Mats Gunawan
Aktiver Nutzer
Liebe Forumsgäste,
vergangenen Sonntag ist die fünfte Ausgabe der zweiseitenonline.de online gegangen und ich möchte auf diesem Wege denjenigen unter euch, die unsere Zeitung noch nicht kennen, einen kleinen Einblick in unsere Arbeit geben.
Zu diesem Zwecke poste ich euch nun den aktuellen "Weitsicht"-Kommentar hier ins Forum. Viel Spaß beim Lesen! Ach ja, sollte euch der Artikel gefallen, kopiert ihn ruhig und verwendet ihn weiter (wenn ihr mich glücklich machen wollt, lasst meinen Namen drunter stehen )
Die List, die Wahrheit unter vielen zu verbreiten
"Heute morgen schon die Bild gelesen? Gestern abend mit den RTL-Nachrichten ins Bett gegangen? Sehr schön, damit gehört ihr zu den circa 80 Prozent der Deutschen, die ihr Wissen über den Alltag über die Boulevardpresse beziehen. Es wäre ja soweit nicht tragisch oder diesen Kommentar hier wert, wenn sich nicht inbesondere die oben genannten Medien immer wieder durch Unwahrheiten profilieren würden. Ein Beispiel gefällig?
Am Donnerstag, den 24.05.07 fand in SecondLife eine großangelegte Aktion gegen Kinderpornografie statt. Organisator war das Team von Kidsschutz e.V., die durch ihren unermüdlichen Einsatz ein bisher einmaliges Zeichen gesetzt haben. Am späten Abend dann ein Bericht auf RTL über die Demonstrationen. Das nun kein anspruchsvoller Journalismus oder gute Recherche zu erwarten war, ok, damit hat man gerechnet, aber was da über den Bildschirm flatterte, war, in einfachen Worten ausgedrückt, eine reine Lüge. RTL bezeichnete den Avastar, die Secondlife -Bild, als den Organisator der Aktion, was nicht sachlich korrekt ist. Wir waren auf sehr vielen Demos, doch nirgendwo konnten wir auch nur einen der Springerschreiberlinge entdecken.
Wer nichts kann, schmückt sich gern mit fremden Federn. Oder er redigiert am Schreibtisch munter drauf los, um den Lesern vor Superlativen nur so strotzende Geschichten bieten zu können, die alles sind - nur nicht objektiv.
Passend zum G-8 Gipfel klärt die Bild in einer kürzlich erschienenen Ausgabe das Volk über die Untaten der linksautonomen Szene auf: „Die ersten Festnahmen – Hier liegen zwei Autonome am Boden. Sie hatten radikale Parolen gesprüht“. So lautete die Überschrift über einem Foto auf der Titelseite. Hören wir doch mal, was der NDR in einer Rundfunksendung dazu sagt: „Tatsächlich aber handelt es sich bei den Festgenommenen (…) um stadtbekannte Neonazis, die nichts mit der autonomen Szene zu tun haben [und] einschlägig auch dem Verfassungsschutz bekannt sind. (…) Gegen die beiden ermittelt der Staatsschutz. Die „Bild“-Zeitung beruft sich auf Informationen der Hamburger Polizei. Die aber erklärt gegenüber NDR-Info, die „Bild“-Reporter hätten nach dem politischen Umfeld der Festgenommenen überhaupt nicht gefragt.“ Nachzulesen ist dies auf www.bildblog.de.
Aus Rechts mach Links, aus einem Neonazi einen Autonomen und schon hat das Boulevard einen Aufmacher und ein paar Leser sicher.Linke Tendenzen in unserem Staat sind der Bild schon immer ein Dorn im Auge und ein gefundenes Fressen gewesen. Denken wir doch mal zurück an das Jahr 1968. Studentenunruhen in Deutschland, und das Boulevard war dabei. Gefahr für den Staat durch den „immatrikulierten Mob“, wahlweise auch durch „akademische Gammler“ oder „behaarte Affen“, die Springerpresse war in ihrer Wortwahl genausowenig zimperlich wie in ihren Forderungen nach „Polizeihieben auf Krawallköpfe, um den möglicherweise doch vorhandenen Grips lockerzumachen“. Das Resultat dieser Meinungsmache kennen wir alle: Eine entfesselte Staatsmacht und einen durch den Polizeibeamten Kurras erschossenen Studenten namens Benno Ohnesorg.
Die Niedertracht der Springer-Postillen kennt keine Grenzen, wenn es um Auflagensteigerung geht. Schauspieler, die von Bild in den Selbstmord getrieben wurden, jugendliche Kriminelle, die wochenlang als Stereotyp für den ausländischen Straftäter hinhalten müssen, anhaltende hysterische Berichterstattung über Kindesmißbrauch, religiöse „Wertevermittlung“ im aufklärerischen Gewand, jedes Thema, gleich welcher Natur, wird ausgeschlachtet und dem Volk als Tatsachenbericht untergeschoben.
Gegen kollektive Volksverdummung gibt es ein gutes Allheilmittel. Schaltet euren Fernseher aus, meldet ihn am besten gleich bei der GEZ ab, lasst die Bild morgens beim Bäcker liegen und geht mit eigenen offenen Augen durch die Welt. Dieser könnt ihr durch euren neuen Lebenswandel sogar helfen: Spendet einfach das eingesparte Geld an wohltätige Organisationen oder ladet eure Liebsten mal wieder auf ein Eis ein.
Brecht sagte einst: „In dem System, das sie gemacht haben/Ist Menschlichkeit eine Ausnahme.“
Es scheint, als hätte sich nicht viel geändert.
Herzlichst, euer Mats Gunawan"
Die aktuelle Ausgabe könnt ihr unter http://www.zweiseitenonline.de
herunterladen. Viel Spaß beim Lesen
vergangenen Sonntag ist die fünfte Ausgabe der zweiseitenonline.de online gegangen und ich möchte auf diesem Wege denjenigen unter euch, die unsere Zeitung noch nicht kennen, einen kleinen Einblick in unsere Arbeit geben.
Zu diesem Zwecke poste ich euch nun den aktuellen "Weitsicht"-Kommentar hier ins Forum. Viel Spaß beim Lesen! Ach ja, sollte euch der Artikel gefallen, kopiert ihn ruhig und verwendet ihn weiter (wenn ihr mich glücklich machen wollt, lasst meinen Namen drunter stehen )
Die List, die Wahrheit unter vielen zu verbreiten
"Heute morgen schon die Bild gelesen? Gestern abend mit den RTL-Nachrichten ins Bett gegangen? Sehr schön, damit gehört ihr zu den circa 80 Prozent der Deutschen, die ihr Wissen über den Alltag über die Boulevardpresse beziehen. Es wäre ja soweit nicht tragisch oder diesen Kommentar hier wert, wenn sich nicht inbesondere die oben genannten Medien immer wieder durch Unwahrheiten profilieren würden. Ein Beispiel gefällig?
Am Donnerstag, den 24.05.07 fand in SecondLife eine großangelegte Aktion gegen Kinderpornografie statt. Organisator war das Team von Kidsschutz e.V., die durch ihren unermüdlichen Einsatz ein bisher einmaliges Zeichen gesetzt haben. Am späten Abend dann ein Bericht auf RTL über die Demonstrationen. Das nun kein anspruchsvoller Journalismus oder gute Recherche zu erwarten war, ok, damit hat man gerechnet, aber was da über den Bildschirm flatterte, war, in einfachen Worten ausgedrückt, eine reine Lüge. RTL bezeichnete den Avastar, die Secondlife -Bild, als den Organisator der Aktion, was nicht sachlich korrekt ist. Wir waren auf sehr vielen Demos, doch nirgendwo konnten wir auch nur einen der Springerschreiberlinge entdecken.
Wer nichts kann, schmückt sich gern mit fremden Federn. Oder er redigiert am Schreibtisch munter drauf los, um den Lesern vor Superlativen nur so strotzende Geschichten bieten zu können, die alles sind - nur nicht objektiv.
Passend zum G-8 Gipfel klärt die Bild in einer kürzlich erschienenen Ausgabe das Volk über die Untaten der linksautonomen Szene auf: „Die ersten Festnahmen – Hier liegen zwei Autonome am Boden. Sie hatten radikale Parolen gesprüht“. So lautete die Überschrift über einem Foto auf der Titelseite. Hören wir doch mal, was der NDR in einer Rundfunksendung dazu sagt: „Tatsächlich aber handelt es sich bei den Festgenommenen (…) um stadtbekannte Neonazis, die nichts mit der autonomen Szene zu tun haben [und] einschlägig auch dem Verfassungsschutz bekannt sind. (…) Gegen die beiden ermittelt der Staatsschutz. Die „Bild“-Zeitung beruft sich auf Informationen der Hamburger Polizei. Die aber erklärt gegenüber NDR-Info, die „Bild“-Reporter hätten nach dem politischen Umfeld der Festgenommenen überhaupt nicht gefragt.“ Nachzulesen ist dies auf www.bildblog.de.
Aus Rechts mach Links, aus einem Neonazi einen Autonomen und schon hat das Boulevard einen Aufmacher und ein paar Leser sicher.Linke Tendenzen in unserem Staat sind der Bild schon immer ein Dorn im Auge und ein gefundenes Fressen gewesen. Denken wir doch mal zurück an das Jahr 1968. Studentenunruhen in Deutschland, und das Boulevard war dabei. Gefahr für den Staat durch den „immatrikulierten Mob“, wahlweise auch durch „akademische Gammler“ oder „behaarte Affen“, die Springerpresse war in ihrer Wortwahl genausowenig zimperlich wie in ihren Forderungen nach „Polizeihieben auf Krawallköpfe, um den möglicherweise doch vorhandenen Grips lockerzumachen“. Das Resultat dieser Meinungsmache kennen wir alle: Eine entfesselte Staatsmacht und einen durch den Polizeibeamten Kurras erschossenen Studenten namens Benno Ohnesorg.
Die Niedertracht der Springer-Postillen kennt keine Grenzen, wenn es um Auflagensteigerung geht. Schauspieler, die von Bild in den Selbstmord getrieben wurden, jugendliche Kriminelle, die wochenlang als Stereotyp für den ausländischen Straftäter hinhalten müssen, anhaltende hysterische Berichterstattung über Kindesmißbrauch, religiöse „Wertevermittlung“ im aufklärerischen Gewand, jedes Thema, gleich welcher Natur, wird ausgeschlachtet und dem Volk als Tatsachenbericht untergeschoben.
Gegen kollektive Volksverdummung gibt es ein gutes Allheilmittel. Schaltet euren Fernseher aus, meldet ihn am besten gleich bei der GEZ ab, lasst die Bild morgens beim Bäcker liegen und geht mit eigenen offenen Augen durch die Welt. Dieser könnt ihr durch euren neuen Lebenswandel sogar helfen: Spendet einfach das eingesparte Geld an wohltätige Organisationen oder ladet eure Liebsten mal wieder auf ein Eis ein.
Brecht sagte einst: „In dem System, das sie gemacht haben/Ist Menschlichkeit eine Ausnahme.“
Es scheint, als hätte sich nicht viel geändert.
Herzlichst, euer Mats Gunawan"
Die aktuelle Ausgabe könnt ihr unter http://www.zweiseitenonline.de
herunterladen. Viel Spaß beim Lesen