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Männermangel, D/s, Emanzipation und das RL

B

Bartholomew Gallacher

Guest
Fakt ist, eines der am häufigst beklagten Themen auf Gor ist, dass die richtigen Männer fehlen würden. Kajirae beklagen das ja häufig, sie würden einfach keinen Herrn finden, und die guten seien schon alle belegt, aber das sei ungoreanisch, die freien Frauen beklagen das oft auch ebenfalls, und alle wundern sich, wo sie denn sind - die richtigen, kantigen, goreanischen Männer.

Dazu kommt häufig, dass meistens Frauen, die in SL mal einen goreanischen Mann spielen, wie sie ihn sich eben so vorstellen, häufig als die besseren Männer durchgehen und auch angesehen werden, vor allem dann, wenn sie mal so richtig das Arschloch heraushängen lassen.

Fakt ist auch in vielen Gruppen, dass sie gewaltige Frauenüberschüsse haben, aber Männer kommen wenn, dann meistens schon als Pärchen in die Gruppe rein und wer dienend in die Gruppe will, der hat es ja eher schlecht.

Es gibt ja das schöne Wort von "It's a mens world" und auf SL-Gor trifft das dahingehend zu, dass man sich als Mann vor potentiellen Verehrerinnen kaum retten kann.

Woher aber kommt dieser eklatante Männermangel? Für mich persönlich spielt da eine Reihe von Gründen eine Rolle, meine Gedanken müssen nicht für jeden passen, ich finde aber, es passt.

Der erste Faktor ist einfach, wie sehr sich jemand mit der Rolle, die er spielt, identifiziert. D/s ist ein großer und wichtiger Bestandteil von Gor, ebenso wie es Sex ist. Nun ist es so, dass bei vielen Spielerinnen, die eine Kajira/freie Frau/Panther auf Gor spielen, der Wunsch nach dem Erleben von D/s groß ist. Es spielen hauptsächlich devote Menschen oder Menschen, die es zumindest mal erleben wollen.

Nun ist es aber so, dass es ja nicht am Beginn von Gor eine Art Eingangsprüfung gibt, wie derjenige, der irgendetwas spielt, nun wirklich tickt. Die Spielerschaft rekrutiert sich aus allen möglichen Bevölkerungsteilen, und wer einen Mann auf Gor spielt, der muss noch lange nicht dominant sein. Er kann es sein, aber er muss es nicht.

Das führt mich dann zum nächsten Punkt: wenn in SL-Gor ein Mann einen Mann spielt, wie gibt er den? Entweder er ist im RL ein ziemlich schüchterner, labiler Charakter, dann besteht tatsächlich die Möglichkeit, dass er mal in SL einen auf dicken Matz macht und allen zeigen will, wo der Hammer hängt. Das kann man am Anfang als Dominanz ansehen, aber mit der Zeit nutzt sich das dann doch ab und er dürfte nicht zu lange an seinen Kajirae gefallen haben, da die Abstimmung mit den Füssen doch recht groß zu sein scheint.

Dann gibt es die normal tickenden Männer, für die es in erster Linie ein Spiel ist. Diese brauchen D/s nicht unbedingt, wenn eine Kajira oder Gefährtin sich finden sollte, nimmt man es vielleicht mit, aber auch ansonsten ist es gut.

Und dann gibt es eben noch wirklich die Männer, die tatsächlich dominant veranlagt sind, aber der Prozentsatz dieser Männer auf SL-Gor dürfte doch eher gering sein, schon 10% scheint dabei fast aus der persönlichen Erfahrung zu hoch gegriffen. Aber genau das ist die Klientel, wo viele Frauen am liebsten hin wollen, aber die zu finden schwer ist.

Also einerseits ein gewaltiger Überschuss an Kajirae dort und eine verschwindend geringe Anzahl an wirklich dominanten Männern oder Männern, die die Dominanz wirklich gut und verantwortungsvoll spielen.

Das ist Punkt eins.

Punkt zwei, der ebenfalls eine gewichtige Rolle spielt und der sowohl bei den Frauen als auch Männern gleichermaßen greift, sind die Wertevorstellungen, mit denen wir in unserer Gesellschaft aufgewachsen sind.

Konkret bedeutet das in erster Linie Monogamie und die Emanzipation der Frau. Das sind Sachen, die die Meisten nicht so einfach abschütteln können, selbst im Rollenspiel nicht.

Bei Frauen, die in Gor unterwegs sind, äußert sich das dann häufig darin, dass sie - entgegen der Vorlage von Norman - den Mann für sich alleine haben wollen. Das ist eine Sache, die man menschlich verstehen kann, vor allem, wenn der Mann am Tag nur abends mal kurz spielen kann, will man nicht nur eine unter vielen sein und auch sonst.

Denn es gibt ja zwischen Gor und SL-Gor einen gewaltigen Unterschied - auf Gor würde die Kajira den Tag über arbeiten, auf SL-Gor aber will man dann was vom Mann haben. Es gibt viele, die sich darüber ja dann immer wieder aufregen, aber sobald sie einen Mann haben, es gleich tun. Alle möglichen Schnittstellen am Mann werden besetzt, es ist in manchen Gruppen ja guter Ton, dass man auch noch die Gefährtin des Mannes mit einem Alt spielt.

Das ist der Stiefel, den sich die Frauen anziehen müssen. Gor hin oder her, viele schaffen es einfach nicht in SL, einen Mann zu teilen, und das ist der Punkt, wo für sie ein Limit erreicht ist und das RP endet. Wenn der Mann es dennoch tut, gibt es OOC gewaltigen Streß.

Der Punkt, der bei den Wertevorstellungen der Männer wichtig ist, ist neben der Tatsache, das nicht jeder Mann, der auf Gor unterwegs ist, dominant veranlagt ist, die Emanzipation der Frau in unserer Gesellschaft. Die meisten Frauen auf SL-Gor wünschen sich kantige Männer, die sie so richtig in ihre Schranken verweisen, dominieren, und auch mal einfach mitunter ein Arschloch sein können.

Sie haben damit ein klares Rollenbild im Kopf, nämlich der Mann, der die Frau beherrscht. Wären wir im RL, dann könnte man sagen, sie wünschen sich einen ausgewachsenen Macho. der mit ihnen macht, was er will.

Nun ist es aber so, dass den meisten Männer heutzutage diese Verhaltensweisen und Denkweisen dank der Emanzipation der Frau abhanden gekommen sind, wenn sich jemand in unserer Gesellschaft so verhalten würde, dann wäre das Geschrei groß und das soziale Korrektiv würde sehr schnell greifen. Also probieren die meisten Männer es erst gar nicht noch sind sie wirklich fähig, so zu handeln, weil man einfach lernt, wer sich so verhält, der bekommt AUA. Man macht es eben nicht, Punkt.

Und Rollenspiel hin oder her, wir sind doch alle sehr in unseren Wertevorstellungen verhaftet. Ein Mann spielt einen Mann meistens mehr so, wie er eben auch im RL wäre - es ist schwer für ihn, sich vorzustellen, mal ganz anders zu sein.

Dagegen ist es aber für eine Frau, die einen Mann spielt, sehr einfach den so kantig zu spielen, wie sie ihn sich vorstellt - und daher sind die besseren Männer auf SL-Gor tatsächlich in RL Frauen, da den meisten Männern im RL das Mannsein gehörig abhanden gekommen ist, und bei entsprechenden RPs dennoch sehr viele Mechanismen im Kopf ablaufen, was man eben nicht tut.

Das ist der Schuh, den sich eben die Männer anziehen müssen, viele sind einfach in den Augen der Frauen zu verweichlicht und keine richtigen Männer. Ende.

Es wäre allerdings auch falsch, hier nun generelle Folgerungen zum Zustand unserer Gesellschaft abzuleiten. Das Gor-RP ist mehr wie ein Brennglas, in dem sich besonders stark Menschen mit bestimmten Mindsets gebündelt treffen, um miteinander zu spielen, im Internet ist das immer besonders einfach möglich. Es gibt ja keine genauen Erhebungen darüber, aber in der Realität dürfte die Anzahl der Personen, die D/s leben wollen, doch vergleichbar gering sein. Das darf man dabei nie außer acht lassen, und sicher will auch niemand mehr zurück in die Zeiten wie in den 60ern, wo eine volljährige, junge Frau für das Eröffnen eines Bankkontos noch die Unterschrift ihrer Eltern benötigte.

Es ist einfach ein gewisses Ungleichgewicht in unserer Gesellschaft in dem Punkt vorhanden. Für viele dürfte das Buch "Das Eva-Prinzip" von Eva Herman in die Kerbe schlagen und es noch genauer beschreiben. Aber ich persönlich erinnere mich auch noch an den Aufschrei der Entsetzung, den dieses Buch in der öffentlichen Debatte auslöste, als es erschien, da es für viele einem Dammbruch gleichkam. Es sprach gewisse Tabuthemen an und enthielt Denkweisen bzw. Denkanstösse, die in unserer Gesellschaft nicht besonders hoch angesehen sind, gleichwohl brodelte es schon stark unter der Oberfläche, sonst wäre das Echo nicht so riesig gewesen.
 
Hallo Barth

Ein toller Artikel! Ich spiele zwar nicht SL-Gor, aber ich habe die meisten Bücher von Norman gelesen, ich besuche ab und zu Gor SIMS als Besucher (oder als Besucherinn mit meiner Alt) und ich lese ab und zu die Beiträge hier.

Der Frauenüberschuss lässt sich auch damit erklären, dass möglcherweise viele SL Frauen auf SL-Gor von Männern gespielt werden, die eben mal nicht dominant sein wollen, sondern relativ passiv von den Männern erobert werden wollen. Unsere Gesellschaft verlangt von den Männern Aktivität, im Beruf, in der Familie, im Verein, wo auch immer. Da ist es halt manchmal entspannender und einfacher, mal nicht machen zu müssen, sondern abzuwarten, bis jemand etwas mit einem macht.
 
Es stimmt, im Gegensatz zu unserer emanzipierten, realen Welt ist die Welt von Gor bzw. SL-Gor eine extreme Patriarchie. Da gibt es alles was FeministInnen verdammen: die Herrschaft des Mannes über die Frau, Polygamie (er kann mit so viel kajirae in den Fellen liegen wie er will, ohne dass seine Gefährtin von Untreue reden kann), Sklaverei, Gewalt.
Eigentlich keine Welt in der eine durchschnittliche Frau von heute leben will - und die meisten Männer von heute leben könnten. Und doch ist es eine schöne Herausforderung dort zu spielen.

Und es stimmt auch, dass die wirklich dominanten Männer auf SL-Gor (und übrigens auf anderen Sims mit D/s-Thema ebenfalls) eher selten sind. Ich weiß nicht woran es liegt, vielleicht empfinden sie SL als nicht ausreichend? Keine Ahnung. Jedenfalls habe ich bisher mehr Möchtegern-Doms getroffen als echte Doms.
Allerdings kann ich nicht beurteilen ob die besseren, dominanteren Männer in SL-Gor bzw. auf den D/s-Sims tatsächlich von Frauen gespielt werden, dazu kenne ich diejenigen nicht gut genug. Wenn es so sein sollte, würde das tatsächlich ein nicht gerade gutes Bild auf unsere heutigen Männer werfen. Haben die Männer etwa Angst vor den Frauen? Obwohl, wenn ich mich mal in meinem RL-Bekanntenkreis umschaue, sehe ich bei den Männern auch wesentlich mehr devote als dominante Verhaltensweisen. Nein, die meisten meiner männlichen Bekannten könnte ich mir von ihrem RL-Verhalten her nicht als Goreaner vorstellen. Zumindest nicht als Freie. :oops: Ob sie dennoch in der Lage wären, einen goreanischen Freien Mann glaubwürdig zu spielen? Ein Teil davon durchaus, denke ich.

Also was ist es, das Männer davon abhält, in eine Männerwelt wie SL-Gor zu kommen? Das müsste doch, wenn man mal die Gespräche in den Gaststätten oder auch im normalen SL belauscht, DIE Erfüllung aller Männerträume sein. Wenn man das ernst nimmt, was manche Männer auch in SL von sich geben, und das als Sehnsucht nach einer Machotraumwelt interpretiert, müsste doch SL-Gor nur so von Männern wimmeln. Aber das tut es nicht. Warum? Hat SL-Gor so einen schlechten Ruf? Oder ist es zu anspruchsvoll? Oder trauen sich die Männer bloß nicht, wenigstens virtuell für ein paar Stunden am Abend das Biest zu sein, das sie immer zu sein träumten aber nie auch nur andeuten durften?

Das Problem mit der Monogamie, das in das RP einfließt, finde ich auch schlimm: was ist denn dabei, wenigstens in SL polyamor zu sein, beziehungsweise es zu spielen? Ein Mann hat nun mal auf SL-Gor das Recht neben seiner Gefährtin auch Kajirae zu haben und sie zu "nutzen". Man spielt doch dabei nur eine Rolle, es muss doch nicht auf reale Kontakte, auf reale Beziehungen herauslaufen - und selbst wenn: solange der Sex nur virtuell bleibt, geht ja niemand wirklich fremd - oder verstehe ich da was falsch?
 
Ich habe eigentlich auch zu 90% Möchtegern-Doms getroffen! Besonders diejenigen, die ihre Dominanz so gerne betonen und raushängen lassen, sind es einfach nicht. Das ist wie bei allem: je mehr ich was betone, desto weniger habe ich es!

Und inzwischen glaube ich auch die Stories von angeblichen RL-Goreanern oder Doms nicht mehr, die dir manche gleich beim ersten Kontakt um die Ohren hauen.

Ich kann mir auch vorstellen, geht mir wenigstens so, dass man für manche sagen wir mal "Empfindungen" einfach mehr braucht als ein paar Pixel und eine Tastatur. Das geht dann halt nur in RL und SL ist nichts als ein müder Abklatsch davon. Wenn man's genau nimmt ... Jedenfalls nach meiner Erfahrung!
 
es gibt genau so wenig echte goreanische Herren, wie es echte Kajirae gibt... aber wenn sie gut gespielt werden... sei's drum ;)

Und Verantwortungsbewusstsein hat nicht mit Dominanz oder Submission zu tun, es gibt auch heute immer noch viele, die diese mitbringen, und das sind auch meist die besten (Spiel-)Partner in SL
 
Und es stimmt auch, dass die wirklich dominanten Männer auf SL-Gor (und übrigens auf anderen Sims mit D/s-Thema ebenfalls) eher selten sind. Ich weiß nicht woran es liegt, vielleicht empfinden sie SL als nicht ausreichend?

Für wirklich dominante Männer ist SL-Gor doch eher Hobby und Ersatzbefriedigung, die suchen sich ihre "Beute" lieber im RL. Ich darf da mal an Viktoria Lannock erinnern, die in einem anderen Zusammenhang ja schrieb, dass viele, wirkliche BDSMler über Gor nur müde als Kopfkino lächeln.

Also was ist es, das Männer davon abhält, in eine Männerwelt wie SL-Gor zu kommen?

Die Frage ist mehr, was hält einen davon ab, eben seine Wertvorstellungen im RP mal über den Haufen zu werfen und einfach der Vorlage getreu zu spielen. Das ist am Ende die Schere im Kopf, weil man ja eingetrichtert bekommt, das ist bah, böse, sonstwas, darum lässt man es, selbst im RP, oder Verlustängste, wenn man Polyamie leben würde.

Dazu kommt noch, Alex, du steckst in einer RL-Beziehung, viele aber, die Gor spielen, tun es eben nicht.
 
Focus.de schrieb:
Nach dem Krieg: Der Kampf gegen Rollenbilder - Geschichte der Frauenbewegung, Teil 3 - FOCUS Online
1957 verabschiedeten Bundestag und Bundesrat das „Gleichberechtigungsgesetz“. Dieses Gesetz besagte, dass Mutter und Vater die elterliche Gewalt gemeinsam ausüben. In der Realität zementierte es aber weiter die Ungleichheit zwischen den Eheleuten: Den sogenannten Stichentscheid, das heißt das letzte Wort, hatte bis 1959 aber immer noch der Ehemann. Wollte eine Frau einer Arbeit nachgehen, bedurfte es einer Genehmigung des Ehemannes, der den Arbeitsvertrag noch bis 1977 unterschreiben musste. Das Leitbild der Hausfrauenehe entfiel erst mit der Ehe- und Scheidungsrechtsreform vom Juni 1976.

Erst werden die "Männer" systematisch demontiert und dann trauert man dem Verlust nacht ;)

Haron
 
Die Frage ist mehr, was hält einen davon ab, eben seine Wertvorstellungen im RP mal über den Haufen zu werfen und einfach der Vorlage getreu zu spielen.

Ich versuche das schon...und es macht auch Spaß :oops:. Das Interessante dabei ist...in gewissen Maßen haben sich bei mir sogar meine RL-Wertvorstellungen geändert :D. Ich mache da mittlerweile auch Dinge, die ich mich früher nicht getraut habe.

Haron Strom schrieb:
Erst werden die "Männer" systematisch demontiert und dann trauert man dem Verlust nacht :wink:

Das ist doch wie mit allen Dingen Haron...das Pendel schlägt immer erst einmal zu weit aus.
 
Vielleicht spielt noch etwas anderes mit, aber damit begebe ich mich etwas aufs Glatteis, weil ich nicht Gor spiele und Vermutungen anstelle. Haut mir also nicht zu fest auf den Kopf, wenn ich völlig daneben liege.

Zuerst zur Veranschaulichung ein Erlebniss, das mir passiert ist. Ich war neulich auf einer Mädchencollege RP SIM und kam dort mit einer Studentin ins Gespräch, wir flirteten, es knisterte, wir einigten uns darauf, einen ruhigen Ort aufzusuchen, um dort anatomische Studien am lebenden Objekt zu machen. Dann erkundigte sie sich, ob ich ihr helfen könne, ihr Studium zu finanzieren. Erst dann realisierte ich, dass sie eine Escort ist und die knisternde Stimmung war weg bei mir. Aus Neugier stimmte ich zu und wir gingen zusammen in ein Appartement und sie sagte, dass ich jetzt vollkommen ihr gehöre und bei mir war die Stimmung total weg. Bei mir lebt die Erotik vom wechselseitigen Austausch, von Möglichkeiten, auch vom Risiko, abgewiesen zu werden, vom sich eingeben zu müssen und wenn dann das Gegenüber sagt: Mach mit mir, was du willst!, dann ist es für mich nicht mehr spannend.

Mein Bild von den Kajirae ist so ein "Mach mit mir was du willst!" Bild und darum reizt es mich nicht, in Gor auf Abenteursuche zu gehen.
 
@Barth
Dein Artikel ist wirklich toll geschrieben!


Ich weiß nicht ob ich eine gute Rollenspielerin werden würde, und ich werde es vielleicht auch nie erfahren. Der Grund warum ich es nie erfahren werde ist ein ganz einfacher. Vielleicht trifft es bei anderen ja auch noch zu?

Wenn ich mich auf ein Rollenspiel einlasse, gehe ich eine gewisse Verantwortung meinen Mitspielern gegenüber ein. Ich muss Zeit mitbringen und eine gewisse Regelmäßigkeit in meinen Spielzeiten haben. Da ich weder das eine noch das andere habe, fange ich erst gar nicht damit an. Obwohl ich mittlerweile viele Bücher gelesen habe, hier regelmäßig mitlese und die ganze Thematik sehr spannend finde.
 
Dein Bild ist richtig, aber ich dachte, gerade so etwas reizt viele Männer.

Wie heißt es doch so schön: was es umsonst gibt, das ist nichts wert, für viele greift das hier im übertragenen Sinne auch.

Es kommt eben auf den Mann an, der eine Mann findet vielleicht eine supergehorsame und fast ständig verfügbare Kajira sehr reizvoll, der andere dagegen stinklangweilig und will lieber jemand erobern müssen.
 
Das unsägliche Buch von Eva Hermanns hat MMn nicht wirklich den Reibach gemacht. Sie hats einfach nur dumm formuliert was seit Jahren so in den Regalen von Thalia steht: "Warum Frauen schlecht einparken und Männer nicht multitasken können" und wie sie nicht alle heißen.
Kategorie: Pseudowissenschaften. Unterkategorie Psychologie, Vorurteile

Wer sone populistischen "Geschlechter-Erklärungsbücher" ernst nimmt, hat selber schuld. Gleiches gilt für mich mit den Gorbüchern. Die sind jedoch wenigstens ehrlich und nennen es Fantasy....und trotzdem muss ich hier die großen Männlein-weiblein Geschlechtstheorien lesen?

Sorry...
Ich halte den Threadtitel für das eigentliche Thema unpassend und irreführend. Worüber reden wir hier wenn wir von Gorspielern sprechen? Hardcore Lifestyler? Ewiggestrige? Dann passt die Theorie vielleicht.

Oder unterhalten wir uns hier über Rollenspieler? Das heißt Leute die so tun als ob, jedoch bei allem eine gewisse intellektuelle Distanz zu ihrer Rolle wahren können, selbst wenn sie emotional völlig mitgerissen werden im Spiel?

zu letzterem kann ich was sagen.

WARUM HAT SL GOR SO WENIG MÄNNER (aus der Perspektive eines RPlers)

Männerrollen werden zunehmend unattraktiv, weil irgendein unqualifizierter Spacko, der einen seit gerade mal 5 Minuten kennt und deshalb sich als ausersehenen Propheten sieht, meint das entweder:

1.Der Mann machts immer falsch (weil so erzogen, blablabla *Pseudo Grund einsetzen*)

2.Er dauernd hören muss das Frauen (Pudel,Katzen) die besseren Männer sind . Er kann also gleich einpacken und gehen

3.weil es kaum noch Platz für kurzweilige Action gibt in BTB Sims(dann ist man gleich Ballergoreaner)

4.weil es zuehmend schwer wird reines Männer RP zu finden wie es auch zum Gor Leben dazugehört (Tavernenbesuch, Kumpeleien etc.). Das goreanische RP zentriert sich mehr und mehr um Frauen...die GEfährtenschaft, die Sklavin usw. Nicht jeder will das spielen!

5.Weil andauernd OOC Drama, Zickereien (darin sind Männer nebenbei auch ganz gut) und hirnrissige Streits den Spass verderben.

6.Weil andauernd etwas von den männlichen Charakteren gefordert wird und sie sich zunehmend vorkommen wie Erfüllungsgehilfen von jemand anderem (ihr müsst...tore bewachen, dominanter sein, goreanischer sein...blablabla)

Ich sag mal umgekehrt: Wenn ich alle meine Erwartungen von goreanischen FRAUEN mal hier anbringen würde, ein Sturm der Entrüstung würde sich ausbreiten. Und ich könnte so halb meine Reputation hier knicken. Solche Dinge wie die hier:

der dumme zufällige Spacko schrieb:
Die meisten Frauen (von der Gesammtmasse der Spieler) die ich auf Gor kennengelernt hab, sind in meinen Augen nicht goreanisch genug. Nicht submissic genug, nicht bereit zurückzustecken...sie wollen alles und es gibt nunmal für eine Frau auf Gor sowas nicht! Es gibt zuviele Kajirae, die meisten sind einfach überflüssig und tragen nichts zum RP bei (99ger). blablabla
BLABLABLA!

Sind zwar irgendwo wahr aber sie sind auch nur eine Meinung, und eine verbitterte dazu!
sowas deprimiert auch (ich denk vor allem langjährige Kajirae). Und was nützt es, wenn wir jetzt jede Menge Erklärungen uns aus dem Ärmel schütteln und uns gegenseitig damit bewerfen? Garnix.

Warum gibts so wenig Männer auf Gor...vielleicht sind sie die Diskussionen und Streits leid und wollen einfach nur spielen?
 
nun das ist gar nicht so einfach alles.

wenn man nach Gor kommt wie ich also erst die Bücher gelesen hat, dann hat man eine Bestimmte Vorstellung im kopf, man möchte vieles aus den Büchern wieder erleben.

das kribelen erleben auf einem Auktionblock zu sein oder eben in einer Menschenmenge einen Menschen zu kaufen, auf dem Rücken Wilder Tarne über die lande fliegen.

ist man in SL dann dann stellt man fest das die weiten lande schon noch 256 Metern enden, und das da so ein komischer Kerl in hautenger Lederhose einem Roten supermannumhang und riesen tatoos auf der Brust die aussehen als ob man eine grenz-debile 5 jährige die mit Fingerfarben gemalt hat, auf dich zu und nennt sich Tarl oder ParKur oder was weis ich ein bekannter Name aus den Büchern. und schwups ist die Stimmung erst mal weg.

und noch was, ich habe eine Vorstellung im kopf wie Goreaniche Männer sein sollte wie RP ablaufen sollten und halten die sich nicht dran dann bin ich schnell enteuscht. ^^

aber mit der Zeit lernt man damut umzugehen.

warum es in SL so viele Frauen gibt, nun ich denke ein teil sind echt die corssplayer und dann ist SL durchaus ein Mädels ding, ähnlich wie zb das spiel "die Sims" es geht doch in SL um Komunikation um Puppenhäuser einrichten und um Mode.

einen Mann spielen tut ich auch ab und an zu selten eigendlich denn es ist anstrengender aber macht auch echt spass und so einen Alt den man nur ab und an auspackt der ist auch viel einfacher extrem zu spielen man hat eben den ganzen alltag nicht beim alt.
 
Ok...
Bei mir lebt die Erotik vom wechselseitigen Austausch, von Möglichkeiten, auch vom Risiko, abgewiesen zu werden, vom sich eingeben zu müssen und wenn dann das Gegenüber sagt: Mach mit mir, was du willst!, dann ist es für mich nicht mehr spannend.

Hoffe ich bin jetzt nicht der einzige hier, der in Gor als mehr als ein erotisches Abenteuer (mit D/s komponente) sieht....
Wie Viktoria richtig sagte...man schüttelt müde den Kopf drüber...dazu muss man nichtmal BDSMler sein :p

Oh und wenn einer "mach mit mir was du willst" sagt, dann ist ads eine Aufforderung einen beschönigenden Monolog zu führen, damit der andere in Ruhe wichsen kann? Abtörner :p
 
Das unsägliche Buch von Eva Hermanns hat MMn nicht wirklich den Reibach gemacht. Sie hats einfach nur dumm formuliert was seit Jahren so in den Regalen von Thalia steht: "Warum Frauen schlecht einparken und Männer nicht multitasken können" und wie sie nicht alle heißen.
Kategorie: Pseudowissenschaften. Unterkategorie Psychologie, Vorurteile

Du wirfst hier so einige Sachen durcheinander, die man nicht mischen kann. Das Buch "Warum Frauen schlecht einparken und Männer nicht zuhören können" von Allan Pease aus dem Ullstein Taschenbuchverlag beschreibt typische, unterschiedliche Verhaltensweisen im RL von Mann und Frau im Allgemeinen und versucht, diese zu erklären.

Das Buch von Eva Herman dagegen beschreibt hauptsächlich die Rollenverteilung zwischen Mann und Frau in unserer Gesellschaft, wie es aus ihrer Sicht dazu kam und was es aus ihrer Sicht für Folgen, positive wie negative, hat.

Merkst du den Unterschied?

Ob Herman populistisch geschrieben hat oder nicht, darüber kann man streiten, ich sage einfach, die Hauptanzahl ihrer Kritiker hat das Buch nicht mal gelesen. Man hat sich an einzelnen Sachen bis zum Ende aufgegeilt und sie damit als Person generalverurteilt. Ob nun Hermans Buch der Reibach schlechthin war oder nicht, ist dabei auch gar nicht von Belang, alleine schon die Heftigkeit der damaligen Reaktionen in der öffentlichen Debatte zeigte, dass sie in ein Wespennest gestochen hatte.

Ich kenne durchaus gestandene Frauen, die zeit lebens alleine erziehend ihren Mann stehen mussten, das auch gut geschafft haben, und die finden die zentralen Thesen Hermans gar nicht so verkehrt. Aber die eigene Ansicht kann ja differieren.

Stiller Himmel schrieb:
Sorry...
Ich halte den Threadtitel für das eigentliche Thema unpassend und irreführend.

Nein, der Titel passt wie die Faust aufs Auge, denn selbst die hartgesottensten Rollenspieler schaffen es auf lange Sicht eben nicht, nur eine Rolle zu spielen, irgendwas anderes schwingt auch immer mit. Wer das verneint, lügt sich selbst in die Tasche. Abgesehen davon besteht die Spielerschaft längst nicht nur aus Rollenspielern.

Auch ist mir nicht bekannt, dass es ständige Klagen über unpassende freie Frauen gäbe. Hier und da mal über die Prinzessinenkajirae, ja, aber das ist eine indirekte Klage wiederum über die Männerschaft, denn würden die Männer das nicht dulden, gäbe es die nämlich nicht. Nein. Die laute Standardklage der Frauen, die man auf SL-Gor immer und immer wieder hört, ist nach wie vor, wo denn die richtigen Kerle abgeblieben sind und nichts anderes.

Warum gibts so wenig Männer auf Gor...vielleicht sind sie die Diskussionen und Streits leid und wollen einfach nur spielen?
Dann würden sie ja alle nur noch spielen, es gäbe sie und keine Klagen - richtig? Also, das kann's ja nicht sein.
 

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