Shirley Iuga
Forumsgott/göttin
So etwas wie "Linksfaschisten" gibt es nicht, das ist eine propagandistische Wortschöpfung der Rechten, die keinerlei Sinn ergibt. (was ja für die Rechten nicht untypisch ist)
Entweder man ist Fascho oder links, das eine schließt das andere absolut aus. :evil:
Naja, kommt auf die Frage an, wie man "Faschismus" genau definiert.
Macht man den Begriff am historischen Begebenheiten fest, dann gab es auch in Deutschland niemals einen Faschismus, sondern nur einen nationalen Sozialismus, der aber stark staatskapitalistische Züge hatte.
Macht man das generell an totalitären, autoritären und eher national arbeitenden Bewegungen mit Führerkult fest, dann passt das jedoch nicht nur auf die Nazis, sondern eben auch auf die Diktaturen in der DDR und in der UdSSR mit ihrem Stalinismus, die sich letztendlich nur durch das aufgeklebte Label "links" z.B. von den italienischen oder spanischen Faschisten unterschieden haben. Aber eben nicht in der Art und weise, wie diese Regime ihre Ideologie durchgesetzt haben indem andersdenkende oft recht willkürlich oder mit menschenverachtenden Gesetzen verhaftet, in Lager gesteckt oder gleich erschossen wurden.
Von daher ist es in meinen Augen durchaus legitim von einem "Linksfaschismus" zu reden, wenn die Art und Weise, wie eine Bewegung auftritt den Kreis zwischen Rechts und Links wieder irgendwo schließt und wenn dann eine Ideologie Menschen wegen deren Meinung diskriminiert oder gar tötet. Und genau daher macht der Begriff "Faschismus" auch wieder Sinn - als Synonym für ein autoritäres, stark ideologiegeprägtes, dogmatisches und totalitäres System.
Ausserdem stammt dieser Begriff wohl nicht wirklich von der rechtsnationalen Seite, sondern eher von libertären/demokratischen Gruppen, die ihn gebraucht haben um sich damit eindeutig gegen die autoritären Stalinisten/Parteikommunisten und deren Universalitätsanspruch abzugrenzen. Aber er wird gern von rechtskonservativen Kreisen dazu verwendet um linke oder libertäre/anarchistische Bewegungen zu diffamieren, auch und gerade wenn diese nicht wirklich irgendwelchen "kommunistischen Parteien" und vor allem einzelnen Parteiführern zur Weltherrschaft verhelfen wollen.
Problematisch ist diese Begriff eigentlich nur, weil gerade Anhänger eines linken autoritären und dogmatischen Totalitarismus in ihrer oft nicht sonderlich differenzierenden Weltsicht (und damit meine ich ausdrücklich nicht dich eight ;-) ) öfters mal einen mentalen Kurzschluss in der Logik haben und daher denken: Rechte benutzen diesen Begriff oft. Also ist jeder, der diesen Begriff benutzt wohl ein Rechter!. Was aber nicht zutrifft.
Aber diese Art von Leuten greifen auch gern mal zu Nazimethoden und Naziodeologien, drehen einfach die Vorzeichen um und meinen dann sie wären Antifaschisten. Frei nach dem Motto: "Nazis schlagen ihre Feinde tot, wir sind ihre Feinde und Nazis sind böse, also schlagen wir die Nazis tot, dann sind wir gut."
Dass das aus objektiver Sicht eigentlich kein Deut besser ist, das sehen diese Leute leider nicht. Es ist einfach ein Unterschied, ob man ein Hakenkreuz in Stücke haut oder ob man einen Menschen in Stücke haut, nur weil der ein Hakenkreuz toll findet. Die Tatsache, dass Nazis Gaskammern gebaut haben um Anarchisten und Linke und Demokraten und sonstige Andersdenkende zu vernichten gibt einem noch lange kein Recht selbst welche zu bauen.