Mit ein wenig Wehmut denke ich über die Zeiten nach, als es in diesem Thread noch einen regelmäßigen, intensiven Austausch vielfältiger, spiritueller Ansichten gab .
Mit dem Ende des vergangenen Jahres ist wohl scheinbar auch das Ende dieses Threads gekommen der nun wohl einfach auch zu groß geworden ist, um auch Neueinsteigern Motivation zu geben.
Ich spiele daher mit dem Gedanken, einen neuen Thread
"First Life Glaubensfragen - Reloaded" mit ein paar interessanten neuen Themen (zB Schumann-Frequenzen, etc) aufzumachen. Wer an diesem neuen Thread Interesse hätte, den bitte ich darum mir eine
kurze PM zu senden. :!:
Da ich nun davon ausgehen muß, daß dieser Post vermutlich einer der letzten in diesem Thread sein wird, habe ich (als eine Art Abschluß) diesen mit einer ganzen Reihe von
Impulsen für einen spirituellen Weg versehen. Dadurch ist dieser Post leider sehr lang geworden. Ich hoffe dies schreckt Euch nicht zu sehr davon ab diesen Post zu lesen oder wenigstens zu überfliegen.
In diesem Post steckt viel "Herzblut" von mir.
Damit es klarer erkennbar wird wo ich aus Online Quellen oder Büchern Textzitate verwende, habe ich diese Kursiv dargestellt und mit dem Autorennamen versehen.
Am Ende des Posts habe ich eine Liste entsprechender Literaturhinweisen/Quellenangaben hinzugefügt, aus denen ich zitiert oder konzeptionelle Inhalte übernommen habe.
Die Wiki Links sind nur als Einstieg für den interessierten Leser gedacht.
Mit dem was ich in diesem Post geschrieben und zitiert habe muss sich niemand identifizieren der dies anders sieht. Es geht hier in keiner Weise um irgendeine Bekehrung. Auch will ich niemanden beleidigen oder angreifen. Ein jeder soll das für sich mitnehmen, was er/sie mitnehmen möchte.
@Lambert
Ich sehe mit Freude, daß es bei Dir doch noch ein Bedürfnis gab Dich in diesem Thread zu äußern.
Wenn ich Deine Zeilen lese beschleicht mich immer wieder das Gefühl, daß sich da jemand in Igelstellung in seine "Bibelfestung" begibt…immer bereit zur Verteidigung.
Ich will Dich und Deinen Glauben nicht angreifen….wenn Du "felsenfest überzeugt" bist und keine Fragen mehr in Dir auftauchen, dann bleib einfach dabei.
Meine spirituelle Ausrichtung war ja auch über Jahrzehnte sehr christlich-biblisch orientiert (Bewusstseinsentwicklung auf der blauen Ebene (nach Spiral Dynamics) =
Mythische Ordnung, konformistische Regeln - Leben hat Sinn, Richtung und Zweck, mit Ergebnissen, welche durch ein allmächtiges Anderes oder eine Ordnung bestimmt werden. Von dieser gerechten Ordnung werden Verhaltensregeln auferlegt, die auf absolutistischen und unveränderlichen Prinzipien von "richtig" und "falsch" basieren. Das Verletzen dieser Regeln hat schwerwiegende, vielleicht auf ewig andauernde Konsequenzen. Das Befolgen der Regeln bringt Belohnungen für jene, die daran glauben.)
Links dazu, falls jemand Details interessieren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Spiral_Dynamics
http://if.integralesforum.org/Spiral-Dynamics.417.0.html?&L=0
Muss man sich denn unbedingt "weiterentwickeln"? Bin ich etwa unterentwickelt?
Nein, wenn man mit seinem religiösen oder atheistischen Weltbild rundherum glücklich sein Leben in Frieden und Nächstenliebe führt und vielleicht sogar Gottes Liebe in sich spürt ist das gut so und bedarf keiner Änderung.
Es gibt auch
kein "Besser" oder "Schlechter". Wer in diesen dualistischen Kategorien denkt, in dem kommt schon wieder das EGO hoch, daß sich für etwas Besseres hält wenn man sich z.B. auf einer grünen Bewusstseinsebene befindet und auf blau "hinunterschaut". Es gibt kein Oben oder Unten sondern eher ein
vernetztes Sein über alle Ebenen.
Dieser mal mehr oder weniger offensichtliche
Narzissmus und dieses explizite (zumindest aber implizite)
Zurückweisen und Marginalisieren anderer Wertesysteme ist charakteristisch für das Denken in den ersten 6 Ebenen und verleitet zu völlig falschen Annahmen und Interpretationen auch bei sogenannten
"Gipfelerfahrungen" die ein jeder von uns in jeder Ebene haben kann.
Wir können in den letzten Jahren eine gewisse "Beschleunigung" in der Entwicklung vieler Menschen beobachten (natürlich auch bedingt durch den jetzt einfachen Zugang zu dem gesammelten Wissen der Menschheit in Wissenschaft, Philosophie, Religion, Kultur,…). Und trotz fertiger Weltbilder, die man von Kind auf "eingetrichtert" bekommt, tauchen immer häufiger Fragen auf.
Manchmal in der Mitte des Lebens, manchmal durch ein Ereignis, manchmal einfach durch diese Unzufriedenheit, die auftaucht, weil im Alltag eigentlich schon alles erreicht wurde (beruflich, familiär, gesellschaftlich). Und doch bleibt diese Unzufriedenheit. Etwas ist nicht erfüllt, etwas bleibt unbeantwortet. Etwas ist nicht „zu Hause" (Annette Kaiser)und Fragen stellen sich dem
spirituell Suchenden :
Warum bin ich hier? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wer bin ich? Wer ist Gott? Wer ist der Schöpfer? Was ist die Schöpfung?...
(Fragen nach der Essenz des Lebens)
Prärationale Glaubensvorstellungen gespickt mit Dogmen aus magischen und mythischen Weltsichten (Erlösung bedeutet dabei das Glauben an den Mythos: z.B. glauben, dass Jesus von einer Jungfrau geboren wurde, glauben, dass er das eigene Ego in Ewigkeit retten wird, das apostolische Glaubensbekenntnis, Moses teilte das Meer und so weiter. Wenn man auf die richtige Weise glaubt, wird man gerettet, wenn nicht, fährt man zur Hölle.) stehen früher oder später gegenüber einer "post-rationalen Spiritualität , die mit direkten und unmittelbaren Erfahrungen eines ruhigen und stillen Geistes zu tun hat, einer trans-rationalen kontemplativen Bewusstheit, welche sich für Wirklichkeiten jenseits von Türkis (siehe Link Spiral Dynamics) öffnet. Dies sind unmittelbare Erfahrungen und nicht bloße Vorstellungen. Dieses Bewusstsein des dritten Ranges hat nach wie vor Zugang zum ersten und zweiten Rang, doch es ist ebenso an ein Bewusstsein angeschlossen, welches noch tiefere Wahrheiten enthüllt. Und die grundlegendste dieser Wahrheiten ist die, dass du in den tiefsten Bereichen deiner eigenen Bewusstheit direkten Zugang zu einer Identität mit dem GEIST hast…" (Ken Wilber; leicht überarbeitet damit es besser in den Kontext passt)
Zu diesem Thema komme ich nochmal am Ende dieses Posts.
Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts hatten die meisten Gebildeten den Glauben an eine Vielzahl bewohnter Welten angenommen. Die
erdzentrische Mythologie der Kirche (Gott schuf den Menschen nach seinem Vorbilde; der einzige Ort, wo ein liebender Gott über rationale Wesen wachte, wo der eingeborene Sohn erschien und zum Himmel aufgefahren war;...) kam nie wieder zu wirklichem Ansehen. Leider wurde damit auf der wissenschaftlichen Seite quasi mal wieder das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Die Trennung von Religion, Wissenschaft und Philosophie hatte durchaus auch Vorteile...aber es wird Zeit wieder zu Integralen Weltsichten zu kommen.
Ich will die Zeit, in der mein Denken durch die prä-rationale (blaue) Phase dominiert war und die weiterhin ein Teil von mir ist (!!!!) nicht verdammen oder in irgendeiner Form negativ bewertet wissen! Im Gegenteil….ich umarme diese meine Entwicklungsphase…hat sie doch die Basis für meinen weiteren spirituellen Weg gelegt….ja, war sogar Voraussetzung dafür.
Hier nun die angesprochenen Impulse und Denkanstöße bestehend aus einer Reihe von Zitaten und Anmerkungen von mir:
"Ja, und wir beginnen zu lesen und bekommen eine Orientierung. Das ist wichtig. Man bekommt eine Orientierung, was es heißt, einen spirituellen Weg zu gehen. Und alsbald kommen wir an den Punkt, da wir auch verstehen, dass es nicht ausreicht, Bücher zu lesen...Wenn wir zum Beispiel ein Buch lesen, wie man Ski zu fahren hat, dann ist das eine Art von Wissen. Aber jeder weiß selbst, wenn er dann auf den Brettern stehen muss, ist es nochmals eine ganz andere Angelegenheit. Und genau um diese Art von Wissen geht es auf dem spirituellen Weg" (Annette Kaiser)
"Heute sind uns viele verschiedene spirituelle Pfade zugänglich. Ein spiritueller Pfad hat immer mit einem inneren Wissen zu tun. Mit einem Weg des inneren Einkehrens. Es ist ein Weg der Selbsterkenntnis, und es geht immer darum, dass der Mensch sich von außen nach innen wendet. Die spirituellen Pfade, die wir heute kennen, wurzeln alle in den Religionen, vielleicht mit ein paar Ausnahmen. Jede Religion hat im Herzen der Lehre ein inneres Wissen, was Gott, das Göttliche, das Menschsein wirklich meint. Und somit finden wir auch in jeder Tradition, wenn wir diese genau lesen und interpretieren, die gleichen Aussagen." (Annette Kaiser)
"Schauen wir beispielhaft auf verschiedene spirituelle Wege: Im Christentum gibt es den Weg der Kontemplation, er wird eigentlich heute erst wieder mehr hervorgeholt, er war lange Zeit verschollen, nicht zugänglich für eine breitere Öffentlichkeit. Wir haben im Buddhismus natürlich sehr verschiedene Wege: Zen ist ein Weg, Vipassana ist ein weiterer Weg, der dem Buddhismus zugehörig ist, ebenso der tibetische Buddhismus usw. Es gibt aber diese spirituellen Wege auch im Hinduismus wie die Atvaita Lehre, es gibt sie auch im Islam, dessen innerer Weg der Sufi-Weg ist, wobei wir selbst von der SufiTradition Irina Tweedies her ein anderes Selbstverständnis haben: Es ist einfach eine Lebensweise.
In Essenz ist ein spiritueller Weg eine Lebensweise. Keine Philosophie, keine Religion - eine Lebensweise. Die spirituellen Wege stellen den Menschen Fahrzeuge zur Verfügung, das heißt, eine bestimmte Art und Weise, „technische Hilfsmittel", die den Menschen helfen, sich selbst zu erkennen" (Annette Kaiser)
"Überall wo der Mensch die Aufmerksamkeit hinwendet, wird schöpferische Energie eingesetzt. Darum manifestieren sich ja dann auch außen Dinge. Wenn wir die Lebensenergie und Aufmerksamkeit nach innen wenden, geschieht auch hier etwas…" (Annette Kaiser)
Meine Anmerkung: Das Studium der Quantentheorie ist nicht Voraussetzung dies zu verstehen, hilft aber ungemein bei einem konzeptionellen intellektuellen Verständnis dieser Vorgänge. Außerdem haben wir dadurch die empirische Grundlage der Wissenschaft für dies was hier vorgeht, auch wenn die Quantentheorie (obwohl sie für unseren Kosmos universale Geltung hat) niemals den spirituellen Weg in seiner Ganzheit beschreiben kann, sondern nur den Vorgang des "Herabstürzens" aus dem Subtilen (Geist) zum Gr