SecondLife ist auch nur ein Teil des Internets, insofern sollte man sich immer überlegen was man dort einstellt.
Die Hürde, daß Suchmaschinen dort vielleicht nicht direkt zugreifen können ist nur eine kleine, wie man sieht.
Security by obscurity hat noch nie funktioniert, deswegen: Immer nachdenken bevor man was veröffentlicht.
Jep,
und wer wissen will, was heute mit moderne IT-Technologie alles möglich ist, gerade im Bereich Social Networks, der sollte sich mal das
Indect-Projekt ansehen, das die EU derzeit mit diversen Unis und Polizeibehörden durchführt und dass sich um "predictive Analytics" und "socaial data mining" dreht. Also um präventive Verbrechensbekämpfung durch Totalüberwachung letztendlich.
Indect steht dabei für "intelligent information system supporting observation, searching and DEeCTion for security of citizens in urban environment", also für "Intelligentes Informationssystem, das Überwachung, Suche und Entdeckung für die Sicherheit von Bürgern in einer städtischen Umgebung unterstützt".
Da geht es nicht nur um autonome Drohnen (mini Helikopter), die selbstständig (per autopilot) über Zielgebieten (z.B. Polizeieinsatz vor Stadion, aber auch Problemviertel, Problemplätze usw.) fliegen und dann Videodaten an ein Rechnersystem liefern, wo sie mit Gesichtserkennungssoftware usw. verarbeitet werden. Und eben sowohl Gewalttaten, ungewöhnliche Bewegungen und Autoaufbrüche als auch z.B. "Gefährder" und "potentielle Gewaltäter" erkennen und melden, und zwar bevor noch was passiert ist.
Es geht auch nicht nur darum z.B. GSM-Daten und Bewegungsprofile zentralisiert zu speichern, Vorratsdaten aus Telefongesprächen zu sammeln und z.B. den Email-Verkehrt mitzuloggen.
Es geht unter anderem auch ganz konkret darum aus Foren und Facebook und Co. so viele Inhalte wie möglich zu extrahieren und diese dann zu verknüpfen. D.h. es werden z.B. Seriennummern, Kameradaten usw. aus dort veröffentlichten Bildern gespeichert und verglichen, aber es werden auch Inhalte aus Diskussionen katalogisiert und indiziert. Die Sprache der User wird z.B. auf typische Rechtschreibfehler, Floskeln und Phrasen hin analysiert und als eine Art ID in einer Datenbank gespeichert.
Zusätzlich werden Inhaltsverzeichnisse/Zusammenfassungen angelegt zu dem, was die User so posten.
So dass man letztendlich einzelne User im Internet verfolgen kann, auch wenn sie sich andere Usernamen zulegen oder wenn sie in anderen Foren und Blogs als den "üblichen verdächtigen" etwas veröffentlichen.
Weitere Details zu Indect finden sich z.B. hier:
Stopp-Indect.info
oder hier:
INDECT
oder hier:
Indect: Der Rechner als Polizist | Digital | ZEIT ONLINE
oder hier:
EU-Überwachung: INDECT auf Tauchstation - Futurezone
Grund genug nicht allzuviel persönliches in eine Online Präsenz einzubauen gibt es also allemal - denn nicht nur Polizei und Geheimdienste können diese Techniken verwenden, sondern auch Firmen und Unternehmen.
Und dann kriegt man irgendwann keine Lebensversicherung, weil man z.B. ein riskantes Hobby hat und auf Facebook und in einem Freeclimber Forum von seinem Kletterurlaub und dem Adrenalin erzählt hat.
Noch ist diese EU-Version eines Minority Report lediglich eine Machbarkeitsstudie, die die Möglichkeiten moderner Kommunikations- und Videotechnik ausloten soll.
Aber was passiert nach 2013 damit?