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Virtuelle Lesungen - Die Sinnfrage...

Kueperpunk Korhonen

Freund/in des Forums
Virtuelle Lesungen - Die Sinnfrage...

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Nein, keine Sorge, das Kreativdorf ist noch da. Es heißt jetzt sogar wieder offiziell Kreativdorf. Oder genauer Kreativ Dorf: http://maps.secondlife.com/secon.../Kreativ%20Dorf/48/172/37
Mein dank für an Miara Lubitsch und Kjs Yip!
Und natürlich an Barlok für seine Begeisterung dafür, Bühnen zu bauen!
Wir haben auch wieder ein Kafe Kruemelkram, obwohl es in der Natur unserer Lesungen liegt, dass dafür ja eigentlich immer eine eigene Bühne entsteht und wir so eine fixe Location dafür gar nicht benötigen.
Aber einen möglichen Treffpunkt oder ein virtuelles Zuhause will man eben doch haben.
Ich dachte mir, ich kann hier ruhig mal erwähnen, dass ich im letzten Jahr und auch noch in diesem Jahr immer mal wieder darüber nachgedacht habe, nach dem siebten virtuellen Literaturcon mit den virtuellen Lesungen aufzuhören.
Jetzt ernsthaft? Du?
Ja, nachgedacht, gegrübelt, nicht wirklich in dem Sinne, dass ich es geplant hätte. Doch, doch, die eine oder andere vernünftige Abwägung hat schon stattgefunden. Aber der Gedanke war eben da.
Wer freiwillig oder wohl eher auch unfreiwillig anhand seiner Timeline verfolgt, wie die virtuellen Veranstaltungen geplant, organisiert und auch moderiert werden, dem wird nicht entgehen, dass das alles eine ganze Menge Arbeit sein muss.
Auf der anderen Seite ist es ja nicht so, dass man damit Geld verdient. Ich mache diese Veranstaltungen einfach so, weil es mir Spaß macht, weil es eine Nische ist, die in dieser Form fast gar nicht genutzt wird, beinahe einem Alleinstellungskriterium entspricht.
Man könnte die Zeit natürlich auch sinnvoller nutzen, sich andere Projekte suchen. Projekte, die vielleicht auch kommerziell irgendwie sinnvoll wären.
Und doch stelle ich jetzt nach dem Literaturcon wieder zwei Dinge fest.
Erstens: Abgesehen von einer Lesung im November sind erst im nächsten Jahr wieder große Veranstaltungen geplant. Und es juckt mir in den Fingern. Diese ganze Vorbereiterei, dieses Planen, dieses „Darauf aufmerksam machen“, sich Videos ausdenken, in den Bühnen Bilder zu machen. Es macht mir einfach Spaß. Ich tue es gern. Das ist so wie mit dem Modellbahner, der auch nicht wirklich danach fragt, ob sich nachher jemand seine Anlage anschaut.
Natürlich will er all das natürlich irgendwann vorführen, genau so wie ich möchte, dass Schriftsteller bei unseren Lesungen ein Publikum haben. Aber schon die Bastelei im Vorfeld hat ihren eigenen Reiz. Wobei ich jetzt nicht Barloks Arbeit an den Bühnen meine, sondern alles, was ich mir vorher für unsere Veranstaltungen einfallen lasse. Wer liest beispielsweise mit wem? Was wäre denn man ganz neu? Wer war noch nie da? Was könnte man anders machen?
Das große Fluchen findet immer erst am Tag der Veranstaltung statt. Wenn man sich nervös fragt, ob die Technik mitspielt, oder ob sich das alles jemand anschaut und das man am nächsten Tag gleich wieder mitten in der Nacht aufstehen muss.
Aber wenn alles funktioniert hat, dann ist das eben ein ziemlich gutes Gefühl. Dieses „The Eagle has landed“-Feeling, während du dir unten im Kontrollzentrum die Zigarre anzündest.
Und es gibt ein Zweitens:
Schon vor Monaten kam die Anfrage wegen einer schönen großen Veranstaltung. Diesmal mit dem Weltenportal. Aber das ist ja nicht alles. Fragen muss ich eigentlich niemanden mehr. Die Schriftsteller melden sich, weil sie gerne online etwas lesen möchten. Online und virtuell. Mit einer Barlok Bühne. Das war auf dem Buchmessecon nicht anders. „Hier ist mein neuer Roman, der wäre perfekt für eine Lesung bei euch…“ Und das ist ein Satz, der so oder abgewandelt viel öfter fällt.
Die Schriftsteller haben Spaß daran, sie möchten in der strangen Nische lesen.
Und ich behaupte, die virtuellen Lesungen ähneln, was Publikumszahl und -zusammensetzung angeht, absolut dem, was bei realen Lesungen passiert. Zunächst mal ist es einfach so, dass die Fantastik-Community mehr „Mitschreibende“ als Zuhörer hat. Schriftsteller lesen sich auch auf Cons vor allem gegenseitig etwas vor. Das goldene Zeitalter, in dem ein Isaac Asimov oder Arthur C.Clarke auf Cons ihren Fans begegneten, gibt es in dieser Form nicht mehr. Heute würden sie diese Tage mit hunderten ihrer weniger bekannten Kollegen verbringen. Selbst ein Stephen King berichtet heute über ein Publikum, in dem sich vor allem enthusiastische Schreiber tummeln.
Das ist so und das ist auch okay.
Möglicherweise können wir bei den Second Life Lesungen sogar ein paar mehr Nur-Zuhörer erleben als auf Cons.
Auf der anderen Seite haben die virtuellen Lesungen einen kleinen, sicher kaum messbaren, aber interessanten Effekt für Veranstaltungen in Metaversen. Die werden sonst ja eigentlich nur von der Avatar-Bubble wahrgenommen. Aber die Fantastik-Lesungen im Kreativdorf ziehen jetzt seit einigen Jahren immerhin ein kleines Publikum von außerhalb der virtuellen Welt an. Das hat sich beispielsweise in den tollen Reviews im Fantasyguide niedergeschlagen, oder in einer KLP-Nominierung im Jahr 2019 oder Berichten in Literaturblogs oder einem Artikel im Börsenblatt.
Anders herum würde ich behaupten, dass virtuelle Literaturveranstaltungen sogar mehr Nicht-SecondLifer anziehen, als solche, die sowieso seit Jahren eine Avatar-Identität haben. Musikveranstaltungen sind naturgemäß immer interessanter. Aber auch das ist okay, es können sich nicht alle für die selben Dinge begeistern.
Warum ich das jetzt heute geschrieben habe? Zunächst einmal um vielleicht die Frage zu beantworten, warum ich so viel Zeit mit diesen Projekten verbringe. Weil sie mir Spaß machen, weil ich allein deswegen einen Sinn in ihnen sehe und ich denke, dass sich noch mehr daraus machen lässt.
Mit Talkien habe ich ja dank Frederic Brake auch die Möglichkeit, noch ein Realprojekt ganz ohne Avatare zu machen, das trotzdem perfekt zu den virtuellen Lesungen passt, den Zuschauern aber auch mal richtig echte Gesichter bietet.
Kurz und gut: Für das nächste Jahr plane ich drei größere Veranstaltungen, von denen eine der achte virtuelle Literaturcon im Oktober 24 sein wird. Was wir so gut wie nicht mehr machen werden – und das ist auch kein Geheimnis – sind die kleinen Einzellesungen, die einfach nicht mehr so viele Zuschauer finden. Trotzdem könnt ihr schon am Samstag, den 11. November Petra K. Gungls Live Krimilesung „Diabolischer Engel“ im neuen Kreativdorf erleben.
Und natürlich könnt ihr gern mal in neue Kafe Kruemelkram kommen. Ihr findet es hier: http://maps.secondlife.com/secon.../Kreativ%20Dorf/48/172/37
Ich bezeichne es mittlerweile als meine kleine Version der Skywalker-Ranch. Es stehen nämlich jede Menge Ausstellungsstücke drin, die Barlok für unsere Veranstaltungen gebaut hat. Darunter auch die kleine Version eines Raumschlachtschiffes in dessen begehbarer Großversion einst Dirk van den Boom gelesen hat. Das und noch so einiges mehr.
Bis bald!
 

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