Generell gilt bei Kühlern: Je größer der Lüfter und je langsamer er dreht desto leiser das Ding. Und wenn man einen Kühler mit ordentlich großer Oberfläche hat, dann wird der Kühler weniger heiß (da größerer Wärmestrom Metall--> Luft) und die Lüfter drehen weniger hoch. Und je massiver/schwerer der Kühler, desto besser ist das System gegen einen Lüfterausfall geschützt. D.h. da kann der PC noch problemlos runterfahren.
Welchen Kühler man sich einbaut ist Geschmacksache (falls man in seinen PC reinschauen können soll) und Geldbeutelfrage, aber da man die Dinger normalerweise einmal einbaut und dann nicht mehr ausbaut (es sei denn man möchte irgendwann die CPU aufrüsten) macht es IMHO auch nichts, wenn man nicht die vom Boardhersteller mitgelieferten Schnappdinger nutzt, sondern bisschen schrauben muss. Zudem sind die Preisunterschiede bei den verschiedenen Kühlern meist nur recht gering.
Von daher würde ich bei einem normalen Desktoprechner einfach den größten Kühler einbauen, den ich kriegen kann und der ins Gehäuse passt. Einfach weil das dann (wegen großen Lüftern + großer Oberfläche) meist auch das leiseste Gerät ist.
Bei einem älteren PC hier (Athlon X2 7850 BE 2.8GHz, verbrät bis zu 95W) wurde z.B. der
AMD Box Kühler extrem laut und hat unter Vollast über 5000 rpm gedreht. Deswegen wurde der recht schnell durch einen 10x13x13cm
Arctic Freezer mit mehr Oberfläche und einem 120mm Lüfter ersetzt. Das hat ca. 25€ gekostet, und nun ist dieser Rechner superleise.
Der selbe Kühler testweise auf dem anderen PC hier (AMD Phenom II 965BE, derzeit 4x4GHz statt 4x3.4 GHz, d.h. das Ding verbrät wohl um die 150W bis 160W oder so maximal) geht auch, aber da wird auch der extrem laut (läuft auf 1600 rpm) und die Kiste wird ziemlich warm (über 65°C unter Vollast, über 50°C unter Normallast), d.h. nicht gut auf dauer.
War aber immmer noch besser als der originale:
Mit dem original AMD Phenom II Box Kühler (
http://www.alice-dsl.net/jensmueller.bs/p955k2.jpg) wird das System (nicht übertaktet) unter Vollast nicht nur sehr warm, der kleine 70x70mm Kühler da drauf dreht auch jenseits der 6000 rpm und wird höllisch laut. An Takt Hochsetzen ist da nicht mal zu denken.
Deswegen hab ich letztendlich auch hier noch mal 30€ in den PC investiert und da einen 13x10x16cm
Scythe Mugen2 eingebaut, der nicht nur einen massiven vernickelten Kupferkörper unten hat, sondern eben auch viel mehr Oberfläche. Unter Vollast geht der 120mm Lüfter hier selten über 1200 rpm raus und die CPU wird keine 56°C heiß, im Leerlauf hat das Ding mit dem Kühler nur bisschen über 40°C, je nach Zimmertemperatur, und der Lüfter dreht mit 400rpm bis 500 rpm. D.h. das lauteste an dem Rechner im Leerlauf sind mittlerweile die Festplatten und allenfalls noch Gehäuse- und Netzteillüfter.
Die Marke Wärmeleitpaste selbst hat wegen der sehr geringen Schichtdicke (bei richtigem Auftragen) keinen wirklich großen Einfluss auf die Temperatur, auch wenn einem die Verkäufer da gern mal 10€ (für die "Superpaste") abknöpfen statt 2,50€ für die ganz normale, die dann 1°C mehr Temperatur bringt.
Nebenbei:
Vom am Netzteil rumlöten sollte man unbedingt die Finger lassen, wenn man keine Ahnung hat, was man da genau macht.
Da ist nicht nur die erwähnte Gefahr der >100V an den Kondensatoren für 10 Minuten (da
sollte laut Vorschrift eigentlich ein widerstand verbaut sein, der das Ding nach dem Abschalten sofort stromlos macht - aber das kontrolliert keiner. Und jedes noch so kleine Bauteil kostet Geld...), die Versicherung zahlt auch keinen Pfennig, wenn wegen einem verbastelten Netzteil die Bude abbrennt.
Zudem sind bei heutigen PCs die Netzteile so ausgelegt, dass sie so ziemlich die ganze Wärme aus dem Gehäuse nach draußen transportieren, d.h. die Lüfter müssen einen gewissen Mindestluftstrom erreichen. Ist der Luftstrom zu klein, dann kann es im PC zu warm werden, und bei manchen Netzteilen kann es dann durchaus dazu kommen, dass z.B. Bauteile im Netzteil unter Vollast durchschmoren. Vor allem bei Billignetzteilen (Fertigrechner, billige Gehäzuse, etc.) sollte man das bleiben lassen, die sind meist schon am Rand des machbaren konstruiert.
Wer allerdings in seinem PC ein fettes Netzteil drin hat, das er überhaupt nicht ausreizt, der kann sowas schon machen, allerdings sind gute Netzteile heute eh Temperaturgesteuert. Und von daher sind deratige Operationen am offenen Netzteil meist nicht notwendig.