Morren Carnell
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Blätter rascheln im Wind. Man spürt ihn kühl kitzeln auf der eigenen, geschundenen und von der Sonne gegerbten Haut die nur von ledernem Kyrass und wehendem Wappenrock geziert wird. Der herbe Gestank von Schweiß und der kupferne von Blut hängt in der Luft, mischt sich mit dem von Ruß und brennendem Fleisch der beißend in die eigene Nase kriecht. In der schwieligen Rechten spürt man den lederumwickelten Griff des gewichtigen Schwertes. Dumpf pocht der eigene Puls in den Ohren. Doch da ist noch etwas anderes. Ein Gröhlen das die Trommelfelle zum Erzittern bringt. Ein rhythmisches Stampfen tausender Schritte im matschigen Boden. Begleitet von Trommeln. Silhouettenhaft zeichnen sich in der Ferne die Umrisse der grünhäutigen Gestalten ab, die blutgierende Masse einer Armee die geradewegs in die eigene Richtung schwappt. Man kann sie hören, durch das Vibrieren im Boden spüren. Und riechen. Man sieht das Aufblitzen von Äxten und auf einmal ist da das surrende Geräusch von unzähligen Pfeilen die den Himmel verdunkeln. Orks! Man hebt sein Schild und duckt sich dahinter, bemerkt am Rande des eigenen Sichtfelds das schmalgeschnittene Gesicht und die langen, spitz zulaufenden Ohren des eigenen Waffengefährten der seinen Bogen hebt. Moooment ... what the fuck?! Legolas?!
The Secret World
Keuchend und schweißgebadet schreckt man im eigenen Bett hoch. "Drecks Fantasy-Albträume immer" kommt es einem gerade durch die Lippen da bemerkt man auch schon das gleißende, blaue Licht das um einen herumwirbelt und kurzerhand das Kopfkissen zerfrisst. Grund genug sich die folgenden Tage in der eigenen Wohnung zu vergraben und auch den körpereigenen Zustand der blauen Farbe eben dieses Lichts anzupassen - die die ganze TSW-Welt für den frisch erstellten Charakter bedeutet. Immerhin zerlegt man eben deswegen die eigene Ikea-Wohnungseinrichtung. Die Zwischensequenz lässt zumindest darauf schließen.
Tage später klopft an der Tür und wiedererwartend ist es nicht der Gerichtsvollzieher sondern eine ominöse Sektentante welche erklären kann was es mit dem blauen Licht auf sich hat. Man hat eine Biene verschluckt und ist nun eben blau. Ab jetzt gehört man dazu. Und nen dicken Brief bekommt man auch.
Man(n) wirft sich in Schale - die Charaktererstellung
.. finde ich persönlich gar nicht so verkehrt. In welchem MMO kann man schon vor Level 10 aussehen wie nen stilechter BadAss-MitOptikandereSachenKompensierer. Die Möglichkeiten sind eingeschränkt aber selbst damit habe ich mir Chars bauen können die mir weit mehr zusagten als alle die ich beispielsweise in SWTOR ertragen musste. (Und ja - hier wird relativ oft der Vergleich zu SWTOR gesucht, da es schlicht und ergreifend das letzte MMO war, das ich vor TSW gespielt habe und außerdem erhebe ich keinster Form den Anspruch auf Objektivität) Also, man hat diverse Auswahlmöglichkeiten die wie gewohnt über Schieberegler eingestellt werden. Darunter finden sich diverse Gesichtertypen für viele Nationalitäten die dann noch angepasst werden und mit einer passenden Frisur obenauf verziert werden können. Grundsätzlich hätte es hier durchaus mehr Möglichkeiten geben können aber ich bin soweit zufrieden - und ganz davon ab, wird bereits in den nächsten Wochen ein Update erscheinen, mit dem Friseure, Schönheitschirurgen und Tättowierer implementiert werden. Heißt - es wird neue Anpassungsoptionen geben auf die man auch mit einem erstellten Charakter zurückgreifen kann.
Wem die recht einfache und überschaubare Auswahl an Startklamotten nicht gefällt, der wird in einem der Shops in London fündig wo Klamotten verkauft werden. Oder alternativ im Itemshop. Grundsätzlich bin ich erklärter Gegner von solchen Shops in einem Spiel, für das man ohnehin 15 Euro monatlich berappen darf - zur Beruhigung jedoch: Man verpasst nix großartiges, wenn man auf die Items (oder Klamotten) aus dem Shop verzichtet.
Frisch aus der Charaktererstellung geschlüpft geht es also los. Von der Frau aus dem Startvideo (zumindest bei den Templern) hat man ja den dicken Brief der einen so langsam in Richtung der eigenen Fraktion führt.
Die Fraktion
.. wählt man noch zur eigentlichen Charaktererstellung. Zur Auswahl stehen die:
Templer - ein militantes Grüppchen das so lange mit dem Kreuz auf nen Zombie einprügelt bis dieser von sich aus genügend Geist entwickelt um die geforderten 540661 Ave Marias zu beten
Illuminaten - Sex, Drugs, Rockefeller - so'n Geheimbund aus forschenden Schwerverbrechern, der schon wieder so geheim ist, dass sich die Anhänger hinter Gasmasken verstecken müssen
Drachen - Man könnte auch sagen, Daoisten die es anstelle des Gleichgewichts mal mit dem Chaos versuchen
Hier wurde meiner Meinung nach ein wenig an Potential verschenkt. Außer den Uniformen und den ( dafür wirklich gelungenen!) Fraktionsquests ist es eigentlich nicht viel, was einen mit der eigenen Fraktion so wirklich verbindet. Wäre Spielraum für mehr gewesen.
Beispiel für die Uniformen anhand der Templer-PVP-Rüstungen:
Grafik
Die Grafik als solche finde ich sehr gelungen und atmosphärisch - endlich entfällt mal dieser comic-angelehnte Stil mit dem ich mich noch nie so recht anfreunden konnte. Ich selbst spiele auf ner mehr als in die Jahre gekommenen Kiste Marke Rechenschieber und es ist immer noch gut spielbar und sieht selbst bei minimalsten Einstellungen auch noch ansehnlich aus. Ist am Ende eben auch Geschmackssache deswegen lasse ich mich hier gar nicht großartig weiter aus. Mir gefällts!
Kaum hat man seinem Oberhaupt die Hand geschüttelt da wird man auch schon in den Trainingsraum geworfen. Und soll üben - immerhin ist man Retter dieser Welt auf Teilzeit und für das Bekämpfen von Zombies, Dämonen und überhaupt allem Bösen ist das Studium in Soziologie und Pädagogik nur von untergeordneter Bedeutung. Sozialkompetenz hat ihre Vorzüge - doch brachiale Magie, Sturmgewehre, Pistolen, Schwerter, Hämmer oder Martial Arts liefern hier einfach die besseren Argumente.
Das Skillwheel - ehhh???!!!11 Ich wollte doch Paladin spielen!
Nö! Darfste aber nich! Wobei - eigentlich schon, aber:
Kurzum: Es gibt keine Klassen.
Dafür: Ein Rad.
Genaugenommen: Ein Skillrad.
Und da eben dieses Skillrad zu komplex ist um es hier auch nur im Ansatz verständlich zu erklären hier nur die Übersicht über die Grundarten, wie man sich auf gepflegte Art und Weise mit Monstern auseinandersetzen kann:
Sturmgewehr, Pistolen, Schrotgewehr, Blutmagie, Chaosmagie, Elementarmagie, Hämmern, Schwertern und Fäusten
Das tollste daran ist: Ich kann die Sachen frei kombinieren und kann außerhalb des Kampfes jederzeit wechseln und auf die Fähigkeiten zurückgreifen, auf die ich gerade Lust und die ich mir bis dahin erarbeitet habe.
Die Angelegenheit ist eine der größten Stärken von TSW und eben auch wundervoll komplex und deswegen will ich an dieser Stelle erst einmal noch nicht großartig darauf eingehen. Ohne das ganze vor sich zu sehen wäre das ganze als würde man versuchen zu erklären wieso unsere Politiker die Politik machen die sie machen - am Ende blieben weitestgehend nur verständnislose Gesichter. Am Ende des Beitrags also lediglich der Versuch, das ganze so im Ansatz und in den Grundzügen zu erklären. Am besten immer noch: Selber ausprobieren!
Wem das im Spiel am Anfang zu komplex und undurchsichtig ist dem liefert Funcom in Form von Decks (man könnte sagen so etwas wie Klassen) einer mögliche Skillwege die man erspielen kann. Da unter anderem bei den Templern auch den Paladin! Man bekommt Fähigkeiten angezeigt die man erspielen soll für ein bestimmtes Deck (das eine bestimmte Aufgabe erfüllt) und hat man all diese erreicht - voila, gibts passende Klamotten zu eben diesem Deck dazu, die man ab da tragen kann. Das ist übrigens noch eine Sache in der sich die Fraktionen unterscheiden, denn jede davon hat ihre eigenen Decks.
Hier mal eine Übersicht an möglichen Decks (und eben auch Klamotten die man sich erspielen kann):
Templer:
The Secret World Reward Cloths Deck Templar Male Vers. 1.0- YouTube
Illuminaten:
The Secret World Reward Cloths Deck Illuminati Male Vers. 1.0 - YouTube
Drachen:
The Secret World Reward Cloths Deck Dragon Male Vers. 1.0 - YouTube
Die Einführung ist damit absolviert. Man hat sich für eine Startwaffe entschieden und wackelt damit hinaus in die große, weite und böse Welt. Gut, für den Anfang tut es auch ein kleines Küstenkaff. Kingsmouth.
Da wartet schon der nächste Albtraum. Kein Zombie, kein dämonisches Irgendwas, das anatomische Studien an mir vornehmen möchte sondern: Der letzte Cowboy.
...
...
Schmerz bekämpft man am besten in dem man einen neuen Schmerz-Impuls setzt. So als kneift man sich selber. Also suche ich mir das nächst schlimmere:
Die Synchro
... dabei ist sie gar nicht so schlimm! Nein, wirklich! Überhaupt nicht. Ich war überrascht. Noch in der Beta war bis auf wenige Dialoge gar nichts übersetzt und das ließ in Hinblick auf den bevorstehenden Release Böses erahnen. Doch umso größer war die folgende Überraschung. Es ist absolut gelungen. Nur wenige fehlende Übersetzungen fallen auf (und auch hier vorrangig bei Randtexten oder Itembeschreibungen) Die Filmsequenzen warten mit guten Sprechern auf und mir selbst ist davon keine wirklich negativ aufgefallen.
Vorankommen, Atmosphäre & Quests
Der Einstieg ist noch relativ einfach, es sei denn man wählt einen Skillweg der für das alleinige Vorankommen vielleicht nicht so gut geeignet ist wie ein anderer. Der Schwierigkeitsgrad zieht mit der Zeit doch relativ knackig an was ich selbst aber nur begrüße - gerade die letzten Spiele krankten ganz massiv daran, dass sie viele Inhalte viel zu einfach gestalteten. Das sowohl beim normalen Spiel, wie auch bei den Instanzen. Später wird es herausfordernd und genau das hat meiner Tastatur schon einige Bissspuren beschert. Man muss sich eben auch mit den möglichen Fähigkeiten auseinandersetzen, die das Fähigkeitenrad bietet.
Ansonsten bleibt zu sagen: Im Zusammenspiel aus Grafik, Soundkulisse und Filmsequenzen (sowie questrelevante Bildelemente) bzw. überhaupt den erzählten Geschichten generiert TSW eine absolut packende Atmosphäre die bis jetzt in MMO's ihresgleichen sucht und meiner Meinung nach noch eine ganze Ecke intensiver ist wie SWTOR. Die Filmsequenzen können locker mithalten - nur wird hier halt nicht jeder Furz vertont, dafür aber an den richtigen Stellen. Es gibt bei nahezu allen Quests Intro- und Zwischensequenzen wo es einfach Spaß macht sie zu beobachten und die sich passend und nicht zu aufdringlich in das Spielgeschehen mischen. Haupt- und Fraktionsquests sind genial geworden.
Natürlich sind die Quests im Großen und Ganzen auch nichts anderes wie: Töte dies, sammle das - aber: Sie sind gut erzählt und eben nicht stufenabhängig. Selbst wenn ich schon hohe Inhalte gespielt habe so kann ich die Quests aus den früheren Bereichen immer noch erleben denn Punkte gibt es trotzdem. Und es lohnt sich - denn hier wird viel Detailverliebtheit an den Tag gelegt.
Es gibt drei Grundarten von Missionen: Kill (Töte dies), Sabotage (erledige das ohne gesehen zu werden), Investigation-Missionen sowie Nebenmissionen und der Storyplot. Gerne mischen sich die Elemente der Quests hin und wieder aber auch mal und man kann nur jeweils eine Art von Quest gleichzeitig erledigen. Es gibt also keine Questhubs die man abgrast und weiterzieht sondern man wird meist über die Karte geschickt und erledigt das, was man an dieser oder jenen Stelle entdeckt.
Viele Regionen und überhaupt nahezu alles aus dem Horrorgenre sowie aus dem Bereich Mythologie wurde irgendwie verwurstelt und reizt den Drang zu erkunden, zu entdecken, zu erforschen. Aktuell reist man über Kingsmouth, Ägypten, Transsilvanien.. begegnet Zombies, Vampiren, Dämonen, erlebt den Kampf zwischen Maya und Wikingern oder wird in Parallelwelten entführt. Selbst Ausflüge in die Hölle werden angeboten. Das Setting bietet unglaubliches Potential und ist ja nahezu unerschöpflich - und wenn Funcom dieses Level, was sie bisher vorgelegt haben, halten kann - geil! Daneben mischen sich in die Quests Rätsel- und Adventure-Elemente die neuen Wind in die Quests von MMO's bringen und das ganze auffrischen. Bei den Investigation-Missions ist es sogar so, dass diese teilweise nur unter Einsatz von Google und anderen Quellen (oder Programmen) zu erfüllen sind. Informationen aus Internetseiten holen, Passwörter knacken, Morsecodes entschlüsseln... Augen offenhalten ist hier die Devise!
Interessant finde ich die Querverbindungen in den Quests zu Charakteren denen man im Spiel begegnet. Ohne jetzt spoilern zu wollen: So erfährt man z.B. in Quest XY wo man den Computer des Doc's wegen Arztberichten knacken muss durchaus auch etwas über andere Charaktere. (Die Wahrsagerin ist eine nymphomane Sexbestie mit andersartigen Fantasien!!!)
Es ist so nebenbei auch das erste MMO, das es tatsächlich schafft schaurig schöne Gruselatmosphäre zu schaffen. Da kriecht man durch dunkle Schächte alter Grabstätten auf der Suche nach Relikten, sieht nicht mehr, als der Lichtkegel der kleinen Funzel auf dem Kopf zu zeigen vermag.. und im Dunkel um einen Herum hört man sie kriechen, bösartiges Zeugs was einem die virtuelle Haut vom Pixelkörper ziehen will.
Hier schließen sich die Instanzen auch direkt an.
A) Sie sind klasse erzählt
B) Sie sind knackig und herausfordernd
C) Man hält sich nicht ewig mit Trashmobs auf sondern darf praktisch direkt von Boss zu Boss
D) Bosse verdienen hier die Bezeichnung "Boss"
Damit erst einmal genug. Vielleicht gibts die Tage noch ein Update zum Crafting, die Geschichte mit dem Skillwheel usw.
Um es auf nen Punkt bringen: Setting ist toll, Umsetzung ist gut, Potential nach oben immer noch da und Bugs halten sich in Grenzen. Defintiv einen Versuch wert.
The Secret World

Keuchend und schweißgebadet schreckt man im eigenen Bett hoch. "Drecks Fantasy-Albträume immer" kommt es einem gerade durch die Lippen da bemerkt man auch schon das gleißende, blaue Licht das um einen herumwirbelt und kurzerhand das Kopfkissen zerfrisst. Grund genug sich die folgenden Tage in der eigenen Wohnung zu vergraben und auch den körpereigenen Zustand der blauen Farbe eben dieses Lichts anzupassen - die die ganze TSW-Welt für den frisch erstellten Charakter bedeutet. Immerhin zerlegt man eben deswegen die eigene Ikea-Wohnungseinrichtung. Die Zwischensequenz lässt zumindest darauf schließen.
Tage später klopft an der Tür und wiedererwartend ist es nicht der Gerichtsvollzieher sondern eine ominöse Sektentante welche erklären kann was es mit dem blauen Licht auf sich hat. Man hat eine Biene verschluckt und ist nun eben blau. Ab jetzt gehört man dazu. Und nen dicken Brief bekommt man auch.
Man(n) wirft sich in Schale - die Charaktererstellung
.. finde ich persönlich gar nicht so verkehrt. In welchem MMO kann man schon vor Level 10 aussehen wie nen stilechter BadAss-MitOptikandereSachenKompensierer. Die Möglichkeiten sind eingeschränkt aber selbst damit habe ich mir Chars bauen können die mir weit mehr zusagten als alle die ich beispielsweise in SWTOR ertragen musste. (Und ja - hier wird relativ oft der Vergleich zu SWTOR gesucht, da es schlicht und ergreifend das letzte MMO war, das ich vor TSW gespielt habe und außerdem erhebe ich keinster Form den Anspruch auf Objektivität) Also, man hat diverse Auswahlmöglichkeiten die wie gewohnt über Schieberegler eingestellt werden. Darunter finden sich diverse Gesichtertypen für viele Nationalitäten die dann noch angepasst werden und mit einer passenden Frisur obenauf verziert werden können. Grundsätzlich hätte es hier durchaus mehr Möglichkeiten geben können aber ich bin soweit zufrieden - und ganz davon ab, wird bereits in den nächsten Wochen ein Update erscheinen, mit dem Friseure, Schönheitschirurgen und Tättowierer implementiert werden. Heißt - es wird neue Anpassungsoptionen geben auf die man auch mit einem erstellten Charakter zurückgreifen kann.
Wem die recht einfache und überschaubare Auswahl an Startklamotten nicht gefällt, der wird in einem der Shops in London fündig wo Klamotten verkauft werden. Oder alternativ im Itemshop. Grundsätzlich bin ich erklärter Gegner von solchen Shops in einem Spiel, für das man ohnehin 15 Euro monatlich berappen darf - zur Beruhigung jedoch: Man verpasst nix großartiges, wenn man auf die Items (oder Klamotten) aus dem Shop verzichtet.
Frisch aus der Charaktererstellung geschlüpft geht es also los. Von der Frau aus dem Startvideo (zumindest bei den Templern) hat man ja den dicken Brief der einen so langsam in Richtung der eigenen Fraktion führt.

Die Fraktion
.. wählt man noch zur eigentlichen Charaktererstellung. Zur Auswahl stehen die:
Templer - ein militantes Grüppchen das so lange mit dem Kreuz auf nen Zombie einprügelt bis dieser von sich aus genügend Geist entwickelt um die geforderten 540661 Ave Marias zu beten
Illuminaten - Sex, Drugs, Rockefeller - so'n Geheimbund aus forschenden Schwerverbrechern, der schon wieder so geheim ist, dass sich die Anhänger hinter Gasmasken verstecken müssen
Drachen - Man könnte auch sagen, Daoisten die es anstelle des Gleichgewichts mal mit dem Chaos versuchen
Hier wurde meiner Meinung nach ein wenig an Potential verschenkt. Außer den Uniformen und den ( dafür wirklich gelungenen!) Fraktionsquests ist es eigentlich nicht viel, was einen mit der eigenen Fraktion so wirklich verbindet. Wäre Spielraum für mehr gewesen.
Beispiel für die Uniformen anhand der Templer-PVP-Rüstungen:

Grafik
Die Grafik als solche finde ich sehr gelungen und atmosphärisch - endlich entfällt mal dieser comic-angelehnte Stil mit dem ich mich noch nie so recht anfreunden konnte. Ich selbst spiele auf ner mehr als in die Jahre gekommenen Kiste Marke Rechenschieber und es ist immer noch gut spielbar und sieht selbst bei minimalsten Einstellungen auch noch ansehnlich aus. Ist am Ende eben auch Geschmackssache deswegen lasse ich mich hier gar nicht großartig weiter aus. Mir gefällts!
Kaum hat man seinem Oberhaupt die Hand geschüttelt da wird man auch schon in den Trainingsraum geworfen. Und soll üben - immerhin ist man Retter dieser Welt auf Teilzeit und für das Bekämpfen von Zombies, Dämonen und überhaupt allem Bösen ist das Studium in Soziologie und Pädagogik nur von untergeordneter Bedeutung. Sozialkompetenz hat ihre Vorzüge - doch brachiale Magie, Sturmgewehre, Pistolen, Schwerter, Hämmer oder Martial Arts liefern hier einfach die besseren Argumente.

Das Skillwheel - ehhh???!!!11 Ich wollte doch Paladin spielen!
Nö! Darfste aber nich! Wobei - eigentlich schon, aber:
Kurzum: Es gibt keine Klassen.
Dafür: Ein Rad.
Genaugenommen: Ein Skillrad.
Und da eben dieses Skillrad zu komplex ist um es hier auch nur im Ansatz verständlich zu erklären hier nur die Übersicht über die Grundarten, wie man sich auf gepflegte Art und Weise mit Monstern auseinandersetzen kann:
Sturmgewehr, Pistolen, Schrotgewehr, Blutmagie, Chaosmagie, Elementarmagie, Hämmern, Schwertern und Fäusten
Das tollste daran ist: Ich kann die Sachen frei kombinieren und kann außerhalb des Kampfes jederzeit wechseln und auf die Fähigkeiten zurückgreifen, auf die ich gerade Lust und die ich mir bis dahin erarbeitet habe.
Die Angelegenheit ist eine der größten Stärken von TSW und eben auch wundervoll komplex und deswegen will ich an dieser Stelle erst einmal noch nicht großartig darauf eingehen. Ohne das ganze vor sich zu sehen wäre das ganze als würde man versuchen zu erklären wieso unsere Politiker die Politik machen die sie machen - am Ende blieben weitestgehend nur verständnislose Gesichter. Am Ende des Beitrags also lediglich der Versuch, das ganze so im Ansatz und in den Grundzügen zu erklären. Am besten immer noch: Selber ausprobieren!
Wem das im Spiel am Anfang zu komplex und undurchsichtig ist dem liefert Funcom in Form von Decks (man könnte sagen so etwas wie Klassen) einer mögliche Skillwege die man erspielen kann. Da unter anderem bei den Templern auch den Paladin! Man bekommt Fähigkeiten angezeigt die man erspielen soll für ein bestimmtes Deck (das eine bestimmte Aufgabe erfüllt) und hat man all diese erreicht - voila, gibts passende Klamotten zu eben diesem Deck dazu, die man ab da tragen kann. Das ist übrigens noch eine Sache in der sich die Fraktionen unterscheiden, denn jede davon hat ihre eigenen Decks.
Hier mal eine Übersicht an möglichen Decks (und eben auch Klamotten die man sich erspielen kann):
Templer:
The Secret World Reward Cloths Deck Templar Male Vers. 1.0- YouTube
Illuminaten:
The Secret World Reward Cloths Deck Illuminati Male Vers. 1.0 - YouTube
Drachen:
The Secret World Reward Cloths Deck Dragon Male Vers. 1.0 - YouTube

Die Einführung ist damit absolviert. Man hat sich für eine Startwaffe entschieden und wackelt damit hinaus in die große, weite und böse Welt. Gut, für den Anfang tut es auch ein kleines Küstenkaff. Kingsmouth.
Da wartet schon der nächste Albtraum. Kein Zombie, kein dämonisches Irgendwas, das anatomische Studien an mir vornehmen möchte sondern: Der letzte Cowboy.

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Schmerz bekämpft man am besten in dem man einen neuen Schmerz-Impuls setzt. So als kneift man sich selber. Also suche ich mir das nächst schlimmere:
Die Synchro

... dabei ist sie gar nicht so schlimm! Nein, wirklich! Überhaupt nicht. Ich war überrascht. Noch in der Beta war bis auf wenige Dialoge gar nichts übersetzt und das ließ in Hinblick auf den bevorstehenden Release Böses erahnen. Doch umso größer war die folgende Überraschung. Es ist absolut gelungen. Nur wenige fehlende Übersetzungen fallen auf (und auch hier vorrangig bei Randtexten oder Itembeschreibungen) Die Filmsequenzen warten mit guten Sprechern auf und mir selbst ist davon keine wirklich negativ aufgefallen.
Vorankommen, Atmosphäre & Quests

Der Einstieg ist noch relativ einfach, es sei denn man wählt einen Skillweg der für das alleinige Vorankommen vielleicht nicht so gut geeignet ist wie ein anderer. Der Schwierigkeitsgrad zieht mit der Zeit doch relativ knackig an was ich selbst aber nur begrüße - gerade die letzten Spiele krankten ganz massiv daran, dass sie viele Inhalte viel zu einfach gestalteten. Das sowohl beim normalen Spiel, wie auch bei den Instanzen. Später wird es herausfordernd und genau das hat meiner Tastatur schon einige Bissspuren beschert. Man muss sich eben auch mit den möglichen Fähigkeiten auseinandersetzen, die das Fähigkeitenrad bietet.

Ansonsten bleibt zu sagen: Im Zusammenspiel aus Grafik, Soundkulisse und Filmsequenzen (sowie questrelevante Bildelemente) bzw. überhaupt den erzählten Geschichten generiert TSW eine absolut packende Atmosphäre die bis jetzt in MMO's ihresgleichen sucht und meiner Meinung nach noch eine ganze Ecke intensiver ist wie SWTOR. Die Filmsequenzen können locker mithalten - nur wird hier halt nicht jeder Furz vertont, dafür aber an den richtigen Stellen. Es gibt bei nahezu allen Quests Intro- und Zwischensequenzen wo es einfach Spaß macht sie zu beobachten und die sich passend und nicht zu aufdringlich in das Spielgeschehen mischen. Haupt- und Fraktionsquests sind genial geworden.
Natürlich sind die Quests im Großen und Ganzen auch nichts anderes wie: Töte dies, sammle das - aber: Sie sind gut erzählt und eben nicht stufenabhängig. Selbst wenn ich schon hohe Inhalte gespielt habe so kann ich die Quests aus den früheren Bereichen immer noch erleben denn Punkte gibt es trotzdem. Und es lohnt sich - denn hier wird viel Detailverliebtheit an den Tag gelegt.
Es gibt drei Grundarten von Missionen: Kill (Töte dies), Sabotage (erledige das ohne gesehen zu werden), Investigation-Missionen sowie Nebenmissionen und der Storyplot. Gerne mischen sich die Elemente der Quests hin und wieder aber auch mal und man kann nur jeweils eine Art von Quest gleichzeitig erledigen. Es gibt also keine Questhubs die man abgrast und weiterzieht sondern man wird meist über die Karte geschickt und erledigt das, was man an dieser oder jenen Stelle entdeckt.

Viele Regionen und überhaupt nahezu alles aus dem Horrorgenre sowie aus dem Bereich Mythologie wurde irgendwie verwurstelt und reizt den Drang zu erkunden, zu entdecken, zu erforschen. Aktuell reist man über Kingsmouth, Ägypten, Transsilvanien.. begegnet Zombies, Vampiren, Dämonen, erlebt den Kampf zwischen Maya und Wikingern oder wird in Parallelwelten entführt. Selbst Ausflüge in die Hölle werden angeboten. Das Setting bietet unglaubliches Potential und ist ja nahezu unerschöpflich - und wenn Funcom dieses Level, was sie bisher vorgelegt haben, halten kann - geil! Daneben mischen sich in die Quests Rätsel- und Adventure-Elemente die neuen Wind in die Quests von MMO's bringen und das ganze auffrischen. Bei den Investigation-Missions ist es sogar so, dass diese teilweise nur unter Einsatz von Google und anderen Quellen (oder Programmen) zu erfüllen sind. Informationen aus Internetseiten holen, Passwörter knacken, Morsecodes entschlüsseln... Augen offenhalten ist hier die Devise!

Interessant finde ich die Querverbindungen in den Quests zu Charakteren denen man im Spiel begegnet. Ohne jetzt spoilern zu wollen: So erfährt man z.B. in Quest XY wo man den Computer des Doc's wegen Arztberichten knacken muss durchaus auch etwas über andere Charaktere. (Die Wahrsagerin ist eine nymphomane Sexbestie mit andersartigen Fantasien!!!)

Es ist so nebenbei auch das erste MMO, das es tatsächlich schafft schaurig schöne Gruselatmosphäre zu schaffen. Da kriecht man durch dunkle Schächte alter Grabstätten auf der Suche nach Relikten, sieht nicht mehr, als der Lichtkegel der kleinen Funzel auf dem Kopf zu zeigen vermag.. und im Dunkel um einen Herum hört man sie kriechen, bösartiges Zeugs was einem die virtuelle Haut vom Pixelkörper ziehen will.

Hier schließen sich die Instanzen auch direkt an.
A) Sie sind klasse erzählt
B) Sie sind knackig und herausfordernd
C) Man hält sich nicht ewig mit Trashmobs auf sondern darf praktisch direkt von Boss zu Boss
D) Bosse verdienen hier die Bezeichnung "Boss"

Damit erst einmal genug. Vielleicht gibts die Tage noch ein Update zum Crafting, die Geschichte mit dem Skillwheel usw.
Um es auf nen Punkt bringen: Setting ist toll, Umsetzung ist gut, Potential nach oben immer noch da und Bugs halten sich in Grenzen. Defintiv einen Versuch wert.

