Leistung und MMO.....da muss ich doch echt lachen.
Aber so denken sie halt die Nerds aus den Progressgilden.
Man muss nicht allzu sehr in die Tiefe gehen um zu erkennen das diese Nerds alles was kompensieren müssen.
Da läufts im realen Leben nicht rund und dann wird das Spielen einen MMOs halt zu einer Leistung hochstilisiert.
Und ein "ich bin halt nicht auf Kuschelkurs." hilft auch nicht über die Erkenntniss einer desorientierten Sozialisation hinweg.
Aber du bist ja Leistungsträger...............
Also dazu muss ich eines sagen: du hast Recht. MMOs haben mit Leistung
absolut nichts zu tun!
Ich spiele ja selber seit einiger Zeit wieder aktiv WoW, die Hauptspielmechanik ist auch äußerst simpel: man gehe wohin und kloppe irgendwas/wen nieder, dazu ist die Anzahl an Standardquests auch sehr begrenzt ("Farme 6 Objekte hiervon und davon", "Töte 10 Kaulquappenputzer der Finsterlinge", "Töte Heiligenschinder, den schwarzen Bischof und BLA" sowie "Beschütze Anduin, den Barmherzigen" und "Gehe zu Flintlock, um weitere Instruktionen zu erhalten."). Wenn es denn normales PvE ist, dann haben die NPCs auch eine Intelligenz wie die normalen Gegner bei Serious Sam, die sich darin beschränkt sofort wenn der Spieler zu nahe kommt, auf den zu gehen und einfach auf den einzukloppen. Und warum auch nicht, gerade die einfachsten Spiele sind doch auch diejenigen, die auf Dauer am meisten Spaß machen und am Besten funktionieren. Wem das mißfällt, der wird ja nicht dazu gezwungen, sich das anzutun, sondern der kann ein gehaltvolles Buch lesen, Schach spielen oder was auch immer.
Das, was Star als Leistung bezeichnet, sind in Wirklichkeit zwei Sachen: erstens einmal die Fähigkeit, möglichst viel Zeit ins Spiel zu investieren und dann zweitens einfach Glück. Ein MMO wie WoW selber, da mache ich mir nichts vor, hat ein sehr lineares und glatt gebügeltes Spielerlebnis. Jeder Vollidiot, der gerade so halbwegs auf der Tastatur tippen kann, schafft es früher oder später auf den beliebten Level 85, es braucht dazu einfach nur Zeit, das ist keine wirkliche Leistung, es ist mehr angewandtes Wissen und zur Not lässt man sich eben ziehen, gefühlt gibt es oft ja inzwischen mehr Gilden als Spieler und die gelangweilten Alten sind da dankbar, wenn sie mal wieder was zu tun haben.
Er entscheidet sich für eine Rasse und Klasse, dann lernt er noch recht schnell, welche Rotation seiner Zauber am Effektivsten im Kampf sind und wie lange die unterschiedlichen Abkühlphasen der diversen Zauber sind, das ist es dann auch schon gewesen. Das ist alles keine herausragende, intellektuelle Leistung, sondern einfach Akkordarbeit, ähnlich wie ein Bäcker der am Morgen Brötchen bäckt: einmal gelernt, da hat man's drauf und fertig. Ehrlich gesagt halte ich Brötchen backen für fordernder als das.
Irgendwann dann ist es aber so, dass man den Endlevel erreicht hat, sei das nun 85 oder bald (ab September wohl) die 90, und dann tritt der WoW-Spieler in seine nächste Phase ein: entweder erwacht nun endgültig der Jäger und Sammler in ihm, und er strebt danach, seine Ausrüstungssets möglichst mächtig auszubauen, also geht er wie ein Bekloppter in die initiierten Dungeons und macht vielleicht PvP, oder aber er zieht einen Twink nach dem anderen hoch um zu schauen, wie sich eben die anderen Klassen so spielen oder beides. So oder so, irgendwann ist er auch damit durch und macht dann vor allem eines: sich tierisch langweilen und darauf hoffen, dass Blizzard doch bitte endlich den nächsten Patch rausbringen möge, denn die meisten Spieler haben schon in WoW alles erreicht, was sie haben wollen und brauchen einfach neues Futter. Blizzard als schlauer Hersteller liefert da natürlich auch regelmäßig, und so wartet alles auf MoP, das gibt dann wieder Futter für die nächsten Monate.
Aber auch das Erreichen von möglichst hochwertigen Ausrüstungsgegenständen in den Instanzen ist für mich keine Leistung, sondern vor allem eines:
Glücksspiel und Zeitvertreib. Es ist ja nunmal so, je nachdem in welche Instanz man geht (10/25 Spieler, normal oder heroisch) und den Boss/die Bosse getötet hat, dass man recht genau weiß, mit der und der Wahrscheinlichkeit lässt er Item A, B oder C aus meinetwegen einem Fundus von 30 unterschiedlichen Items fallen, manche mehr und manche weniger oft. Auch hier wird wieder der Mensch eben als Jäger und Sammler bedient. Wenn dann Item A, das man wirklich will, vielleicht mal fallen gelassen wurde, dann muss man aber auch noch zusätzlich Glück haben, dass kein anderer Teilnehmer es ebenfalls will, denn sonst wird darum gewürfelt, und da kann man auch Pech haben. Hat man Pech, und er mags einem auch so nicht zwei Stunden nach der Instanz geben, dann muss man die Instanz eben neu machen, wieder hoffen, das Objekt wird fallen gelassen (bei manch seltenen Objekten, die 1-3% Wahrscheinlichkeit haben dauert das dann eine Weile) und hoffen, dass es kein anderer haben will.
Aber auch das hat man irgendwann durch, wenn man nur genügend Zeit ins Spiel investiert, dann hat man sein Set zusammen und ist damit durch. Wer natürlich die Zeit nicht hat oder nicht investieren will, der beauftragt eine Firma wie Randy Run gegen Bezahlung von harten Euronen, einem das Objekt zu erspielen und fertig.
Leistung ist etwas anderes. WoW ist für mich vergleichbar mit Zug fahren - man steigt in den Zug ein, fährt entspannt ans Ziel und hat zwischendrin seinen Spaß, irgendwann kommt aber der Zug dann auch mal am Ziel an und man ist eben einfach durch damit, fertig.
On Topic: ein Analyst hat in Bezug auf SWTOR gemeint, dass die Zeit der großen MMORPGs gegen monatliche Abogebühr vorbei sei. SWTOR sei mit dem Modell gescheitert, die Zukunft läge in Free to Play und es ist unwahrscheinlich, dass sich der Erfolg von WoW jemals wiederholen ließe.