Bisher wurden viele gute Sachen gesagt, ich möchte deshalb nur noch ergänzen:
Die Rolle für die man sich im RP entscheidet ist nur ein Vehikel, ein Klischee um das RP mit anderen zu erleichtern, um dem eigenen Charakter Profil zu geben. Es gibt nicht "den Krieger" "den Bauern", "die Heilerin"...es gibt nur Klischees im zusammenhang mit diesen Berufen, die man aufgreifen kann oder auch nicht (was dann aber vorraussetzt das man die Lücken mit interessanten Rp Ideen ausfüllen kann und nicht eine "eierlegende Wollmilchsau" daraus macht).
in Gor-SL sind halt fast alle Helden .. zumindesz für sich selbst
Das ist ja die Krux/der Vorteil von Gor: Alle Goreaner in SL sind mehr oder minder das Klischee vom Helden, der mit gesellschaftlichen Normen versus der eigenen Selbsterfüllung kämpft, sich meist jedoch auf der "guten" Seite des Spektrums einordnet. Die Dynamik zwischen diesen Polen befeuert zu großen Teilen das Gor RP. Manchmal wage ich gar zu behaupten, es ist verpflichtend ein Klischee/Rolle auf Gor zu spielen, um authentisch zu sein.
Alles andere erscheint einfach nicht lohnenswert. Wen interessiert der dichtende Kämpfer mit Spezialisierung auf Taktik, der aber nicht wirklich gut kämpfen kann? Die breite Öffentlichkeit sieht nicht die Person, sie sieht nur die Rolle und erwartet dann auch entsprechendes RP gemäß des Klischees. So ein Konzept wie den Taktiker oben? Nicht spielbar, die meisten können nicht damit umgehen und würden es gar negativ reagieren: "der will was besonderes sein" "Attention whore"...
Man neigt doch recht schnell zu überstürzten Generalisierungen wenn man sagt "alle freien Frauen,Krieger, Sklavinnen" würden xy machen oder nicht machen. Man muss gerade bei soner flachen Vorlage wie Gor schauen: Was ist wirklich Vorraussetzung für eine Rolle und was ist nur eine Norm. Was ist ein unanfechtbarer Grundsatz der Gesellchaft und was ist nur ein markiger Spruch, den ein Mann in der Taverne loslässt (wie die meisten Sprüche zu "alle Frauen sind Sklavinnen blabla"- wäre das allgemein verbreitet hätte man nicht eine Sklavenquote von 4%).
Ich erwarte von der Rolle des Einzelnden nur, das er auch weiß, das er und warum er etwas besonderes/abweichendes von der Norm spielt UND WAS DIE NORM ÜBERHAUPT IST. Wenn da einer steht als Krieger und kann kein Schwert heben, weil er zu faul war die Anleitung zu lesen...Wenn einer anfängt, den weißen Ritter und Beschützer seiner Sklavin zu spielen, weil das seine spontan Idee zu "Krieger" ist...ne sorry, geht garnicht.
Das ist nichts Besonderes das ist einfach nur Bequemlichkeit auf Kosten des Spielspasses der Anderen.
LG
Stiller, heute wieder rantig wies aussieht
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