich dem Trainer um den Hals. Dieser drueckte mich daraufhin sanft aber bestimmt und kraeftig von sich weg, denn haette das mein Oheim gesehen, es waere um ihn geschehen gewesen.

Nun, es folgten noch viele Fluege mit diesem Tarn und viele weitere mit jungen Tarns die ich anlernte und trainierte.
Darunter waren auch viele Fluege ueber und um die zerkluefteten Gipfel des Voltai-Gebirges oder auch bis zur Tahari-Wueste. Es war uns strengstens untersagt, ueber die Tahari-Wueste hinweg zu fliegen. Weiter als bis Kurtzal, welches am Rande der Wueste liegt, durften wir nie fliegen.
Ich schloss meine Ausbildung zur Tarn-Trainerin vor gut einem viertel Jahr, also nun mit 20 Jahren, nach vier Jahren harter Ausbildung, ab.

Bis dann der Tag kam - der Tag, der mein Leben von Grund auf veraendern sollte.
Es war wiedermal an der Zeit mit meinem Oheim zusammen, inzwischen fuenf kajirae, weiteren fuenf Bruthelferinnen und insgesamt 12 Jung-Tarns in vier Wagen nach Tarnburg zu fahren, um dort auf dem Markt die Jung-Tarn feil zu bieten, um sie nach dem Verkauf fuer deren Training wieder mitzunehmen bis sie dann nach dem Training von ihren Besitzern abgeholt werden.
Wir waren also zu zwoelft, mit zwoelf Tarns unterwegs nach Tarnburg.
Dort angekommen, schlugen wir am selben Abend etwas ausserhalb unser Lager auf und versorgten sogleich die Tiere. die Bruthelferinnen kuemmerten sich um die Jung-Tarn, waehrend sich die kajirae ruehrend um meinen Oheim und mich kuemmerten. Zwei kajirae waren auf dem schon bestehenden Markt, der nicht weit von unserem Lager entfernt war, zum einkaufen.
Ploetzlich, wie aus heiterem Himmel wurden wir ueberfallen. Es waren riesige, grobschlaechtige Kerle, mit Taetowierungen, Dolchen und Schwertern. Der einzige, der sich wehren konnte, weil er die Kenntnis und auch die Waffen besass, war mein Oheim und er kaempfte. Wie ein Loewe stuerzte er sich auf die Maenner. Er streckte mindestens drei von ihnen nieder, bis ihn, nach hartem Kampf mit zwei Maennern gleichzeitig ein Schlag eines Schwertes mitten ins Gesicht traf. Er taumelte rueckwaerts und griff sich an die klaffende Wunde, die sich von der Stirn, ueber das linke Auge, bis zum Kinn zog. Diesen kurzen Augenblick der Wehrlosigkeit nutzen die Gegner schandlos aus und durchborhten meinen geliebten Oheim mit ihren Schwertern.

Als ich das sah, schrie ich entsetzt auf und wollte zu ihm hin rennen. Als ich aber dann bemerkte, wie zwei der noch uebrig gebliebenen fuenf Maenner sich zu mir umdrehten und sofort in meine Richtung liefen, machte ich auf den Absatz kehrt und rannte was meine Beine hergaben in Richtung Markt. die beiden kajirae, die noch auf dem Markt waren, kamen mir entgegen und schauten mich entsetzt an. Ich schrie ihnen nur laut zu: "Flieht, schnell flieht!" - sie blieben wie angewurzelt stehen.
Merkwuerdigerweise interessierten sich die beiden Maenner deutlich mehr fuer mich, denn sie folgten mir weiterhin, sogar als wir den Markt erreicht hatten. Ich rannte, so schnell, wie ich noch nie zuvor gerannt war und ich weinte und schrie um Hilfe. Aber es ruehrte niemand auch nur einen Finger.
Ich sah hinter mich und ich bemerkte, wie die beiden Maenner immer naeher kamen. Ich schluchzte laut auf und - rannte in einen jungen Mann der da gerade an einem Marktstand stand und sich die Ware anschaute. Ich taumelte zurueck und fiel zu Boden, er schien aber wie eine Mauer zu stehen. Die beiden Maenner waren auf einmal da und ueber mir. Ich kroch, so rasch wie moeglich in Richtung des jungen Herrn und versteckte mich in seinem Ruecken.
Die beiden Maenner forderten ihn auf mich herauszugeben, ohne auch nur ein Wort des Grusses verloren zu haben. Und sie drohten ihm damit ihn von unten bis oben aufzuschlitzen, wenn er ihnen nicht Folge leisten wuerde.
Auf einmal drehte sich der junge Herr zu mir um, sah mich kurz an, griff hinter sich in einen Beutel am Ruecken, zog eine Art Gurt hervor und ehe ich mich versah, hatte er mir dieses Halsband angelegt und befestigt.
Ich war so schockiert und erschrocken, das ich gar nicht mehr darauf achtete, was weiter geschah. Jedenfalls zogen sie ihre Schwerter und er zog seines, ein praechtiges, merkwuerdig gebogenes Schwert, mit goldenem Griff, worauf hin die Maenner ihre Schwerter wieder einsteckten und verschwanden.

Langsam drehte sich der junge Herr zu mir um. Ich war erstarrt vor Angst und ganz betaeubt vom Schock, ein Halsband umgelegt bekommen zu haben. Er schaute mich an, direkt in die Augen und fragte mich nur: "Weisst Du, was Du jetzt bist?" - Ich stand da, mit traenenden Augen, den Schock des ermordeten Oheims in den Gliedern und mit Schrecken meinen Hals abtastend. Alles was ich tun konnte, war ein zaghaftes, veraengstigtes Nicken. Daraufhin laechelte er kurz beruhigend, drehte sich um und ging in Richtung des naechsten Ausganges des eingezaeunten Markplatzes. Er blieb nochmal kurz stehen, drehte sich um und schien zu kontrolieren ob ich ihm auch folgte, was ich dann auch tat.

Dies war meine Geschichte. Eine Geschichte voller Schmerz und Leid. Aber auch voller Spass und Freude.
Mein Herr ist der liebste und fuehrsorglichste Herr, den ich mir haette wuenschen koennen. Dennoch denke ich oft an die Tarns aus dem Tarnwald, an meinen Oheim und an die Arbeit mit den Jung-Tarns zurueck. Ich vermisse dies alles ganz schrecklich. Aber als kajira hat man zu lernen, sich allem unterzuordnen, was einem auch nur annaehrend in den Sinn kommt.

Als kajira gehoert mir nichts. Nichteinmal mein Name gehoert mir. Mein Herr kann sogar diesen aendern, wenn es ihm beliebt. Der Verlust des eigenen Namens ist das Schecklichste und Furchtbarste, was einer kajira widerfahren kann. Der Verlust dessen, was man war und was man gelebt hat, der Verlust der eigenen Erfahrungen und Werte, dies alles steckt in diesem Namen.
Mein Herr war so freundlich mich diesen Namen den ich bisher getragen habe auch weiter tragen zu lassen und ich bin ihm unendlich dankbar dafuer.

Moege diese Geschichte ein Beispiel dafuer sein, wie schnell aus Freude, Glueck, Zufriedenheit und auch Wohlstand ein mit Schmerz und Pein und Erniedrigung erfuelltes Leben werden kann. Mein Glueck ist, das ich davon bei meinem Herrn verschont bin. Danke mein geliebter Herr.
 
ich finde die Geschichte stimmig, ein wenig ungewöhnlich was aber als Kompliment gemeint ist.

ich hoffe ich sehe dich mal im RP wenn du so spielst wie du schreibst wird es toll.

l.g. andera
 
Hm, Toll

Ich finde diese Geschichte einfach toll. So ist es auch mal möglich etwas, wenn es auch nur ein klitzekleines Leben ist, daraus zu entnehmen wie es in und um "Gor" läuft. Ich wünschte mir mehr solcher Geschichten, und wenn diese dann auch noch so als RP gelebt werden, kann ich mir gut vorstellen auch mein Leben in Gor zu leben. Mehr!
 
Danke Herr und auch danke ihr Herrinnen.

Da ich in Reallife auch an einem Roman sitze den ich begonnen hatte, bevor ich ueberhaupt von der Existenz von Gor wusste, denke ich seitdem ich diese Geschichte fertiggestellt habe intensiv darueber nach eine InGame Roman-Reihe zu veroeffentlichen.
Ich denke ueber einen Kurz-Roman pro Woche oder pro Monat nach, wobei ich eher zu monat-intervallen tendiere, da ich natuerlich nicht *nur* im SL mein Dasein friste.

Gaebe es daran denn ueberhaupt Interesse? Und wenn ja, waere man auch bereit pro Roman-Ausgabe... etwa L$10 oder vielleicht auch L$20 zu bezahlen?

In ehrfuerchtiger Dankbarkeit ob dieser netten Kommentare

Criz Runo
 
Also muss sagen wenn die Romane Gut sind und lang würd ich auch 50-100 L dafür bezahlen.

Wenn du Längere Romane schreibst denke ich das du mit 50-100 L gut damit rumkommst.

Und wie ich deine Storry lese sind oder werden diese Romane sehr gut und Interesant.
 
Dein Buch... ?

Hallo Kajira,

ich bin Buchhändler und kann dir helfen deine Geschichte bei einem guten Verlag zu publizieren. Es gibt Verlage, die Sl-Kultur schon als Chance begriffen haben - ich organisiere seit 2 Monaten Life-Lesungen mit einem Hörbuchverlag :)
LG, Bernhard
 
Re: Dein Buch... ?

Sellers schrieb:
Hallo Criz,

ich bin Buchhändler und kann dir helfen deine Geschichte bei einem guten Verlag zu publizieren. Es gibt Verlage, die Sl-Kultur schon als Chance begriffen haben - ich organisiere seit 2 Monaten Life-Lesungen mit einem Hörbuchverlag :)
LG, Bernhard
 
Hallo Sellers,
meintest Du meinen Roman, den ich schreibe, oder die Gor-betreffende Kurz-Roman-Serie in SL?

Mein eigener Roman, der braucht noch ein Weilchen. Zumal ich mit SL zur Zeit gut ausgelastet bin als kajira. Aber wenn es soweit ist, versuche ich mich an Dich zu erinnern... ^^ Danke fuer das Angebot.
 
wunderschöne geschichte. gut geschrieben.

allerdings und das ist meine überzeugung und das bereitet mir auch grosse freude in SL (unter einhaltung der regeln) gegen die diktatur anzukämpfen.
immer und immer wieder.

demut hat nichts mir sklaverei zu tun.
 
Huhu,

auch mir gefällt die Story richtig gut und macht mir Lust, mal meine eigene, wie sie sich auch in Sl abgespielt hat, aufzuschreiben :) Mal sehen beim nächsten Systemdown fange ich vielleicht damit an.

Wirklich sehr schön geschrieben .-)

Ach..nur die beiden Namen kamen mir äusserst bekannt vor , Mip und Gladius von Cos..ggg..

nad
 

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