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Sklaven - Tiere - Gor

Thor Tracer

Freund/in des Forums
Ich versuche es mal ausserhalb des Troll-Threats, dort zu posten ist sinnlos. Und: wer das THEMA bereden will - gern. Wer seine Ablehnung des bösen Gor erläutern will - spars dir, hier nicht.

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Man kann das Thema auch ernsthaft als Goreaner betrachten - dann muss man sich aber einigen Voraussetzungen stellen:

- Gor ist nicht Erde. Es ist eine andere Welt, die von genetisch identischen Menschen wie die Erde bewohnt wird, aber eine ganz andere Geschichte und Philosophie hat.
- Gor RP ist nicht BDSM - denn BDSM ist ein Konzept im Umfeld der Erdenrealität, während Gor RP versucht, sich in eine andere Welt hineinzufühlen.

Nun ist das Konzept von Menschenrechten ein Erdenkonzept der europäischen Zivilisation des 18. Jahrhunderts. Natürlich ist das nicht übertragbar. Dasselbe gilt für die Vorstellungen vom Wert des Lebens - ob Mensch oder Tier.

Ich versuche es mal goreanisch zu skizzieren:

Gor ist eine viel dünner besiedelte Welt als die Erde. Das gilt übrigens für Menschen und Tiere. Leben hat darum naturgemäß einen höheren Stellenwert als auf der Erde.

Man kann in den Romanen sehen, wie Goreaner Tiere betrachten: So gibt es z.B. auf das willkürliche Töten von Tieren schwerste Strafen (z.B. im extremsten Fall das Töten der Bosk der Wagenvölker, dass mit dem Tode bestraft wird). Goreaner behandeln Tiere weder grausam noch töten sie sie aus Spass. Jagdsport oder Jagen zum Vergnügen sind unbekannt. In den Städten gibt es Urtfänger - weil Urts zur gefährlichen Plage werden können (Urts kann man als eine Art hundegroße Ratte beschreiben). Es gibt etliche Berichte über das innige Verhältnis von Goreanern zu Tieren - etwa von Wüstenbewohnern zu den Kaiila, von Tarnreitern zu ihren Tieren, von Wagenvölkern zu den Bosk.

Wird in Gor ein Sklave als Tier bezeichnet, bedeutet das im goreanischen Kontext etwas völlig anderes, als wir es im Erdenkontext verstehen.

Tiere sind in Gor geschätzte, beschützte und geachtete Lebewesen, die allerdings keinen eigenen Willen durchsetze dürfen und von Menschen beherrscht werden - wenn den Menschen das gelingt. Dass das keineswegs immer gelingt, weiss man z.B. wenn man sich mit den Tarns beschäftigt.

Ich versuche mal einen unzureichenden Vergleich: Manche - meist Frauen - auf der Erde haben Pferde oder reiten zumindest öfter. Sie schätzen ihre Pferde meist sehr, haben über lange Jahre ein inniges Verhältnis zu ihnen. Aber sie bestimmen, was passiert und nicht das Pferd. Sie übernehmen Verantwortung für ihr Tier und gehen davon aus, dass sie besser wissen, was gut ist für beide, als das Pferd es weiss.

Betrachtet ein Goreaner nun einen Sklaven wie ein Tier, dann bedeutet das im Kontext Gors keineswegs die völlige Entwürdigung und Beliebigkeit im Umgang. Wer das denkt, überträgt einfach Nutztierdenken unserer heutigen Erde auf Gor.

Wer Sklaven als Tiere sieht in Gor schätzt, beschützt und versorgt sie und ist um ihr Wohlerghen bemüht. Und er wird alle Entscheidungen selber treffen - denn Sklaven und Tiere bestimmen in Gor ihr Schicksal nicht selber.

Soweit ein ernsthafter Versuch, das Thema goreanisch zu kommentieren. Wer es verstehen will, wird es tun.
 
sklaven in der antike

ich sehe die bücher J.N. angelehnt an das sklaventum in der antike; rechtlich waren dort sklaven eine sache, trotzdem aber menschen mit der möglichkeit frei zu werden (manchmal zumindest).

der ansatz im tieren ist - aus meiner sicht - nicht akzeptablel.
Im RP verbiete ich mir das.
 
Jagdsport oder Jagen zum Vergnügen sind unbekannt. .

Damit bin ich nicht einverstanden, Marlenus ging regelmäsig Jagen für sein vergnügen. Auch gab es eine Freie Frau die ein kajirus jagte

Wer Sklaven als Tiere sieht in Gor schätzt, beschützt und versorgt sie und ist um ihr Wohlerghen bemüht. Und er wird alle Entscheidungen selber treffen - denn Sklaven und Tiere bestimmen in Gor ihr Schicksal nicht selber.
Genau, Tiere, inclusief Sklaven versorgd mann, aber ich vergleiche einen Slaven eher als Pet dann als Vieh. Eher eine Katze, oder Hund.
 
Hallo Kila,
ich denke Thor, versucht in diesem Thread ein sachliches diskutieren über das eigentliche Tema zu erreichen, dies schein im anderen Thread nicht wirklich möglich gewesen zu sein.

lg
Sveta
 
@ Thor

So wie Du das hier beschrieben hast, kann ich das akzeptieren.
Der Vergleich mit dem Pferd ist nicht schlecht gewählt.


Wenn man die Einstellung der Indianer zu den Tieren mal heranzieht...
die betrachte(te)n jedes Tier als Bruder und Freund, den man nicht aus Spaß quält und schlecht behandelt, dem man Respekt entgegenbringt und das Recht auf Leben zubilligt.

Ok - Respekt wird den Sklaven auf Gor nicht entgegen gebracht, sondern nur dem Besitzverhältnis eines Freien, (aber das geht vielen Menschen hier auf der Erde ja auch nicht besser, Toleranz und Respekt dem Anderen gegenüber ist hier auf der Erde so manchem ein Fremdwort) aber das war ja auch nicht die Intention des Autors gewesen. Sonst hätte er die Geschichte nicht auf einem fremden Planeten angesiedelt.

Auch auf Gor hat ein Sklave/eine Sklavin die Chance, dass sie freigegeben werden, ähnlich wie im alten Rom ( Tarn`s Buchhalterin z.B. oder Jason..?)
Und auch sonst haben die Besitzer der Sklaven im alten Rom ihre Sklaven auch zu ihrem Viehbestand gezählt.
Ging ein Besitzer pleite oder was sonst auch immer, wurden die Sklaven, wie das Vieh, das Mobiliar, die mmobilen zur Deckung der Schulden mit verscherbelt. Also ist doch alles bekannt üblich.

Wer sich damit nicht abfinden kann - der soll Wild West oder Vampir spielen, aber nicht Gor.
 
Wozu ist hier zum gleichen Thema ein zweiter Thread eröffnet worden?

Diesen Thread hat Thor eröffnet und ihn somit in der Hand. Ein sicherer Weg das Trolling wie es im anderen Thread läuft zu verhindern. Den solltest du dir unter diesem Aspekt einmal ansehen und dort kritische Fragen stellen Kila - ich denke da wäre es angebrachter.

Haron
 
Ich meine, dass eine ernsthafte Betrachtung des Themas -sei es nun aus goreansicher oder irdischer Sicht - im Rahmen eines Forums kaum mit der gebotenen Tiefe möglich ist.

Zum einen sind die Ansätze viel zu unterschiedlich. So sorgt es ja z.B. immer wieder für Verwirrung, dass ein Teil der "Goreaner" vehement dafür plädiert es handele sich schließlich nur um ein RollenSPIEL, die nächsten sehen im Gor-RP durchaus Teile ihrer realen Charakterzüge und dann gibt es sogar noch diejenigen die versuchen im realen Leben eine goreanische Herr/Sklave-Beziehung möglichst weitgehend abzubilden. Das dies zu ganz unterschiedlichen, ja widersprüchlichen Argumenten führt müßte eigentlich klar sein.

Zum zweiten fehlen einvernehmliche Definitionsansätze. So z.B. der elementare Fragenkomplex was Menschsein ausmacht, was unterscheidet Menschen und andere Kreaturen? Was erhebt den Menschen über seine Umwelt? Dies sind, bei ernsthafter Herangehensweise, Fragen über die noch nicht einmal auf der Erde Einigkeit besteht. Von einer praktischen Umsetzung mal ganz zu schweigen.

Um trotzdem aber zu versuchen dem Thread gerecht zu werden:

1) Ich habe den Eindruck, dass der Sklave - Tier - Bezug eigentlich primär herangezogen wird um die Rechtlosigkeit eines Sklaven zu beschreiben. Dem Sklaven wird damit das Recht der Selbstbestimmung genommen, er/sie unterliegt in allen Belangen der Willkür des Herrn. Ob gut oder schlecht behandelt, ob ausreichend mit Nahrung, Unterkunft etc. versorgt. All dies obliegt weder den Möglichkeiten noch dem Willen des Versklavten. Und die Aberkennung dieses Selbstbestimmungsrechtes würde ich persönlich durchaus als etwas Elementares, als eine Entwürdigung bezeichnen.

2) Ja natürlich, die Beziehung eines Goreaners zu seiner Umwelt ist von einem anderen Verständnis geprägt. Der Gegensatz in der Behandlung zwischen Mitmenschen einerseits, und Umwelt andererseits ist viel geringer ausgeprägt. Zum einen wertschätzt der Goreaner seine Umwelt mehr als es in unserer materiell geprägten Gesellschaft der Fall ist, und zum anderen sind die Mitmenschen weniger unantastbar. Doch egal wie gut der Goreaner sein Eigentum nun behandeln würde - dem Versklavten fehlt nach wie vor jegliches Selbstbestimmungsrecht.

3) Es werden in den Büchern tatsächlich immer wieder Szenen beschrieben in den denen Sklaven "wie Tiere" behandelt werden. Ich meine damit jetzt Szene wie Essen ohne Zuhilfenahme der Hände, aus Futtertrögen, das Durchschleusen durch Desinfektionsbäder die sonst für Tiere benutzt werden, das Halten in Käfigen welche sonst für Tiere benutzt werden. Als dies ist nach meinem Dafürhalten sehr wohl eine Entwürdigung, und zwar eine ganz bewußte Entwürdigung. Schließlich soll mittels dieser Behandlung im Sklaven das tiefsitzende Bewußtsein für seinen Status verankert werden.
 
 
Thors Erklärungen in allen Ehren, aber: für mich greift die Erklärung nicht.

Warum? Wir haben hier eine fiktive Welt. Ob nun die Population der Menschen nun größer ist oder nicht, das ist irrelevant, ebenso ob die Menschen nun stärker im Einklang mit der Natur leben oder nicht. Ein Biologe könnte nun was über das Gleichgewicht des Ökosystems sprechen, das wohl stärker sein müßte, etc.pp., aber letztendlich ist das unwichtig. Abgesehen davon war es in der Geschichte der Menschheit schon immer so gewesen, das bis auf die Naturvölker der Mensch die Natur immer geplündert hat, um sie für sich nutzbar zu machen. Wenn JN was anderes schreibt, auch gut, auch das ist nicht relevant.

Nochmal: was macht Sklaverei aus? Der Mensch wird als Ware gesehen, ihm werden jegliche Rechte aberkannt, seine Arbeitskraft wird ausgebeutet, und er ist nicht frei.

Trifft das auf Gor zu? Ja, so ist Gor. Sklaven sind Waren und Investitionsgüter, an denen man sich lange Zeit erfreuen oder seinen Nutzen daraus ziehen will.

Jetzt kann man natürlich über das Verhältnis der fiktiven Goreanerkultur zu Tieren dozieren, aber ist das wichtig und vor allem zutreffend?

Nein, das ist es nicht, da die Bücher von John Norman nur einen klitzekleinen Einblick in die fiktive Kultur und das Alltagsgeschehen dieses fiktiven Planetens gewähren. Daraus auf die Allgemeinheit zu schließen, greift daher in dem Punkt zu kurz, denn die Bandbreite menschlicher Verhaltensweisen wird sich auch natürlich dort in vollem Umfang wiederspiegeln.

Das heißt, wenn der Sklave als Besitzer einen Sadisten hat, der gerne seinen Sklaven quält und ihn gar irgendwann tötet, dann hat er Pech gehabt. Ihm wird keiner helfen, letzten Endes bleibt nur davonlaufen oder es mitmachen.

Ist es wahrscheinlich, dass es auch das gibt? Ja klar. Ist es möglich, dass mal ein Sklavenbesitzer sturzbetrunken zuhause ankommt und im Vollrausch seinem Sklaven rechtlich gesehen natürlich folgenlos den Dolch ins Herz rammt? Auch das ist möglich, auch das ist Gor.

Und daher hilft es gar nichts, hier nun darüber zu philosophieren, wie nun der Vergleich Sklaven sind gleich Tiere gemeint sein könnte. Sklaven sind rechtlich gesehen Tiere, wird einer getötet, hat das für dessen Mörder keine Folgen. Er muss bestenfalls an den Besitzer Schadensersatz löhnen, das war es dann auch schon gewesen.

Natürlich wird es Leute geben, die Sklaven besonders gerne haben, aber es wird auch regelrechte Sklavenhasser geben, die ihnen das Leben zur Hölle machen und sie nur schädigen, wo sie können.

Und erst, wenn man mal wirklich bereit ist, diese Tatsachen sich selbst einzugestehen und nicht romantisch zu verklären, kommt man in dieser ewigen Diskussion auch wirklich weiter. Vorher jedenfalls nicht.
 
Und genau das:
"Wird in Gor ein Sklave als Tier bezeichnet, bedeutet das im goreanischen Kontext etwas völlig anderes, als wir es im Erdenkontext verstehen.

Tiere sind in Gor geschätzte, beschützte und geachtete Lebewesen, die allerdings keinen eigenen Willen durchsetze dürfen und von Menschen beherrscht werden - wenn den Menschen das gelingt.

(...)
Betrachtet ein Goreaner nun einen Sklaven wie ein Tier, dann bedeutet das im Kontext Gors keineswegs die völlige Entwürdigung und Beliebigkeit im Umgang. Wer das denkt, überträgt einfach Nutztierdenken unserer heutigen Erde auf Gor.

Wer Sklaven als Tiere sieht in Gor schätzt, beschützt und versorgt sie und ist um ihr Wohlerghen bemüht. Und er wird alle Entscheidungen selber treffen - denn Sklaven und Tiere bestimmen in Gor ihr Schicksal nicht selber."
ist zwar nicht auf Gor menschenverachtend (da dort fester Bestandteil der Kultur), aber sehr wohl auf unserer Erde,etwa hier in Mitteleuropa. Einfach weil da menschlichen Wesen die Menschenwürde aberkannt wird. Und die Spieler, die das spielen, die sind nicht irgendwo hinter der Sonne, die sind meist hier in Mitteleuropa oder in Nordamerika.

Man kann über derartiges nicht wirklich diskutieren in dem man sagt: "Aber das ist als Goreaner nichts schlimmes, das ist die Kultur da, deswegen ist es auch im RP in Ordnung." Gut, man kann natürlich auf diese Art und Weise darüber diskutieren, aber zu einem sehr hohen Preis, denn dann erkennt man damit auch alle anderen RPs als legitim an, die andere Kulturen und andere, aus der Sicht jener Kultur völlig legitime, aber nach unserem moralischen Maßstab menschenverachtende Aspekte zum Inhalt haben.

Ein RP mit einer fiktiven Kultur etwa, bei dem man für möglichst blutiges und möglichst brutales Töten Punkte bekommt, und bei dem es die höchsten Punkte für Behinderte, kleine Kinder und schwangere Frauen gibt (aufsteigende Punktzahl in dieser Reihenfolge), und in dem sich die ganze Kultur um das möglichst blutige abschlachten von Menschen drehen würde, das müsste man dann ebenfalls "aus Sicht dieser Kultur" betrachtet werden...und man müsste sagen: "Jaaa, aber man darf das nicht mit der Brutalität auf der Erde vergleichen - auf Planet Hirnspratzelspaß sieht man das gaanz anders, also ist das auch im RP in Ordnung."

Etwas wie: "Ja, Gor IST Sklaverei und dadurch auch in gewisser Weise menschenverachtend und möglicherweise auch ein bisschen brutal - aber ich kann das im Rollenspiel so in dieser Form akzeptieren, während Planet Hirnspratzelspaß RP nur noch gewaltverherrlichend und menschenverachtend ist und ich diesen kranken Scheiß nie wieder sehen und hören möchte" kann man eigentlich nur sagen, in dem man die Rollenspiele aus der ethischen Metaebene des mitteleuropäischen/nordamerikanischen Spielers bewertet.

Denn nur so kann man diese Welten überhaupt vergleichen. Oder das Phänomen "Sklaverei auf Gor im Kontext der Tierhaltung" irgendwie einordnen.
 
Wie ein Frauenbild als Nutztier in einer Tarverne aussehen kann schildert Lurch Swindlehurst bei neuerdings.tv (u.a. anwesend Thor Tracer).
Es gibt sicher viele Facetten in Gor, ähnlich den einzelnen Steinen eines Mosaikes.
Einige lehnen das Gesamtbild ab, andere nehmen es an. Es ist sinnlos über jedes einzelne Steinchen sich zu streiten.
 
Also ich persönlich engagiere mich lieber gegen die Missstände auf unserer Mutter Erde und tue, was in meiner Macht steht, diese abzustellen (z.B. Zwanghochzeiten, Infibulationen, Verschleierungszwang, Steinigungen etc. - alles für mich Beispiele dafür, wie Frauen in RL behandelt werden!), statt mich über Gor - das ich immer noch gerne spiele - aufzuregen!

Würde mich schon interessieren, was diejenigen, die sich so vehement gegen Sklaverei auf Gor einsetzen, in RL gegen entsprechende Missstände unternehmen!
 
... Und daher hilft es gar nichts, hier nun darüber zu philosophieren, wie nun der Vergleich Sklaven sind gleich Tiere gemeint sein könnte. ...
Eimal davon abgesehen, dass es sich bei der Gattung "Mensch" aus wissenschaftlicher Sicht im RL um eine Tierart handelt, so gibt es nicht wenige philosophische Betrachtungen über den "Menschen als Tier" von namhaften Wissenschaftlern, wie zum Beispiel diese:
„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“
Albert Einstein

„Der Mensch ist ein Seil, geknüpft zwischen Tier und Übermensch - ein Seil über einem Abgrunde.“
Friedrich Nietzsche
(Nebenbei sei bemerkt, dass es auch Wissenschaftler gibt, die sich mit Philosophie beschäftigen.)

Damit will ich zwei Dinge sagen:

  1. Meiner Meinung nach ist es obsolete, sinnlos darüber diskutieren zu wollen ob es nun sinnvoll sei, dass im Gorspiel Sklaven wie Tiere behandelt werden, und dies unabhängig davon, wie man den Begriff Tier für Gor auch immer definiert.
    --
  2. Wenn jemand das Gorspiel moralisch nicht mit seiner Ethik vereinbaren kann, so soll er die Finger vom Gorspiel lassen.
Wie viele meiner Vorposter auch, so denke ich, dass kein Gorspieler als Erdenbürger die Sklaverei, so wie wir sie aus den Geschichtsbüchern, zum Teil aus Berichten heutiger Tatsachen entnehmen können. Ich denke, dass die ethischen Grundsätze die in der zivilisierten Welt üblich sind auch von den Gorspielern beachtet, mit Selbstverständlichkeit gelebt werden.

Moralistische Betrachtungen ethischer Normen sind meiner Ansicht nach immer individuelle Betrachtungsweisen, daran kann man glauben oder nicht. Das gängiste Beispiel dafür dürfte sein, wenn man die Begriffe Glaube und Religion einander gegenüberstellt.

Das Gorspiel 'kränkelt' meiner Meinung nach nun auch genau in der Beziehung, indem, dass die Normen in den Novellen nicht eindeutig genug, oft kontradiktionär vorgegeben sind. Dieser Umstand hat einerseits den Vorteil, dass dieses Spiel entwicklungsfähig ist. Es hat aber auch den Nachteil, dass es vom Gorspieler eine gewisse Reife erfordert. Diesen Nachteil kann man zum Beispiel durch den Age-Check, nicht zuletzt auch durch die Simregeln wenn auch nie vollkommen eingrenzen.

Niemand, ich wiederhole, niemand ist verpflichtet Gor zu spielen, also ist es meiner Meinung nach müssig darüber zu diskutieren, was ein Gorspieler davon denkt, dass Sklaven in Gor Tiere, oder Ware sind. (Nebenbei bemerkt: Gemäss Wissenschaft sind wir Menschen Tiere, und Tiere stehen bei moralischer Betrachtung bei den meisten höher als Ware ...)

Eine andere Frage ist es jedoch meiner Meinung schon, sich Gedanken darüber zu machen, inwiefern ein Gorspieler durch sein Gorspiel im realen Leben beeinflusst wird, dies sowohl im aus weltlicher Sicht positiven als auch negativen Sinne. Schlussendlich muss sich diese Frage jeder Spieler selbst beantworten.

Wesentlich aus meiner Sicht ist es für jeden Spielern, dass er in der Lage ist diese Frage für sich immer wieder zu beantworten und sobald er für sich überwiegend negative Einflüsse feststellt, das Terrain verlässt!

Darin sehe ich durchaus eine ethische Verantwortung die jeder Gorspieler für sich selbst wahrzunehnen hat!
 
"man is just another animal, sometimes better, more often worse than those that walk on all-fours, who, because of his "divine spiritual and intellectual development", has become the most vicious animal of all!"

um mal La Vey zu zitieren und auf das Tier im Menschen zu kommen.

Der Mensch ist nur ein Tier, manchmal besser, oft aber schlechter als die Quadrupeden, das durch seine göttliche, spirituelle und intellektuelle Entwicklung zum bösartigsten aller Tiere wurde.

Und weil Guru hier die moralische Veantwortung des einzelnen anspricht:

Gor (und damit die Sklaverei dort) muss nicht zwangsweise zu einer entsprechenden Geisteshaltung im RL führen - ganz im Gegenteil.

Ich denke, dass zumindest diejenigen, die sich objektiv mit diesem Phänomen der Sklaverei und mit (sexueller) Gewalt auseinandersetzen (gerade im RP, da gibts ja nicht nur Gor...) und dies eben nicht nur romantisch verklären, im RL dieses Phänomen der Sklaverei umso entschiedener ablehnen.
Das ist ja kein Phänomen der Antike sondern findet täglich vor unseren Haustüren statt: In billigen Bordellen mit osteuropäischen oder asiatischen Mädchen, in einigen billigen chinesischen Restaurants, in Drückerkolonnen usw.


Ganz unabhängig von diesen Betrachtungen hat aber jeder Spieler das Recht, Sklaverei zu spielen so viel er Lust und Laune hat. Auch das ist eine Form der Meinungsäußerung und der Selbstverwirklichung letztendlich :)
 
Ich glaube der Vergleich Sklave - Tier trägt nur auf einer materiellen Ebene und bestenfalls als soziologische Näherung, um Dinge auf unser heutiges Verständnis bringen zu können. Es ist hilfreicher, wenn die Schwäche des Vergleichs deutlich herausgearbeitet wird. Denn der Sklave ist Mensch: physiologisch, biologisch und vor allem kommunikativ. Ich möchte den Goreaner sehen, der seinem Breitmaulthalarion die Freiheitspapiere gibt und eine freie Gefährtenschaft mit ihm eingeht.

Das zutiefst menschliche in der (SL-)goreanischen Herr/Sklavin-Beziehung ist die Emphase, die Öffnung zweier komplementärer Wesen zueinander. Der Moment der Unterwerfung ist eine Poesie des Vollkommenen und Gerechten, in dem zwei Pole zueinander finden und gemeinsam gewissermaßen eine undifferenzierte Vorform des Daseins erkunden. Das geht mit keinem Tier.

Ich habe weder als Kajira noch im Umgang als Taluna mit welchen zu irgendeinem Zeitpunkt etwas tierartiges empfunden oder projiziert. Dafür sind die Parallelen zu oberflächlich. Der Goreaner selber würde vielleicht anders gefühlt haben können. Na und? Arbeitssklaven als Produktionsmittel auf Erden wohl auch. Na und?
 
Hmmm ich finde den Nutztier gedanken besser als den Pet gedanken.
Nur die wohhabenden werden sich ein Pet (mal als Vergnügungsklavin interpretiere) leisten können. Für einen Bauern war nen rudel Sklavinnen billiger wie ein Bosk und leichter abzurichten die Arbeit zu erledigen.

Um das zu vergleichen wird kein Bauer seine verletze und nicht mehr arbeitfähige Kajira durchgefüttert haben mit Gnadenbrei. Er wird sie höchstwahrscheinlich erlöst haben von Ihrer aus seiner Sicht Nutzlosigkeit.

Wahrscheinlich wurde das auch mit abgenutzten und nach einer weile sicher langweiligen Seidensklavinnen so gehalten, dass diese dann weiterverkauft wurden nach unten und schliesslich auch auf dem Feld landeten. Der typische Knuddelhaustiergedanke halte ich nicht für den Normalfall nach allem was ich so weis.
 
Echte Seidensklavinnen werden mit der Zeit teurer, nicht billiger.
Älter und schlaffer werden sie dank des Serums ja nunmal nicht, dafür aber erfahrener.
 

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