Eine interessante Frage, Haron, was braucht der Mensch?
Sylvie stellt also die These auf, den Metalife Meter brauche kein Mensch. Das wirft natürlich bei mir sofort die höchst interessante Frage auf: was braucht der Mensch eigentlich?
Als wissenschaftlicher Laie fällt mir dabei sofort die
Maslowsche Bedürfnispyramide ein, die da besagt, der Mensch braucht in Reihenfolge von unten nach oben gesehen folgendes, wobei zuerst die Bedürfnisse der unteren Stufe befriedigt sein müssen, bevor man die nächsthöhere Stufe in Angriff nimmt: Befriedigung physiologischer Bedürfnisse (Wasser, Nahrung, Wohnung, Sexualität, Wärme ...), Sicherheit (Recht und Ordnung, Schutz vor Gefahren, Arbeitsplatz ...), Soziale Bedürfnisse (Familie, Freunde, Partnerschaft, Liebe, Kommunikation ...), Indivialbedürfnisse (Status, Respekt, Anerkennung, Wohlstand, Geld, Einfluß ...) und an der Spitze dann Selbstverwirklichung (Individualität, Talententfaltung, Perfektion...).
Nun ist diese Pyramide aus dem Jahr 1943 sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss, zumal diese empirisch kaum belegt ist, aber sie ist wegen ihrer Einfachheit bisher heute populär und gebräuchlich. Die Psychologie kennt inzwischen viele, weiter entwickeltere Modelle als dieses. 1970 fügte Maslow noch eine weitere, 6. Ebene hinzu: Transzendenz, die Suche nach Gott. Allerdings ist das Modell nach Maslow nach wie vor in der Verkaufspsychologie gebräuchlich - und damit auch die Arbeitsgrundlage vieler Werbeagenturen.
Dazu kommt, dass die ersten drei Stufen von Maslow als Defizitbedürfnisse bezeichnet werden. Diese müssen befriedigt sein, bevor man so etwas wie Individualbedürfnisse und Selbstverwirklichung entwickeln kann. Sind diese allerdings erst einmal erfüllt, hat man keine weitere Motivation, diese weiter zu befriedigen (wer z.B. keinen Durst mehr empfindet, trinkt nicht mehr Wasser).
Die Defizitbedürfnisse bleiben dabei auch nicht auf Dauer gestillt, sondern müssen immer und immer wieder neu befriedigt werden. Die Bedürfnisse der 4. bis 5. Ebene sind dagegen meist unstillbare Bedürfnisse - wer Kreatitivät ausleben will, der malt nie im Leben nur ein Bild, wer Erfolg haben will, möchte diesen oft immer und immer wieder übertreffen usw.
Legen wir nun der Aussage über dem Metalifemeter die Bedürfnispyramide von Maslow zugrunde, dann kann man aus dem Modell in der Tat ablesen, dass den wohl kein Mensch wirklich braucht, es sei denn vielleicht zur Selbstverwirklichung (Individualität) - aber auch das kann man natürlich in Frage stellen, in wieweit er dazu geeignet ist, einen wesentlichen Beitrag dazu zu leisten oder nicht.
Allerdings gilt unter der Voraussetzung dasselbe dann auch natürlich für den Gorean Meter. Der ist da nämlich genauso relevant oder irrelevant dafür, je nach persönlicher Sichtweise.
Leben und leben lassen, so lautet die Devise. Gegenseitige Beleidigungen bringen gar nichts.