Dr. a.D. Karl Theodor zu Guttenberg
Jeder Student und jeder Doktorand wird an Universitäten auf eines häufig genug hingewiesen: nicht belegte Quellen, die als Plagiat aufgefasst werden können (und normal reicht da schon eine Stelle im Zweifelsfalle aus), führen dazu, dass die Arbeit mit 5, also durchgefallen, bewertet wird.
So weit, so gut. Bei Guttenberg aber scheinen die Uhren seiner verkalkten Parteifreunde ein wenig anders zu ticken. Er lässt erst einmal seinen Titel "ruhen" - ja, was bedeutet das denn, schwärzt er nun auf allen Briefbögen erst einmal den Dr., um ihn später wieder draufzuschreiben?
Doktor ist man entweder, oder man ist es nicht. Bei Guttenberg hat es mit Glaubwürdigkeit zu tun. Die Glaubwürdigkeit seiner Person ist nun massiv beschädigt, zumal es sich nicht nur im eine Stelle handelt, was sich noch als Schluderei erklären ließe, nein auch die Einleitung seiner Arbeit ist kackendreist abgeschrieben, und damit ist er eigentlich akademisch - wenn er keinen Promi-/CSU-Bonus bekommt - tot.
Wer sich zudem mal das
GuttenPlag-Wiki anschaut, in dem seine Arbeit momentan systematisch durchleuchtet wird, sieht vor allem: das ist nicht nur eine Stelle, sondern mindestens hundert und das hatte durchaus Methode.
Also: wenn Guttenberg noch einen Funken politischen Verstand im Leibe hätte, würde er den Doktortitel anstandslos zurückgeben. So aber wird seine Glaubwürdigkeit weiter leiden, selbst wenn die Universität Bayreuth den Titel nicht aberkennen sollte, und er dadurch unnötiger weise beschädigt sein.