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Suchtverhalten sl - wie seht ihr das?

Als ich Anfang 2002 in meiner großen Verzweiflung zu Al-Anon gefunden habe, hat man mir gesagt, dass es auch von Nutzen sei, die offenen Meetings der AAs (Anonyme Alkoholiker) zu besuchen. Aus den Lebensgeschichten beider Gruppen erfahre ich viel - auch über mich.
Dort sitzen die wahren Fachleute. Menschen, die es geschafft haben, ihre Sucht zum Stillstand zu bringen, trocken zu sein. Ab und zu bleibt mal einer weg. Versucht, sich mit kleinen Mengen Alkohol wieder "in die Gesellschaft zu integrieren". Das geht in 99% aller Fälle in die Hose.
Überhaupt, so was zu suggerieren. Das würde ja bedeuten, dass Alkohol zum Leben dazu gehört .... bei ganz vielen bedeutet das eher den sicheren Tod. Zum Beispiel bei meinem Freund.

Um bei SL zu bleiben: Die AAs sind auch in SL vertreten. Ich nehme ab und zu an den Meetings teil. Da sind übrigens auch SL-Süchtige .... ;o))

Liebe Grüße von Septembre
 
Ja, Septembre, ich halte sehr viel von der Arbeit von Selbsthilfegruppen.

Aber ich sehe auch deren Grenzen.
Zu ihrer Philosophie MUSS eine absolute Ächtung der Droge gehören, und darum werden als "wahre Fachleute" die bezeichnet, die schon mal abhängig waren und nun ohne die Droge leben können.

OK, das SIND Fachleute, aber die wirklich wahren Fachleute sind die, die in Angesicht der Droge leben können, ohne von ihr abhängig zu werden.

Es geht dabei nicht darum, Drogen in der Gesellschaft gutzuheißen, aber zum einen kann ALLES eine Droge werden, zum anderen haben auch offizielle Drogen ihre Daseinsberechtigung. Beispiele:
- einige Medikamente lösen sich besser in Alk als in Wasser oder Fett und sind dann wirksamer, Alk verhindert damit die Nebenwirkung die bei höherer Dosierung kämen ... vielleicht auch eine weitere Sucht,
- Coffein hat durchaus auch eine medizinische Wirkung, die viele Präparate ausnutzen,
- mir selbst hat eine Dosis Opium mal geholfen, bei einem wirklich schweren Durchfall wenigstens ein paar Stunden lang außerhalb des WC-Raums sein zu können,
- das Internet ist eine durchaus sinnvolle Kommunikationsplattform
- Computerspiele und Simulationen sind extrem gute Lernhilfen

Du siehst, ich mag Selbsthilfegruppen. Aber ich sehe auch, dass die immer die Droge im Fokus behalten, weil sie sich sonst selbst aufgeben. Die echte Heilung von einer Sucht kann aber noch besser darin bestehen, dass die Droge total außerhalb des Fokus steht.
 
Interessant hier zu lesen was ihr alle so dazu denkt, genau sowas wollte ich erreichen :).
Sage jetzt nicht zu allem was, nur paar Sachen fielen mir auf.
Jemand meinte, dass eine nicht stoffliche Sucht eine körperlichen Entzugsedoch kann es, natürlich nicht so wie bei Heroin, Alk usw. aber auf eine andere Weise. Ich war ma Admiss eines forums, wenn ich nicht online gehen konnte oder pc nicht wollte wurde ich sehr hippelig, bekam keine Luft, zitterte, konnte nciht stillstizen, bekam Buahschmerzen oder Durchfall, sprich der Körper reagierte. Naja soviel nur mal dazu.
Und zum Thema "mit Liebe" einen Suchtkranken heilen. also ich habs bei Mutter erlebt, ich muste sie aufgeben, sprich ich unterstützte sie nicht mehr. ich hörte sogar auf sie ständig in die klinik einzuweisen, überließ sie sich selbst und sie landete so hart, dass sie nach 30 Jahren ihr Problem eingestand und gerade monatelang eine staionäre Thera macht. Aleinelassen bedeutet nicht automatisch im Stich lassen.
Ganz schlau fand ich hier eben folgenden Satz: wenn man viel Zeit mit einer Tätigkeit verbringt die einem Spass macht ist das keine Sucht.
Kicher - du, einer der sich gerade nen Schuss setzt hat da auch grad in dem Moment Spass dran. und dann noch LEsesucht zu erwähne, hihi. Du ich lese auch manchma ein Buch am Tag und hab Spass dran, aber ich hab keine Entzugerscheinungen wenn ich mal nen Tag nicht lese. Das kann man wohl nicht vergleichen mit einer Sucht nach etwas.

winke winke
 
Hi Danziel

Nicht ganz.

Sei ich denken kann, ist ein Mitglied meiner Familie suchtkrank. Wir haben jahrelang versucht ihm zu helfen, ihn bei zig Entzugskuren beigestanden, selbst als Kind. Dann als Teenies, irgendwann als Erwachsene. Inzwischen können wir alle nicht mehr, da heißt es dann wirklich irgendwann, loslassen, sonst geht man selbst kaputt.

Dem Süchtigen wird meist geholfen, die Angehörigen oft nicht. Die dürfen zusehen wie sie damit zurechtkommen, ihre eigenen Dämonen bezwingen.

Und der Süchtoge sagt sich, warum etwas ändern, was zwingt mich dazu, ich hab ja alles was ich brauche. Notfalls muß ich nur um Hilfe bitten.

Bereits vor 25 Jahren hat man zu mir gesagt als Kind damals noch, ihr müßt loslassen, Nur das ist der Weg, nur wenn der Süchtige ganz unten ist, besteht eine Chance das er irgendwann umkehrt aus eigenem Willen. und erst dann ist Heilung überhaupt nötig.

Heutzutage warte ich nur noch auf den Anruf vom Krankenhaus, von der Polizei, der irgendwann kommen wird. Dann weiß ich das es wirklich ein Ende gefunden hat.

viel Grüße

Fe
 
fängt man an bei sihc selber die fehler suche für die suchtkrankheit eines nahestehenden menshcen nutzt dieser das in seiner situatuion höchstens noch aus.
 
Richtig, Fe.

Wenn du meine langen Texte gut gelesen hast, dann wird dir aufgefallen sein, dass ich an einigen Stellen eine kräftige Sprache benutzt habe.

"In den Arsch treten" zum Beispiel.

Liebe äußert sich nicht immer nur darin, dass man den Geliebten hätschelt und tätschelt ... auch Hilfe ist nicht immer (und nur selten) das Abnehmen aller Mühen, Übernehmen aller Arbeiten und Schützen vor der Welt da draußen ... ganz im Gegenteil.

Liebe und Hilfe bedeutet oft, dass man ihm ganz kräftig in den Hintern tritt, damit er deutlich spürt, wie sehr der Sekundärgewinn seiner Krankheit (das Vertätscheltwerden) den anderen auf den Keks geht und an ihren Energien zehrt, ein Tritt, der ihn direkt in die Praxis eines Profis befördert.

Auch das sprach mein Lehrer, der mich das Helfen lehrte: Danziel, wenn jemand das Problem hat, über einen Bach springen zu wollen, dann hilft es ihm nicht, wenn du springst. Es hilft ihm viel mehr, wenn du ihn alles lehrt über Sprungtechnik, Anlauf, Schwungholen ... aber springen muss er selbst. Es ist nicht deine Aufgabe, Danziel, zu springen. Damit ist sein Problem nicht gelöst. Es ist nicht mal deine Aufgabe, ihn rüberzuschubsen. Aber WENN er gesprungen ist, wenn er es geschafft hat, wenn er SELBST gesprungen ist, dann sei auf der anderen Seite, lobe ihn, verbinde seine Verstauchung, tu Salbe drauf und sei wieder für ihn da.

Will sagen: auch ein Süchtiger, der seine Umwelt terrorisiert, wenn er seine Sucht auslebt und die Sekundärgewinne der Krankheit genießt ... wenn er durch das Tal der Therapie ist, braucht er wieder Menschen, die ihn lieben und zu denen er zurückkehren kann.
 
Meiner Erfahrung nach ist eine Sucht immer dann, wenn man sich quasi mehr gibt - und das regelmäßig - als Körper bzw. Geist vertragen kann. Dadurch vergiftet man Körper bzw. Geist, gewöhnt sich an das Gift, bekommt Entzug, braucht neues Gift - und schon ist der Kreislauf da :)

AAABER: und da liegt die Wahrheit in der Mitte zwischen dir, Fe, und dir, Danziel: für einen ist eine bestimmte Dosis X noch innerhalb der Toleranzgrenze, für den anderen bereits hart an der Überdosis.
Der eine kann jahrelang beispielsweise 3 Flaschen Wein pro Abend trinken, aber hat weder morgens zittrige Hände noch fällt es ihm schwer von heute auf morgen aufzuhören, kann auch nach längerer Zeit immer noch genau kontrollieren wann er genug hat, ein anderer hat die Abhängigkeit schon nach einem halben Jahr 2 Glas Bier täglich.
Ebenso ist das mit Internet allgemein und SL im besonderen: einer kann täglich so lange im SL bleiben wie es seine Freizeit erlaubt ohne seelisch davon abhängig zu werden, einem anderen geschieht das schon nach 2 Std pro Abend, einer kann 14 Stunden im Internet rumsurfen (Arbeit, Medien, Mail, browsen) ohne dass es zu viel wird, ein anderer verträgt das nur 1 Stunde pro Tag - warum diese unterschiedliche Toleranzschwelle existiert, also wieso es für einen ein Genussmittel ist, für den nächsten eine Suchtdroge, ist meines Wissens nach noch nicht so ganz klar.
Man kann also nie pauschal sagen: Dosis X der "Droge" Y, regelmäßig genommen, ist bei jedem auf jeden Fall suchtgefährdend.
Wenn allerdings eine körperliche bzw seelische Abhängigkeit wirklich da ist - das stimmt - dann ist Loslassen die beste Hilfe durch Angehörige, sonst werden sie Co-Abhängige.
 
Hi Danziel

Klar da hast du recht, aber viele Süchtige sagen sich, warum soll ich springen wenn es auf dieser Seite des bachs doch so gemütlich udn schön ist?

Irgendwann heißt es, sich slebst schützen. Sonst geht mal selbst zugrunde. Nicht umsonst stammen die meisten Süchtigen aus Suchtfamien. Ich geh sogar inzwischen soweit, jeder der tagtäglich mit Süchtige zu tun hat, nimmt psychischen Schaden. Die Frage ist nur, wieviel und kann derjenige damit umgehen.

Aber es hinterläßt Spuren, Spuren die nie wieder weggehen. Und wie gesagt, im Gegensatz zu den Suchtkranken, bekommen die Angehörigen keine wirkliche Hilfe, die dürfen zusehen wie sie damit zurecht kommen. Außer evtl sonntagliche Treffs, Sommerfeste und das lernen von Ausreden für den lieben. Das konnte ich schon mit 7 Jahren bestens, das und das aufzählen sämlicher Kneipen hier bei uns. Mußte die ja oft genug abklappern.

In den Arsch treten bringt es nicht wirklich, wenn der Alkohhol auch die letzten Gehirnzellen übernommen hat.

viele Grüße

Fe
 
Hmm so ein Thread wie dieser ist schon 100.000 mal eröffnet worden.

Das Ergebnis ist in allen das gleiche, es gibt keine Lösung.

Liegt einfach daran das es körperliche Abhängigkeiten gibt ( Drogen, Alkohol .. etc )

und psychische Abhängigkeiten ( SL , Telefon , Kaufsucht, WOW, Chats, ..etc )

Letztere sind überhaupt nicht richtig erforscht und deshalb wird es kein Ergebnis geben.
Niemand kann sagen ab welchen Punkt man süchtig ist. ( Ja ich weiss einige Schlaumeier hier können das aber die gibts überall )
Niemand kann sagen das es überhaupt eine psychische Sucht gibt.

Wenn einer jeden Tag Klavier übt ist er dann Klaviersüchtig ???
Wenn einer jeden Tag SL spielt ist er dann SL-Süchtig ?
Wenn einer jeden Tag die Bild Zeitung liesst ist er dann BILD abhängig ???

Ich jedenfalls hab noch an keinem einzigen Tag Fieber und Schüttelfrost bekommen an dem ich nicht bei SL eingeloggt war.
 
...

Das ist aber nicht der einzige Weg aus der Drogenwelt. Ich kenne viele vorher Alk-Abhängige, die heute durchaus in der Lage sind, ihr Glas Wein zum Essen zu genießen.

Guten Tag,

ein sehr interessanter Thread, ein wichtiges Thema.

Ich habe viel Gutes, viel interessantes- aber auch vieles bedenkliche gelesen.

Am m.E. gefährlichsten aller Argumente möchte ich einhaken.

Alkoholkranke, die wieder in der Lage sind ihr Glas Wein zum Essen zu trinken, gibt es nicht.
Oder doch - bei einem einzigen kleinen Glas könnte dieser Tanz auf dem tödlichen Vulkan evtl. gelingen.
Könnte ich wohl auch - aber habe es seit 20 Jahren nicht getan.
Ich brauche mir da nichts mehr zu beweisen, etc.
Eindeutiges Kennzeichen stoffgebundener Süchte ist der Kontrollverlust- und der bleibt. Immer.
Und das ist nicht der Weg der Selbsthilfegruppen, sondern eine Tatsache.
Daran ist aber auch schlicht gar nichts Schlimmes. Wer den Weg von "Ich-will-nicht-mehr" über "Ich -darf-nicht- mehr" nach "Ich-brauche- nicht-mehr" zurückgelegt hat, wird dies als keinerlei Einschränkung seiner Freiheit, oder seines "Genusses" am Leben mehr empfinden.
Dies alles gilt, soweit wir von Kranken reden, von Abhängigen wie mir.

Mir ist sehr wohl bewußt, aus welcher "Ecke" derlei Ansätze seit wenigen Jahren wieder geschürt werden.
Herr Prof. Dr. Joachim Körkel ist ein hochintelligenter und sehr eloquenter Mann (ich durfte ihn auch schon "live" erleben).

Dennoch redet er von Gefährdeten, Mißbrauchtreibenden, u.ä. - nicht von Abhängigen (ohne dies aber klarzustellen). Derer er aber nachweislich schon viele zu einem neuen Versuch des "Kontrollierten Trinkens" animiert hat. Mit teils tödlichen Folgen. Auch das keine Polemik, sondern nachweisbar. Seine Reaktion auf entsprechende Berichte bestand i.d.R. darin, daß -verkürzt gesagt- die Betreffenden doch bitte genauer nachlesen sollten, was er schreibt.

Weiterhin halte ich es für eminent wichtig, den Begriff der "Co- Abhängigkeit" breit zu diskutieren- oftmals wird Co- Abhängigkeit mit Liebe und umgekehrt verwechselt.
Und das hat tragische Folgen für alle Beteiligten.

Zum Thema "nur Stoffe machen süchtig". Hier ist zu sagen, daß dies erwiesenermaßen nicht zutrifft. Eß- Sucht bezieht sich auf keine spezifische Substanz, Spielsucht ist mittlerweile anerkannt. Und die -manchmal zu Unrecht belächelte- Arbeitssucht verzeichnet ebenfalls zerstörte soziale Existenzen und Todesfälle, etc. pp.

Ich konnte das hier jetzt nur kurz -und teils schroff- ansprechen.

Ausführliche Informationen zu all' diesen Themen finden sich von mir als überteuerte Literatur im Netz, z.B. amazon (auf den Preis habe ich leider keinen Einfluß).
Oder, dieselben -etwas versteckt- umsonst hier:

http://www.arslongavitabrevis.de/

Ich bin mir bewußt jetzt einige Menschen vor den Kopf gestoßen zu haben- aber bei diesem Thema geht es, ohne jede Pathetik, um Leib und Leben...

Und : Nein. Ich bin NICHT über AA trocken / clean geworden. Das Blaue Kreuz habe ich besucht, ja. Aber genausogut etliche, teils qualifizierte Entgiftungen, Psychotherapien, Stationäre Entwöhnung und ähnliche Profi- Institutionen.

Von einem "AA- Sektierer" (hört man manchmal im O- Ton so), ist bei mir also nicht auszugehen.

MfG
BukTom
 
Von einem "AA- Sektierer" (hört man manchmal im O- Ton so), ist bei mir also nicht auszugehen.

Das bin ich auch nicht ... vielmehr "haben wir" (= co-abhängig) bei vielen Selbsthilfegruppen und Therapeuten Hilfe gesucht. Und ich bin dann bei Al-Anon geblieben.
Ich hab meinen Freund zu sämtlichen Institutionen geschleppt, Ärzte, Kliniken, Kreuzbund, Guttempler, Blaues Kreuz .... Ja, die Sucht, zu helfen ..... und einem anderen die Verantwortung abnehmen. ... da war ich groß und sehe mich in den Beiträgen von Danziel wieder .....
Erst sagte ich: Ich werde Dir helfen .... und dann: DIR werde ich helfen!!!!

Hier sind ja einige im Forum, die schon vieles miterlebt haben. Das Thema ist so wichtig. Sei froh, Doc Schnyder, dass es Dir offensichtlich gut geht ....
Nein, eine Lösung gibt es nicht, aber die Gewissheit, dass man nicht alleine ist. Und das ist schon mal was sehr, sehr Schönes.

Ja, BukTom, Herrn Prof. Dr. Joachim Körkel würde ich manchmal liebend gerne eine in den Hintern treten. Und nicht nur ich. Alkoholismus ist eine tödliche Krankheit.

Liebe Grüße von Septembre

P.S. Weder das Blaue Kreuz noch andere Institutionen und SHGs habe ich bisher in SL gefunden ... eben nur die AAs.
 
Hi Danziel

Nicht ganz.

Sei ich denken kann, ist ein Mitglied meiner Familie suchtkrank. Wir haben jahrelang versucht ihm zu helfen, ihn bei zig Entzugskuren beigestanden, selbst als Kind. Dann als Teenies, irgendwann als Erwachsene. Inzwischen können wir alle nicht mehr, da heißt es dann wirklich irgendwann, loslassen, sonst geht man selbst kaputt.

Dem Süchtigen wird meist geholfen, die Angehörigen oft nicht. Die dürfen zusehen wie sie damit zurechtkommen, ihre eigenen Dämonen bezwingen.

Und der Süchtoge sagt sich, warum etwas ändern, was zwingt mich dazu, ich hab ja alles was ich brauche. Notfalls muß ich nur um Hilfe bitten.

Bereits vor 25 Jahren hat man zu mir gesagt als Kind damals noch, ihr müßt loslassen, Nur das ist der Weg, nur wenn der Süchtige ganz unten ist, besteht eine Chance das er irgendwann umkehrt aus eigenem Willen. und erst dann ist Heilung überhaupt nötig.

Heutzutage warte ich nur noch auf den Anruf vom Krankenhaus, von der Polizei, der irgendwann kommen wird. Dann weiß ich das es wirklich ein Ende gefunden hat.

viel Grüße

Fe

Du sprichst mir dermaßen aus der Seele!
 
Wr Interesse hat kann ja mal auf www.onlinesucht,de ein wenig herumstöbern, da stellen sich die Nackenhaare auf.
Jemand meinte hier, dass nicht stoffliche Süchte nicht so gut erforscht sind, also das seh ich nciht so, sonst gäbs ja keine Therapien dafür, meinste nicht?!
 
Wr Interesse hat kann ja mal auf www.onlinesucht,de ein wenig herumstöbern, da stellen sich die Nackenhaare auf.
Jemand meinte hier, dass nicht stoffliche Süchte nicht so gut erforscht sind, also das seh ich nciht so, sonst gäbs ja keine Therapien dafür, meinste nicht?!


Hallo,

stimme völlig zu. Durchaus gibt es hier bereits gute Forschungs- und Therapie- Erfolge.
VORSICHTIG WÄRE ICH ALLERDINGS BEI KOSTENPFLICHTIGEN ANGEBOTEN.
Betroffene und Angehörige sind oft in extremen psychischen Notlagen, dies verführt dann manchmal auch dazu sich an Institutionen zu wenden, die Geld nehmen und eine gute PR machen. ... es gibt immer Ausnahmen, bei denen auch das zu rechtfertigen ist.
Aber ansonsten gibt es zumeist ein ausdifferenziertes Hilfesystem. Das der Staat seiner Basis, den Bürgerinnen und Bürgern, die ihn bilden, auch schuldig ist. Mit gleicher Wichtigkeit ergänzt durch das ehrenamtliche System, das Betroffene und Angehörigen gern und ebenfalls kostenfrei beisteuern, wenn sie ihre Krankheit zum Stillstand gebracht haben und zufrieden leben.

***

Damit ich nicht falsch verstanden werde.
Ich halte AA in keiner Weise für sektiererisch. Natürlich gibt es dort (wie überall!) Einzelne die "mein Weg" mit "der einzig mögliche Weg für die gesamte Menscheit" verwechseln. Aber das ist nicht AA- spezifisch.
Mehrere Wege gibt es immer. Und das ist auch gut so.

Manche Wege gibt es andererseits nicht. Und eine Beliebigkeit gibt es auch oft nicht. (Letzterer Satz geht in verschiedene Richtungen, u.a. an den sonst geschätzten Doc Schnyder. Ich bin einer von den "Schlaumeiern" und ich kann das, das ist richtig.)

Was ich zu Herrn Prof. Dr. Körkel zu sagen habe und zu sagen hätte.
Darf ich hier nicht hinein schreiben.
Will ich auch nicht.
Auf meiner eigenen Seite darf ich das.
Und da steht es auch.
Ich bin natürlich auch bei der Aktion "Kontrolliertes Trinken - Wie lange ?" dabei.

www.alkohol-hilfe.de - Aktion Kontrolliert Trinken wie lange ?

Und hier nochmals meine site mit -u.a.- einer ausführlichen Auseinandersetzung dazu.
(Sorry, etwas unhandlich.)

http://www.arslongavitabrevis.de/

MfG
BukTom
 
SL kann sicherlich süchtig machen - das kann Fernsehen aber auch.

Es gibt allerdings einen gewaltigen Unterschied zwischen Fernsehen und SL: beim Fernsehen konsumiere ich nur rein passiv, in SL dagegen muss ich wenigstens etwas aktiv mein Hirn einsetzen. Das aber vergessen viele sehr gerne.
 
SL ist und kann sein: Illusion, eine Illusion wie Bartholomew richtig erwähnt hat, die auf Gegenseitigkeit beruht, auf Aktion und Reaktion, nicht nur auf reines Konsumieren, wie das TV.

SL kann Menschen zusammenbringen, eben auch RL.
Freundschaften entstehen die auch über viele Kilometer hinweg bestehen. Es kann sogar noch viel mehr passieren als das.

SL kann gut tun, SL kann weh tun, SL kann ein Versteck sein und zeitgleich eine Flucht vor Problemen - SL kann alles was RL auch kann, nur manchmal etwas direkter und schneller.

Und warum? Weil SL eine Form des RL ist. Für mich hatte und hat SL einen prägenden Charakter auf mein RL, *klingt komisch* ist aber so, es hat mein Leben positiv bereichert.

Es kam der Moment als ich an dem Punkt war, dass ich merkte, SL tut mir nicht mehr gut. Ich vernachläsige mein RL gewaltig dadurch. Just in dem Moment trat unerwartet durch SL eine Person in mein Leben, die es mir ermöglichte aus einem tiefen Loch wieder rauszukommen.

Roleplayer war ich von Anfang an nicht ... ich war ein Mensch der in SL sein konnte, was wirklich in ihm steckt, an was ich in meinem Leben glaubte und glaube.

Das Suchtpotential in SL ist sicher vorhanden, wegen der kommunikativen und globalen Kontaktmöglichkeiten und auch der Fantasien, denen man sich hingeben kann. Erfahrungsaustausch auf bislang unbekannten Ebenen.

Wie auch immer, jeden Tag lernt man dazu und entdeckt dabei was wirklich wichtig ist:

Menschlichkeit, mit allen Facetten :)

Für mich steht nach fast 3 Jahren fest:
Ich habe einige Freunde gewonnen, die mir wirklich wichtig sind. Und die eine Partnerin, die ich nie suchte, mir aber immer fehlte.

SL=RL ... ein Geben und Nehmen und wenn das ausgewogen ist, ist alles wirklich im Lot.


Was ihr aus SL macht, liegt allein an Euch, wie im RL eben auch ;)

Grüssle
Treb
 
SL kann sicherlich süchtig machen - das kann Fernsehen aber auch.

Es gibt allerdings einen gewaltigen Unterschied zwischen Fernsehen und SL: beim Fernsehen konsumiere ich nur rein passiv, in SL dagegen muss ich wenigstens etwas aktiv mein Hirn einsetzen. Das aber vergessen viele sehr gerne.

Buttermilch, Haselnüsse, Schokolade können auch süchtig machen ....

Liebe Leute, wir sprechen hier von krankhafter Sucht, von Sucht, die das eigene Leben und das der Angehörigen langsam aber sicher zerstört. Wer in SL Leute trifft, sich unterhält, tanzt, singt und spielt, wer kommunziert und immer wieder den Ausschalteknopf am PC findet, ist sicherlich nicht krankhaft süchtig.

Wenn Groteska schreibt, dass sie manchmal Herzklopfen und Schweissausbrüche bekam, weil sie nicht an den PC konnte, mache ich mich nicht darüber lustig, sonder finde das ein ehrliches und mutiges Bekenntnis. Ähnlich war es bei mir Ende der 90iger Jahre, als ich mich bis in die früheren Morgenstunden in Chaträumen rumgetrieben habe. Damals habe ich noch stark geraucht und so nebenbei auch mal eine Flasche geköpft. Meine Bude sah manchmal wie eine Kneipe aus. Morgens ging ich mit schwarzen Rändern um die Augen zur Arbeit. Und wehe mein PC hat nicht funktioniert. Ich weiss noch, wie ich mal einen AOL-Mitarbeiter nachts telefonisch zur Sau gemacht habe und bald die Wände hoch bin.
Vielleicht war es auch Glück für mich, dass ich meinen Freund kennengelernt habe. Gutaussehend, reizend, charmant, intelligent .... erst merkte ich nicht, dass er alkohol-, drogen-, medikamenten- und spielsüchtig ist.
Ich habe ihn mit Liebe und Fürsorge überschüttet .... habe seine Verzweifelung mit ihm geteilt, habe sein Leben zu meinem gemacht. Das kann nur jemand verstehen, der ähnliches durchgemacht hat. Tränen trocknen, sich belügen, bestehlen, vermöbeln lassen, zusammen weinen, zusammen hoffen, vor Scherbenhaufen stehen.... selbst lügen, betrügen, verzweifeln, einen auf starke Frau machen, Angst vor dem Nachhausekommen haben .....
Mein Glück waren die anderen Angehörigen und die trockenen Alkoholiker und ehemaligen Heroin- und Medikamentenabhängigen, die mir geholfen haben. Die haben mir auch mein schlechtes Gewissen genommen, das mir die Familie meines Freundes machte, als er einsam und alleine elend am Alkohol verreckt ist (nachdem er nach einer Langzeittherapie meinte, er könnte jetzt "kontrolliert" trinken ... ). In meiner Verzweiflung waren sie auch für mich da.

WIR REDEN HIER VON SUCHT, DIE MENSCHEN ZERSTÖRT ... SUCHTKRANKHEITEN SIND FAMILIENKRANKHEITEN ....
 

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