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Reale Suchtgefahr fürs virtuelle Ich - heise online

Ich denke mal 5-10 % Abhängige, etwa die gleiche Anzahl Gefährdete, also zusammen 10 - 20%. Genau kann das kaum jemand sagen.

Ich selbst zähle mich mit meinem, sehr regelmäßigen, Onlinekonsum zu den gefährdeten, bin mir dessen auch bewusst, und rede offen mit den Hauptbetroffenen, meiner Familie, darüber. (so offen wie es eben geht, das Konfliktpotential ist hoch)

Mir hilft SL, über welchen Mechanismus kann ich nicht sagen, das ist sehr Komplex, besser mit meinen, mittlerweile nur noch leichten, Depressionen umzugehen.

Offen reden kann man sowohl hier als auch in SL mit fast niemandem darüber. In einem Forum wie diesem steht in der Regel möglichst positive Selbstdarstellung im Vordergrund. Demnach nicht der richtige Ort um über derartige Themen wertfrei zu diskutieren... es gleitet immer ab.

Und drüber reden in SL... :lol:

Ich kenne Leute, die scheinen rund um die Uhr in Sl zu sein, zumindest sind sie fast immer ansprechbar, sind tagsüber in mindestens einem SL-Forum aktiv, einige sogar in mehreren, und streiten es vehement ab auch nur suchtgefährdet zu sein.

Der Wohlfühlfaktor in SL ist enorm hoch. Man kann sich selbst die Umgebung schaffen, in der man sich wohlfühlt, sich mit Menschen umgeben die man mag, und die einen auch mögen, wenn nicht sogar noch mehr.

Die sitzen sogar im selben Boot, und stellen auch nur selten die unangenehmen Fragen, die einem die eigene Umgebung im ersten Leben manchmal stellt.

[zynismus on]
Aber lassen wir das... In dem dortigen Suchtiforum sind ja nur die Extremfälle, von denen es hier garantiert nicht einen Einzigen gibt. WIR haben ja alles im Griff. :lol:
[zynismus off]

Haben wir das wirklich?

Liebe Grüße
Dani
 
Maike Hoorenbeek schrieb:
Ein wesentliches Merkmal jeder Sucht ist, dass sich der Konsum der Droge mit der Zeit steigert. Die Mengen müssen immer größer werden, um den erwünschten Zustand zu erreichen. Das sehe ich bei SL gar nicht. Ganz im Gegenteil. SL wird jedem, der da einfach nur so rumhängt nach einiger Zeit langweilig und die Online-Zeiten sinken.

Da stimme ich dir voll zu, Maike. Gerade was SL angeht, war ich nur am Anfang "süchtig", mit der Zeit hat es sich gelegt.

Zum Thema Onlinesucht muss ich sagen, ich war sicher schon nach manchen Foren süchtig, bzw. habe sehr viel Zeit dort verbracht, die ich anders besser hätte nutzen können und sehr schlimm war es beim onlinepokern, da hab ich mich sogar selber gesperrt (obwohl ich erfolgreich war, aber es hat mich einfach zu viel Zeit gekostet). :D
Hingegen ist SL - was mich angeht - vergleichsweise harmlos.

Aber letzten Endes geht es in Foren und in SL um Kommunikation mit realen Menschen und das hat für mich einen anderen Stellenwert als Spiele, die einen komplett von der Wirklichkeit trennen.
 
Meine ganz ehrliche Meinung zu dem Link auf onlinesucht.de:

Das ist sicher ein guter Anlaufpunkt für den ein oder anderen, der die Realität ein bisschen verpeilt wegen z.B. SL, und es mag sicher auch hier im Forum User geben, die für sie selbst (und auch andere) durchaus ungesunde Verhaltensweisen an den Tag legen.

Aber viele dieser Selbsthilfegruppen haben eben das Problem, dass sich da zu 99% nur die betroffenen treffen. Und die Outputs aus diesen Gruppen, die sind daher leider oft extrem einseitig.
Sicher ist es wichtig, dass man die verschiedenen Leidensgeschichten kennt, aber diese Gruppen haben ganz oft das Problem, dass sie sich selbst schnell extrem "radikalisieren".

Gerade dieses typische "Aha - er leugnet seine Onlinesucht, und damit ist fast schon bewiesen, dass er onlinesüchtig ist!", das ist ein typischer Satz bei Selbsthilfegruppen Abhängiger.

Sicher ist die Implikation richtig, das Onlinesüchtige oft ihr Sucht selbst nicht erkennen. Aber Implikationen kann man nun mal einfach nicht umdrehen. Und damit eignet sich dieses Symptom eben nicht als Diagnosekriterium. Genausowenig wie eine hohe Postingfrequenz oder lange Onlinezeiten.

Wenn man beurteilen will ob eine Sucht vorliegt, kann man aber ein paar Kriterien benutzen, die Ezian ganz gut auf den Punkt gebracht hat:
Bei Sucht allgemein geht es darum, ob

a) man von etwas eine so hohe Dosis konsumiert, dass es ungesund wird. Ob für Körper, Geist, sozialen Status o.ä. ist erst mal irrelveant

b) die Beschäftigung mit dem Suchtsubjekt dient oft als Eskapismus, d.h. man vermeidet damit die Auseinandersetzung mit etwas unbequemen.

Würde man die Kriterien der "Das ist Online-Sucht" -Puritaner rigoros anwenden, dann müsste man auch Webseiten aufmachen wie "Sauerstoffsucht.de" oder "Wassersucht.de" und entsprechende, denn danach sind wir auch alle süchtig.

Dass wir mehr und mehr Zeit online verbringen und uns immer mehr vernetzten durch E-mail, WWW, 3D-Chats (wie SL) usw., das ist meiner Meiunung so auch schlicht und einfach ein mehr oder wenig evolutionärer Prozess, durch den sich unsere Welt eben ständig verändert. Während vor 15 Jahren noch viel Fernsehen konsumiert wurde wird das eben nach und nach vom WWW abgelöst, und währnd es vor 20 Jahren was besonders war mit einem Menschen aus den USA mal zu telefonieren, so ist es heute selbstverständlich kurz eine Mail zu schreiben oder ihn irgendwo online zu treffen, z.B. in SL.
Und eben da mit diesen Menschen zu kommunizieren.

Als "Sucht" wird dieses "exzessive Onlinesein" dann aber immer gern von denen bezeichnet, die an der traditionellen Mediennutzung festhalten und für die es z.B. noch normal ist jeden Abend mit der Familie vor dem Fernseher zu sitzen. Was wiederum nur wenige Jahre zuvor von denen als "Fernsehsucht" bezeichnet wurde, die Abends im Kreis der Familie noch vor dem Radio saßen und irgendwelchen Hörspielen gelauscht haben. Und ich könnte Wetten, dass auch das häufige Radiohören anfangs des letzten Jahrhunderts von einigen als Sucht aufgefasst wurde, aber da hab ich noch nicht sonderlich recherchiert, ehrlichgesagt :)
 
Auf der von Daniele angegebenen Seite kommen Angehörige zu Wort, Angehörige, die sehen, wie der Partner, die Partnerin in SL aufgeht, auflebt.

Reaktion: SL ist böse, SL ist Flucht, SL zerstört die Familie.

Bei den dort beschriebenen "süchtigen" Partnern lag vlt. schon vorher etwas im Argen? Keine psychische Störung, sondern ein "sich Fügen in Verhältnisse"? Und in SL besteht die Möglichkeit, aus diesem "sich Fügen" auszubrechen.
Die heimische Harmonie, die sämtliche geheimen Wünsche unter den Teppich kehrte, die Harmonie die in der gemeinsamen Auswahl des Kino- TV-Programms gipfelte, in der Entscheidung, ob man am WE mit den Kindern nach A oder B fährt? Hat alles seine Daseinsberechtigung, aber der Mensch besteht nun mal aus mehr Bedürfnissen, und diese anderen Bedürfnisse, wenn man ihnen den Einzug in den Alltag verwehrt, aus welchen Gründen auch immer, diese Bedürfnisse lebt man dann in SL oder Chats oder themenorientierten Foren.

Vielleicht - abwegig oder auch nicht - handelt es sich bei den dort beschriebenen "süchtigen" EhePartnern um Kommunikationssüchtige. Süchtig nach der Kommunikation, die im RL-Alltag einfach nicht mehr stattfindet, sei es, weil es "Schweinkram" ist, sei es weil es halt Themen betrifft, die sich nicht um Haus, Herd, Kinder, Freunde, SmallTalk, drehen.

Allerdings halte ich diese Kommunikations"sucht" dann auch nicht für pathologisch, sonern eher für notwendig.

Ja, da können Partner drunter leiden, wenn der "Süchtige" lieber mit anderen Menschen redet, als daheim zu smalltalken.
 
Sucht ist auch immer zu einem gewissen Teil Realitätsflucht .. SL bietet da zwar anfangs scheinbar grenzenlose und grandiose Möglichkeiten, die werden aber, bei genauerem Hinsehen, sehr schnell wieder revidiert. Die bitterböse Wirklichkeit holt die Meisten rasch auf den Boden der Tatsachen zurück.

Sucht als Krankheit fängt da an wo Leiden beginnt. Wenn das Individum oder die Gesellschaft anfängt unter seinem Verhalten zu leiden.
 
Hallo,

... ich dachte, es könne einmal hilfreich sein, offizielle Definitionen von Sucht, bzw. Abhängigkeit, etc. hier einzustreuen.

Es gab schon recht treffende Ansätze hierzu, wie ich fand. Dennoch kann es nicht schaden, denke ich.

(Wer sich näher für die Thematik interessiert, mag gern auch einmal auf
http://www.arslongavitabrevis.de
nachsehen, dort sind meine wichtigsten Arbeiten zum Thema versammelt.)

MfG
BukTom Bloch

*******
Der Begriff ,,Sucht" ist -wie bereits erwähnt- eigentlich nicht mehr
ganz korrekt. Die Weltgesundheitsorganisation ( = World Health
Organization, WHO) ersetzte ihn 1964 durch den Begriff
,,Drogen-abhängigkeit". Zu diesem Begriff findet sich folgende
Erklärung:
,,Drogenabhängigkeit wird als übergeordneter Begriff definiert. Er
bezeichnet einen Zustand seelischer oder seelischer und körperlicher
Abhängigkeit von einer Substanz mit psychoaktiver, bzw.
zentralnervöser Wirkung, die zeitweise oder fortgesetzt eingenommen
wird." (6)
In Bezug auf den Teilbegriff ..... -abhängigkeit" findet hier natürlich
eine Erklärung eines Begriffes durch sich selbst statt. Daher bleibt zur
näheren Bestimmung des Begriffs “Abhängigkeit" folgendes
nachzutragen:
,,Abhängig ist jemand, der einen sog. )Kontrollverlust( erleidet, D.h.
er hat entweder die Kontrolle darüber verloren, wieviel er von einer
bestimmte Substanz zu sich nimmt und/oder er hat keine Kontrolle
mehr darüber, wie oft er wirksame Mengen einer bestimmten Substanz
zu sich nimmt. Weitere Anzeichen sind die Vorläufer oder das
Vorhandensein körperlicher, seelisch -geistiger und sozialer Schäden.
Immer haben die Betroffenen Schwierigkeiten mit dem Aufhören."(7)
*******
((In Bezug auf Alkohol:))

Körperliche Abhängigkeit
Eine körperliche Abhängigkeit vorn Alkohol äußert sich vor allem in
Bezug auf die Entzugserscheinungen. Hier können sehr
schwerwiegende Erscheinungen auftreten, zum Beispiel
Krampfanfälle und ein Delirium tremens.

Psychische (seelisch-geistige) Abhängigkeit
Diese äußert sich beispielsweise in Unruhe, Nervosität,
Schlafstörungen und Angst bei Entzug des Alkohols, in der Praxis
sind körperliche und seelisch-geistige Entzugserscheinungen nicht
unbedingt leicht auseinander zu halten, sie treten natürlich auch oft
gemeinsam auf. Es kann aber durchaus eine der beiden
Erscheinungsformen stark im Vordergrund stehen. D.h. das ,,Fehlen"
des einen oder anderen Entzugsanzeichens bedeutet nicht, daß der
Betreffende kein Alkoholiker ist!"

*******

Edit:
P.S.: Zur Internetquelle:
Es sind 622 Seiten - aber es gibt Lesezeichen (Klick links auf die entsprechende Lasche.)
 
So sehr sinnlos finde ich den Artikel gar net.
"Exzessive Nutzung des Internets beginnt bei rund fünf Stunden pro Tag", meint Beutel. Doch das Verlangen nach dem zweiten Ich ist bei manchen Spielern so groß, dass sie mehr als sieben Stunden vor dem Computer sitzen – täglich.
Jab - das kann man bei mir auch sagen: und ich bin mehr als 7 Stunden pro Tag online - nur die Zeit im SL gezählt.
Yahoo, IRC und Skype zähle ich dabei gar nicht mit, die sind an solange der Rechner an ist (genau wie mein Telefon und mein Handy ja auch nie wirklich aus sind) - und die diversen Foren, die kann ich ebenfalls nicht mitzählen, weil oft bin ich da eingeloggt obwohl ich im RL grad was anderes mache, oder während ich in SL bin.
Die Zeit die ich den Rechner generell (inklusive Office, Emails, Medienprogrammen) nutze? Die kann bei 14-16 Stunden geschätzt sein: Ich schreibe, ich übersetze Texte - und bin nicht an feste Arbeitszeiten gebunden.

Und in SL? Ich baue (nahezu) nichts, ich scripte nicht und kreiere nichts, also habe ich keine beschönigenden Argumente, dass ich ja kreativ tätig wäre dort. In SL bin ich ganz einfach ich selbst, gehe shoppen, helfe Newbies, kommuniziere mit Freunden, lebe den SL-Teil meines Lebens. Ja, SL ist ein Teil meines Lebens geworden, und fehlt mir SL, dann fehlt mir was. Ich bringe mein volles Selbst hinein ins SL, BIN dann eighthdwarf alias "gem". So wie der Online-Name meines RL-Lebenspartners, Thorin, auch im RL sein Spitzname geworden ist, haben meine SL-Spitznamen auch ins RL übergegriffen. Na gut, den Namen habe ich auch vorher schon online genutzt

Ich hab mir in SL einen Bekanntenkreis aufgebaut, der mir genauso am Herzen liegt wie mein Bekanntenkreis im RL. Na gut, so sehr wie SL und RL bei mir ineinanderwirken, kann ich das auch mental nicht so wirklich trennen. Und ich ohne eine Möglichkeit, mit meinen Bekannten und Freunden in Kontakt zu sein? DAS geht schon mal gar net. Natürlich werde ich da nervös und unruhig.

Okay, ich lese weniger, schaue auch kein TV mehr - die Filme die ich mag habe ich eh als DVD oder schaue sie anderweitig am PC, dafür bin ich halt in SL aktiv und ein Teil des Geschehens statt nur passiv vor der Glotze zu sitzen.

Bin ich Online-abhängig? Möglich.
SL-abhängig? Auch das schließe ich nicht aus.
Zumindest bin ich nach den Definitionen "Onlinesucht-gefährdet".
... und kokettiere insgeheim damit, SL-süchtig zu sein...
 
Was sagen Uhrzeiten denn schon aus?
Ich bin ein Nachtmensch. Schon immer gewesen. Ich werde zwar beruflich bedingt daran gehindert in meinem "normalen" Rhythmus zu leben, aber Stelle sofort und automatisch um sobald Wochenende ist oder wenn ich Urlaub habe. Deswegen bin ich auch gerne und oft mal spät nachts in SL zu finden. Dafür bin ich den Rest von der Woche nur vereinzelt mal online in SL. Daher würd ich mal sagen: Uhrzeit und Sucht hat nicht wirklich was miteinander zu tun^^
 
achja ...

snippelSnappel aus dem Artikel:
Manche haben erst mit dem zweiten Ich Erfolg. virtuell, im Internet. Vor allem Rollenspiele im World Wide Web verschaffen Internetnutzern die Anerkennung und Belohnung, die sie in der Realität vermissen. "Viele Jugendliche erleben im Internet Erfolge, die sie sonst im Leben nicht haben", sagt die Medienpädagogin und Erziehungsberaterin Sabine Schattenfroh aus dem lippischen Lemgo. Die Erfolge machen glücklich und geben ein gutes Gefühl. "Das macht das Suchtpotenzial von Online-Rollenspielen aus", erläutert Psychologe Manfred Beutel, Direktor der Kliniken für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz."
sagt jemand derlei ueber Baukloetzchenspiele im Kindergarten oder Integrationsmassnahmen sonstweder Art, wird das fuer gut befunden ...


Nach Ansicht der Experten tauchen die Spieler ab in ein Land, in dem sie die Kontrolle über das Geschehen haben, Sehnsüchte, Träume und Wünsche ausleben können."
was auch fuer Sport, Buecherlesen, Waldspaziergaenge und Freundetreffen in "RL" gilt, vor allem wenn man den ungenannten Kommunikationsaspekt hinzunimmt ...

bisheriges Fazit: in Wirklichkeit werden Ressentiments gemessen bzw. "gewohntes Medium" kontra "neues/ungewohntes" bzw. Praegung kontra Neues bzw. Alt gegen Neu bzw. eine falsche Realitaetsvorstellung gegenueber einer falschen Vorstellung von "Virtual" ... was sich natuerlich bedingt.
 
Aber viele dieser Selbsthilfegruppen haben eben das Problem, dass sich da zu 99% nur die betroffenen treffen. Und die Outputs aus diesen Gruppen, die sind daher leider oft extrem einseitig.

Das ist nach meiner Meinung einer der wesentlichen Punkte im Zusammenhang mit Selbsthilfegruppen.

Sie haben das Problem, dass die Mitglieder sehr kompetent darin sind, wie man zum Problem (z.B. Sucht) kommt, aber per Definition nicht kompetent über das Rauskommen oder gar das Leben ohne das Problem.

Aus meiner Sicht sind Selbsthilfegruppen super dafür, aufgefangen zu werden, wenn man sein Problem erkennt und akzeptiert, dass es da ist. Man kommt zu Menschen, die ebenso fühlen wie man selbst und bekommt Verstärkung und die ersten Ideen, da wieder raus zu kommen.

Aber wir Menschen sind nun einmal soziale Wesen, wir suchen Gruppenkontakt und akzeptieren dafür, dass wir uns entweder der Gruppe angleichen oder streben an, dass die Gruppe sich uns angleicht.
Umgib dich mit Menschen, die so sind, wie du werden möchtest, ist der beste Rat, den man jemandem mit Problemen geben kann.

Und das bedeutet eigentlich: geh irgendwann, wenn du dich stark genug fühlst, raus aus der Gruppe und such Menschen, die mit Alk/Internet/SL/Nikotin/Schokolade/Autofahren so umgehen können, dass sie die Kontrolle behalten und Zeiten ohne das auch ohne Entzugserscheinungen erleben.
Wenn du dich denen anpasst, wirst du (fast automatisch) deine Sucht los. Wenn du bei den Betroffenen bleibst, dann wirst du jedem der anders ist, nachweisen wollen, dass er doch gefährdet ist (akzeptieren eigentlich die AA immer noch keine Möglichkeit, dass man lernen kann, Alk wieder kontrolliert zu konsumieren?)

Ein Nebeneffekt der Gruppenmeinungen ist, dass ich mich immer als mindestens gefährdet, meistens aber als extrem süchtig sehen muss. Einfach, weil Internet, Computer und auch SL mein Beruf ist. Nur 7 Stunden in Internet, Foren, SL? Da krieg ich die Kündigung!

Ein weiteres Problem der Selbsthilfegruppen ist, dass sie Menschen oft ausschließen, die entsprechende Probleme nicht haben, oft sogar per Satzung/TAO/Traditionen/Regeln solche Menschen ausgeschlossen ist. Man meidet also den Kontakt zu Menschen, die wissen und zeigen können, wie es geht, kontrolliert mit der Droge umzugehen und natürlich fühlen sich auch diese Menschen nicht von Selbsthilfegruppen angezogen.

Und schließlich: der Sekundärgewinn. Viele genießen es, als süchtig zu gelten, krank zu sein, damit bekommen sie mehr Aufmerksamkeit. Das merke ich bei der Arbeit mit Rechtschreibschwachen: es GIBT Methoden, einige Formen sehr schnell und nachhaltig zu "heilen". Das Problem, das ich dann oft habe: "Was passiert in der Familie der stellvertretenden Kreisvorsitzenden des Legasteniker-Verbandes, wenn ihr Sohnemann nach 2-3 Monaten nur noch Zweien im Diktat schreibt?"

Oder übertragen aufs Threadthema: Wie interessant sind eigentlich Aussagen von Menschen, die SL und SL-Sucht heftig bekämpfen, und wie verhalten die sich gegenüber Menschen, die WIRKLICH die Kontrolle über ihre SL-Zeiten haben, aber oft da sind, weil's der Beruf fordert?
Diejenigen, die wissen, wie man verantwortlich und kontrolliert mit der Droge SL umgehen kann, das sind die, die helfen könnten, die man fragen sollte um Hilfe.
Aber die werden schon mal per Definition zu Gefährdeten erklärt und damit als inkompetent hingestellt. Und darum beteiligen die sich auch selten an solchen Diskussionen.
 
Ich glaube bei Sucht ist es wie mit dem Wahnsinn. Solange du noch drüber
nachdenkst und dir die Frage stellst bin ich verrückt / süchtig passt das noch -)

mfg milz
 
Oha, ein Nekroposting. Das ist ein Zeichen von Sucht. Lol.

Ich persönlich finde das Sprechen von Sucht in Zusammenhang mit Internetdingen falsch. Süchtig ist man von Stoffen, die den Körper verändern. Das ist für mich Sucht, z.B. Nikotin. Alles andere sind Gewohnheiten. Und die haben Ursachen. Wer mehr Zeit in SL als in RL verbringt, der ist unglücklich mit seinem Leben. Sonst würde er das nicht machen. Denn irgendwas fehlt, das im SL kompensiert wird. So war das bei mir. Ich war sehr stark von SL eingenommen, bis es wichtiger war als mein richtiges Leben (lieber am PC gesessen als mit echten Menschen getroffen). Bis ich mein Leben auf den Kopf gestellt habe, weil mir irgendwann klar wurde, was ich will. SL hat mir das gezeigt. Jetzt lebe ich das Leben, das ich gewollt habe. Und SL ist ganz von selbst Nebensache geworden. (Und nein, es geht dabei NICHT um irgendwas Sexuelles.) Bei einer Sucht ginge das nicht. Ein Junkie kann nicht einfach sein Leben ändern, und plötzlich ist die Sucht weg.
 
achja ...
snippelSnappel aus dem Artikel:

Nach Ansicht der Experten tauchen die Spieler ab in ein Land, in dem sie die Kontrolle über das Geschehen haben, Sehnsüchte, Träume und Wünsche ausleben können."

Ich liebe sie, diese Experten, die tatsächlich alles nur vom Hörensagen kennen. Familienexperten, Suchtexperten, Medienexperten .... hehe

Sucht kommt auch von Suche. Die Experten werden es nicht hören wollen, aber Sucht hat auch so viel Schönes und Positives. Wenn wir nichts suchen, entdecken wir auch nichts. Und wenn die Suche zur exzessiven Sucht wird, kann ich Hilfe suchen und dann auch wieder Positives finden.

Wenn mir einer dauernd mit dem erhobenen Zeigefinger vorm Gesicht rumwedelt und nur das "Beste" für mich will und mir alles ersparen möchte, nenne ich das "Krisendiebstahl". Ich brauche meine Krisen, meine Erfahrungen, meine Süchte, meine Neugierde .... Ich will doch nicht am Ende meines Lebens dastehen und sagen: Ich hab das alles mal gehört .... und mir wurde gesagt .... dazu ist das Leben nicht da ....

Schließlich sind die gemachten Erfahrungen und Erlebnisse "The best Years of our Lives"
:cool:
YouTube - Steve Harley & Cockney Rebel - Sebastian

Die spielen am Dienstag live ...
 
@septembre

Völlig richtig. ich mag sie auch, diese "Eggsperten". Sie wissen genau, vor was der normale Bürger zu schützen ist, was am besten und was ganz schlecht für Kinder ist usw.

Sie prüfen alles, frei nach dem Motto:" Was wir nicht gut finden, können andere gar nicht gut finden".

Die Suchtexperten, die hinter jedem Spiel eine Suchtgefahr vermuten, sollten vielleicht mal weniger monothematisch sein. Die größte Suchtgefahr (nicht nur) für Jugendliche liegt im Warenhausregal: Alkohol. Es wird zwar besser kontrolliert als früher, aber es ist nach wie vor kein Problem für Jugendliche, an hochprozentiges zu kommen.
Man kann auch problemlos nach Fernsehserien süchtig werden,an Zigaretten usw usw...

Dieses Bestreben, immer noch eine Suchtgefahr aufzutun, klingt für mich so langsam nach dem Verlängern des eigenen Existenzberechtigungsscheins dieser Experten.
 
Die größte Suchtgefahr (nicht nur) für Jugendliche liegt im Warenhausregal: Alkohol.

Wie wahr.

Ich weiß auch, dass Kinder und Jugendliche wesentlich besser mit der Unterscheidung von Spiel und Realität klar kommen, da sie vor allem spielend lernen. Kinder sind es gewohnt zu spielen, zu träumen ... und verlernen das als Erwachsene, um dann jedermann der Spielsucht anzuklagen.

Aber Alk: wie beim Spielen und jeder anderen "Sucht" wirkt hier am besten bzw. am kräftigsten das Vorbild. Und da ist mir bei deinem Post meine gestrige S-Bahn-Fahrt eingefallen.

Vor 10 oder 20 Jahren noch wurde jemand, der mit einer geöffneten Flasche Bier in die S-Bahn oder Straßenbahn stieg, gleich als sogenannter Penner identifiziert.

Gestern waren in dem Stück der S-Bahn, das ich im Blick hatte, mindestens 5 Personen, die den anwesenden Kindern demonstrierten, dass sie nicht in der Lage sind, 15 Minuten in öffentlichen Verkehrsmitteln zu verbringen ohne Alk in sich rein zu tun und sie demonstrierten auch, dass das völlig ok und lustig ist.

Das Vorbild ist es, das unsere Kinder lehrt. Und diese "Experten" sollten vielleicht auch mal darüber nachdenken, dass sie über Gefahren reflektieren, die keine wirklichen für die Kids sind, aber die kräftig wirkenden Vorbilder und damit die eigentlichen Ursachen, übersehen.
 
wie kommt es denn, das so mancher ausser arbeiten gehen ,aufs klo ,essen und trinken,und mit etwas glück 4-5 std schlaf auskommt ?
Nicht mehr sieht das es familie und freunde gibt?
Mit kopfhörern und wunden fingern vom tippen komplett abschaltet vom realen leben ?
Ich hatte so einen hier sitzen,bis ihm dann sein ******* und alles was mit sl zu tin hat,so wichtig wurde,das er lieber seine Familie verlies anstatt auf sl zu verzichten,oder zumindest auf ein ertragbares zeit limit ????
Wer kann da noch sagen SL macht nicht süchtig ?????

EDIT Admin: Falls das ****** ein Avatarname gewesen sein sollte habe ich ihn vorsorglich zensiert
 
Klar kann SL süchtig machen, aber das kann auch jedes andere Computerspiel, das kann Facebook oder Ebay, oder auch die Modelleisenbahn im Keller. Auch Fernsehen oder Sport kann zur Sucht führen.

Es ist eine Flucht aus dem realen Leben. Vor den Problemen im realen Leben, den Sorgen die der Alltag dort mitbringt. Es ist also ein Symptom für ein anderes Problem. Dort muss man anpacken.

Kurz gesagt.
 
Ich bin kein Hobbypsychologe oder gar studiert in diesen Dingen, doch nach meinen Umgang mit Menschen und nach meinen eigenen Erfahrungen komm ich zu den Entschluss, das Second Life (bzw. allgemein Internet) ein Suchtpotenzial besitzt.

Für mich ist Sucht etwas was ich meinen Umfeld, meinen Freunden, meiner Gesundheit und meiner Realität vorziehe. Sprich, alles andere ist unwichtig, es zählt nur noch so schnell wie möglich und so lange wie möglich *betäubt* zu sein. Dazu zählen nicht nur Stoffe die allen bekannt sein werden (Alkohol, Tabletten, Drogen etc), nein dazu zählt auch das Internet. Hier kann man sich eine Scheinwelt aufbauen um seinen verhassten Leben in der Realität zu entfliehen.

Ihr dürft nicht nur daran denken wie ihr damit umgeht, dass ihr nicht gefährdet seid..sondern denkt daran, nur weil ihr nicht gefährdet seid, bedeutet das nicht, das es Menschen gibt die es sind.

Monalisa schrieb: "Ich persönlich finde das Sprechen von Sucht in Zusammenhang mit Internetdingen falsch. Süchtig ist man von Stoffen, die den Körper verändern."

Dazu möchte ich was schreiben. Es stimmt das manche Sucht körperlichen Verfall mit sich zieht, doch du darfst nicht vergessen, das Verlangen, der Trieb, die Sehnsucht, die Abhängigkeit spielt sich im Kopf ab. Nicht umsonst gibt es dermaßen viele Rückfälle.

Wer denkt das Internet nicht abhängig machen KANN, sieht die Realität mit rosaroter Brille.

Lieben Gruß
Susann :smile:
 
Ich bin kein Hobbypsychologe oder gar studiert in diesen Dingen, doch nach meinen Umgang mit Menschen und nach meinen eigenen Erfahrungen komm ich zu den Entschluss, das Second Life (bzw. allgemein Internet) ein Suchtpotenzial besitzt.

Für mich ist Sucht etwas was ich meinen Umfeld, meinen Freunden, meiner Gesundheit und meiner Realität vorziehe. Sprich, alles andere ist unwichtig, es zählt nur noch so schnell wie möglich und so lange wie möglich *betäubt* zu sein. Dazu zählen nicht nur Stoffe die allen bekannt sein werden (Alkohol, Tabletten, Drogen etc), nein dazu zählt auch das Internet. Hier kann man sich eine Scheinwelt aufbauen um seinen verhassten Leben in der Realität zu entfliehen.

Ihr dürft nicht nur daran denken wie ihr damit umgeht, dass ihr nicht gefährdet seid..sondern denkt daran, nur weil ihr nicht gefährdet seid, bedeutet das nicht, das es Menschen gibt die es sind.

Monalisa schrieb: "Ich persönlich finde das Sprechen von Sucht in Zusammenhang mit Internetdingen falsch. Süchtig ist man von Stoffen, die den Körper verändern."

Dazu möchte ich was schreiben. Es stimmt das manche Sucht körperlichen Verfall mit sich zieht, doch du darfst nicht vergessen, das Verlangen, der Trieb, die Sehnsucht, die Abhängigkeit spielt sich im Kopf ab. Nicht umsonst gibt es dermaßen viele Rückfälle.

Wer denkt das Internet nicht abhängig machen KANN, sieht die Realität mit rosaroter Brille.

Lieben Gruß
Susann :smile:
wenn man kaum noch etwas zu essen in der lage ist,tagelang mit 4-5 std schlaf auskommt,trotz körperlicher harter arbeit,und trotz schwerer erkrankung ist der körperliche sowie auch der seelische verfall voraus zu sehen.
Ich brauchte mir nur meinen mann anzusehen,ich will hier niemanden eine sucht unterstellen,aber gesund ist das alles auf dauer ganz sicher nicht.
Und vor allem erschreckend wieviele unglückliche menschen auf dieser welt sind,die sich tag für tag beteuben müssen,ob mit drogen,alkohol oder internet.
Eure sally
 

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