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Rollenspiel - nur ein tun, als ob?

Mascha Petrova

Freund/in des Forums
Also, erst mal Danke, an Monalise Robbiani und ihre Antwort, auf meinen anderen Thread.

Monalisa Robbiani schrieb:
Im RP ist die Antwort klar: Natürlich macht man da Dinge, die man in RL nicht tut oder tun sollte, vom Stehlen und Lügen bis zum Morden und Vergewaltigen, Ausrauben und Foltern. Das ist ein wie ein Schauspieler im Film. Man tut so als ob. Das hat mit Ethik nichts zu tun sondern mit einer Rolle, die man spielt. Wenn meine Rolle ein Bösewicht ohne jegliche Skrupel ist, dann handelt der auch danach.

Was mich zur Frage führt, ist RP für euch ein Schauspiel, ein Tun als ob und ihr seit damit, dann innerlich überhaupt nicht beteiligt, Moral und Ethik usw. , bleicht alles total aussen vor?

Wie sieht das bei mir aus?

Für mich ist RP mehr, als nur tun als ob. Natürlich ist auch ein Stück Schauspiel dabei, gar keine Frage. Und je nach RP wird auch in diesen Rahmen agiert. Nur ....
Bleicht bei mir Moral, Ethik usw. nicht aussen vor.

Bespiel:
Tasse Tee:
Wenn ich das im RP spiele, dann läuft das nicht einfach so ab. Also tippe die Emots ab. Nein, ich sehe das innerlich vor mir. Wenn ich tippe, das ich die Finger an den warmen Becher halte, das sehe ich das innerlich, spüre die wärme, rieche ich den Duft des Tees usw.

Nur mal ein kleines Bespiel.

Aber wie sehen das andere?

Gruss

Mascha
 
Hallo Mascha,

es gibt Spieler die gehen in ihrer Rolle voll und ganz auf so wie Du es beschreibst, sie fühlen, denken, handeln ganz so als wenn alles real wäre.

Sie spielen mit einer Leidenschaft die auch vollkommen in Ordnung ist.

Dann wieder gibt es Spieler, die spielen eine Rolle die ihnen Spass macht, sicher haben auch sie Empfindungen aber sie gehen nicht darin auf, man kann sagen das ist wie einen Film den man sieht, gut findet und dann in die Gedankenschublade war nett ablegt.

Die Letzteren haben da keine Probleme wenn mal etwas schief geht weil sie das einfach für sich abhaken.

Die, die in einer Rolle aufgehen haben da deutlich mehr Probleme, sie leiden teilweise enorm.

Was bin ich für eine Spielerin?

hmm.. ich gehe in dem Moment in der Rolle auf, identifiziere mich voll und ganz mit dem was ich spiele und leide dementsprechend auch mit.
Und ja, dazu gehört Wut, Trauer, Freude und einiges mehr auch dabei.

Ich weiss um was es geht und ich kann nur immer wieder das Gleiche dazu sagen. Hier prallen die unterschiedlichsten Menschen aufeinander, was dem einem zu wenig, ist dem anderem zuviel.
Hier besteht oft ein Kommunikationsmangel untereinander, das absprehen wie weit und wann. Und leider auch oft genug Taktgefühl sowas "erfühlen" zu können.

lg

Lady Kusa die das nur auf die Schnell geschrieben hat
 
oookusama beschreibt das sehr gut.

Unterschiedliche Vorstellungen von RP und unterschiedliche Fähigkeiten seine RL-Emotionen mit einzubringen sind die Haupt-Ursachen für häufge Streitereien in RP.

Das lässt sich auch mit unzähligen Regeln nicht vermeiden.

Diskussionen über Richtiges und Falsches RP gibt es schon seit Ewigkeiten und es ist bis heute noch nicht gelungen Streitereien durch die eine "richtige Definition" zu vermeiden.

In deinem Beispiel beschreibst du sehr schön wie du RP empfindest. Ich habe ewig kein RP mehr gemacht, aber soweit ich mich noch erinnere habe ich das nie so empfunden wie du, sondern eher wie beim Lesen eines Buches ... und manchmal - aber sehr selten - wie beim sehen eines Films.
 
Dann gehöre ich wohl zu den Spielern die nicht voll in ihrer Rolle aufgehen. Ich sehe das was ich spiele auch eher als Film oder Buch das ich lese, nur das ich darin mitwirke. Ich habe schon viele Situationen erlebt, wäre mir das RL passiert, wäre ich am Boden zerstört oder halt überglücklich. Habe ich aber so nie empfunden. RP vorbei, somit war diese Sache abgehakt, aufgeschoben bis zum nächsten mal, wo ich wieder am RP teilnehme. Zu viel Empfindungen oder das hineinsteigern in die Rolle würden mich sogar stören und behindern.
 
Mascha Petrova schrieb:
Was mich zur Frage führt, ist RP für euch ein Schauspiel, ein Tun als ob und ihr seit damit, dann innerlich überhaupt nicht beteiligt, Moral und Ethik usw. , bleicht alles total aussen vor?

Meine Erfahrungen damit sind extrem begrenzt, aber ich habe vor, ab nächster Woche das Rollenspiel zu lernen, in Midian City.

Dabei gab es erstmal einen Fragebogen darüber, welche Rollen und Szenen du gerne spielen würdest. Z.B. waren die Fragen: "Würdest du gerne einen Verbrecher spielen? Würdest du gerne ein Opfer spielen?" Usw. Ich habe nichts davon ausgeschlossen, d.h. ich hätte mit beiden Szenarien erstmal kein Problem.

Ein RP wäre für mich, daß ich gezielt Dinge erleben will, die in RL nie tun würde (bzw. inständig bete, daß sie mir nie passieren!). Ich würde alles tun, von dem ich denke, daß ich es darstellen könnte. Aber das ist auch die einzige Einschränkung. Meine persönlichen moralischen Einstellungen - auch die innerhalb vom Rest von SL (sind auch anders als die in RL) - lasse ich dann am Rezzpunkt auf dieser Insel zurück. Ich bin dann eine Vagabundin, die sich prostutiert, um an Drogen zu kommen und um zu überleben, und die auch vor Mord nicht zurückschreckt (nur als Beispiel - keine Ahnung, was die bei Midian für konkrete Rollen haben.)
 
Ich verstehe Rollenspiel so wie wen man im Theater oder im Film/in einer Serie als Schauspieler eine Rolle spielt: Man IST nicht selbst der Charakter, auch wenn vieles von einem selbst in den Charakter hineinfließt. Also nicht nur ein "So tun als ob", sondern ein Hineindenken in die Rolle, ein Hineinfühlen: "wie würde ich reagieren, was würde ich tun, wenn ich tatsächlich dieser Mensch / dieses Wesen in genau dieser Situation wäre?"

Zum Beispiel IST Jodie Foster nicht Nell, Mark Harmon nicht Gibbs, Pauley Perrette nicht Abby Sciutto - obwohl ich mir sicher bin, dass sie viel von sich selbst in die Charakterdarstellung hineinlegen. Aber ihr wirkliches ICH ist anders. Anthony Hopkins ist nicht der Psychopath aus Schweigen der Lämmer, und Jack Nickolson nicht der verrückte Jack Torrance aus Shining: es sind Rollen, die allerdings so intensiv gespielt werden dass man glauben könnte sie sind echt - kein einfaches "So Tun Als Ob" würde das erwirken, sondern eine zeitweilige Identifizierung mit der Rolle und allem was damit zusammenhängt.

Oder sieh selbst unsere Avatare in SL an, sie sind im weiteren Sinne auch eine Rolle, die wir allerdings selbst festgelegt haben und laufend weiter schreiben - bei manchen enger, bei manchen weiter vom RL entfernt. Ich wette mit dir, sollte jemand die Frechheit besitzen z.B. meinen Avatar zu nutzen - meine Freunde würden das sofort herausbekommen, weil "ich" wäre dann nicht mehr "ich". Genau so wie sie recht schnell heraus bekämen ob und wenn ich einen Alt benutzen würde. Ganz einfach deshalb weil ich extrem viel von meinem RL-Ich in mein SL-Ich hineinlege.
Ich zum Beispiel mache in SL nichts, was im RL gegen meine Natur wäre, gegen meine Auffassung von Moral.
 
eighthdwarf Checchinato schrieb:
kein einfaches "So Tun Als Ob" würde das erwirken, sondern eine zeitweilige Identifizierung mit der Rolle und allem was damit zusammenhängt.

"So tun als ob" war als Gegenteil von "echtem Handeln" gemeint. Ein Schauspieler tut immer so als ob, sonst wäre Jack Nicholson schon ein Lebenslänglicher. RP in SL ist trivialerweise dasselbe, sonst wäre jeder, der in Midian City herumschießt, ein Griefer und würde gebannt werden.

Man tut so als ob und einigt sich drauf, daß jeder freiwillig mitmacht und jederzeit aussteigen kann.

Die interessante Frage ist hier eher, inwiefern der SL-Alltag (außerhalb der RP-Sim) "real" ist oder nicht. Haben wir hier dieselben moralischen Anforderungen? Ich denke weitestgehend schon. Zum Beispiel wird auf Dinge wie Ehrlichkeit im Geschäft ebenso großen Wert gelegt wie in RL. Aber nicht immer. Viele Dinge sind gang und gäbe und erlaubt, obwohl nicht grade moralisch einwandfrei (Z.B. "Zahl mir 5000 LD und ich kaufe mir Xcite, und dann machen wir was" und dann mute. LOL.)
 
Mascha Petrova schrieb:
Was mich zur Frage führt, ist RP für euch ein Schauspiel, ein Tun als ob und ihr seit damit, dann innerlich überhaupt nicht beteiligt, Moral und Ethik usw. , bleicht alles total aussen vor?

Wie sieht das bei mir aus?

Für mich ist RP mehr, als nur tun als ob. Natürlich ist auch ein Stück Schauspiel dabei, gar keine Frage. Und je nach RP wird auch in diesen Rahmen agiert. Nur ....
Bleicht bei mir Moral, Ethik usw. nicht aussen vor.

Hallo,

dieses Zitat aus Mascha´s Post drückt im Grunde gut aus, was - nach meiner Erfahrung - das Rollenspiel für die meisten wohl ist.
Auch andere Beispiele hier im Thread, welche das RP in SL mit dem Tun von Schauspielern vergleicht, drücken meine Meinung dazu gleichermassen aus.

Jetzt aber zu Mascha´s Frage nach Moral, Ethik usw.:
Ich versuche mich mit der Rolle die ich spiele so gut wie möglich zu identifizieren, das bedeutet im Umkehrschluss, dass ich meine moralische und ethische Haltung, die ich als Nicht-RPler habe, auch mal verlasse, bzw. diese ausdehne.

Und hier - ganz Wichtig - gibt es aber auch wiederrum Grenzen!
Ich bin davon überzeugt, dass jeder (!!) Mensch diese moralischen und ehtischen Grenzen hat, sogar Personen wie Aleister Crowley, Jeffrey Damen und Co. haben (hatten) sie, auch wenn sie für die anderen nicht wirklich sichtbar sind.

Mich beschleicht ein wenig das Gefühl, dass hier diese Diskussion sich in eine Richtung dreht um die Frage: "Ist ein Rollenspieler in SL, der dort Dinge tut, die - nach unseren allgemeinen Werten - als verwerflich gelten, einer der auch im RL ein verwerfliches Wesen ist, bzw. einer der Gefahr läuft, eines zu werden"?

Sollte es in diese Richtung gehen, dann ist meine Einschätzung diesbezüglich ein klares: NEIN!

Erklärung:
Wenn dem so wäre, dass die Menschen die ihre Fantasien auf diese Weise nach aussen tragen gleichzeitig potentielle oder latente Killer, Vergewaltiger etc. wären, dann müssten sämtliche Schauspieler, Buchautoren, Musiker per se automatisch als solche gelten.

Autoren:
Juliane Hoffmann ("Cupido" und andere Bücher) hat extrem kranke Gedanken, die sie zu Papier gebracht hat. Wenn man ein Buch schreibt, dann "lebt" man fast in der Welt, die man entstehen lässt. Man taucht zumindest in ihr ein. Soweit ich weiss, hat sie noch nichts umgesetzt von dem, was ihr so einfällt.

Versteht ihr was ich meine?

Ich habe als RPler bisher gemordet, verstümmelt, habe entführt und misshandelt, habe gefoltert und einiges mehr (neben vielen guten Dingen die ich getan habe *grins*). Wenn ich aus dem RP wieder am Ende des Tages "aussteige", dann ziehe ich mir das ICH dieser Rolle wieder aus, und gut ist es.

Soweit mein Beitrag zu diesem Thread hier.

Grüße an euch alle
Exolate
 
Ja, so sehe ich das auch.

Daß man als RPler zum Mörder wird glaube ich nun wirklich nicht. Eine andere Gefahr kann ich mir aber zumindest vorstellen: Daß man sich als gespieltes Opfer zu sehr mit seinem Avatar identifiziert und sich so reinsteigert, daß man psychische Probleme bekommt, Panikzustände, vielleicht Alpträume oder so etwas. Das kann ich mir zumindest schon denken. Wenn man sich in Avatare verlieben kann, dann kann man wohl auch Angst empfinden, die sich echt anfühlt. Wahrscheinlich kann ein RP auch als Trigger wirken, wenn jemand in der Realität früher Opfer von Gewalt war. Diese Dinge stehen in den Notecards von RP-Welten auch immer als Warnung drin.
 
Ja Monalisa, da gebe ich dir Recht.

Ich kenne einige RPler, die sich in das Rollenspiel so stark identifizieren, dass sie es ins RL transportieren.

Gemeint sind hier Empfindungen, nicht Handlungen !!!

Menschen mit sehr sensiblen, auch devoten Anlagen sind hier gewissermassen dafür gefärdet.

Sagen wir es einfach mal so:
Die "Gefahr" des Rollenspiels ist vielleicht weniger jene, dass aus dem RP-Killer ein RL-Killer wird (und Ausnahmen gibt es auch hier, siehe auch die Thematik der Computerspiele, wo auch immer wieder ein paar ausrasten), sondern wohl eher jene, dass bei gewissen Personengruppen eine psychisch emotionale Einflussnahme stattfinden kann, die sich im RL etabliert bzw. sogar manifestiert.

ABER:
Wenn wir nun darüber (oben genanntes) diskutieren, dann diskutieren wir über SL insgesamt und nicht über das Rollenspiel in SL alleine !!!!
Denn oben erwähntes "Phänomen" (das ja keines ist, deswegen die Anführungszeichen) lauert bei bestimmten Personengruppen stärker, bei allen zumindest latent vorhanden grundsätzlich in virtuellen Welten.

So sehe ich es zumindest, ist mein Eindruck.

Grüße
Exolate
 
Monalisa Robbiani schrieb:
Ja, so sehe ich das auch.

Daß man als RPler zum Mörder wird glaube ich nun wirklich nicht. Eine andere Gefahr kann ich mir aber zumindest vorstellen: Daß man sich als gespieltes Opfer zu sehr mit seinem Avatar identifiziert und sich so reinsteigert, daß man psychische Probleme bekommt, Panikzustände, vielleicht Alpträume oder so etwas. Das kann ich mir zumindest schon denken. Wenn man sich in Avatare verlieben kann, dann kann man wohl auch Angst empfinden, die sich echt anfühlt. Wahrscheinlich kann ein RP auch als Trigger wirken, wenn jemand in der Realität früher Opfer von Gewalt war. Diese Dinge stehen in den Notecards von RP-Welten auch immer als Warnung drin.


Also ich bin seit zig Jahren in verschiedenen Pen&Paper Runden am Rollenspielen, bin auch öfters mal auf diversen RP-Cons gewesen.
Und da hab ich nur einmal am Rande mitbekommen, dass da in Spanien ein RP zu RL-Handlungen geführt hat, allerdings waren das wohl Live-Rollenspieler, die nicht mehr ganz nüchtern waren. Und dann hatte ein Freund einen Dolch im Rücken. Also wohl eher so eine Art Unfall im RP...

Was ich schon mitbekommen habe (aus dem engeren Bekanntenkreis), das war, dass jemand irgendwann nicht mehr unterscheiden konnte zwischen RP und RL. D.h. da fühlte sich ein Spieler auch im RL von Geistern und Mächten verfolgt (hatte Paranoias und konnte z.B seine Wohung nicht mehr ohne weiteres verlassen...), die eigentlich nur in Shadowrun (wers nicht kennt: das ist ein Sci-Fi/Fantasy RP, das in der nahen Zukunft spielt) vorkamen. Das ging dann soweit, dass der in stationäre Behandlung und in die Reha musste. Grund für das Ganze war aber weder das wöchentliche RP noch eine "Vorschädigung", sondern eher ein exzessiver Gebrauch von Amphetamin und Halluzinogenen Drogen mehrmals die Woche und jedes Wochenende...

Und ja: Auch normale Spieler haben hin und wieder Alpträume nach einem Rollenspielabend. Vor allem, wenn sie den Spielleiter ohne Ende provoziert haben und alles dransetzen, die in tagelanger Arbeit erstellte Story zu sabotieren, weil sie nicht den "absolut unsichtbar + 10, Rüstung + 100, Angriff + 50" Ring und das Magische "Selbstheilen + 15, Attacke + 75, Defens +50" Schwert behalten durften, das sie auf ihren Charakterbogen als "oh das hatte ich ausversehen mal ausradiert, hab das vor 25 Abentuern unter einem Stein entdeckt als der Meister unaufmerksam war!" eingetragen hatten ;-)
 
Also eure Antworten sind interessant.

Also eigentlich geht es mir nicht um die Richtung, RP ins RL, und das nicht unterscheiden zu können. Sondern, eher um in die andere Richtung.

Seit ihr im RP - losgelösst von allen, da das nur ein RP ist und man ja, sowieso nur so tut also ob. Und damit absolut alles und ohne Grenzen und ohne etwas tun kan.

Und wie weit würdet ihr gehen?

Oder gibts auch andere sichtweisen.

Gruß

Mascha
 
Mascha Petrova schrieb:
Seit ihr im RP - losgelösst von allen, da das nur ein RP ist und man ja, sowieso nur so tut also ob. Und damit absolut alles und ohne Grenzen und ohne etwas tun kan.

Und wie weit würdet ihr gehen?

Oder gibts auch andere sichtweisen.

Gruß

Mascha

Naja, da sind zwei Ebenen:

Einmal eine Rolle, die man spielt. Ein Charakter, der aber erstmal nix mit dem RL zu tun haben muss, was die Moral und die Ethik usw. angeht. Er kann also tun und lassen, was er als charakter tun und lassen kann. Und wenn der Charakter ein böser, rassistischer Massenmordender Diktator ist, dann herrscht der eben über sein Land mit unnachgiebiger Härte, sperrt seine Feind ins Gefängnis, lässt sie verschwinden und hinrichten.

Dann ist da noch die Frage, wie sehr kann man sich damit identifizieren? Und warum spielt man so eine "unethische Rolle"?

Ich mach sowas jedenfalls z.B. als Spielleiter, da brauchen die Spieler ja einen "Bösewicht" gegen den sie kämpfen können, und der soll auch nicht nur ein "dramatisierter Holzklotz" sein, sondern eben auch Leben haben.

Ich würde wohl aber nie als Spieler einen rassistischen KKK-Anführer spielen, denn damit kann ich mich überhaupt nicht identifizieren, und ich mag Rassismus nun mal überhaupt nicht. Genauso wenig würde ich freiwillig eine Sklavin oder einen Sklavenjäger spielen, einfach weil ich sowas wie Sklaverei nicht mag. Auch nicht im Spiel.

Aber ich hätte (im Gegensatz zum RL) z.B. keine Bedenken einen andern zu töten, das ist letztendlich nur ein Spiel und da stirbt niemand wirklich.

Einen Charakter z.B. im Kampf zu töten oder einen Chrakter als Sklave zu halten und ihn weswegen auch immer zu diskriminieren sind zumindest für mich zwei grundsätzlich verschiedene Dinge.
 
Ich kann mir, wie Mascha, nicht vorstellen, vollkommen losgelöst von meiner RL-Person, RP zu machen. Ich bin keine Schauspielerin und mein RP hat immer auch was mit meiner Person und meinen Emotionen zu tun!

Natürlich macht man im RP Sachen, die man RL nicht tut, wie im gesamten SL, aber so etwas wie morden, vergewaltigen etc. ist für mich unvorstellbar, RL wie im RP.

Ich kann das leider auch nicht bei anderen Personen tolerieren, sicher ein ganz wichtiger Grund, warum ich nicht mehr an RPs im SL teilnehme.

Ich habe ein Zeitlang RP gemacht, das hat mir auch großen Spaß gemacht, aber zu sehen, wie meine Mitspieler agiert haben, das hat mich letztlich davon weggebracht. Ich meine nicht, dass sie schlecht gespielt oder emotet haben, aber die Handlungen an sich, gingen schon über Grenzen hinaus, die für mich nicht akzeptabel waren.

Dabei war das sicher ein relative "harmloses" RP, wenn ich her im Forum lese, was da so alles passieren kann.

Es kommt immer wieder das Argument, alles ist abgesprochen zwischen den 2 oder 3 Personen, die miteinander agieren. Das ist sicher auch so, aber für mich war es als bloßer Teilnehmer am RP, der mit der konkreten Situation eigentlich nichts zu tun hatte, schon zu viel.

Daraus habe ich für mich den Schluss gezogen, dass RP für mich nichts ist! Ich kann das nicht genügend trennen! Ich wäre RL voller Schuldgefühle, wenn ich im RP jemand verletzen, beleidigen oder gar töten würde. Für mich ein absolutes Nogo!

Gleichzeitig fiel es mir im RP auch zunehmend schwerer mit Personen im RP zu agieren, die eben das machten. (also getötet wurde da niemand, aber es reichte schon so!)
 
is auch sau schierig, maike.

der kkk-diktator is schon ein krasses beispiel. es fängt ja schon kleiner an.

ich zum beispiel hatte anfangs schon probleme, nen troll zu spielen der dumm, wie brot is :lol:
es gehört überwindung dazu (oder übung) ne rolle zu spielen, die von der eigenen "rolle" in RL abweicht.

allein bei den alten pen&paper spielen den switch zu machen und statt "mein character/spielfigur tut das und das", zu sagen "ICH tue das und das"

ich glaube, für gutes RP ist es notwendig in der rolle aufzugehen und seine "RL-rolle" auszublenden.
es sei denn, man spielt im RP und in RL die gleiche oder eine sehr ähnliche Rolle.

yo, chummer!
sun
 
Mascha Petrova schrieb:
Also eigentlich geht es mir nicht um die Richtung, RP ins RL, und das nicht unterscheiden zu können. Sondern, eher um in die andere Richtung.

Seit ihr im RP - losgelösst von allen, da das nur ein RP ist und man ja, sowieso nur so tut also ob. Und damit absolut alles und ohne Grenzen und ohne etwas tun kan.

Und wie weit würdet ihr gehen?
Du meinst, wie viel RL ist in (zum Beispiel) meinem Rollenspiel?
Also...
Wie du an meinem Avatarbild siehst, trage ich Schleier... Es gehört zu meiner Rolle, bis oben hin verhüllt und verschleiert zu sein - ebenso wie es dazu gehören würde in einer anderen Rolle, keine Kleidung tragen zu dürfen und mich prostituieren zu müssen, und wieder zu einer anderen Rolle, mit Schwert und Bogen um mein (Über)leben zu kämpfen. Es sind Rollen, kein Wirkliches Leben. Im wirklichen Leben würdest du mich so nie sehen.
Ist es ein einfaches "so tun als ob"? Jein.
Im Moment BIN ich Alexandra, eine Freie Frau auf Gor. Ich lese mich ein in die Rolle, lerne einiges über den Hintergrund, lerne die Gegebenheiten kennen, baue meinen Charakter entsprechend der Rolle auf, denke mich hinein - damit ich meine Rolle natürlich und glaubwürdig spielen kann.
Wenn ich nichts von mir selbst in diesen Charakter hineinlegen würde (egal wie ich im RL über die Verhältnisse auf Gor denke) oder wenn ich mich nicht vorbereiten würde um etwas über die Welt in der ich spiele und den Charakter den ich spiele herauszufinden, wäre mein Spiel schlimmer als Schmierentheater, es wäre eine Farce.
Als Alexandra bin ich nicht mein RL-Ich (genauso wenig wie ich es als Lady Macbeth bin) - zwar haben "wir beide" einige Gemeinsamkeiten, aber sind nicht die selbe Person. Während mein RL-Ich z.B. Probleme hat, jemanden in einer Sklavenpose zu sehen geschweige denn entsprechend zu behandeln (ja, ich habe im RL eine Sub in der Nachbarschaft! ), ist das für mich als Alexandra die Goreanerin kein Problem. Im Gegenteil. Während ich im RL zwar nicht zu provokant bin aber auch nicht gerade zurückhaltend, bin ich im Rollenspiel halt verhüllt bis oben hin, aber verhalte mich auch anders als im RL.
Ob ich irgendwann zu einer Kajira werde, und wie ich mich dann verhalte weiß ich noch nicht - ich denke dass ich mich dann einfach gemäß dem was ich tolerieren kann mit der Rolle konform gehen werde. Doch sollte ich irgendwann zu einer Jägerin/Panther werden, weiß ich auch, dass ich (im Gegensatz zu RL) nicht zögern werde Waffen zu benutzen, wenn es das Rollenspiel erfordert.
"So tun als ob"? Jein...
 
Shirley Iuga schrieb:
Einen Charakter z.B. im Kampf zu töten oder einen Chrakter als Sklave zu halten und ihn weswegen auch immer zu diskriminieren sind zumindest für mich zwei grundsätzlich verschiedene Dinge.

Das verstehe ich nicht. Warum ist das anders? Beides ist gespielt. Oder ist Mord weniger schlimm als Diskriminierung? (Und den "Charakter" kann man doch gar nicht töten. Einen Charakter hat man oder man hat keinen.)
 
Monalisa Robbiani schrieb:
Shirley Iuga schrieb:
Einen Charakter z.B. im Kampf zu töten oder einen Chrakter als Sklave zu halten und ihn weswegen auch immer zu diskriminieren sind zumindest für mich zwei grundsätzlich verschiedene Dinge.

Das verstehe ich nicht. Warum ist das anders? Beides ist gespielt. Oder ist Mord weniger schlimm als Diskriminierung? (Und den "Charakter" kann man doch gar nicht töten. Einen Charakter hat man oder man hat keinen.)
Ein "Charakter" in einem Rollenspiel ist die Person die die Rolle einnimmt, die man verkörpert. So wie in Macbeth König Duncan ein Charakter ist, der von Macbeth (einem anderen Charakter) ermordet wird; oder Ophelia in Hamlet als Charakter Selbstmord begeht - was garantiert dem wirklichen Darstellern dieser Rollen nicht geschieht.
Und nein Mord ist nicht weniger schlimm als Diskriminierung, im Gegenteil. :roll:
 
Exolate Carter schrieb:
ich beschleicht ein wenig das Gefühl, dass hier diese Diskussion sich in eine Richtung dreht um die Frage: "Ist ein Rollenspieler in SL, der dort Dinge tut, die - nach unseren allgemeinen Werten - als verwerflich gelten, einer der auch im RL ein verwerfliches Wesen ist, bzw. einer der Gefahr läuft, eines zu werden"?

Schön auf den Punkt gebracht. Ich habe das Gefühl, dass es in mehreren z.Zt. laufenden Threads eigentlich um diese eine Frage, bzw. Variationen davon geht.
 

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